www.wikidata.de-de.nina.az
Olkusz 1939 1940 Olkusch 1941 1945 Ilkenau 1 ist eine Stadt im Powiat Olkuski der Woiwodschaft Kleinpolen in Polen Sie ist Sitz des Powiats und der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit etwas mehr als 49 500 Einwohnern OlkuszOlkusz Polen OlkuszBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft KleinpolenPowiat OlkuskiGmina OlkuszFlache 25 63 km Geographische Lage 50 16 N 19 34 O 50 266666666667 19 566666666667 Koordinaten 50 16 0 N 19 34 0 OEinwohner 36 122 31 Dez 2016 Postleitzahl 32 300 bis 32 305Telefonvorwahl 48 32Kfz Kennzeichen KOLWirtschaft und VerkehrStrasse Krakau SosnowiecEisenbahn Tunel SosnowiecNachster int Flughafen Katowice Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Stadtepartnerschaften 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Museen 4 2 Bauwerke 5 Gemeinde 6 Verkehr 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise 11 AnmerkungenGeografische Lage BearbeitenOlkusz liegt im Krakau Tschenstochauer Jura zwischen Krakau und Katowice an der Droga krajowa 94 Geschichte BearbeitenDie ersten Hinweise auf eine feste Siedlung in der Gegend des heutigen Olkusz stammen aus dem 11 Jahrhundert aber wurde im Jahr 1262 als Hilcus erstmals urkundlich erwahnt A 1 danach als Helcus 1301 Ilcus 1314 Elcus 1409 Olkusch 1462 Die Herkunft des Namens ist unklar Eine populare Erlauterung setzt sich der Name aus dem phonizisch hebraischen Namen El bzw Elohim fur Gott oder Meister und Kusz fur meisseln oder hammern zusammen wegen der Funde von Silber und anderen Erzen in der Gegend Nach anderen Forschern ist der Name eher deutschstammig von mittelhochdeutschem elch Elch oder ilke illeke Iltis der polnische Suffix us z stammte oft aus deutschem hus wykusz ratusz zamtuz und so weiter 2 Das genaue Datum der Vergabe des Stadtrechtes ist nicht bekannt allerdings ist sicher dass 1299 der Ort selbiges bereits besass und daher wird dies als offizielles Datum angenommen Ende des 14 Jahrhunderts wurde das Rathaus errichtet das Sitz der Stadtverwaltung der vorwiegend von deutschen Patriziat regierten Stadt wurde Die Stadt lag entlang der wichtigsten Handelsroute von Krakau durch Beuthen nach Breslau der Via Regia Das Erz der Umgebung der Stadt besonders Blei Silberglanz fuhrte zu ihrem Wohlstand So wurde die Stadt 1356 ein wichtiger Gerichtssitz Olkusz war eine von wenigen Stadten in Kleinpolen die das Rechtssystem der koniglichen freien Bergstadt poln wolne krolewskie miasto gornicze besass 3 dessen dazugehoriges Privileg der Bergfreiheit also der freien Suche nach Erzen ohne Abgabe an den Grundbesitzer nur als Bergzehnt nach dem koniglichen Bergregal an den polnischen Konig auch erfahrene Bergleute Huttenleute Markscheider Wardeine Silber Erz und Metallkaufleute usw aus alteren Bergrevieren in Bohmen Mahren Schlesien Oberungarn heute Slowakei dem Erzgebirge und dem Harz anzog Im spaten 15 und fruhen 16 Jahrhundert wurde der Handel mit Blei und Silbererzen aus Kleinpolen vorwiegend aus Olkusz von der oberungarischen und Krakauer Patrizierfamilie Thurzo monopolisiert die ihn mit Beteiligung der Fugger an den oberungarisch kleinpolnischen Saigerhandel anschloss Dazu wurden grosse Mengen Werkblei aus Kleinpolen an die Seigerhutten der Gesellschaft geliefert wo sie im relativ neu entwickelten siebenstufigen Schmelzverfahren der Seigerung mit Schwarzkupfer Kupfer Silbererz aus Oberungarn eingeschmolzen und schliesslich in Kupfer Silber und Blei getrennt wurden Die drei Seigerhutten der Fugger Thurzo Gesellschaft standen in Neusohl Mostenica und Mogila 4 Am Ende des 13 Jahrhunderts wohnten schon im Ort einige judischen Kaufleute und etwa vor dem Jahr 1317 zwei Hauser der Juden curie due Judeorum in einer Quelle erwahnt wurden Im Jahr 1374 wurde das Privileg de non tolerandis Judaeis fur Olkusz veroffentlicht Ihre Anwesenheit wurde danach erst im Jahr 1546 wiederbestatigt Damals wurden eine Synagoge sowie wahrscheinlich ein Friedhof erbaut 5 Um das Jahr 1600 gehorte Olkusz zu den 14 Stadten in der Woiwodschaft Krakau mit der grossten judischen Bevolkerung siehe Schtetl 6 Ende des 17 Jahrhunderts hatte die Stadt ihren einstmaligen Glanz verloren Hungersnote exzessive Erzgrabungen Brande und nicht zuletzt der Krieg gegen die Schweden waren Ursachen dafur 1795 kam der Ort nach der dritten Teilung Polens unter osterreichische Herrschaft 1809 wurde er Teil des Herzogtums Warschau und 1815 dann von Kongresspolen 1830 nahmen die Einwohner am Novemberaufstand und 1863 am Januaraufstand teil 1883 bis 1885 erfolgte der Anschluss an das Schienennetz was die Entwicklung der Stadt forderte 1918 wurde die Stadt Teil der Woiwodschaft Kielce und 1919 Sitz eines Powiat 1938 hatte sich die Einwohnerzahl im Vergleich zu 1918 verdoppelt nbsp Deutsche Ordnungspolizisten zwingen wahrend der Strafaktion im Juli 1940 den Rabbi Moshe Yitzhak Hagermann zum Gebet Hagermann wurde 1942 im KZ Majdanek ermordet 7 8 Im September 1939 wurde die Stadt von der Wehrmacht besetzt Sie wurde in Ilkenau umbenannt und wurde Kreisstadt des neuen Landkreises Ilkenau im Regierungsbezirk Kattowitz in der Provinz Schlesien des Deutschen Reiches Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurden vor allem judische aber auch andere Einwohner des Ortes getotet Am 31 Juli 1940 fand eine Strafaktion sog Blutiger Mittwoch statt Als ein deutscher Gendarm von einem Einbrecher getotet wurde mussten sich alle Juden wie auch Nichtjuden auf dem Marktplatz einen Tag gefesselt auf das Pflaster legen Sie wurden mit Gewehrkolben geschlagen und Stiefeln getreten Zwanzig Personen wurden als Geiseln offentlich hingerichtet Spater wurde die Zahl auf 100 Geiseln fur einen getoteten und 50 fur einen verwundeten Deutschen erhoht In die leergewordenen Hauser und Wohnungen wurden 1941 42 umgesiedelte sogenannte Volksdeutsche aus dem Buchenland Bukowina eingewiesen Im September 1941 wurde ein Zwangsghetto am Stadtrand eingerichtet Im Juni und Juli 1942 wurden fast alle verbliebenen Juden des Ghettos ins KZ Auschwitz deportiert Am 20 Januar 1945 befreite die Rote Armee die Stadt die Bukowinadeutschen wurden erneut vertrieben Die Stadt wurde nun Teil der Woiwodschaft Krakau 1975 verlor die Stadt ihren Sitz als Powiat auf Grund einer Verwaltungsreform und wurde Teil der Woiwodschaft Katowice erhielt den Sitz aber 1999 wieder und wurde damit Teil der Woiwodschaft Kleinpolen nbsp Erhaltene Teile der Stadtmauer nbsp St Andreas Basilika in OlkuszStadtepartnerschaften BearbeitenBergamo Italien Bruay la Buissiere Frankreich Bjerringbro Danemark Kyffhauserkreis Deutschland Schwalbach am Taunus Deutschland Staffordshire Moorlands Grossbritannien und Nordirland Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuseen Bearbeiten das Regionalmuseum Antoni Minkiewicz das bereits 1911 errichtet wurde das Afrikamuseum Bogdan Szczygiel das Museum der Arbeiten von Wladyslaw Wolkowski das FeuerwehrmuseumBauwerke Bearbeiten die Basilika St Andreas aus dem 14 Jahrhundert wurde in der Folgezeit mehrfach umgebaut und besitzt eine Renaissance Orgel von 1612 bis 1623 die noch nahezu im Originalzustand erhalten ist rekonstruierte Teile der Stadtmauer bestehend aus einem Wachturm und einem Wehrgang Fragment Mahnmal fur die Opfer des Krieges 1939 1945 auf dem Marktplatz Rynek Gemeinde BearbeitenDie Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Olkusz gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort der Stadt Olkusz in 19 Dorfer Hauptartikel Gmina OlkuszVerkehr BearbeitenDer Bahnhof Olkusz liegt an der Bahnstrecke Tunel Sosnowiec auch die Linia Hutnicza Szerokotorowa fuhrt durch die Stadt Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenMarcin Bylica 1433 1493 Astronom und Astrologe Henryk Mandelbaum 1922 2008 Uberlebender des KZ Auschwitz Birkenau Tadeusz Rydzyk 1945 Redemptoristen Pater Andrzej Ryszka 1953 Politiker Krzysztof Dobrek 1967 Musiker Lukasz Jarosz 1978 Dichter und Musiker Pawel Blehm 1980 Schachgrossmeister Pawel Czarnota 1988 polnischer SchachmeisterLiteratur BearbeitenOlkusz in Guy Miron Hrsg The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust Jerusalem Yad Vashem 2009 ISBN 978 965 308 345 5 S 543 545Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olkusz Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt polnisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten GOV Ilkenau Barbara Czopek Kopciuch Adaptacje niemieckich nazw miejscowych w jezyku polskim Die Adaptation deutscher Ortsnamen im Polnischen Prace Instytutu Jezyka Polskiego Polska Akademia Nauk Instytut Jezyka Polskiego 1995 ISBN 83 8557933 8 ISSN 0208 4074 S 76 polnisch Online Webseite der Stadt Olkusz zur Geschichte Christoph Bartels u a Hrsg Geschichte des deutschen Bergbaus Munster 2012 Band 1 S 254 255 269 317 321 496 497 Ian Blanchard International Lead Production and Trade in the Age of the Saigerprozess 1460 1560 Stuttgart 1994 S 15 74 Geschichte der Juden in Olkusz Henryk Rutkowski Redakteur Krzysztof Chlapkowski Wojewodztwo krakowskie w drugiej polowie XVI wieku Cz 2 Komentarz indeksy Institute of History of the Polish Academy of Sciences 2008 S 75 polnisch Online Yad Vashem This Month in Holocaust History July July 31 1940 German police unit publicly abuses and humiliates Rabbi Moshe Yitzchak Hagerman in Olkusz Poland on Bloody Wednesday http www1 yadvashem org yv en exhibitions this month july 04 asp Yad Vashem German Police Activity in Olkusz 31 7 1940 Through the Lens of History http www1 yadvashem org yv en exhibitions our collections olkusz index aspAnmerkungen Bearbeiten Die Erwahnung im Jahr 1257 von Lcuhs als Boleslaw V 400 Gramm Gold als Abgabe der Stadt fur ein Kloster festlegte ist verfalschtNormdaten Geografikum GND 4305210 1 lobid OGND AKS LCCN n82099676 VIAF 155962401 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olkusz amp oldid 233071382