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Heinrich Kretschmayr 15 Juli 1870 in Bruck an der Leitha Niederosterreich 21 Juli 1939 in Wien war ein osterreichischer Historiker und Archivar Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Geschichte Venedigs und die osterreichische Behordengeschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 NotizenLeben und Werk BearbeitenHeinrich Kretschmayr besuchte das Stiftsgymnasium Seitenstetten anschliessend studierte er an der Universitat Wien und wurde 1892 mit einer Arbeit uber den venezianischen Senator Lodovico Gritti zum Dr phil promoviert Diese Arbeit hatte sein Lehrer Alphons Huber angeregt 1893 trat er in das Institut fur Osterreichische Geschichtsforschung ein wo er 1895 die Staatsprufung ablegte Durch seine von Heinrich von Zeissberg initiierte Institutshausarbeit Reichsvizekanzler Georg Sigmund Held kam Kretschmayr zu behordengeschichtlichen Themen Ab 1896 war er im Archiv des Ministeriums des Innern als Konzeptpraktikant beschaftigt Im folgenden Jahr wurde er zum Konzipisten ernannt Dort befasste er sich mit den Regesta Habsburgica Im Jahr 1898 habilitierte er sich fur Mittlere und Neuere Geschichte an der Universitat Wien wo er 1907 zum ausserordentlichen Professor berufen wurde Schon 1904 war er dem fruh verstorbenen Thomas Fellner als Direktor im besagten Archiv nachgefolgt und ubernahm auch dessen Arbeit an der Geschichte der osterreichischen Staatsverwaltung deren Herausgabe er ab 1907 besorgte 1908 wurde er Mitglied im 1894 gegrundeten Archivrat der beim Innenministerium angesiedelt war Kretschmayr ist die Durchsetzung des Provenienzprinzips zu verdanken Auch spielte er eine wesentliche Rolle beim Verbleib grosser Teile des Archivguts in Wien nach 1918 als der Vielvolkerstaat geteilt wurde 1920 wurde Kretschmayr zum Ministerialrat ernannt Er wurde Leiter des neu geschaffenen Archivamts 1928 Vorsitzender des Archivbeirats der das Archivamt beriet 1923 wurden die Aufgaben dem Referat Oberste Archivleitung ubertragen das Kretschmayr leitete 1925 im Jahr seiner Pensionierung erhielt er eine ordentliche Professor Seit 1921 war er korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Mit seinem dreibandigen Werk zur Geschichte Venedigs gelangte er zu internationaler Beruhmtheit 1 Der erste Band erschien 1905 Das Erscheinen des 2 Bandes wurde durch den Ersten Weltkrieg stark verzogert so dass die Drucklegung erst 1920 erfolgte Seine Vorarbeiten zum 3 Band wurden 1927 durch ein Feuer zerstort so dass das Werk erst 1933 nach insgesamt 28 Jahren abgeschlossen werden konnte 2 Kretschmayr bekannte sich 1938 zum Nationalsozialismus Im Statistischen Jahrbuch fur Osterreich 1938 verfasste er den Beitrag Geschichtliche Einleitung Von der Ostmark zur Ostmark worin er Adolf Hitler als Befreier seiner Heimat bezeichnete Nach Kretschmayr war es eine r kleine n Gruppe von Politikern die der Reichsvereinheitlichung die Selbstandigkeit Osterreichs entgegenstellte und diese Politik gegen eine stetig wachsende Volksmehrheit mit allen Mitteln der Gewalt aufrechterhalten wollte 3 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenHeinrichs Kretschmayrs Geschichte von Venedig in 3 Banden Gotha 1905 1920 1934 ist immer noch die umfassendste Darstellung zum Thema in deutscher Sprache und mehrfach in Reprintausgaben wieder aufgelegt worden 2 Neudruck der Ausgabe Gotha 1920 und Aalen 1986 Reprint des 1 und 2 Bandes o O o J 2010 Reprint von Band 1 3 Paderborn 2012 Reprint des 2 Bandes o O o J 2012 Die Originalausgaben sind Band 1 Bis zum Tode Enrico Dandolos Gotha 1905 Allgemeine Staatengeschichte 1 35 Band 2 Die Blute Gotha 1920 Allgemeine Staatengeschichte 1 35 2 Band 3 Der Niedergang Stuttgart 1934 Allgemeine Staatengeschichte 1 35 3 Das deutsche Reichsvicekanzleramt in Archiv fur osterreichische Geschichte 84 1898 381 502 Archivalische Beitrage zur Geschichte niederosterreichischer Stadte und Markte in Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Verein fur Landeskunde von Niederosterreich 1 1902 313 355 Die osterreichische Zentralverwaltung 1491 1918 1 Abteilung 3 Bande 1907 mit Thomas Fellner 1904 2 Abteilung 3 Bande 1925 1938 mit Joseph Kallbrunner Friedrich Walter und M Winkler Reprint o O o J 2012 Ludovico Gritti Eine Monographie in Archiv fur osterreichische Geschichte 83 1897 1 106 Maria Theresia 1925 Staackmann Verlag Leipzig 1939 4 1943 Die Turken vor Wien Stimmen und Berichte aus dem Jahre 1683 Die Kleine Bucherei 220 Langen Muller Munchen 1938 Geschichte von Osterreich Osterreichischer Bundesverlag fur Unterricht Wissenschaft und Kunst Wien amp Leipzig 1936 2 Aufl 1937 3 Aufl 1938 Prinz Eugen Briefe Berichte und Stimmen Ausgewahlt von Heinrich Kretschmayr Die Kleine Bucherei 231 Langen Muller Munchen 1940 Literatur BearbeitenLorenz Mikoletzky Kretschmayr Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 14 f Digitalisat Wilhelm Bauer Heinrich Kretschmayr Nekrolog In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Bd 53 1939 S 236 239 Lorenz Kretschmayr Heinrich In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 263 f Direktlinks auf S 263 S 264 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Heinrich Kretschmayr Quellen und Volltexte Literatur von und uber Heinrich Kretschmayr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Heinrich Kretschmayr in der Deutschen Digitalen BibliothekNotizen Bearbeiten Michael Hochedlinger Osterreichische Archivgeschichte Vom Spatmittelalter bis zum Ende des Papierzeitalters Bohlau 2013 S 136 Eric R Dursteler Introduction A Brief Survey of the Histories of Venice in Eric R Dursteler Hrsg A Companion to Venetian History 1400 1797 Brill s companions to European History 4 Brill Leiden 2013 S 1 24 hier S 13 Gudrun Exner unter Mitarbeit von Peter Schimany Bevolkerungsstatistik und Bevolkerungswissenschaft in Osterreich 1938 bis 1955 Bohlau Wien 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