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Dieser Artikel behandelt den Vertreter des Staates Preussen in einer Provinz Zum Oberprasidenten in Altona als Vertreter des danischen Konigs in der Stadt siehe den Artikel Altonaer Burgermeister Oberprasident eigentlich Oberregierungsprasident war die Amtsbezeichnung des obersten Verwaltungsbeamten in den preussischen Provinzen Trotz unklarer und wechselnder Kompetenzen war das Amt fur einen Verwaltungsjuristen die Kronung der Laufbahn So haufig wie Oberprasidenten in politische Fuhrungsaufgaben berufen wurden so haufig wurden entlassene Politiker mit dem ehrenvollen Amt versorgt Adolf von Pommer Esche Oberprasident der Rheinprovinz von 1858 bis 1871Gustav Noske SPD Oberprasident der Provinz Hannover von 1920 bis 1933Helmuth Bruckner NSDAP Oberprasident der Provinz Schlesien 1933 1934 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sitze der preussischen Oberprasidenten 3 Berlin 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Oberprasident einer preussischen Provinz war der oberste Reprasentant der preussischen Krone in der Provinz Bereits im 17 und 18 Jahrhundert wurde er vom Kurfursten oder Konig ernannt und war nur diesem verantwortlich Ab 1808 bzw 1815 ubte der Oberprasident im Namen des Konigs das Inspektionsrecht die oberste Aufsicht uber die Verwaltung in seiner Provinz aus Er war allerdings kein Vorgesetzter der Regierungsprasidenten die direkt dem preussischen Innenministerium in Berlin unterstanden Der Oberprasident hatte das Recht sich von den Regierungsprasidenten uber alle Belange der Provinz unterrichten zu lassen er konnte in alle Verwaltungsvorgange Einblick nehmen und durfte bei Gefahr im Verzug auch selbst eingreifen Er ubte gegenuber den Regierungsprasidenten und der Verwaltung eine wichtige rechtsstaatliche Kontrolle aus Er besass das Immediatrecht und war lediglich dem preussischen Ministerprasidenten nachgeordnet Zur Erfullung seiner Aufgabe stand ihm nur ein kleiner Stab von Mitarbeitern zur Verfugung Er war in Aufgabe und Befugnis das zivile Pendant eines preussischen General Inspizienten Neben Ober und Regierungsprasidenten fungierten als oberste Beamte des Provinzialverbandes die Landeshauptleute welche die Selbstverwaltungsbefugnisse der Provinzen ausubten und von den Provinziallandtagen gewahlt wurden Unter dem Nationalsozialismus wurden die Befugnisse der Oberprasidenten ausgeweitet Sie nahmen dann auch Reichsinteressen wahr ahnlich den Befugnissen eines Reichsstatthalters Als beratendes Gremium wurde ausserdem der Preussische Provinzialrat eingerichtet Der Konflikt zwischen den Befugnissen von Oberprasidenten und Regierungsprasidenten wurde bis 1945 nicht mehr gelost Siehe auch Liste der Oberprasidenten in preussischen ProvinzenSitze der preussischen Oberprasidenten BearbeitenDie preussischen Oberprasidenten hatten in folgenden Provinzhauptstadten ihren Sitz Berlin Provinz Brandenburg ab 1939 Provinz Mark Brandenburg 1920 1945 Breslau Provinz Schlesien 1815 1919 1938 1941 Provinz Niederschlesien 1919 1938 1941 1945 Charlottenburg Provinz Brandenburg 1918 1920 Danzig Provinz Westpreussen 1815 1829 1878 1920 Halle a d Saale Provinz Halle Merseburg 1944 1945 Hannover Provinz Hannover 1866 1945 Kassel Provinz Hessen Nassau 1866 bis 1944 Provinz Kurhessen 1944 1945 Kattowitz Provinz Oberschlesien 1941 1945 Kiel Provinz Schleswig Holstein 1866 1879 1917 1945 Koblenz Provinz Grossherzogtum Niederrhein 1815 16 1824 Rheinprovinz 1824 1945 Koln Provinz Julich Kleve Berg 1815 16 1824 Konigsberg Pr Provinz Preussen Ostpreussen 1815 1945 Magdeburg Provinz Sachsen 1815 1944 Provinz Magdeburg 1944 1945 Munster i Westf Provinz Westfalen 1816 1945 Oppeln Provinz Oberschlesien 1919 1938 Posen Provinz Posen 1815 1920 Potsdam Provinz Brandenburg 1815 1918 Schleswig Provinz Schleswig Holstein 1879 1917 Sigmaringen Regierungsprasident mit den Befugnissen eines Oberprasidenten Hohenzollernsche Lande 1850 1945 Schneidemuhl Provinz Grenzmark Posen Westpreussen 1922 1938 Stettin Provinz Pommern 1815 1945 Wiesbaden Provinz Nassau 1944 1945 Berlin BearbeitenDie Berliner Oberburgermeister waren seit 1881 den Oberprasidenten gleichgestellt Literatur BearbeitenJ Rudiger Dohler Saulen Preussens 59 Corpsstudenten als Oberprasidenten preussischer Provinzen In Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung ISSN 0420 8870 Jg 55 2010 S 143 148 Horst Moller Die preussischen Oberprasidenten der Weimarer Republik PDF 7 9 MB In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 1982 Klaus Schwabe Hrsg Die preussischen Oberprasidenten 1815 1945 Deutsche Fuhrungsschichten in der Neuzeit Bd 15 Budinger Forschungen zur Sozialgeschichte 1981 Boldt Boppard am Rhein 1985 ISBN 3 7646 1857 4 Weblinks BearbeitenAnsgar Weisser Der Oberprasident Im Internetportal Westfalische Geschichte zuletzt abgerufen am 6 Oktober 2017Normdaten Sachbegriff GND 4172280 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberprasident amp oldid 211028732