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San Canzian auch San Canciano ist eine Kirche im Sestiere Cannaregio in Venedig am gleichnamigen Campo die zwar bis 1351 zuruckreicht jedoch im Wesentlichen im Barock entstand Die entsprechende Pfarrei umfasst den ostlichsten Teil von Cannaregio und die Insel San Michele Fassade von San Canzian Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Innenausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDer legendaren Uberlieferung Venedigs zufolge wurde die Kirche durch Fluchtlinge aus Aquileia errichtet die auf der Flucht vor den Hunnen Attilas waren Der erste Hinweis auf einen dortigen Kirchenbau stammt jedoch erst aus der Zeit um 1040 Geweiht ist die Kirche den Martyrern Cantius Cantianus und Cantianilla die der Legende nach im Jahr 304 nahe dem heutigen San Canzian d Isonzo ums Leben kamen und deren Kult sich spatestens um 400 verbreitete 1105 fiel die altere Kirche einem Brand zum Opfer Das Gebaude wurde ab etwa 1330 neu errichtet und 1351 vom Bischof von Jesolo Marco Bianco geweiht 1 Ein Umbau erfolgte im 15 Jahrhundert wobei 1498 der Patrizier Nicolo Morosini den Glockenturm Campanile wiederherstellen liess 2 dann wieder Anfang des 18 Jahrhunderts Letztere radikale Massnahme wurde erst durch eine Spende in Hohe von 2000 Dukaten moglich die der Priester Michele Tommasi beisteuerte dem die Buste oberhalb der Eingangspforte gewidmet ist Baumeister der Fassade war ab 1707 Antonio Gaspari 1656 1723 3 Der heutige Campanile wurde 1542 erbaut Die drei altesten Glocken wurden von den De Poli um 1850 gegossen die vierte stammt aus dem Jahr 1897 Das Gebiet um die Kirche hatte bis zum Bau der Strado Nova eine erhebliche auch wirtschaftliche Bedeutung denn hier war der wichtigste Anlegeplatz fur die Boote aus der nordlichen Lagune etwa von Murano doch mit dem Bau der besagten Strasse geriet sie ins Abseits Hinter der Kirche befindet sich immer noch ein Sottoportego del Traghetto wobei die traghetti die Boote waren und sind die einen regelmassigen Fahrdienst versahen in diesem Falle nach Murano 4 Innenausstattung Bearbeiten nbsp Der Innenraum Richtung Hauptaltar nbsp Der Innenraum Richtung Orgel 2012Das Aussere der Kirche ist von einer gewissen Einfachheit wahrend sich im Inneren neben den beiden Altarpaaren in den beiden Nischen zwei Seitenkapellen und der Hauptaltar befinden Die rechte Kapelle wurde von der Familie Widmann reich mit Marmor und Stuck ausgestattet Sie ist dem hl Maximin geweiht Die linke Kapelle gehorte der Familie Rinaldi und war dem hl Filippo Neri geweiht Beide Kapellen wurden von Baldassare Longhena entworfen und von Clemente Moli hochbarock ausgefuhrt Bartolomeo Litterini auch Letterini 1669 1748 5 schuf zwei Pale wie man in Italien Altarretabel nennt Domenico Zanchi die beiden Gemalde an den Seiten des Presbyteriums namlich Piscina Probatica und Moltiplicazione dei pani e dei pesci die Vermehrung des Brotes und der Fische Die Madonna Immacolata ist ein Gemalde des Bartolomeo Letterini eine Assunta schuf Giuseppe Angeli dann eine Madonna del Carmine wieder von Letterini von dem auch die Madonna Addolorata con il Sacro Cuore di Gesu stammt Die beiden Kanzeln mit Baldachin sind ein Alterswerk von Bernardino Maccaruzzi 1728 1800 Eine weitere Pala stammt von Paolo Zoppo Santi Canziano e Massimo con il Padre Eterno in Gloria Diese Werke fugen sich in den seit dem Fruhmittelalter beibehaltenen basilikalen dreischiffigen Kirchencorpus ein Die Decke wird von Bogen und korinthischen Saulen getragen von denen zwei aus antikem afrikanischem Granit bestehen Die Orgel stammt aus dem 18 Jahrhundert Dort finden sich Darstellungen der Heiligen San Canziano e San Massimo von Giovanni Contarini einem Schuler Tizians In der rechten Seitenkapelle San Venerando Martire geweiht befindet sich eine Pala von Nicola Ranieri die um 1635 entstand San Filippo genuflesso ai piedi della Vergine Santissima In der gegenuberliegenden Kapelle San Massimo fruher Santa Lucia geweiht finden sich ahnlich wie in der rechten Kapelle die Reliquien des Heiligen Die Urne und der Altar stammen von Clemente Moli Die Kapelle gehorte der Familie Widmann die einen Palast in der Nahe der Kirche bewohnte In der Sakristei befinden sich mehrere Gemalde darunter das von San Romualdo das Jacopo Marieschi zugeschrieben wird 18 Jahrhundert ebenso wie die Madonna con Bambino und die Heiligen Canciano e Massimo die Andrea Celesti zugeschrieben werden und 1680 geschaffen wurden Die Via Crucis ist hingegen ein Werk aus dem Jahr 1960 des venezianischen Malers Ernani Costantini Das kleine Wasserbecken vom Ende des 16 Jahrhunderts tragt Basreliefs des 17 Jahrhunderts um 1660 entstanden die Rundbogen mit dem Gesicht der Muttergottes und dem Christi Im Liber Mortuorum dem Totenbuch der Gemeinde findet sich ein Eintrag zum Tod Tizians der in der Nahe gewohnt hatte 27 agosto 1576 Messer Tiziano pitor e morto de ani centi tre amalato de febre licenziato Literatur BearbeitenHerbert Rosendorfer Kirchenfuhrer Venedig E A Seemann 2 Auflage 2013 S 186 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons San Canzian Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde San Canciano italienisch Anmerkungen Bearbeiten Teresa Piccioli Luoghi storici d Italia herausgegeben von der Storia Illustrata Mondadori 1972 S 1116 f Alvise Zorzi Venezia scomparsa Band 2 Electa 1972 S 368 Bruno Rosada Umberto Rosada Il Settecento veneziano Bd 1 La letteratura Corbo e Fiore 2007 S 19 Robert C Davis The War of the Fists Popular Culture and Public Violence in Late Renaissance Venice Oxford University Press 1994 S 178 Francesco Sorce Litterini Bartolomeo in Dizionario Biografico degli Italiani 65 2005 45 44012 12 33863 Koordinaten 45 26 24 N 12 20 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Canzian amp oldid 235899182