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Otelfingen schweizerdeutsch Otelfinge alter Oodelfinge 5 ist eine politische Gemeinde des Bezirks Dielsdorf im Unterland des Kantons Zurich in der Schweiz OtelfingenWappen von OtelfingenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Zurich Zurich ZH Bezirk DielsdorfwBFS Nr 0094i1f3f4Postleitzahl 8107 Buchs8112 OtelfingenKoordinaten 671819 257139 47 461109 8 391118 440 Koordinaten 47 27 40 N 8 23 28 O CH1903 671819 257139Hohe 440 m u M Hohenbereich 415 863 m u M 1 Flache 7 15 km 2 Einwohner 2946 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 412 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 22 5 31 Dezember 2022 4 Gemeindeprasidentin Barbara Schaffner glp Website www otelfingen chAnsicht vom Altberg auf Otelfingen Ansicht vom Altberg auf OtelfingenLage der GemeindeKarte von Otelfingenww Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Geschichte 3 Geographie 4 Dorfbild 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Offentlicher Verkehr 6 Politik 7 Spezielles 7 1 Furttalstadt 7 2 Jugendzirkus 8 Sehenswurdigkeiten 9 Bilder 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseWappen BearbeitenBlasonierung In Schwarz ein silberner EberkopfDas heutige Wappen wurde im Wappenbuch von Gerold Edlibach im Jahr 1493 erstmals dargestellt Der Wildeber oder Keiler stand damals fur das Herrengeschlecht der Otelfinger Das alte Dorfschild eine goldene Garbe und eine grunbeblatterte Traube auf silbernem Grund wurde durch den Beschluss der Gemeindeversammlung vom 23 Dezember 1928 durch den Eberkopf ersetzt Der Otelfinger Fritz Zollinger hat mit seiner Publikation Saunettes borstiges interessantes erstaunliches und unbekanntes Wildschwein ein humorvolles Kompendium uber das Wappentier verfasst 6 Geschichte Bearbeiten nbsp Otelfingen historisches Luftbild von 1919 aufgenommen aus 400 Metern Hohe von Walter MittelholzerOtelfingen ist in der Beurteilung durch die Zurcher Kantonsarchaologie eines der wichtigsten vorgeschichtlichen Werk und Siedlungsvorkommen des Kantons Zurich Einerseits mit den bedeutendsten Silex Abbaustellen von Lagernhornstein der Nordostschweiz im Pingenbau auf dem Weiherboden am Sudhang der Lagern Dokumentierte Grabungen 1960er bis 1980er Jahre durch Zurbuchen 1999 durch Zurcher Kantonsarchaologie Andererseits mit zahlreichen Lesefunden von Silexmaterial und Schnurkeramik im grossflachigen Bereich des Golfplatzes im Ried 1999 2000 durch die Zurcher Kantonsarchaologie die auch auf eine neolithische Besiedlung im Spatpalaolithikum bis zur Schnurkeramik hinweisen alteste bis in die Horgener Phase 3340 bis 2910 v Chr Die Brandgrubenkomplexe der Fundstellen Trocknen und Riedholz wurden nach dendrochronologischen Analysen ins 8 Jh v Chr datiert Eine Mulde auf der Flur Trocknen wird gemass ihrem Gehalt an Fundmaterial der Nahe zu einer Siedlung zugeordnet mit Funden sowohl aus dem Neolithikum als auch aus der Bronzezeit 7 Zwei Fundschichten auf der Flur Bonenberg brachten bei Rettungsgrabungen schon 1993 und 1994 deutliche Spuren mittel und spatbronzezeitlicher Besiedlung zutage neben umfangreichen Keramikrelikten belegt durch zwei stattliche Bronzenadeln Bonenberg ist ein weiterer Hinweis fur die zunehmende Bedeutung von Landsiedlungen im Einzugsgebiet des Kantons Zurich in der zu Ende gehenden Bronzezeit 8 Noch fruher angesiedelt sind Otelfinger Fundstellen auf Trocken oder Mineralboden die bei Rettungsgrabungen im Jahr 2000 freigelegt wurden Vorderdorfstrasse Rotlerweg und Schmittengasse Erstere aufgrund der Entdeckung durch den ortsansassigen U Guller in einer Baugrube beide von der Kantonsarchaologie ins Jungneolithikum datiert Die Keramikfunde aus Keller oder Vorratsgruben lassen sich mit Belegen aus Zurich Mozartstrasse Seefeld und Kleiner Hafner aus der Zeit 3900 3800 v Chr vergleichen Nur vier Fundstellen horgenzeitlicher Gruben auf Mineralboden sind im Kanton Zurich bekannt Die Dichte der Besiedlung in Otelfingen zu dieser Zeit wird mit den Silex Lagernhornstein Abbaustellen an der Lagern in Verbindung gebracht 9 Aus markanter Brandeinwirkung entstandene verziegelte Lehmbrocken wiesen 1995 bei Rettungsgrabungen an der Fundstelle im Rache in der Flur Larenbuhl auf einen eisenzeitlichen quadratischen Lehmkuppelofen hin In einer 6 5 m grossen Grube stand ein mit Ruten armierter Lehmofen der dem Keramikbrand gedient hatte Scherben von Topfen und Schalen liessen eine Datierung in die spate Hallstatt bis fruhe Latenezeit 450 v Chr zu und lassen die Nahe einer Siedlung vermuten 10 Ein 1995 bei einer ungeplanten Notgrabung zutage getretener 5 m breiter Prugelweg aus Erlen und Eschenstammen im Industriegebiet Lauet wurde dahin interpretiert dass eine historische Strasse an dieser Stelle einen sumpfigen Bereich durchquerte Sowohl die dendrochronologischen Analysen wie die Ausrichtung auf die im Westen in der Flur Libern im gleichen Jahr entdeckten 100 m Kiesstrasse mit Unterbau liessen den Schluss zu die Teilstucke der romischen Furttalstrasse zuzuordnen Auf der Strasse lag zudem eine gut erhaltene Aucissafibel welche die Datierung bestatigte 11 Otelfingen wird erstmals im 11 3 905647 88 5 im Zusammenhang mit dem Kloster Wettingen erwahnt Von 1409 bis zum Untergang des Stadtstaates Zurich 1798 bildete Otelfingen mit den zwolf Gemeinden Boppelsen Buchs ZH Dielsdorf Regensberg Sunikon Niedersteinmaur Obersteinmaur Bachs Schofflisdorf Oberweningen Schleinikon und Niederweningen die Landvogtei Regensberg 1409 verpfandete der osterreichische Herzog Friedrich IV der mit der leeren Tasche die Herrschaft an die Stadt Zurich Zu einer Pfandauslosung kam es nicht mehr Geographie BearbeitenOtelfingen liegt im Furttal am Fuss der Lagern entlang des Dorfbachs nahe der Stadt Zurich und an der Grenze zum Kanton Aargau Von der Gemeindeflache dienen 47 0 der Landwirtschaft 37 2 ist mit Wald bedeckt 5 8 ist Verkehrsflache und 9 0 Siedlungsgebiet 0 3 sind Gewasser Dorfbild BearbeitenOtelfingen verfugt neben Regensberg als einzige Gemeinde des Bezirks Dielsdorf uber einen Dorfkern der ins kantonale Inventar der schutzwurdigen Ortsbilder aufgenommen ist Zahlreiche fruhneuzeitliche Riegelhauser zeugen von einer ehemals wohlhabenden Bauernsame Neben der reformierten Kirche aus dem Jahr 1607 mit dem pragnanten Glockenhelm ist die untere Muhle auffallendstes Gebaude im Dorfkern Der ehemalige Mahlraum dient heute als Kulturzentrum wo insbesondere klassische Konzerte dargeboten werden Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenOtelfingen verfugt uber ein Industriegebiet mit einigen international tatigen Industrie und Technologiefirmen darunter die im Jahr 1897 gegrundete Firma Blumer 12 Offentlicher Verkehr Bearbeiten Wie alle Zurcher Gemeinden gehort Otelfingen zum Zurcher Verkehrsverbund ZVV Der Bahnhof Otelfingen wird halbstundlich von der S 6 Baden Regensdorf Watt Zurich HB Uetikon der S Bahn Zurich bedient wie auch die im Ortsteil Otelfingen Industrie liegende S Bahn Haltestelle Otelfingen Golfpark Ab Otelfingen Bahnhof verkehren folgende Buslinien 450 Otelfingen Bahnhof Boppelsen HandN45 Otelfingen Bahnhof Boppelsen HandAls Alternative wurde im Jahr 2014 eine neue S Bahn Linienfuhrung zur Erschliessung der Science City ETH Honggerberg uber einen Tunnelbahnhof vorgeschlagen 13 Politik BearbeitenBei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wahleranteile SVP 37 13 glp 21 07 SP 11 62 FDP 9 91 Grune 8 73 CVP 3 81 EVP 2 63 BDP 1 97 EDU 1 07 SD 0 61 und andere 7 1 46 14 Seit 2018 ist Barbara Schaffner glp Gemeindeprasidentin Stand September 2023 Spezielles Bearbeiten Furttalstadt Bearbeiten In den Sechziger Jahren gab es Plane anstelle der Expo 64 in Otelfingen eine neue Stadt zu bauen die 30 000 Menschen beherbergt hatte 15 Initiant dieser Idee war unter anderem der Schriftsteller Max Frisch Diese nach den damals neuesten architektonischen und soziologischen Erkenntnissen konzipierte Stadt ware einerseits kompakt gewesen hatte aber auch grosszugige Grunflachen und gute Verkehrsverbindungen gehabt Gebaut wurde die Satellitenstadt jedoch nie da der Widerstand zu gross war Das Modell der Furttalstadt ist seit Oktober 2008 im Besitz der Hochschule fur Technik Rapperswil 16 17 Jugendzirkus Bearbeiten Seit 1986 existiert in Otelfingen der Zirkus Otelli Dieser Jugendzirkus wurde von Fritz Zollinger gegrundet Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in OtelfingenBilder Bearbeiten nbsp Reformierte Kirche von 1607 nbsp Untere Muhle und Wirtshaus respektive ehemalige Brauerei nbsp Schibli Chabis Haus von 1676 nbsp Alt Wirtshaus von 1682 nbsp Bien venus Mesieurs nbsp Waschhaus von 1812 Hausspruch Wortinitialen des einst zugehorigen Bauernhofes Nr 48 W enn E iner B aut U nd G ott V er T raut S o M uss E r L assen G ott W alten S o W ird E r I hn U nd A uch S ein H aus E r H alten Literatur BearbeitenHermann Fietz Die Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Band II Die Bezirke Bulach Dielsdorf Hinwil Horgen und Meilen Kunstdenkmaler der Schweiz Band 15 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1943 DNB 365803049 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otelfingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Otelfingen Statistische Daten Gemeinde Otelfingen Martin Illi Otelfingen In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Heinz Gallmann Zurichdeutsches Worterbuch 1 Auflage Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2009 ISBN 978 3 03823 555 2 S 669 Fritz Zollinger Saunettes borstiges interessantes erstaunliches und unbekanntes Wildschwein Hrsg Fritz Zollinger Fritz Zollinger Otelfingen 1998 ISBN 3 9521634 0 6 Patrick Nagy Chantal Hartmann Dorothea Sporri 1 Prospektionsprojekt Furttal Chelenhalden Otelfingen Silexbergbau Pingen 2 Otelfingen Rietholz Bericht uber die archaolog Abklarungen im Rahmen eines Golfplatzes In Baudirektion des Kantons Zurich Hrsg Berichte der Kantonsarchaologie Nr 16 Fotorotar Zurich Egg ZH 2002 ISBN 3 905681 00 5 S 29 31 141 200 Daniela Fort Linksfeiler Otelfingen Bonenberg Reste bronzezeitlicher Landsiedlungen In Baudirektion des Kantons Zurich Kantonsarchaologie Hrsg Berichte der Kantonsarchaologie Zurich Nr 15 Fotorotar Zurich Egg ZH 2000 ISBN 3 905647 28 1 S 85 139 Andreas Mader Siedlungsfunde des fruhen 4 Jahrtausends v Chr aus Otelfingen In Baudirektion des Kantons Zurich Amt fur Raumordnung und Vermessung Kantonsarchaologie Hrsg Archaologie im Kanton Zurich Nr 1 FO Print amp Media Zurich Egg ZH 2009 ISBN 978 3 905681 45 1 S 29 64 Markus Graf Ruedi Hollenstein Otelfingen Larenbuhlstrasse Lehmkuppelofen In Baudirektion des Kantons Zurich Kantonsarchaologie Hrsg Berichte der Kantonsarchaologie Zurich Nr 14 Fotorotar Zurich Egg ZH 1998 ISBN 3 905647 88 5 S 195 200 Bettina Hedinger Fridolin Machler Ruedi Hollenstein Otelfingen Lauet und Otelfingen Mattenstrasse Romische Strasse In Baudirektion des Kantons Zurich Kantonsarchaologie Hrsg Berichte der Kantonsarchaologie Zurich Nr 14 Fotorotar Zurich Egg ZH 1998 ISBN 3 905647 88 5 S 34 35 Unternehmen Geschichte Abgerufen am 11 August 2015 Tunnelbahnhof fur Science City In adf innovation com 2014 PDF 342 kB Nationalratswahl 2019 Kanton Zurich abgerufen am 8 September 2023 Ernst Egli Bericht zum Studienprojekt einer Neuen Stadt im Raume Otelfingen Kanton Zurich In Projekt einer Studienstadt im Raume Otelfingen im Furttal Kt Zurich verfasst von der Fachgruppe B 1958 S 25 Ausstellung zur Studienstadt Furttal an der HSR eroffnet Memento vom 4 September 2013 im Internet Archive Hochschule fur Technik Rapperswil 24 Oktober 2008 Medieninformation PDF 75 kB Die Stadt die es nie gab In Neue Zurcher Zeitung 25 Oktober 2008 Modell der Furttalstadt als Dauerexponat an der Hochschule fur Technik in Rapperswil Politische Gemeinden im Bezirk Dielsdorf Bachs Boppelsen Buchs Dallikon Danikon Dielsdorf Huttikon Neerach Niederglatt Niederhasli Niederweningen Oberglatt Oberweningen Otelfingen Regensberg Regensdorf Rumlang Schleinikon Schofflisdorf Stadel bei Niederglatt Steinmaur WeiachEhemalige Gemeinden Affoltern bei Zurich Raat Schupfheim WindlachKanton Zurich Bezirke des Kantons Zurich Gemeinden des Kantons Zurich Normdaten Geografikum GND 4342044 8 lobid OGND AKS VIAF 243837698 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otelfingen amp oldid 237171227