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Obelerio Antenoreo um 829 war nach der venezianischen Tradition wie die staatlich kontrollierte Geschichtsschreibung der Republik Venedig genannt wurde der 9 Doge von Venedig Er war zunachst Tribun von Methamaucum oft falschlicherweise mit Malamocco gleichgesetzt und regierte von 804 bis 810 als Doge die Orte der Lagune von dort aus In den Quellen erscheint er als Willeri Reichsannalen auch als Belenger vor allem aber als Obelerius oder Obelierius Er war der letzte Doge der in Methamaucum residierte alle seine Nachfolger amtierten hingegen vom Dogenpalast aus im historischen Zentrum Venedigs gelegen Der Herrschaftsbereich um die Lagune von Venedig um 840Das angebliche Wappen des Dogen Obeligerio Belinzier Mehrere patrizische Familien fuhrten sich auf den Dogen bzw seine Familie zuruck darunter die Calbo Querini und Canal 1 Bei den Wappen fruhmittelalterlicher Dogen handelt sich um blosse Ruckprojektionen neuzeitlicher Familienwappen Die Heraldik setzte erst im 3 Viertel des 12 Jahrhunderts ein Spater wurden auch Wappen an die fruhen Dogen vergeben die nie ein Wappen gefuhrt hatten fanta araldica dies diente dazu die Familien dieser Epoche mit moglichst fruhen Dogen in ein verwandtschaftliches Verhaltnis zu setzen was ihnen Ansehen sowie politischen und gesellschaftlichen Einfluss verschaffte Es wurden also die Wappen der sehr viel spateren Nachfahren dieser Dogen vor allem seit dem 17 Jahrhundert auf die angeblichen oder tatsachlichen Mitglieder der angeblich seit 697 in Venedig herrschenden Familien zuruckprojiziert 2 Obelerius war ein Vertreter einer Anlehnung an das Frankenreich obwohl der Dukat Venedig zum Byzantinischen Reich gehorte 804 gelang es ihm seinen byzanz freundlichen Vorganger Iohannes Galbaius nebst seinem Sohn Mauritius II zu sturzen und zur Flucht ins Exil zu zwingen Die Volksversammlung erhob seine beiden Bruder Beatus und Valentinus zu Mitdogen sodass von drei Dogen die Rede ist 805 besuchte er Karl den Grossen auf einem Hoftag und vermahlte sich dort mit einer frankischen Frau deren Name nicht uberliefert ist Konstantinopel das mit Karl im Streit um die Kaiserfrage lag Zweikaiserproblem unterstrich mit drei Flotten Interventionen seinen Anspruch auf die Lagune von Venedig Im Zuge der Auseinandersetzungen griff Pippin einer von Karls Sohnen Venedig mit einem Reiterheer an Er konnte alle festen ufernahen Platze erobern doch scheiterte sein Heer nach venezianischer Uberlieferung beim Uberqueren einer Brucke mit deren Hilfe er Rialto erobern wollte Obelerius und Beatus verpflichteten sich womoglich zu einer Tributleistung an Konig Pippin der jedoch 810 starb So gewann Byzanz das zum letzten Mal seine Flotte in die Lagune steuerte letztlich die Oberhand Obelerius und seine Bruder wurden gesturzt Rialto wurde infolge dieser Ereignisse 811 zum Sitz des neuen Dogen Agnello Particiaco des Nachfolgers der drei Bruder Moglicherweise ging die Initiative aber auch von Beatus aus Vielleicht erfolgte diese endgultige Verlegung der Residenz weil Rialto seit Pippin als sicherer galt womoglich aber auch weil Obelerius in Methamaucum noch immer eine Machtbasis hatte Ein Versuch von dort aus die Macht zuruckzugewinnen scheiterte um 829 Obelerius wurde hingerichtet Methamaucum niedergebrannt Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Leben und Herrschaft 3 Rezeption 3 1 Bis gegen Ende der Republik 1797 3 2 Historisch kritische Darstellungen 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenName BearbeitenIn der zeitlich nachsten Quelle den frankischen Reichsannalen heisst der Doge Willeri in Martino da Canales Les Estoires de Venise aus dem 13 Jahrhundert Belenger sein Bruder Beat 3 Obelerius wie er in den altesten venezianischen Quellen ab etwa 1000 heisst wird spater auch Hobeliero genannt Der sehr viel jungere Beiname Antenoreo sollte ihn wohl spatestens seit dem 14 Jahrhundert auf den trojanischen Konig Antenor zuruckfuhren den legendaren Grunder Paduas das wiederum als Mutterstadt Venedigs gesehen wurde So heisst es 1362 in der Cronica di Venexia ausdrucklich uber die Bruder Obelerio und Beato i quali tuti doi funno prenomadi Antenori im per quelo che propriamente erano discexi li soi antixi del re Antenor hedifficador de Pathavia also sinngemass die alle beide Antenori genannt wurden weil sie wohl Nachkommen des Konigs Antenor waren dem Erbauer von Padua f 14 v 15r 4 Diese Deutungskette mit der man sich auf einen der weisesten Trojaner zuruckfuhren konnte setzte sich durch Einer der alteren Belege fur eine breite Rezeption im deutschsprachigen Raum ist Donato Giannotti dessen Werke Res publica Venetum publiziert 1557 5 und Respublica Das ist Warhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der herrlichen und weltberumpten Statt Venedig erschienen 1574 6 aus dem Italienischen ubersetzt worden waren Diese Vorstellung einer trojanischen Abstammung hatte lange Bestand 1702 erschien der Doge als Obelerius Antenorius bei Heinrich Ludwig Gude Staat der Republique Venedig und Ragusa 1702 7 ebenso wie 1741 verlegt bei Heinsius 8 Leben und Herrschaft Bearbeiten nbsp Frankische Eroberungen zwischen 768 und 816 venezianisches TerritoriumNach einer uberaus unzuverlassigen Redaktion des Chronicon Altinate aus dem fruhen 13 Jahrhundert soll Obelerius der Sohn eines gewissen Egilio oder Eneagilio gewesen sein 9 Die Herrschaft des Dogen war aufs engste mit den grossraumigen politischen Spannungen verknupft die als Zweikaiserproblem bekannt sind 10 Mit der Kaiserkronung Karls I des Konigs der Franken im Jahr 800 hatte das Kaiserreich der Romer neben dem Kaiser in Konstantinopel einen weiteren Kaiser Diese spater als Byzantiner bezeichneten Herrscher sahen sich jedoch als einzig legitime Nachfolger der romischen Kaiser Daher kam es zu Auseinandersetzungen die sich bis zum Frieden von Aachen im Jahr 812 hinzogen Auf der lokalen Ebene versuchten die beiden Grossmachte im Laufe dieses zwolfjahrigen Konfliktes Einfluss zu nehmen wahrend sich in der Lagune entsprechende politische Fraktionen entwickelten die pro byzantinisch oder pro frankisch agierten Erstere fanden vor allem in Heracleia Anhanger der alten auf dem Festland gelegenen Hauptstadt des Dukats wahrend letztere Unterstutzung durch eine entsprechende Gruppe in Malamocco fanden das in der Lagune von Venedig lag und wohin sich seit wenigen Jahrzehnten der dortige Herrschaftskern verlagert hatte Wahrend dieser Auseinandersetzungen war es im Jahr 802 zur Ermordung des Patriarchen von Grado durch den Sohn und Mitdogen Mauritius II auf Befehl seines Vaters Johannes gekommen Entgegen deren Hoffnungen war damit der Konflikt keineswegs beendet sondern der Nachfolger des Patriarchen Fortunatus II sann auf Rache Er erhielt vom Frankenkaiser auf einem Tag in Salz zunachst einmal Immunitaten fur seine Kirche Aber nicht nur zwischen Malamocco und Grado kam es zum Konflikt sondern auch zwischen Heracleia und Iesolo Die Gegner des Dogen Mauritius seines Sohnes Johannes und seines Enkels Mauritius II die allesamt mitregierten sammelten ihre Krafte in Treviso auf frankischem Gebiet Dort erhoben sie nach dem Sturz der drei Dogen Vater Sohn und Enkel die ins Exil gingen im Jahr 804 einen Tribunen von Malamocco namens Obelerius zu ihrem Fuhrer Dieser wurde zum Dogen gewahlt Der neue Doge ging kuhn nach Venedig wie Johannes Diaconus vermerkt 11 Mit dieser Machtubernahme hatten die Tribunen noch einmal erwiesen welch wichtige Rolle sie fur die Existenz der Gemeinde gehabt und wie viel Macht sie noch immer innegehabt hatten 12 Obelerius erhob seinerseits Verwandte zu Mitregenten allerdings nicht wie sein Vorganger aus seiner Nachkommenschaft sondern er liess zunachst seinen Bruder Beatus wahlen der wiederum wenn auch vielleicht nur nach aussen gemassigt byzanzfreundlich auftrat Nach einer falschlicherweise dem Chronisten Enrico Dandolo nicht zu verwechseln mit dem Dogen Enrico Dandolo zugewiesenen Chronik aus dem spaten 14 Jahrhundert war Obelerio wegen seiner tyrannischen Art verhasst wahrend sich sein Bruder wegen seiner Gute grosser Beliebtheit erfreute 13 Die beiden Bruder zwangen Heracleia zur Unterwerfung und ihre Oberhaupter wurden genauso als Geiseln zur dauerhaften Anwesenheit in Malamocco veranlasst wie diejenigen von Iesolo Patriarch Fortunatus nahm zwar seinen Sitz in Grado wieder ein doch musste er wegen der Gegnerschaft des Obelerius Monate warten bevor er die Lagune betreten durfte Dies obwohl die beiden Manner ahnliche politische Interessen vertraten wurde auch so gedeutet dass Obelerius es nur nicht gewagt habe dem offenen Frankenfreund die Ruckkehr in die Lagune zu gestatten Da die Lagune nun Teil der frankischen Sphare zu sein schien tauchten Obelerius und Beatus Ende 805 ebenso wie der Patriarch aber auch der Bischof von Zara als Reprasentant der Dalmatier am Hof Karls des Grossen in Diedenhofen auf um die Stadte der Lagune und Dalmatien zu vertreten Die Beziehungen zwischen Venedig und den Karolingern wurden nunmehr durch eine ordinatio de ducibus et populis tam Venetiae quam Dalmatiae geregelt wie es in den Annales regni Francorum heisst 14 Die Einzelheiten sind allerdings nicht uberliefert Etwas verkurzend heisst es bei Stefan Weinfurter Karl der Grosse besetzte die Gebiete i e Dalmatien und Venetien 805 806 808 war Byzanz wieder Herr der Lage 15 Tatsachlich schickte Kaiser Nikephoros I eine Flotte in die nordliche Adria die von dem Patrizier Niketas kommandiert wurde Da den Franken keine Flotte zur Verfugung stand brachte Niketas zunachst ohne Widerstand Dalmatien unter seine Kontrolle Im Zusammenhang mit diesem Kustensaum behaupten spatere Chroniken wie die besagte Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo die alteste Chronik in Volgare eine venezianische Flotte habe von Malamocco aus einen Angriff vorgetragen um die dortigen Piraten zu bekampfen die zuvor Eraclea bis auf die Grundmauern fino a le fundamente niedergebrannt hatten 16 Als die Flotte auf der Weiterfahrt von Dalmatien am Laguneneingang erschien floh Fortunatus wahrend sich Obelerius und Beatus unterwarfen Obelerius erhielt den Titel eines Spatharius Schwerttrager womit er ausserlich dem byzantinischen Herrschaftsbereich unterstand Niketas gelang es ein Abkommen mit Pippin dem Konig von Italien und Sohn Karls zu schliessen Seine Flotte kehrte im Sommer 807 nach Konstantinopel zuruck Dabei wurden einige der pro frankischen Manner mitgefuhrt Beatus der gleichfalls nach Konstantinopel mitsegelte erhielt in der Hauptstadt den Titel eines Hypathus Ipato um dann nach Venedig zuruckzukehren Diesen Titel hatten bereits mehrere Dogen getragen Das Abkommen zwischen Niketas und Pippin war angesichts eines fehlenden Vertrages zwischen den Imperien nicht von langer Dauer Im Jahr 809 fuhrte Paulus Duca von Kephalonia eine Flotte in venezianische Gewasser Mit den Franken von Comacchio kam es zu Kampfen nach denen sich die dort gescheiterten Byzantiner um ein neues Abkommen bemuhten Die beiden Dogen entschieden sich nicht offen so dass Pippin nach dem Abzug der Flotte des Paulus eine Invasion vorbereitete nbsp Kaiser Karl links im Gesprach mit seinem Sohn Pippin von Italien Facsimile einer Miniatur aus dem Liber legum des Lupus Ferrariensis wahrscheinlich entstanden wahrend seines Aufenthalts in Fulda 828 29 836 im Auftrag des Markgrafen Eberhard von Friaul Biblioteca Capitolare zu Modena Die zeitlich nachste Quelle nach den frankischen Reichsannalen stammt von Johannes Diaconus der jedoch ein hochst parteiisches Bild zeichnet Aus dem Abstand von rund zwei Jahrhunderten hatte sich in Venedig bereits eine relativ gefestigte Uberlieferungsfassung etabliert Die Schuld am Ausbruch des Konflikts rechnete sie ausschliesslich Pippin zu der das Dukat von Land und von See her unter Bruch der Abmachungen attackierte Er habe die kustennahen Zentren schnell erobern konnen dann sei er in die sudliche Lagune eingedrungen wo er bis Albiola nahe bei Pellestrina vorgeruckt sei Von dort habe er Malamocco bedroht sei jedoch im Kampf unterlegen 17 Die Reichsannalen liefern hingegen eine ganz andere Fassung Demnach sei ein Abkommen zwischen Konstantinopel und Pippin an den Machenschaften der beiden Dogen gescheitert woraufhin Pippin die Venezianer unterworfen habe Erst die byzantinische Flotte die in der oberen Adria erschien zwang ihn zum Abzug Andrea Dandolo selbst Dogen von 1343 bis 1354 dessen Chronik die venezianische Geschichtsschreibung auf das starkste beeinflusste brachte fur den pro frankischen Kurs des Dogen ein anderes Motiv ein von dem er sich durch den Halbsatz De Obelerio itaque duce alii scripserunt zugleich distanziert Nach ihm schrieben diese nicht genannten Autoren Obelerius dum galicam quendam nobilem haberet uxorem habe dem Frankenkaiser die Ubertragung der Herrschaft uber das venetum dominium angeboten Ausloser fur diese politische Ausrichtung dessen politische Motive nicht eindeutig nachvollziehbar waren sei also seine frankische Ehefrau gewesen Am Ende war die pro frankische Partei in jedem Falle geschlagen Obelerius und Beatus versuchten ihre prekare Herrschaft zu sichern indem sie sich auf die Seite der Sieger stellten Obelerius suchte zeitweise aber letztlich vergeblich frankische Unterstutzung denn die Franken lieferten ihn 810 an Byzanz aus Der Doge wurde als Gefangener nach Konstantinopel geschickt und sein Bruder Beatus wurde nach Zara verbracht wo er im nachsten Jahr starb Der neugewahlte Doge Agnellus Particiacus verlegte 811 seine Residenz nach Rialto genauer gesagt in den Dogenpalast Dort residierten die Dogen fortan fur fast ein Jahrtausend Doch um 829 dieses Datum nimmt Marco Pozza an wobei auch 831 und 832 vorgeschlagen wurden kehrte Obelerius aus dem Exil zuruck vielleicht als Agnellus seinem Sohn Johannes die Macht uberantworten wollte Obelerius landete bei Malamocco und sammelte seine Anhanger womit die alte Spaltung des Dukats erneut aufbrach Die Truppen aus Malamocco der einstigen Hauptstadt die der Doge den Truppen des Obelerius entgegengeschickt hatte waren desertiert Der regierende Doge legte daraufhin schonungslos Malamocco in Schutt und Asche Der besiegte Obelerius wurde schliesslich hingerichtet sein Haupt zur Abschreckung auf einen Pfahl gespiesst und bei Mestre an der Grenze zum Frankenreich aufgestellt Moglicherweise wurde er in San Martino di Stra beigesetzt 18 Rezeption BearbeitenIm Chronicon Altinate oder Chronicon Venetum erscheint der Doge mit dem Namen und der Amtsdauer Obelierius dux et Beatus frater eius sederunt ann 5 19 Allerdings ubernahm die Edition Teile aus der Chronik des Andrea Dandolo und verlieh diesen Passagen damit den Nimbus einer zeitnahen Quelle Fur das Venedig zur Zeit des Dogen Andrea Dandolo war die Deutung die man der Herrschaft des Obelerio Antenoreo beilegte von hoher symbolischer Bedeutung Das Augenmerk der inzwischen fest etablierten politischen Fuhrungsgremien die auch die Geschichtsschreibung kontrollierten galt der Entwicklung der Verfassung den inneren Auseinandersetzungen zwischen den possessores also der sich immer mehr abschliessenden Gruppe der Besitzenden die zugleich die politische Macht besetzten aber auch den Machtverschiebungen innerhalb der Adria und im ostlichen Mittelmeerraum sowie in Italien Da Obelerius und Beatus fur den Versuch standen zwischen den Grossmachten zu lavieren erhielt ihre Herrschaft grosse Symbolkraft fur das Scheitern der Malamocco Fraktion Dabei standen die Fragen nach der Souveranitat zwischen den ubermachtigen Kaiserreichen des Rechts aus eigener Wurzel der Abgrenzung gegenuber den militarisch oftmals weit uberlegenen Festlandsmachten allen voran gegenuber dem Romisch deutschen Reich und dem Frankenreich mithin der Herleitung und Legitimation ihres territorialen Anspruches stets im Mittelpunkt Auch die Erklarung fur den Umzug des Dogensitzes von Malamocco nach Rialto erhielt damit eine zwingende Sicherheitslogik denn Rialto war nach den Erfahrungen mit Pippin schwerer anzugreifen Uber die Absetzung der drei Dogenbruder vermerkt Andrea Dandolo Obelerius sei nach Konstantinopel Beatus nach Iadra verbannt worden Valentinus jedoch sei juvenilem habens etatem also wegen seiner Jugend in Venedig geblieben ed Pastorella S 132 Bis gegen Ende der Republik 1797 Bearbeiten nbsp Historienmalerei zum Angriff Pippins auf Venedig Konig Pippins Armee versucht Venedig zu erreichen Ol auf Leinwand Andrea Vicentino ca 1542 1618 entstanden Ende des 16 Jahrhunderts Ol auf Leinwand Sala dello Scrutinio im DogenpalastDie alteste volkssprachliche Chronik die Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo aus dem 14 Jahrhundert stellt die verwirrenden Vorgange auf einer weitgehend personalen Ebene dar und flicht dabei auch Ansprachen der Protagonisten ein In ungewohnter Ausfuhrlichkeit schildert sie die Vorgange in deren Mittelpunkt der Angriff der Franken unter Fuhrung Karls des Grossen auf die Lagunenstadte steht 20 Dabei wird es so dargestellt als habe die Eifersucht des Obelerius auf seinen Bruder Biado ihn dazu veranlasst Ruckhalt beim Frankenkaiser zu suchen Unter ihrer gemeinsamen Herrschaft hatten so die Chronik Slawen die cita Eracliana erobert und bis zu den fundamenta zerstort woraufhin diese eine Flotte nach Dalmatien schickten die dort fur grosse Zerstorungen sorgte Bald jedoch begann Obelerius tiranichamente zu herrschen sodass er bald verhasst war Ware nicht die Liebe der Bewohner zu seinem Bruder Beatus gewesen so ware der altere Bruder langst getotet worden S 20 f Mit wenigen Mannern zog dieser aus Neid auf seinen jungeren Bruder heimlich ocultament r e an den Hof Karls re di Franca Dort bot er Karl der sich in der Lombardei aufhielt die Herrschaft uber Malamocco an dazu beli gioeli Karl der gewusst habe dass Hobeliero homo nobelisemo et de stirpe regal war lli concesse una sua fiola per sua legiptima moier er veranlasste also die legitime Verehelichung einer seiner Tochter mit dem standesgemassen Dogen 21 Ihr Name wird jedoch nicht genannt vgl Carola Frau des Dogen Obelierius Die Erzahlung wird an dieser Stelle uberaus lebhaft als der Verfasser die Bewohner des Hauptortes Malamocco direkt anspricht O infortunati et infelici homini mathamautesei Sie seien von Obelerio verraten worden von Karl mit 20 000 Reitern angegriffen doch hatten sie ihre Freiheit hinter ihrer Mauer dem Meer verteidigt eine Metaphorik die auf die Kampfe des 12 Jahrhunderts zuruckgeht Der Autor legt Beatus im Folgenden eine Ansprache in den Mund die er gegen Karl und pessimo mio fradelo richtet gegen seinen allerubelsten Bruder Dabei ging es um nostra salvation et perpetuo honor et fama um Rettung honor und Fama auch dies entspricht eher Vorstellungen des Hochmittelalters So rief Beatus zur Verteidigung auf worauf die Versammelten schrien gridar Sia Sia S 24 eine Darstellung die die Kenntnis von einem Kreuzzugsaufruf nahelegt Daraufhin zogen alle Bewohner Malamoccos mitsamt ihren Schiffen nach Rialto um sich dort zu verbarrikadieren Karl der inzwischen die Lagune erreicht hatte erfuhr von einer uberaus alten Frau dass die Bewohner an einem Ort namens Rialto waren Der Konig zogerte doch Obelerius versuchte die alte Frau auf ihre Seite zu ziehen die jedoch auf Rialto viele Verwandte hatte und die molto amava lo Duxe Biado die also den Dogen Beatus sehr liebte Sie schlug Karl vor auch hier wird ihre Rede angefuhrt auf Flossen und Fassern nach Rialto vorzudringen Als die Venezianer Karls Armee angriffen bewunderte dieser ihren Mut Veramente valorosi homini son costoro In einem Gefecht vor Lido das die Franken gleichfalls verloren geriet Hebeliero in die Gefangenschaft der Venezianer Eilig brachte man ihn auf einer Barke nach Sen Martin dicto de Strada San Martino di Stra auf dem Festland wo man ihm die Kehle durchschnitt Beatus der vom Tod seines Bruders vernahm trauerte zwar um ihn doch angesichts seines Verrates hielt die Trauer nicht lange an Karl der den grosseren Teil seiner Armee eingebusst hatte glaubte an eine gottliche Entscheidung Veramente e stata opra divina Nach wenigen Tagen der Trauer besuchte Karl der Grosse den Dogen gar personlich auf dem Lido und entschuldigte sich dafur dass er den Intrigen des Obelerius zum Opfer gefallen sei Alles was geschehen sei solle vergessen sein als ware es nie geschehen Dann fuhren die beiden Herrscher nach Freilassung der Gefangenen Richtung Rialto Auch erkannte Karl die schon seit dem Langobardenkonig Lioprando und dem ersten Dogen Paulutio bestatigten Grenzen Venedigs an und schloss einen ewigen Frieden Festlich wurde der Franke bis in die Gegend von Ferrara noch auf der Ruckreise begleitet Beatus starb nach funf Jahren der Herrschaft und wurde mit grossten Ehren beigesetzt der Ort wird nicht genannt Pietro Marcello fuhrte 1502 in seinem spater ins Volgare unter dem Titel Vite de prencipi di Vinegia ubersetzten Werk den Dogen im Abschnitt OBELERIO ANTENORIO DOGE VIII Diese Einordnung als 8 Doge ruhrt daher dass Marcello die drei Galbaii als einen einzigen Dogen zusammenfasst Nach Marcello kam es zur folgenden militarischen Intervention Pippins weil ihm dies von seinem Vater Karl dem Grossen befohlen worden sei 22 Marcello der Obelerius mit dem Familiennamen Anafesto belegt und damit mit dem gleichen Namen wie den ersten Dogen berichtet wie Beatus in Konstantinopel mit Ehren uberhauft wurde aber auch dass Valentino in dieser Zeit durch das Volk neben den Dogen per compagno erhoben wurde Auch gebe es einige die berichteten Beatus habe seinen Bruder ins Exil gezwungen woraufhin dieser an den Hof Karls gegangen sei Dort habe ihm der Franke eine seiner Tochter zur Frau gegeben in der Hoffnung Obelerio werde ihn bei der Eroberung der Lagune unterstutzen Als seine Armee Malamocco verlassen vorfand drang sie bis Rialto vor doch konnte sie nichts ausrichten Nach Marcello schrieben einige den Eroberungsversuch nicht Karl sondern seinem Sohn Pippin zu eine Auffassung die sich spater durchsetzte Pippin unternahm folgt man dem Autor einen zweiten Eroberungsversuch woraufhin sich die Venezianer an den ostlichen Kaiser wandten Wahrend also Beatus und Obelerius auf der Flucht waren regierte Valentinus die Lagune Um Rialto zu erobern soll Pippin eine Brucke auf straff zusammengebundenen Fassern errichtet haben uber die seine Pferde reiten konnten Mit allen verfugbaren Booten griffen die Venezianer nun die Franken an In der folgenden Schlacht im Canal Arco spater Canal Orfano genannt kampften die einen hauptsachlich fur ihre Beute die anderen fur die Freiheit la piu cara cosa del mondo die wertvollste Sache der Welt Einige so Marcello behaupteten Obelerius und Beatus seien mit der Armee Pippins abgezogen der mit Venedig Frieden schloss Nachdem der Franke Obelerius wieder als Dogen zuruckgefuhrt habe sei dieser kaum dass Pippin die Lagune verlassen hatte ebenso vom Volk in Stucke gerissen worden wie seine frankische Frau Wieder andere sollen geschrieben haben dass nach dem Tod des Obelerius sein Bruder Beatus noch einige Zeit geherrscht habe andere meinten hingegen ihm sei Valentinus im Amt gefolgt Insgesamt hatten die drei jedenfalls funf Jahre geherrscht Etwas ausfuhrlicher berichtet die Chronik des Gian Giacomo Caroldo fertiggestellt 1532 Caroldo der sich nach eigener Aussage auf die Chronik des Andrea Dandolo stutzt 23 meint Obelerius sei von den esuli Venetiani die sich in Treviso aufhielten zum Dogen gewahlt worden und vom Volk in Malamocco ehrenvoll con honore und unter grosser Freude grande allegrezza bzw gran letitia empfangen worden S 51 24 Dieser erhob seinen Bruder Beatus zum Mitdogen tolse Beato suo fratello consorte nel Ducato Bei Caroldo war es Fortunatus II der den Frankenkaiser gegen die Venezianer aufbrachte weil sie Byzanz unterstutzten das Dalmatien und Istrien vertragswidrig besetzt hielt Auch berichtete er vom grausamen Tod seines Vorgangers Karl sagte ihm zu eine geeignete Gelegenheit zur Rache abzuwarten dem Patriarchen stellte er das Immunitatsprivileg aus il privilegio d immunita In dieser Zeit hatte der Franke die Langobarden mit den Franken vereint so Caroldo und er hatte keine geringe Differenz non picciola differenza mit Nikephoros dem Ostkaiser Auch wurde Heraclea der Geburtsort der vertriebenen Dogen von den Venezianern zerstort Einige sagen fugt der Autor an Konig Karl habe aufgehetzt von Fortunatus seinen Sohn nach Italien geschickt um die Stadt zu zerstoren wo ein Grossteil der venezianischen nobilta lebte Die Tribunen gingen daraufhin nach Malamocho Rialto Torcello et altre coadherenti Isole Fortunatus kehrte aus dem Frankenreich zuruck Ihn begleitete Christoforo der Bischof von Olivolo der es jedoch nicht wagte nach Malamocco zu gehen sondern San Ciprian Chiesa in Murano vorzog Daraufhin wurde Ioanni Diacono inimico et persecutor di quella Chiesa gefangengesetzt Ihm gelang aber die Flucht woraufhin er die Dogen gegen Fortunatus aufbrachte indem er von seinen Leiden berichtete Angeblich sei der Hass der Venezianer beruhigt mitigato worden so dass Fortunatus und Christoforus in ihre Amtssitze Aquileia und Olivolo zuruckkehren konnten Danach wurde Niketas vom Kaiser in die Adria geschickt um den byzantinischen Besitz zu verteidigen Doch seien seine Krafte unzureichend gewesen so dass er die Venezianer um Hilfe ersuchen musste die sie auch gewahrten Als er Richtung Lagune fuhr floh Fortunatus ma Fortunato non lo volse aspettare et sene ando in Francia formuliert Caroldo ironisch Ioanni Diacono da Niceta fu subrogato Patriarcha di Grado Obelerius erhielt den Titel eines Spatario im Namen des Kaisers auf Anraten der Venezianer con il consiglio di Venetiani ging Beatus nach Konstantinopel Christoforo Vescovo Olivolense et Felice Tribuno sollten mitreisen da sie die Franken unterstutzten Beatus hingegen wurde mit der dignita e titolo d ypato ausgezeichnet und kehrte nach Venedig zuruck Danach wollten die beiden Bruder dass auch ihr Bruder Valentino vom Volk zum consorte nel Ducato gewahlt wurde Nun griff Pippin auf Befehl seines Vaters im achten Jahr von dessen Kaiserherrschaft das ware 808 09 mit einem zahlreichen Heer Venedig an um es zu unterjochen subiugare Es flohen die Brondolesi Chiozotti et Pelestrinesi finalmente pervenne in Albiola Er hoffte dass er die Venezianer durch Hunger zur deditione zwingen konne Doch diese bewarfen ihn con le machine mit Brot und anderen Lebensmitteln um zu zeigen dass sie der Hunger nicht bezwingen konne So bereiteten die Franken sich auf eine Schlacht vor und fuhren durch den Porto di Malamocho Die Venezianer konnten Malamocco nicht verteidigen und sammelten sich daher auf Rialto Auf Anraten einer Vecchiarella aus Malamocco liess Pippin eine Brucke aus Fassern un porto sopra botte incatenate di uimini sic et altri legami bauen Dagegen bereiteten die Venezianer im Verborgenen nascosamente viele barche vor die bei hohem Wasserpegelstand die Feinde angriffen und li uimini sic et legami del ponte zerstorten Von den Vielen die untergingen heisse der Kanal in dem dies stattfand immer noch Canal Orfano Waisenkanal Pippin der einsah dass er Rialto nicht wurde erobern konnen habe alle Orte auf dem Lito bis Brondolo niederbrennen lassen Wie einige meinen setzt Caroldo fort uberliess Pippin dem Niketas la provincia di Venetia Wenig spater starb der Konig in Mailand Ein Ebarsapio Imperial Secretario verfugte dass die Dogen abgesetzt wurden wobei Obelerius nach Konstantinopel und Beatus nach Zara gehen mussten Valentinus durfte per la giovenil eta sua wegen seiner Jugend in Venedig bleiben Wieder sagten einige so Caroldo Obelerius sei weil er mit einer edlen Frankin verheiratet war havendo Obelerio la moglie nobile Francese zu Karl gegangen wahrend die Venezianer ihn fur unwurdig des Dogenamtes erklarten und ihn verbannten Auch hiess es beide Bruder nicht nur Obelerius waren funf Jahre Dogen gewesen Nach dem Umzug nach Rialto wurden die Dogen nur noch dort gewahlt Fur den Frankfurter Juristen Heinrich Kellner der die venezianische Chronistik im deutschen Sprachraum bekannt machte wobei er weitgehend Marcello folgte ist in seiner 1574 erschienenen Chronica das ist Warhaffte eigentliche vnd kurtze Beschreibung aller Hertzogen zu Venedig Leben Obelerius Antenorius der achte Hertzog Dieser sei auch Anafestus genannt worden 25 Nach Kellner wurde Obelerius im Jahr 804 zum Dogen gewehlet der wiederum zum Gehulffen Beatum seinen Bruder nahm Beatus ging nach Konstantinopel um den Keyser Nicephorum zubesuchen wo er hoch geehret und gezieret mit etlichen Reichs Wapen wurde In seiner Abwesenheit so Kellner wurde in Venedig der jungere Valentin dem Dogen Obelerio von der Gemein zum Gesellen zugeordnet womit Kellner zwischen Gehulffen und Gesellen unterscheidet Der Autor meint es seien etliche die sagen dass Obelerius durch seinen Bruder Beatum dess Hertzogthumbs verjaget worden sei Kaiser Karl zu dem Obelerius geflohen sei habe dem Fluchtling sein Tochter zum Weib geben denn er hatt dem Konig verheissen das Vatterland zuverrahten Karl eroberte daraufhin alles Gebiet bis Malamocco Da die Stadt leer war understund er sich mit kleinen Schifflein biss gen Rialto zu kommen aber es kam ein sehr gross Ungewitter dardurch er den grossern theil seines Heers verlor also dass er ungeschaffter ding musst abziehn Doch schrankt Kellner ein Wiewol ein theil wollen dass nicht Carolus sondern sein Son Pipinus diesen Zug gethan habe Auch habe Pippin die Venezianer ein zweites Mal angegriffen da die Venezianer mit dem byzantinischen Kaiser im Bunde waren obwohl vertraglich vereinbart worden war dass sie im frankisch byzantinischen Konflikt neutral bleiben sollten Besonders ausfuhrlich schildert der Verfasser den Angriff Pippins Nachdem Obelerius und Beatus gesturzt worden waren und Valentin ir Bruder die Gemein regiert eroffnete Pippin den Krieg indem er Malamocco Palestina und Chioggia einnahm Dann griff er die Inseln nahe am Festland an um die Versorgung abzuschneiden Valentinus und was zu Malamocco war zog mitsamt Kindern und Gutern nach Rialto Pippin liess einige hatten behauptet auf Anraten einer alten Frau eine Brucke von wol zusammen gehefften Fassen von Albiola nach Rialto bauen Nun eine Behauptung die die gesamte Chronistik durchzieht hatten sich die Venezianer entschlossen entweder furs Vatterland zu sterben oder die Freyheit zuvertheidigen Sie griffen die Franken die es nicht gewohnt waren auf dem Wasser zu kampfen an die nicht mehr sicher stehen konnten weil die Bruck so schucklet So kam ein Teil der Angreifer durch das Schwert ums Leben ein anderer Teil sei ersoffen Der Ort der Schlacht der Canal Arco sei danach in Canal Orphano umbenannt worden Was das Ende der drei Dogen anbetrifft so zeigt sich bei Kellner die ganze Unsicherheit der Uberlieferung So meint der Autor Obelerius und Beatus seien mit Pippin abgezogen der jedoch noch Venedig zu einem Friedensschluss besucht habe Dabei habe er die Venezianer gebeten die Dogen wieder aufzunehmen worauf sie sich gantz ungern einliessen Doch nach dem Abzug Pippins hatten sie Obelerium in stuck zerhauwen unter denen etliche gewesen die sein Hertz mit den Zanen zerrissen haben und sagt man darzu dass sein Weib welche auss Franckreich burtig gewesen mit im umbbracht worden sey Und Kellner setzt fort Etliche andere sagen dass wie Obelerius gestorben sey Beatus ein zeitlang das Hertzogthumb gehabt hab und andere geben fur dass Valentin welcher dann junger war die Gemein regiert hab Dem sey aber wie im wolle so hat aller drey Regierung nicht uber funff jar gewehret Francesco Sansovino 1512 1586 gab in seinem 1587 in Venedig erschienenen Werk Delle cose notabili della citta di Venetia Libri II gleichfalls den Familiennamen Anafesta an Nach Sansovino wurden durch eine Verschworung congiura gefuhrt von Obelerio und Fortunatus dem Neffen des ermordeten Patriarchen von Grado die Dogen 804 zur Flucht gezwungen 26 Der Autor nimmt zwar auch einen zweiten Bruder namens Valentinus an lasst jedoch Zweifel an seiner Existenz durchblicken wie einige sagen Da Obelerius sich auf die frankische Seite geschlagen habe seien die zwei oder drei Dogen verbannt worden In der Ausgabe von 1606 wird die Anekdote von der holzernen Fassbrucke ausfuhrlich geschildert S 103 f nbsp Skizze der Lagune von Venedig Chandler B Beach Frank Morton McMurry Hrsg The New Student s Reference Work Bd V Chicago 1919 S 2009 Digitalisat S 2009 f In der Ubersetzung der Historia Veneta des Alessandro Maria Vianoli die 1686 in Nurnberg unter dem Titel Der Venetianischen Hertzogen Leben Regierung und Absterben Von dem Ersten Paulutio Anafesto an biss auf den itzt regierenden Marcum Antonium Justiniani erschien 27 hiess der Doge Obelerius Antenorius der Neundte Hertzog Nach dieser Darstellung erweckte dieser Furst mit seiner unbestandigen und sehr trotzigen Art und Natur nichts als Krieg und Kriegs Geschrey S 70 Dabei wurde der Streit zwischen Eraclea und Iesolo der nur notdurftig beigelegt war durch einen Grenzstreit um ein Gebiet zwischen Livenza und dem Graben Ruimondo genannt gelegen Nach ihm zogen die Eracleaner schliesslich nach Malamocco um die Iesolaner nach Rialto Dieser Streit wird vom Verfasser als eine mogliche Ursache fur Pippins Intervention erortert ebenso wie der Verrat des vertriebenen Obelerius der den Frankenkaiser fur seine Sache zu gewinnen suchte doch seien die alten Scribenten unterschiedener Meynung S 75 Die Venezianer entschlossen sich jedoch dem Ostkaiser treu zu bleiben so dass Pippin seine Invasion vorbereitete Dazu zog er in Ravenna eine Flotte zusammen Bei Brondolo sei diese eingedrungen worauf Chiozza Palestina und Albiola fielen die Bevolkerung Malamoccos nach Rialto floh Eine Gesandtschaft lehnte die Unterwerfung ab woraufhin Pippin mit volliger Vernichtung drohte Nun erst entschlossen sich die Venezianer zum Widerstand griffen die Flotte an und hielten sie so lange hin bis sie bei Ebbe auf Grund lief Der Schlachtenort der Canal Orfano habe seinen Namen nach den zahlreichen Witwen und Waisen erhalten die diejenigen hinterliessen die in grosser Zahl in der Schlacht zu Tode gekommen waren S 81 f Grossten Zweifel aussert der Verfasser an der Erzahlung Obelerius sei nach dem Abzug Pippins vom Volk zerrissen worden ebenso wie seine frankische Gattin 1687 schrieb Jacob von Sandrart in seinem Werk Kurtze und vermehrte Beschreibung Von Dem Ursprung Aufnehmen Gebiete und Regierung der Weltberuhmten Republick Venedig 28 auch uber Obelerius einer von den Zunfftmeistern die sich wider jenen verbunden welcher zween seiner Bruder Beatum und Valentinum neben sich in die Regierung aufnahm Fur von Sandrart hatte die Vertreibung der Vorganger zur Folge dass die Nicetas Flotte vor Venedig erschien woraufhin Beatus nach Konstantinopel reiste umb die Sache beyzulegen Nach dem Autor verbundeten sich Kaiser Nikephoros und Pippin sogar miteinander und dennoch griff Pippin nunmehr Konig von Italien Venedig an aus Vorwand die Hertzoge waren den Griechen geneigter als den Francken Als nun Beatus aus Konstantinopel zuruckkehrte entmachtete er seine Bruder Der Aufstieg Venedigs begann mit dem Tod Pippins denn es wurde ein Verbundnuss aufgerichtet dass die Venediger sollten freye Leute sein und freyen Handel in gantz Orient haben solcher gestalt bekam die Republicq Venedig gleichsam ein gantz neues Ansehen dass also die Stadt zu ihrer rechten Grosse gerieth Die Zahlweise der Dogen war zu dieser Zeit noch nicht gesichert denn wie von Sandrart zum Jahr 809 berichtet erwehlte das Volck zum IX oder wie andere zehlen zum X Hertzog den Angelum Partitiatum Johann Friedrich LeBret berichtet in seiner ab 1769 erschienenen Staatsgeschichte der Republik Venedig in seinem Funften Kapitel 29 vom Krieg mit dem Konige Pipin von dem Dogen Obelerius und seinem Bruder Beatus S 124 Nachdem Obelerius von den nach Treviso geflohenen Anhangern des Fortunatus und den in Venedig verbliebenen anti dynastisch denkenden Adeligen zum Herzoge gewahlt worden war so LeBret genugte das blosse Gerucht von dieser Ausrufung Johannes und Morizen so furchtsam zu machen dass sie sich entschlossen zu fliehen Wahrend Johannes nach Mantua floh versuchte Mauritius vergeblich die Wiedereinsetzung in das Dogenamt bei Kaiser Karl zu erreichen Johannes habe als er noch im Amt war den misstrauischen Pippin dadurch zu neutralisieren versucht dass der Ostkaiser Nikephoros I eine Flotte schicken moge um Pipin im Zaume zu halten S 123 Obelerius kam laut LeBret erst nach Venedig nachdem er von der Flucht der Dogen erfahren hatte um dort vom Volk zum Dogen erhoben zu werden Danach akzeptierte das Volk auch bereitwillig seine beiden Bruder im Amt des Dogen Auch gelang es bei Erscheinen der byzantinischen Flotte den Patriarchen Fortunatus wieder ins Frankenreich zu vertreiben der seinen vom Volk gewahlten Nachfolger namens Johannes gefangengesetzt hatte um seinen eigenen Kandidaten Christoph als Bischof von Olivolo durchzusetzen Johannes konnte fliehen gewann Obelerius fur seine Sache und wurde als Patriarch eingesetzt S 125 Auf der frankischen Seite standen nun nur noch Christoph und der Tribun Felix Obelerius und Beatus reisten an Karls Hof nach Diedenhofen um dort die Anerkennung ihrer Neutralitat zu erreichen denn Venedig gehore seit jeher dem Ostreich an Als die byzantinische Flotte in der Lagune erschien erklarten sich die Dogen jedoch offen fur den Ostkaiser Nicetas und Pipin verstandigten sich auf eine Waffenruhe bis August wahrend Beatus die frankischen Anhanger Christoph und Felix nach Konstantinopel mitnahm 807 kehrte er mit dem Titel eines Hypatus Senator aus der Hauptstadt zuruck Der Stolz dieser beyden Bruder trieb sie dazu an dass sie sich auch den dritten Bruder im Regiment zugeselleten S 127 Pippin begann aus Rache seinen Eroberungszug mit der Plunderung Eracleas es folgte Iesolo dann folgte ein Angriff von Suden uber Brondolo Chioggia Pelestrina und Albiola Angesichts dieser Situation nimmt der Verfasser an die Bruder hatten sich zerstritten Obelerius habe womoglich heimlich mit dem Franken paktiert Schon 809 aber attackierte die Flotte des Paulus von Kephalonia die Stadt Comacchio wurde allerdings durch die damalige gut befestigte Inselstadt zuruckgeschlagen und auch in Venedig wehrten sich die beiden Dogen gegen seine Verhandlungen mit Pippin so dass er sich aus Zorn uber ihren Trotz nach Hause begab S 130 Pippin der nach dem Verfasser nicht selbst an der Niederlage gegen die Venezianer beteiligt war und daher nur seinen Kommandanten abgesetzt hatte drang erneut nach Dalmatien vor Doch seine Flotte musste sich vor der Flotte des Paulus zuruckziehen Als Pippin Venedig erneut angriff sahen sich die Dogen veranlasst einen Friedensschluss anzustreben Die von LeBret ins Spiel gebrachte Frage ob sie die Lagune noch nicht als ausreichend abgesichert betrachteten oder ob sie um ihre Landereien auf dem Festland furchteten lasst er offen Arsaphios der hinzugezogene Gesandte des Ostkaisers traf Pippin der 810 starb nicht mehr lebend an Verhandlungen mit Karl fuhrten schliesslich zum Frieden und infolgedessen konnte sogar Fortunatus zuruckkehren wie die Anhanger der pro frankischen Partei wieder in ihre Rechte eingesetzt wurden In Venedig berief schliesslich der byzantinische Gesandte die Volksversammlung ein Die drei Bruder wurden abgesetzt wobei Obelerius zu den Franken ging Beatus nach Zara Valentinus jedoch in Venedig bleiben durfte da er den geringsten Anteil am Ungluck hatte das das Triumvirat verursacht hatte Den Anteil des Valentinus an den undurchsichtigen Intrigen der drei Dogenbruder sah Johann Heinrich Zedlers Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Welche bishero durch menschlichen Verstand und Witz verbessert worden im 1745 erschienenen 46 Band ganz anders Dort heisst es im Artikel Valentinus Er nahm mit noch einem andern vertriebenen Hertzoge Obelerius seine Zuflucht nach Frankreich und die beyde reitzten den Konig in Italien Pipinus sich der Venetianer Inseln zu bemachtigen 30 Und auch die Rollen der beiden anderen Bruder stellte das Lexikon vollig anders dar In Band 25 stammte Obelerius aus Triest verband sich mit Fortunatus der hier zu Obelerios Bruder wird zur gemeinsamen Rache an den Galbaii fur den Mord an ihrem Vetter und Patriarchen Johannes Obelerio liess demnach die Heimat des gesturzten Galbaio Dogen Eraclea von Grund aus zerstoren und nahm seine Bruder zu Collegen in der Regierung an Bald half Beatus als er erkannte dass Obelerio wegen des Bundnisses mit Karl dem Grossen verhasst war dazu dass sein Bruder die Flucht ergreiffen und ihm allein die Regierung uberlassen muste Obolerius nahm Zuflucht beim Kaiser heiratete eine von dessen Tochtern und Pippin zog schliesslich gegen Venedig Demnach sei Obelerius nicht wieder als Doge ins Amt zuruckgekehrt sondern sei von dem Pobel im Jahr 823 jammerlich hingerichtet worden weil er wieder nach der Herrschaft gestrebt habe moglicherweise sei er aber auch vom Enkel des zu dieser Zeit herrschenden Dogen umgebracht worden Beatus starb nach dieser Auffassung 809 als letzter in Malamocco residierender Doge 31 Girolamo Francesco Zanetti 1713 1782 lieferte noch 1765 die gewohnten Deutungen Bei ihm heisst es der einstige Diakon Johannes Bischof von Olivolo ordinatus est patriarcha zugleich wurde Obelierius die Wurde eines Spatarius von Niketas ubertragen Der besagte Christophorus blieb fur zwolf Jahre Bischof von Olivolo die ubrigen Schilderungen stimmen mit denen seiner Vorganger weitestgehend uberein 32 Eraclea wurde demnach niedergebrannt nbsp Titelblatt von August Daniel von Binzers Venedig im Jahre 1844In popularen Darstellungen wurde der zentrale Aspekt der Dynastiebildung immer wieder betont und als Verfehlung gedeutet die beinahe zwangslaufig zum Umsturz fuhren musste Dies erwiesen demzufolge die Galbaii aber auch die drei Bruder Obelerio Beato und Valentino Lapidar meint August Daniel von Binzer 1845 zum 9 Dogen Obelario nahm zwei seiner Bruder zu Mitregenten aber alle drei wurden verbannt 33 Historisch kritische Darstellungen Bearbeiten Samuele Romanin raumte den drei Brudern 1853 erheblichen Raum in seinem wortreichen zehnbandigen Opus Storia documentata di Venezia ein 34 wobei die Einordnung des Obelerius als 9 Doge nun allgemein akzeptiert war 35 Der Doge habe seinen Bruder Beato kurz nach seiner eigenen Proklamation zum Mitdogen erhoben wenn der Autor auch nur von poco stette ad associarsi il fratello Beato schreibt S 137 Vielleicht so Romanin habe der Doge es nicht gewagt seinen Freund Fortunatus zuruckzuholen denn er habe sich allzu offenkundig mit den Franken verbunden Ein Tribun namens Barbaromano habe vom Tumult um den Mord am Patriarchen profitiert und sei in die Gebiete von Jesolo und Grado eingedrungen Wieder sei es zum Krieg gekommen bis Obelerio eine Versammlung aller Tribunen an der Kuste von Pineto zusammengerufen habe Er habe gefragt was mit dem von den Barbaromani betroffenen Gebieten des Patriarchats geschehen solle Die Tribunen seien zu dem Schluss gekommen dass dieses ganze Gebiet dem Dogen unterstellt sein sollte Nachdem die Bewohner von Equilio und Eraclea spontan oder aber auf Initiative Obelerios nach Malamocco umgesiedelt seien waren die beiden Inseln die sich so lange Kriege geliefert hatten so sehr in Vergessenheit geraten dass einige Chronisten geglaubt hatten sie waren zerstort worden S 138 Fortunatus hoffte auf frankische Unterstutzung durch die er auf Istrien zu immensem Reichtum gelangte denn als Besitzer von vier Schiffen handelte er abgabenfrei im ganzen Konigreich Italien Mit diesem Vermogen habe er weitere Anhanger gewonnen Mit Karls Unterstutzung erlangte er den Bischofsstuhl von Pola obwohl der Papst vor seinem weltlichen Lebenswandel und seinem Ehrgeiz nach grandezza warnte S 139 Nur unter der Bedingung dass er das Bistum bei Ruckkehr nach Grado aufgeben wurde willigte der Papst ein Nach Grado zuruckgekehrt installierte er schliesslich seinen Freund Christophorus als Bischof von Olivolo Beide hatten nunmehr offen die frankische Partei auf den Inseln unterstutzt Romanin kannte die Handschriften der Biblioteca Marciana bestens und wie so oft fand er auch zum Motiv des Obelerius den Franken Venedig zu uberlassen einen Hinweis diesmal im Codex DLI della Marc wie er knapp angibt Darin heisst es uber den Dogen Obelerius alii scripserunt quo tum gallicam quidem nobilem haberet uxorem promissionibus allectus ad regem perexit offerens dominium sibi contradere S 140 Diese Vorstellung die frankische Ehefrau des Dogen habe ihn zum Verrat veranlasst wurde spater immer wieder aufgegriffen Dass es tatsachlich zu einem Angebot gekommen sei den Dukat Venetien im Rahmen einer Investitur entgegenzunehmen gehe aus Einhard hervor Gegen dieses Vorhaben hatten sich nun die in Konstantinopel ansassigen venezianischen Handler an Kaiser Nikephoros gewandt Als dieser mit seiner Flotte erschien unterwarf sich Dalmatien wurde ein anderer Christophorus als jener gleichnamige Freund des Fortunatus zum Bischof von Olivolo erhoben Eigenartigerweise sieht Romanin keinen Widerspruch zwischen dem profrankischen Kurs der Dogen und der Auszeichnung des Obelerius durch einen hohen Titel durch den byzantinischen Flottenfuhrer S 142 Mit Pippin kam es zu besagter vertraglicher Abmachung Im Jahr 809 erschien unter dem Kommando des besagtem Paolo erneut eine Flotte die uberwinterte und einen Angriff gegen Comacchio unternahm den Romanin ebenfalls mit Einhard belegt Pippin piu che mai eccitato dai dogi der sich also mehr als je zuvor uber die Dogen aufgeregt hatte sei nun entschlossen gewesen der griechischen Partei mit Gewalt beizukommen der er die Unterstutzung beim Angriff auf Comacchio vorhielt Einige Geschichtsschreiber so der Autor sahen den Ausloser in einem Bundnisangebot Pippins mit Venedig mit dem Ziel die byzantinischen Inseln Dalmatiens zu erobern Venedig hatte demnach im Zwiespalt zwischen der Zerstorung alter Bindungen der Unsicherheit des Handels und der Gefahrdung seiner Handler in Byzanz einerseits und der Sorge vor einem Angriff des allzu machtigen Konigs und der Abriegelung von dessen Reich fur venezianische Handler gestanden S 143 f Nun habe sich die griechische Partei als die starkere erwiesen sie habe einen Gesandten zur Rechtfertigung an Pippin aufgeboten Johannes Diaconus che visse piu vicino al fatto der also naher an den Vorgangen lebte schreibe hingegen nur knapp dass der Vertrag den man mit dem Konig geschlossen hatte von diesem zerbrochen worden sei illo tempore Pipino agente rege disruptum est S 144 Venedig habe sich nicht nur in Gebete gefluchtet und seine Handler zuruckgeholt sondern ersuchte sogar in Konstantinopel um Hilfe hier stutzt sich der Autor auf Carlo Antonio Marin 36 Ahnlich wie die vorhergehenden Historikergenerationen die die Belagerung Pippins mit immer neuen Details ausschmuckten so fullen diese auch bei Romanin drei bis zum Tod Pippins beinahe vier Seiten obwohl er selbst einwendet dieser Vorgang sei tanto alterato dalle cronache veneziane non meno che dalle francesi S 147 f dass er nur eine wahrscheinliche Version vorlegen konne Fur Romanin wurde Venedig zwar partiell erobert aber nie ganz unterworfen wie es die frankischen Quellen berichten wurden Es gebe dementsprechend keine Spur frankischer Herrschaft keine Anderung in der Regierung Ohne irgendjemanden um Erlaubnis zu bitten senza domandare licenza wurde Rialto zur Hauptstadt erklart capitale Den Tribut ob jemals entrichtet oder nicht zahlten sie nicht fur das Fortbestehen ihres Staates sondern nur fur die Gebiete die sie auf dem Festland besassen le terre possedute nel continente und fur die Handelsprivilegien Pippin wandte sich danach gegen Dalmatien doch sei seine Flotte umgekehrt als ihm das Anrucken der byzantinischen Flotte unter dem Kommando des Paolo prefetto di Cefalonia bekannt geworden sei Wieder zitiert Romanin aus Einhard Sed cum Paulo Cefalenie praefectus cum orientali classe ad auxilium Dalmatis ferendum adventaret regia classis ad propria regreditur S 149 Anm 1 Pippin starb noch im selben Jahr am 8 Juli 810 in Mailand Als ein Gesandter aus Konstantinopel namens Arsacio oder Ebersapio dorthin reisen wollte um einen Frieden auszuhandeln musste er bis an den Hof Karls nach Aachen reisen wo im Oktober 810 ein Vertrag zwischen Karl und Nikephoros ausgehandelt worden sei Dieser sei wie Romanin in einer Fussnote erklart erst im Jahr 812 zustande gekommen weil der Gesandte zu wenig Kompetenzen besessen und der Ostkaiser verstorben sei S 149 Anm 4 Die Franken gaben das venezianische Gebiet dementsprechend bereits 810 zuruck und erneuerten die alten Handelsprivilegien Ebersapio habe die beiden Dogen Obelerius und Beatus dafur geopfert sacrificato sie sollten nach Konstantinopel und Zara verbannt werden was der Autor wiederum nach der Chronik des Johannes Diaconus annimmt die zu dieser Zeit noch Sagornina genannt wurde Nach anderen Chronisten so Romanin sei der am Hof Karls befindliche Obelerius von Karl dem Gesandten ubergeben und von diesem in die Hauptstadt gebracht worden Beatus hingegen sei ein weiteres Jahr bis zu seinem Tod im Amt geblieben Ersteres belegt der Autor mit Einhard letzteres untermauert er zusatzlich mit der Angabe von Nicolo Zen Dell origine di Venezia Beatus sei immer auf Seiten Konstantinopels gewesen Valentinus sei da er unschadlich war entmachtet worden oder wie es Romanin formuliert come uomo innocuo torno alla condizione privata S 150 Insgesamt habe sich der Doge sechs Jahre gehalten weil er nicht den Hass der Venezianer auf Tyrannen auf sich zog und sich die machtigen Familien befeuert durch Ehrgeiz und Neid sich nicht wie fruher so oft bekampften sondern weil die beiden Parteien die die beiden Kaiserreiche nun mit Grunden bevorzugten Prinzipien folgten nicht mehr Sonderinteressen Erst nach dem Ruckzug Pippins wurden die Dogen abgesetzt Die Wahl des Hauptortes sei auf Rialto gefallen weil es mehr Sicherheit geboten habe Nur knapp schildert der Autor den Aufstandsversuch des Obelerius Ihm sei es gelungen aus Konstantinopel zu entweichen evadersi Der amtierende Doge fuhrte seine Flotte nach Vigilia um es zu belagern doch rebellierten plotzlich die Manner aus Malamocco in seiner Flotte und unterstellten sich Obelerius Johannes reagierte indem er sogleich ein Blutbad in Malamocco anrichtete und die Stadt in Flammen steckte dann Vigilia eroberte und Obelerius gefangen nahm Er liess Obelerius enthaupten und seinen Kopf bei Campalto unweit von Mestre an der Grenze zum Reich Kaiser Lothars aufspiessen vielleicht so Romanin weil dieser die Rebellion unterstutzt habe Solche Zeichen wechselseitigen Widerwillens disgusto zwischen Venezianern und Franken seien recht haufig gewesen wie aus einem Brief des Patriarchen Venerio von Grado hervorgehe der sich an Papst Gregor IV richtete S 170 f August Friedrich Gfrorer 1861 glaubte in seiner 1872 posthum erschienenen Geschichte Venedigs von seiner Grundung bis zum Jahre 1084 dass angesichts der Eheplane zwischen den Kaiserreichen See Venetien gleichsam Erstling der Aussteuer gewesen ware 37 Doch diese Heiratsplane scheiterten da Kaiserin Irene 802 gesturzt wurde Ihr Nachfolger liess seine Gesandten am Hof Karls Friedensfuhler ausstrecken weshalb die Vorganger des Obelerio keinerlei Anstalten machten Hilfe in Konstantinopel zu suchen Gfrorer nimmt an Obelerio habe Malamocco als Feuerheerd und Mittelpunkt der byzantinischen Partei zerstoren lassen Auch den Angriff auf das byzantinische Dalmatien fuhrte nach Gfrorer der Doge in Karls Auftrag Nach ihm war dies sogar eine der Bedingungen unter denen der Doge den herzoglichen Stuhl erhalten hatte Dass er den pro frankischen Fortunatus fernhielt kann Gfrorer nur mit einer immer noch einflussreichen byzantinischen Partei erklaren S 104 dass er sich durchsetzte spricht in seinen Augen fur ein Bundnis auf Wechselseitigkeit zwischen Fortunatus und dem Griechen Christoph Auf Verlangen des Volkes wurde dem Dogen sein Bruder Beatus zur Seite gestellt Die Massregel wird daher durch die Griechisch Gesinnten jedenfalls durch Feinde frankischer Oberherrschaft uber Venetien erzwungen worden sein so der Autor S 105 Diese setzten auch den dritten Dogen durch um Obelerius und Beatus in Schach zu halten Dem Angriff Pippins der in den frankischen Quellen als bemantelte Niederlage bloss genannt wird und der dort mit dem Tod Pippins endet durfte so Gfrorer eine Niederlage in Dalmatien vorangegangen sein Die endgultige Niederlage der Truppen Pippins gegen die Venezianer unter dem neuen Dogen Agnellus erwahnen dementsprechend nur die venezianischen Quellen Nachdem der posthume Herausgeber Dr Johann Baptist von Weiss dem Ubersetzer ins Italienische Pietro Pinton untersagt hatte die Aussagen Gfrorers in der Ubersetzung zu annotieren erschien Pintons italienische Fassung im Archivio Veneto in den Jahresbanden XII bis XVI Immerhin hatte Pinton durchgesetzt dass er eine eigene Darstellung im besagten Archivio Veneto publizieren durfte die jedoch erst 1883 erschien Pinton gelangte in seiner Untersuchung zwar haufig zu ganzlich anderen weniger spekulativen Ergebnissen als Gfrorer doch glaubt Pinton gleichfalls dass schon gegen Ende der Herrschaft von Obelerios Vorgangern beinahe alles Land uber das die beiden Dogen herrschten von den Franken bedroht gewesen sei 38 Dabei hielt er Gfrorer vor er komme durch eine falsche Chronologie zu unzutreffenden Schlussen uber die Motivationen der Beteiligten Dies erweise sich etwa daran dass er zwar erkannt habe dass Andrea Dandolo von Paulus Diaconus abgeschrieben habe doch danach folge er nur noch dem Werk des Dogen ohne dass Gfrorer die Unterschiede zwischen den beiden Autoren wahrgenommen habe S 40 42 Auch glaubt Pinton nicht daran dass es unter der Agide der Franken eine Verschworung mit anschliessender Flucht des Fortunatus gegeben habe denn nach der Machtubernahme durch Obelerius sei ihm wohl kaum ohne Grund die Ruckkehr verwehrt worden S 53 Vor allem aber sei Obelerius nach Gfrorer eines der Haupter der Fortunatus Franken Verschworung mit einer Flotte zur Ruckeroberung Dalmatiens unterstutzt und sein Bruder Beatus mit dem Titel eines Ipato eines Konsuls ausgestattet worden S 55 Auch ankerte die byzantinische Flotte unter ihm in der Lagune Insgesamt erkannte Pinton die Verbindungen des Fortunatus mit den Franken an doch deutete Gfrorer seiner Ansicht nach die Zusammensetzung der Umsturzler von 804 genauer gesagt ihre jeweilige Rolle im Streit zwischen den Kaiserreichen unzutreffend 1861 widmete Francesco Zanotto in seinem Il Palazzo ducale di Venezia dem Dogen gut vier Seiten Fortunatus fuhrte laut Zanotto eine vendetta gegen die Galbaii eine Blutrache die schliesslich zum Erfolg fuhrte 39 Mit ebenso vielen Spekulationen etwa uber die Unterstutzung durch seinen Bruder Valentino fullt Zanotto den letzten Ruckkehrversuch Obelerios S 29 nbsp Kupferstich mit einem Phantasieportrat des Dogen geschaffen von Antonio Nani vor 1834 der es in seiner Serie dei Dogi di Venezia intagliati in rame da Antonio Nani 1835 36 und 1840 erstmals veroffentlichteAuch Emmanuele Antonio Cicogna aussert 1867 im ersten Band seiner Storia dei Dogi di Venezia die Ansicht erst Obelerio habe die Franken dazu veranlasst ihre Machtsphare auf Venedig auszuweiten Dementsprechend war es auch nicht der Doge der die Flotte gegen Pippin fuhrte sondern Vittore d Eraclea Nach ihm mussten die Venezianer dem Franken nach Kriegsende einen hohen jahrlichen Tribut versprechen Doch nach dem Abzug reduzierten sie die Summe Dass nach dem Sturz und der Verbannung des Dogen und Verraters traditori Obelerio und seines Bruders Beato ihr jungerer Bruder Valentino bleiben durfte hatte letzterer nach Cicogna nur seiner Jugend zu verdanken Dies geschah in dem Jahr in dem Pippin in Mailand starb namlich 810 40 Der einflussreiche Numismatiker Pompeo Molmenti glaubte die frankische Ehefrau habe Obelerio zum Verrat verfuhrt 41 Ganz anders sieht Simone Dellagiacoma die Situation des Dogen Er betrachtet die politische Lage aus dem Blickwinkel des Fortunatus Dieser sei angesichts der unsicheren politischen Lage zunachst auf dem Festland ausserhalb der Lagune geblieben womoglich so mutmasst der Autor sogar auf Anraten des Dogen um dafur zu sorgen dass sein Gefolgsmann Cristoforo Bischof von Olivolo werde Dellagiacoma lasst offen ob Obelerius entweder nicht allzu offen seine pro frankische Haltung offenbaren wollte oder aber ob er heimlich seine Emanzipation von Fortunatus Einfluss suchte um wieder das traditionelle venezianische Lavieren zwischen den Grossmachten zu betreiben mit dem Ziel die kommerziellen Interessen zu sichern Sicher sei der Doge zu hochster Vorsicht gezwungen gewesen um uberhaupt im Amt bleiben zu konnen Dabei ausserte der Verfasser Zweifel an der Annahme Gfrorers die erste Massnahme Obelerios der gerade ins Amt gelangt war habe darin bestanden dass er die Stadt Heraclea den Feuerheerd und Mittelpunkt der byzantinischen Partei und zugleich Heimath der gesturzten Dogen Johannes und Mauritius verheerte 42 Als vollig widerspruchlich sieht Dellagiacoma zudem allerdings nur in einer Fussnote die Situation der Geschichtsschreibung Zum einen seien die Quellen unsicher und die Historiker uneinig ein Jahr der Vertreibung des Obelerio festzulegen die Wahl des Agnello und das Ende der beiden Dogen Es gebe welche die sie 809 gesturzt sehen andere nach dem Krieg mit Pippin so dass die Wahl des Agnello erst 811 stattgefunden habe Nach anderen wieder wurde Obelerio zwar gesturzt doch Beato sei noch bis ins nachste Jahr im Amt verblieben Einige sahen Obelerio ermordet nach anderen sei er im Exil in Konstantinopel gestorben Beato in Zara Dabei zitiert er Johannes Diaconus Unus id est Obelerius Constantinopolim alter verum Iatera petiit Wieder nach anderen sei die Frau des Obelerius zu Kaiser Karl zuruckgeschickt worden ihrem Vater der Doge selbst trotz Bitten seines Bruders Beato sei getotet worden Ahnlich habe den Vorgang schon Martino da Canal beschrieben 43 Heinrich Kretschmayr glaubte beide Duces hatten sich bereits 805 zu strikter Unterwerfung unter das Frankenreich entschlossen 44 Kretschmayr nennt einen weiteren Indikator fur diese Entwicklung denn im Reichsteilungsgesetze vom 6 Februar 806 wurden Venetien Istrien und Dalmatien dem Anteile Konig Pippins zugewiesen S 56 Byzanz hat jedoch 807 Obelierius 45 durch Verleihung des kaiserlichen Spathariustitels gekodert den Beatus waren die Griechen schlau genug als Geisel mitzunehmen Beatus wurde in Konstantinopel in griechischem Interesse abgerichtet und zum Hypatos ernannt Pippin bis August 808 an seine Abmachung mit Byzanz gebunden versuchte nunmehr den bekannten militarischen Gegenschlag Nach Kretschmayr anderte sich wahrenddessen erneut die Haltung der beiden Dogenbruder Doch wohl im Glauben im Streite der zwei Grossmachte den freudvollen Dritten abgeben und an den Grenzen griechisch germanischer Machtsphare ein unabhangiges Staatswesen aufrichten zu konnen hintertrieben sie die Verhandlungen Doch Pippin unterwarf die Inseln innerhalb eines halben Jahres weitgehend um den Venezianern den Abfall von 807 und die boswilligen Quertreibereien von 809 heimzuzahlen Die Dogen wurden Pippins Gefangene Am Ende scheiterte er am Widerstand Rialtos S 57 f Roberto Cessi glaubte 1963 die byzantinische Flotte sei ein zweites Mal nach Venedig gesegelt um die zuvor erzielten Abkommen neu auszuhandeln und dass der Zusammenprall der beiden Machte bei Comacchio nur ein Missverstandnis gewesen sei Dies habe jedoch die Verhandlungen negativ beeinflusst 46 Die Quellen lassen eine solche Deutung allerdings nicht zu wie Berto im Jahr 2016 kritisch anmerkte 47 Im Gegensatz zu den fruhesten Dogen akzeptiert die moderne Forschung die Vorgange um Obelerius auf der Grundlage der zeitlich naheren Quellen und ignoriert die Deutungsmuster des 14 Jahrhunderts weitgehend Doch bei der Deutung der Motive im Zusammenhang mit dem West Ost Gegensatz ist sie kaum vorangekommen So mutmasst Luigi Andrea Berto Tribun Felix und Bischof Christoph seien deshalb ins Exil geschickt worden weil sie gegen die neue nun pro byzantinische Ausrichtung des Obelerius opponiert hatten Um zu verhindern dass sich Dalmatien und Venedig der frankischen Machtsphare einfugen habe Konstantinopel eine Flotte ausgeschickt Dank dem Flottenfuhrer Niketas habe der Doge den Titel eines Spatharius erhalten Tatsachlich bestatigen die Annales regni Francorum die Anwesenheit einer byzantinischen Flotte unter dem Kommando des Patricius Niketas die die Aufgabe hatte Dalmatien zuruckzuerobern ad recuperandam Dalmatiam Annales regni Francorum ed Kurze 122 Der Verfasser dieses Teils der Annalen mag es vorgezogen haben die Niederlage seines Landsmanns und Konigs zu verschweigen oder aber dies ging bereits auf den Bericht Pippins an seinen Vater zuruck Auch das Abkommen mit Pippin und die danach erfolgende Ruckkehr nach Konstantinopel werden hingegen dort vermerkt wiederum ohne auf den Inhalt einzugehen Auch die zweite Flotte erwahnen die Annalen deren Niederlage vor Comacchio ebenfalls dies ein Hinweis darauf dass frankische Siege ausfuhrlicher geschildert wurden Niederlagen hingegen wurden wohl ubergangen Das Abkommen zwischen dem byzantinischen Flottenfuhrer Paulus und Pippin sei durch insidiae der beiden Dogen hintertrieben worden Berto geht davon aus dass sobald die byzantinische Macht Schwache zeigte wie vor Comacchio ihre anti byzantinische Haltung wieder zu Tage getreten sei Es sei der ostlichen Macht nicht gelungen dauerhaft Macht in der Lagune auszuuben 48 Der Angriff Pippins auf die Inseln der Lagune fuhrte zu einer Reihe von sich gegenseitig ausschliessenden Behauptungen in der Forschungsgeschichte Dies hangt damit zusammen dass die drei Quellen die zeitlich am nachsten liegen die Annales regni Francorum die byzantinische Quelle De administrando imperio und die venezianische Chronik des Johannes Diaconus drei verschiedene Versionen liefern und die Historiographie sich in unterschiedlichem Masse auf die ein oder andere der drei Hauptquellen stutzte 49 Der gravierendste Unterschied zwischen der altesten der frankischen Quelle auf der einen und den beiden deutlich jungeren Quellen auf der anderen Seite liegt darin dass erstere behauptet Pippin sei die Eroberung der Lagunenorte gelungen wahrend die letzteren darlegen Pippin sei dies nicht gelungen ja er sei sogar besiegt worden Roberto Cessi nahm an die frankischen Annalen und Johannes Diaconus berichteten jeweils nur einen Teil des Vorgangs er glaubte aber nicht dass Pippin die gesamte Lagune erobert hatte Der wieder zugunsten des Fortunatus abgesetzte Johannes war fur ihn da er jenen fur pro byzantinisch hielt ein Indikator dass Johannes Diaconus die Eroberung nur verhehlen wollte die Annalen somit Recht hatten Pippins Eroberung von Malamocco und Eraclea erscheint im Ubrigen in keiner der drei Quellen Erst eine Quelle des 13 Jahrhunderts nennt diesen Vorgang der aber dennoch haufig in die historische Darstellung eingeflossen ist Die Beitrage aus der byzantinischen Quelle werden in Donald M Nicols Byzantium and Venice A Study in Diplomatic and Cultural Relations von 1988 50 ebenso als weitere Tatsachen aufgefuhrt wie in Thomas F Maddens 2012 erschienenem Werk Venice A New History 51 Dies bezieht sich etwa auf die Dauer der Belagerung die Konstantin VII im 10 Jahrhundert dessen Quellen wir nicht kennen mit einem halben Jahr angibt Georg Ostrogorsky hatte im Gegensatz dazu 1940 bzw 1963 nur die alteste die frankische Quelle akzeptiert die die Ruckerstattung der besetzten Gebiete an Byzanz erst mit dem Vertrag zwischen den Kaisern Karl und Michael annimmt in dem sich der Ostkaiser bereiterklarte Karls Kaisertum anzuerkennen 52 In seiner History of Venice betont John Julius Norwich 1977 53 dass unter der angeblichen Fuhrung des Obelerius sich die Opposition in Treviso sammelte Doch nach dem Sturz der Galbaii kam es zu Kampfen innerhalb der Lagune vor allem zwischen Heraclea und Malamocco Das neue Regiment geriet in eine ahnliche Situation wie die Galbaii zuvor Doch nun erschien Fortunatus fresh from the court of Charlemagne with an offer S 20 Sein Angebot habe neben der Wiedereinsetzung seiner Person in der Anerkennung frankischer Souveranitat uber die Lagune bestanden Im Gegenzug blieben die beiden Dogen Norwich nennt die beiden Dogen the new tandem unter frankischem Schutz sicher im Amt Nach Norwich hatte weder Obelerius noch sein Bruder Beatus Sympathien fur die Franken doch hatten die beiden Bruder nun kaum eine Wahl Daher leisteten sie zu Weihnachten 805 dem Kaiser in Aachen angeblich das Homagium Obelerius ging sogar so weit aus den Frauen des Hofes fur sich eine Ehefrau zu suchen die fur Norwich die first Dogaressa known to history war S 20 Norwich erwahnt den jungsten Bruder erst als die beiden alteren played their last card indem die drei nun Karls Sohn Pippin dazu aufforderten die Lagunenstadte zu besetzen Da er die drei Dogen als pro frankisch eingeordnet hatte musste die Abwehr Pippins durch die Venezianer darauf zuruckzufuhren sein dass diese die drei Dogen als traitors als Verrater betrachteten ohne ihr Einverstandnis handelten und sie zu sturzen bereit waren Fur Norwich wurde Pippin defeated by a united people dem es zum ersten Mal gelang seine Freiheit zu verteidigen auch wenn it has been fashionable in recent years to accuse the Venetians of having exaggerated the importance of their victory S 22 Nach Norwich siegten die Venezianer unter der Fuhrung von Agnello Partecipazio Die Venezianer durchschauten die von den drei Brudern versuchte Kehrtwende sie hatten am Ende gleichfalls Pippin bekampft und wahlten Agnello an ihrer Stelle zum Dogen S 23 Dessen Wohnhaus am Campiello della Cason bei San Canzian auf Rialto das keiner der kampfenden Parteien der Vergangenheit angehort hatte ware demnach gewissermassen der erste Dogenpalast an einem endlich neutralen Ort gewesen Quellen BearbeitenAnnales regni Francorum hgg v Friedrich Kurze Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Germanicarum ad usum scholarum Bd VI Hannover 1895 S 120 f Digitalisat 127 Digitalisat 130 133 f Digitalisat La cronaca veneziana del diacono Giovanni in Giovanni Monticolo Hrsg Cronache veneziane antichissime Fonti per la storia d Italia Medio Evo IX Rom 1890 S 59 171 hier S 23 f 36 101 103 105 110 Digitalisat Roberto Cessi Hrsg Origo civitatum Italiae seu Venetiarum Chron Altinate et Chron Gradense Rom 1933 S 29 32 37 57 69 97 99 116 132 155 159 166 173 Alberto Limentani Hrsg Martin da Canal Les estoires de Venise Olschki Florenz 1972 S 10 f 14 17 Text hgg v Francesca Gambino im Repertorio Informatizzato Antica Letteratura Franco Italiana Ester Pastorello Hrsg Andrea Dandolo Chronica per extensum descripta aa 460 1280 d C Rerum Italicarum Scriptores XII 1 Nicola Zanichelli Bologna 1938 S 127 f 131 133 byz Titel Valentinus als Mitdoge Ubergabezusage Venedigs an Franken Sturz 148 f Putschversuch Hinrichtung 355 357 Darstellung in der Chronica brevis Digitalisat S 126 f Roberto Cessi Fanny Bennato Hrsg Venetiarum historia vulgo Petro Iustiniano Iustiniani filio adiudicata Venedig 1964 S 26 f 29 31 265 Șerban V Marin Hrsg Gian Giacomo Caroldo Istorii Veneţiene Bd I De la originile Cetăţii la moartea dogelui Giacopo Tiepolo 1249 Arhivele Naţionale ale Romaniei Bukarest 2008 S 51 54 57 vgl Historie venete dal principio della citta fino all anno 1382 Literatur BearbeitenMarco Pozza Obelerio in Dizionario Biografico degli Italiani 79 2013 40 42 Samuele Romanin Storia documentata di Venezia Bd I Venedig 1853 S 136 138 140 142 149 f 170 Heinrich Kretschmayr Geschichte von Venedig Bd I Gotha 1905 S 54 59 61 f 71 Andrea Da Mosto I dogi di Venezia con particolare riguardo alle loro tombe Venedig 1939 Abb 1 nach S 34 S 35 f Digitalisat Andrea Da Mosto I dogi di Venezia nella vita pubblica e privata Ferdinando Ongania Venedig 1939 Florenz 1983 S 8 10 14 f Roberto Cessi Politica economia religione in Storia di Venezia Bd II Dalle origini del ducato alla IV crociata Venedig 1958 S 31 98 103 f 107 110 f 115 117 121 f 140 142 Roberto Cessi Venezia ducale Bd I Duca e popolo Venedig 1963 S 106 119 133 139 141 144 149 154 f 158 f 162 169 f 176 195 203 205 226 Antonio Carile Giorgio Fedalto Roberta Budriesi Hrsg Le origini di Venezia Bologna 1978 S 61 68 209 233 f 345 366 385 Gherardo Ortalli Venezia dalle origini a Pietro II Orseolo in Storia d Italia Bd I Longobardi e bizantini hgg v Paolo Delogu Andre Guillou Gherardo Ortalli Turin 1980 S 378 382 385 f Andrea Da Mosto Il ducato e la civitas Rivoalti tra carolingi bizantini e sassoni in Lellia Cracco Ruggini Massimiliano Pavan Giorgio Cracco Gherardo Ortalli Hrsg Storia di Venezia dalle origini alla caduta della Serenissima Bd I Origini Eta ducale Rom 1992 S 728 731 736 Andrea Da Mosto Storia e miti per una Venezia dalle molte origini in Venezia nella sua storia Morti e rinascite hgg v Carlo Ossola Fondazione Giorgio Cini Marsilio Venedig 2003 S 83 91 93 106 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Obelerio Antenoreo Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Andrea Da Mosto I Dogi di Venezia Venedig 1939 Nachdruck Mailand 2003 S 5 Il presupposto di continuita genealogica su cui si basava la trasmissione del potere in area veneziana ha portato come conseguenza la gia accennata attribuzione ai dogi piu antichi di stemmi coerenti con quelli realmente usati dai loro discendenti Maurizio Carlo Alberto Gorra Sugli stemmi di alcune famiglie di Dogi prearaldici in Notiziario dell associazione nobiliare regionale veneta Rivista di studi storici n s 8 2016 35 68 hier S 41 Alberto Limentani Hrsg Martin da Canal Les estoires de Venise cronaca veneziana in lingua francese dalle origini al 1275 L S Olschki Florenz 1972 Digitalisat hgg v Francesca Gambino im Repertorio Informatizzato Antica Letteratura Franco Italiana Roberto Pesce Hrsg Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo Origini 1362 Centro di Studi Medievali e Rinascimentali Emmanuele Antonio Cicogna Venedig 2010 S 20 Donato Giannotti Res publica Venetum Der grossen Commun der Statt Venedig ursprung erbauwung und aufnennung Ihrer Herrschafft erweiterung Regiment Ordnung unnd Rustung Auch einkommens unnd aufgehens Unnd wie Sy sich undereinander von irem anfang biss auf dise unser zeit unzertailt inn ainigkeit erhalten haben unnd noch erhalten Aus Italienischer sprach verteutscht Neuburg 1557 Digitalisat Donato Giannotti Respublica Das ist Warhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der herrlichen und weltberumpten Statt Venedig Frankfurt am Main 1574 Register Digitalisat Heinrich Ludwig Gude Staat der Republique Venedig und Ragusa o O 1702 S 113 Digitalisat Johann Samuel Heinsius der Altere Verleger Genealogisch historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten welche sich an den europaischen Hofen zugetragen Theil XXI Leipzig 1741 S 31 dort als Obelerius Antenori Roberto Cessi Hrsg Origo civitatum Italiae seu Venetiarum Chronicon Altinate et Chronicon Gradense Rom 1933 S 132 155 Moglicherweise liegt hier eine Verwechslung mit dem in der Chronik des Dogen Andrea Dandolo erwahnten Eneaglius vor dem Vater von Obeliebatus der als erster Bischof von Olivolo gilt Die Darstellung folgt derjenigen von Marco Pozza im Dizionario biografico Bd 79 online Tunc hisdem Obelierius audacter Veneciam intravit Johannes Diaconus ed Berto ii 24 Nicola Bergamo Venezia bizantina Helvetia editrice Spinea 2018 S 104 Roberto Pesce Hrsg Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo Origini 1362 Centro di Studi Medievali e Rinascimentali Emmanuele Antonio Cicogna Venedig 2010 S 20 f Annales regni Francorum 1895 S 121 Stefan Weinfurter Karl der Grosse Der heilige Barbar Piper 2015 S 239 Roberto Pesce Hrsg Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo Origini 1362 Centro di Studi Medievali e Rinascimentali Emmanuele Antonio Cicogna Venedig 2010 S 20 Giovanni Monticolo Hrsg Cronache veneziane antichissime Bd 1 Rom 1890 S 104 f Andrea Da Mosto I dogi di Venezia con particolare riguardo alle loro tombe Ferdinando Ongania Venedig 1939 S 35 MGH Scriptores XIV Hannover 1883 S 60 Chronicon Venetum vulgo Altinate Roberto Pesce Hrsg Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo Origini 1362 Centro di Studi Medievali e Rinascimentali Emmanuele Antonio Cicogna Venedig 2010 S 20 29 30 Roberto Pesce Hrsg Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo Origini 1362 Centro di Studi Medievali e Rinascimentali Emmanuele Antonio Cicogna Venedig 2010 S 21 Karl sapiendo miser Hobeliero homo nobelisimo et de stirpe regal usido si lli concesse una sua fiola per sua legiptima moier Pietro Marcello Vite de prencipi di Vinegia in der Ubersetzung von Lodovico Domenichi Marcolini 1558 S 10 14 Digitalisat Dort heisst es et questo si legge etiandio in alcune Chroniche antiche tutta volta io voglio quella seguire del Duce Dandolo S 51 Șerban V Marin Hrsg Gian Giacomo Caroldo Istorii Veneţiene Bd I De la originile Cetăţii la moartea dogelui Giacopo Tiepolo 1249 Arhivele Naţionale ale Romaniei Bukarest 2008 S 51 53 online Heinrich Kellner Chronica das ist Warhaffte eigentliche vnd kurtze Beschreibung aller Hertzogen zu Venedig Leben Frankfurt 1574 S 4v 5v Digitalisat S 4v Francesco Sansovino Delle cose notabili della citta di Venetia Felice Valgrisio Venedig 1587 S 87 Digitalisat dann erneut auf Hinwirken von Girolamo Bardi bei Salicato gedruckt Venedig 1606 S 58 Digitalisat Alessandro Maria Vianoli Der Venetianischen Hertzogen Leben Regierung und Absterben Von dem Ersten Paulutio Anafesto an biss auf den itzt regierenden Marcum Antonium Justiniani Nurnberg 1686 S 70 83 Ubersetzung Digitalisat Jacob von Sandrart Kurtze und vermehrte Beschreibung Von Dem Ursprung Aufnehmen Gebiete und Regierung der Weltberuhmten Republick Venedig Nurnberg 1687 S 15 17 Digitalisat S 15 Johann Friedrich LeBret Staatsgeschichte der Republik Venedig von ihrem Ursprunge bis auf unsere Zeiten in welcher zwar der Text des Herrn Abtes L Augier zum Grunde geleget seine Fehler aber verbessert die Begebenheiten bestimmter und aus echten Quellen vorgetragen und nach einer richtigen Zeitordnung geordnet zugleich neue Zusatze von dem Geiste der venetianischen Gesetze und weltlichen und kirchlichen Angelegenheiten von der innern Staatsverfassung ihren systematischen Veranderungen und der Entwickelung der aristokratischen Regierung von einem Jahrhunderte zum andern beygefugt werden 4 Bde Johann Friedrich Hartknoch Riga und Leipzig 1769 1777 Bd 1 Leipzig und Riga 1769 Digitalisat Art Valentinus in Grosses vollstandiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Kunste Welche bishero durch menschlichen Verstand und Witz verbessert worden Bd 46 Johann Heinrich Zedler Leipzig und Halle 1745 Sp 258 Digitalisat Obolerio Antenoro Obelerius und Obelingerius Antenoreus In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 25 Leipzig 1740 Sp 232 f Girolamo Francesco Zanetti Chronicon Venetum omnium quae circum feruntur vetustissimum et Johanni Sagornino vulgo tributum e mss codice Apostoli Zeno v cl nunc primum Cum Mss Codicibus Vaticanus collatum Notisque illustratum in lucem profert H Fr Zanetti al F Venedig 1765 S 25 Digitalisat August Daniel von Binzer Venedig im Jahre 1844 Gustav Heckenast Leipzig 1845 S 406 Digitalisat Samuele Romanin Storia documentata di Venezia 10 Bde Pietro Naratovich Venedig 1853 1861 2 Auflage 1912 1921 Nachdruck Venedig 1972 Digitalisat von Bd 1 Venedig 1853 Das gewaltige Geschichtswerk hat einen Umfang von etwa 4000 Seiten allein die Ausfuhrungen zu Obelerio reichen von S 137 150 Dogenherrschaft und S 171 Rebellion Samuele Romanin Storia documentata di Venezia Bd 1 Pietro Naratovich Venedig 1853 S 137 In Fussnote 3 auf Seite 144 gibt Romanin an Marin St oria civ ile e pol itica del comm ercio de Venez iani I p 259 Digitalisat S 259 Nicht dort ist allerdings von Byzanz die Rede sondern auf S 249 Digitalisat S 249 August Friedrich Gfrorer Geschichte Venedigs von seiner Grundung bis zum Jahre 1084 Aus seinem Nachlasse herausgegeben erganzt und fortgesetzt von Dr J B Weiss Graz 1872 S 99 Digitalisat Pietro Pinton La storia di Venezia di A F Gfrorer in Archivio Veneto 1883 23 63 hier S 52 Digitalisat Francesco Zanotto Il Palazzo ducale di Venezia Bd 4 Venedig 1861 S 17 21 Digitalisat Emmanuele Antonio Cicogna Storia dei Dogi di Venezia Bd 1 Venedig 1867 o S Pompeo Gherardo Molmenti La dogaressa di Venezia Turin 1884 S 18 Diese Annahme fuhrt er auf Andrea Dandolos Chronik zuruck Simone Dellagiacoma Fortunato da Trieste Patriarca di Grado 803 825 Frammento della Storia dei Carolingi in Italia in Societa del Gabinetto di Minerva Hrsg L Archeografo Triestino Nuova Serie III Triest 1872 1875 S 317 397 hier S 356 das Zitat von Gfrorer in Anm 3 Digitalisat Simone Dellagiacoma Fortunato da Trieste Patriarca di Grado 803 825 Frammento della Storia dei Carolingi in Italia in Societa del Gabinetto di Minerva Hrsg L Archeografo Triestino Nuova Serie III Triest 1872 1875 S 317 397 hier S 379 f Anm 2 Digitalisat Heinrich Kretschmayr Geschichte von Venedig 3 Bde Bd 1 Gotha 1905 S 56 Kretschmayr nennt den Dogen durchgangig so Roberto Cessi Venezia ducale Bd 1 Duca e popolo Venedig 1963 S 148 f Luigi Andrea Berto Under the Romans or under the Franks in Haskins Society Journal 28 2016 1 14 hier S 7 Anm 30 Luigi Andrea Berto Under the Romans or under the Franks in Haskins Society Journal 28 2016 1 14 hier S 6 Luigi Andrea Berto Under the Romans or under the Franks in Haskins Society Journal 28 2016 1 14 hier S 7 14 Donald M Nicols Byzantium and Venice A Study in Diplomatic and Cultural Relations Cambridge 1988 S 16 19 Thomas F Madden Venice A New History New York 2012 S 36 38 Georg Ostrogorsky Geschichte des Byzantinischen Staates 3 Aufl Munchen 1963 S 166 John Julius Norwich A History of Venice Penguin London u a 2012 S 19 23 VorgangerAmtNachfolgerGiovanni GalbaioDoge von Venedig 804 810Agnello ParticiacoNormdaten Person GND 143597671 lobid OGND AKS VIAF 167962664 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Obelerio AntenoreoALTERNATIVNAMEN AntenoreoKURZBESCHREIBUNG Doge von Venedig 804 810 GEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 9 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obelerio Antenoreo amp oldid 238105331