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Maximinus Friedrich Alexander de Crinis genannt Max de Crinis 29 Mai 1889 in Ehrenhausen Steiermark 2 Mai 1945 in Stahnsdorf bei Berlin war ein osterreichischer Psychiater und Neurologe Im NS Staat war er Ordinarius und Direktor der Universitatsnervenklinik Koln sowie der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charite in Berlin Er war SS Standartenfuhrer und als Ministerialreferent fur medizinische Fachfragen im Amt Wissenschaft des Reichsministeriums fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung an der Vorbereitung und Durchfuhrung der NS Krankenmorde beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft und Studium 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Politische Orientierung 1 4 Direktor der Psychiatrischen Universitatsnervenklinik Koln 1 5 Wissenschaftliche Aktivitaten 1 6 Mitgliedschaft in der SS 1 7 Im Dienst der Wehrmacht und Waffen SS 1 8 Ordinarius und Direktor der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charite in Berlin 1 9 Referent im Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung 1 10 Beteiligung an der Planung der nationalsozialistischen Kranken und Behindertenmorde 1 11 Kriegsende und Tod 2 Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenHerkunft und Studium Bearbeiten Max de Crinis wurde am 29 Mai 1889 in Ehrenhausen bei Graz als Sohn des Arztes Alexander Alex de Crinis 1849 1912 und dessen Frau Maria geb Bullmann 1859 1929 geboren 1 2 Die Familie seines Vaters war seit 1640 in der Steiermark ansassig die seiner Mutter stammt aus Altweilnau im Taunus 3 De Crinis besuchte von 1895 bis 1899 die Volksschule in seinem Geburtsort und von 1899 bis 1907 das k k II Staatsgymnasium in Graz Der als ehrgeizig und fleissig beschriebene de Crinis trat 1907 von der Katholischen zur Evangelischen Kirche uber De Crinis studierte in Graz und Innsbruck Medizin wie sein Vater 1908 wurde er Mitglied des Corps Joannea 4 1912 wurde er in Graz zum Dr med promoviert Fur eine neurologisch psychiatrische Ausbildung verblieb er als Assistent an der dortigen Universitatsnervenklinik Im Ersten Weltkrieg wurde er am 29 Janner 1916 5 Landsturmassistenzarzt und psychiatrischer Sachverstandiger am Militargericht in Graz Besonders widmete er sich der Erforschung von Kriegsneurosen 1916 heiratete de Crinis die ein Jahr jungere Schauspielerin Lili Anna Szikora 1890 1945 Er hatte einen Sohn Xandi de Crinis 1929 1963 6 Beruflicher Werdegang Bearbeiten Am 1 Mai 1918 wurde de Crinis zum Oberarzt ernannt 1920 habilitierte er sich mit einer Arbeit uber Die Beteiligung der humoralen Lebensvorgange des menschlichen Organismus am epileptischen Anfall 7 Ende Oktober erhielt er seine Habilitationsurkunde Seine Ernennung zum ausserordentlichen Professor fur Psychiatrie und Neuropathologie in Graz erfolgte am 30 Juli 1924 8 die Berufung zum Ordinarius 1927 Politische Orientierung Bearbeiten Im Bereich der sudostlichen deutschen Sprachgrenze des osterreichisch ungarischen Vielvolkerstaates aufgewachsen war de Crinis ausgepragt deutschnational eingestellt Schon wahrend seiner Studienzeit hatte er sich einer deutschnationalen Korporation angeschlossen Nach Ende des Ersten Weltkrieges betatigte er sich in der Grossdeutschen Volkspartei die sich der Bildung eines grossdeutschen Reiches verschrieben hatte Er war 1918 in einem Freikorps und gehorte auch dem Steirischen Heimatschutz an der die Abtrennung der Untersteiermark von Nachkriegsosterreich bekampfte 1927 schloss diese Bewegung eine erste Kampfgemeinschaft mit der osterreichischen NSDAP Zum 21 Dezember 1931 trat der antisemitisch gesinnte de Crinis der NSDAP bei Mitgliedsnummer 688 247 9 Seine politischen Aktivitaten fuhrten am 22 Mai 1934 zu seiner Verhaftung Nach dem Putsch der Nationalsozialisten in Osterreich und der Ermordung des Bundeskanzlers Engelbert Dollfuss am 25 Juli 1934 floh de Crinis nach Deutschland Direktor der Psychiatrischen Universitatsnervenklinik Koln Bearbeiten In Koln wurde er als Ordinarius fur Psychiatrie und Neurologie als Nachfolger des als Jude entlassenen Gustav Aschaffenburg eingestellt und mit Berufungsurkunde vom 9 Oktober 1934 ruckwirkend zum Direktor der Psychiatrischen Universitatsnervenklinik ernannt Verbunden mit seiner Ernennung zu einem preussischen Beamten war der Erwerb der preussischen Staats und damit auch der deutschen Reichsangehorigkeit Seine Berufung nach Koln wurde vom Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung gegen das Votum der Fakultat durchgesetzt Diese hatte Defizite in der wissenschaftlichen Praxis von de Crinis auf dem Gebiet der Psychiatrie geltend gemacht die als Schwerpunkt der zu besetzenden Stelle galt Ministerialrat Daniel Achelis setzte sich in einem Schreiben vom 6 Juli 1937 mit folgendem Argument daruber hinweg und schlug ihn fur die Neubesetzung vor De Crienies sic sei Nationalsozialist und habe aus diesem Grunde seinen Lehrstuhl in Graz verloren Seine Bedeutung als Wissenschaftler sei ausreichend fur einen psychiatrischen Lehrstuhl 10 Wissenschaftliche Aktivitaten Bearbeiten Als Klinikdirektor und Ordinarius konnte sich de Crinis erstmals auch in Deutschland durch seine rassenhygienischen und eugenischen Aktivitaten profilieren Die Dozentenschaft der Kolner Universitat fuhrte er ab November 1934 bis zu seinem Wechsel nach Berlin 1938 In der 1935 gegrundeten Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater fungierte er als Beirat Fur das Erbgesundheitsgericht Koln war er gutachterlich tatig Seine wissenschaftliche Karriere setzte de Crinis durch histopathologische und histochemische Arbeiten fort Eine Abhandlung uber die Anatomie der Horrinde publizierte er 1934 Bekannt wurde er aber auch durch die Entwicklung einer besonderen Form der Hirnzellenfixierung Hirnpunktionen die er spater im Zusammenhang mit seinen Forschungen uber Hirntumore vornahm konnen als fragwurdige Menschenversuche 11 gesehen werden De Crinis war auch beteiligt an einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekt zum biologischen Nachweis der innersekretorischen Storungen bei Schizophrenie Geisteskrankheiten fuhrte er nach seiner These auf Eiweisszerfallstoxikosen zuruck Seit 1940 befasste sich de Crinis auch mit dem menschlichen Gesichtsausdruck 12 Auf dem Gebiet der Neuropathologie Neurophysiologie Neurologie und Psychiatrie publizierte er insgesamt 60 wissenschaftliche Arbeiten 13 Mitgliedschaft in der SS Bearbeiten In die SS SS Nummer 276 171 trat de Crinis am 18 Februar 1936 als Untersturmfuhrer ein 14 Am 20 April 1937 wurde er zum SS Obersturmfuhrer am 11 September 1938 zum SS Hauptsturmfuhrer befordert SS Standartenfuhrer wurde er 1943 15 De Crinis hatte enge Kontakte zum Sicherheitsdienst der SS SD und war mit Reinhard Heydrich dem Chef und Walter Schellenberg als dem Leiter des Amtes IV E Abwehr des Reichssicherheitshauptamtes befreundet Letzterer beschreibt ihn in seinen Erinnerungen als vaterlichen Freund in dessen Haus er wie ein Sohn verkehrte Er sei eine grosse vornehme Erscheinung politisch versiert und von beachtlicher Allgemeinbildung gewesen 16 Als Person seines Vertrauens bezog Schellenberg de Crinis auch in das als Venlo Zwischenfall bekannte Unternehmen ein bei dem er am 29 Oktober 1939 Schellenberg nach Holland begleitete 17 18 Im Dienst der Wehrmacht und Waffen SS Bearbeiten Als beratender Psychiater war de Crinis bereits ab 1937 beim Wehrkreisarzt III aktiv Fur den Mob Fall wurde auch der Umgang mit den zu erwartenden Opfern wie Kriegszitterern Hysterikern und Neurotikern aber auch mit Kriegsdienstverweigerern und Homosexuellen besprochen In Berlin betatigte er sich 1939 als beratender Armeepsychiater Fur seine besonderen Verdienste fur die Wehrmacht wurde de Crinis am 1 Februar 1941 zum Oberfeldarzt und zum 1 Dezember 1942 gemass Erlass des Oberbefehlshabers des Heeres zum Oberstarzt ernannt 1939 erhielt er das Eiserne Kreuz II und I Klasse sowie 1941 die Medaille fur deutsche Volkspflege Im Jahr 1943 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewahlt Ab Oktober 1944 wurde de Crinis zum obersten beratenden Heerespsychiater bestellt und leitete das Institut fur Allgemeine Psychiatrie und Wehrpsychologie der Militararztlichen Akademie Als beratender Psychiater war er auch beim Heeressanitats Inspekteur als Nachfolger von Oberstarzt Otto Wuth und fur die Waffen SS bereits ab 1942 tatig Ordinarius und Direktor der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charite in Berlin Bearbeiten Mit der Emeritierung von Karl Bonhoeffer 1938 wurden das Ordinariat und die Direktion der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charite in Berlin frei Bonhoeffer war es nicht gelungen seine Nachfolge rechtzeitig durch Prasentation eines konsensfahigen Kandidaten zu regeln Fakultat und Ministerium hatten hierzu unterschiedliche Vorstellungen Ebenso wie Bonhoeffer ausserte sich auch die Fakultat negativ zu einer Kandidatur de Crinis Der Dekan und Direktor der I Medizinischen Universitatsklinik der Charite Richard Siebeck sprach sich gegenuber dem Ministerium wie folgt aus Seiner vorbildlichen Personlichkeit und seinem politischen Einsatz entsprechen offenbar nicht seine Leistungen auf dem Gebiet der Psychiatrie Er hat sich uberwiegend mit physiologisch chemischen und rein hirnanatomischen Untersuchungen beschaftigt auf dem eigentlichen Gebiet der Psychiatrie aber kaum betatigt Seine Arbeiten uber Aufbau und Abbau der Grosshirnleistungen und ihre anatomischen Grundlagen werden stark angefochten So sehr ich de Crinis personlich schatze so kann ich mich nach eingehenden Erkundigungen nicht davon uberzeugen dass er als Psychiater den Anforderungen der hiesigen Klinik gewachsen ware 19 Die von Siebeck angesprochenen Erkundigungen bestanden in einer Umfrage bei samtlichen Fachkollegen an deutschen Hochschulen Diese ergab eine lediglich zweimalige Nennung von de Crinis Namen Der einzige Fachvertreter der sich dezidiert fur ihn ausgesprochen hatte war Carl Schneider aus Heidelberg der sich spater als T4 Gutachter massgebend an den NS Krankenmorden beteiligte Aber ebenso wie vorher in Koln setzte sich auch jetzt das Ministerium nicht zuletzt auch bestarkt durch die starke Unterstutzung durch die NS Dozentenschaft gegenuber der Fakultat durch und ernannte de Crinis zum 1 November 1938 zum Professor fur Psychiatrie und Neurologie sowie zum Direktor der Nervenklinik der Charite Referent im Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung Bearbeiten 1939 wurde de Crinis Mitglied des Kuratoriums des Kaiser Wilhelm Institut fur Hirnforschung Im folgenden Jahr ernannte ihn Minister Bernhard Rust zum 1 Januar 1940 zum Nachfolger von Ernst Bach der ein Ordinariat in Marburg ubernahm und sich massgeblich fur die Berufung de Crinis nach Berlin eingesetzt hatte Unter Belassung seiner Amter als Hochschullehrer und Klinikdirektor wurde de Crinis im Ministerium als Referent fur medizinische Sachfragen eingesetzt In dieser Funktion konnte er sich auch zu Problemen der medizinischen Ausbildung und den damit zusammenhangenden Berufungsfragen als fachkompetent mit entsprechenden Gewicht aussern Eine enge fachliche Zusammenarbeit fand mit dem Reichsgesundheitsfuhrer der NSDAP und Staatssekretar fur Gesundheitswesen im Reichsinnenministerium Leonardo Conti statt Kontakte bestanden ebenfalls zum Reichsarzt Ernst Robert Grawitz 1944 wirkte er zugleich im Beirat des Bevollmachtigten fur das Gesundheitswesen Karl Brandt Fur seine Verdienste um die nationalsozialistische Bewegung wurde de Crinis mit dem Goldenen Parteiabzeichen der NSDAP ausgezeichnet Nach dem umstrittenen Englandflug des Fuhrerstellvertreters Rudolf Hess am 10 Mai 1941 wurde de Crinis mit der Erstellung eines psychiatrischen Gutachtens beauftragt um die politisch opportune Diagnose Geisteskrankheit zu stutzen Im Auftrag von Walter Schellenberg soll er kurz vor Kriegsende auch den Gesundheitszustand von Aussenminister Joachim von Ribbentrop sowie von Hitler sicherlich ohne Untersuchung der Genannten beurteilt haben 20 Bei Hitler habe er die Parkinsonsche Krankheit diagnostiziert wie er Anfang 1945 in einem Gesprach mit Graf Folke Bernadotte erklarte 21 22 ein medizinisches Gutachten fur eine Amtsenthebung zugunsten Himmlers jedoch abgelehnt 23 Beteiligung an der Planung der nationalsozialistischen Kranken und Behindertenmorde Bearbeiten Max de Crinis zahlte als einflussreichster Nationalsozialist im Gefuge der deutschen Psychiatrie zu den Protagonisten der nationalsozialistischen Kranken und Behindertenmorde wie sie in der Kinder Euthanasie der Aktion T4 und der nachfolgenden dezentralen Aktion Brandt realisiert wurden Obwohl er bei der Planung und Organisation der Kranken und Behindertenmorde kein offizielles Amt einnahm ist doch seine massgebliche Rolle aufgrund seiner Stellung und auch aus dem noch erhaltenen Schriftverkehr zur Aktion Brandt belegbar Die diesbezuglichen Akten der Charite wurden allerdings nach Kriegsende vom damaligen Arztlichen Direktor Friedrich Hall teilweise vernichtet 24 Zur organisatorischen und fachlichen Vorbereitung der ersten Phase der Erwachsenen Euthanasie Aktion T4 etablierte sich ein Kreis ausgesuchter Psychiater der sich am 10 August 1939 in Berlin traf und dem neben den weiteren Hauptakteuren wie Philipp Bouhler Viktor Brack Hans Hefelmann Herbert Linden Karl Brandt Werner Heyde Carl Schneider Hans Heinze auch de Crinis angehorte 25 Zu den Aufgaben dieses Kreises zahlte auch die Anwerbung von geeignetem Fachpersonal In einem Treffen Anfang Februar 1940 in Berlin sollten geladene Arzte als Gutachter fur die Aktion T4 gewonnen werden Nach Aussage des spateren T4 Gutachters Friedrich Mennecke zahlte auch de Crinis zu diesem Anwerbergremium Dann wurden wir gefragt ob wir bereit seien als Untergutachter mitzuwirken Es ist nicht der einzelne gefragt worden sondern es wurde in dem Kreis wie wir so sassen mehr im offenen Colloquium dieses ganze Thema behandelt Es beteiligten sich in der Hauptsache an diesem Colloquium die alteren Herren Professor Nietzsche Nitsche d V und Faltlhauser dann ein Herr dessen Name ich nicht mehr weiss der aber moglicherweise der Professor Dekrinis de Crinis d V aus Berlin gewesen ist Ich kenne ihn nicht personlich und das Resume dieses Colloquiums war dass man unter diesen Umstanden doch diese Massnahmen mitmachen und unterstutzen konne Gegen die Massnahmen hat keiner Bedenken geaussert 26 Zur Beteiligung de Crinis an der zweiten Phase der Euthanasie Morde existieren schriftliche Belege Am 25 August 1943 wandte sich der arztliche Leiter der T4 Organisation Hermann Paul Nitsche wie folgt an de Crinis Was unsere Aktion bei Prof Br Brandt d V anlangt so hat er mir durch Herrn Blankenburg die Ermachtigung erteilt im Sinne meines ihm mundlich gemachten E Euthanasie d V Vorschlages vorzugehen Am 30 Oktober 1943 schrieb Nitsche erneut an de Crinis Sie erinnern sich dass ich Prof Br als wir beide Ende Juni bei ihm waren einen ganz konkreten Vorschlag in der E Frage machte 27 Nach Zustimmung Brandts setzte Nitsche am 17 August 1943 eine Besprechung mit ausgewahlten Psychiatern an auf der die dezentralisierte Krankentotung durch Injektionen uberdosierter Medikamente festgelegt wurde Die Zahl der Totungen wurde in das Ermessen der ortlichen Anstaltsarzte gelegt De Crinis bedeutende Rolle bei der Planung und Durchfuhrung der Krankenmorde gilt als gesichert So wird er als graue Eminenz der Euthanasie Organisation bezeichnet 28 und als Kontaktperson zu den anderen Reichsbehorden 29 Auch am Entwurf von Hitlers Ermachtigungsschreiben vom 1 September 1939 30 und den Beratungen uber ein nicht zustande gekommenes Euthanasie Gesetz soll de Crinis beteiligt gewesen sein 31 Die laufenden Totungen im Rahmen der Kinder Euthanasie waren ihm sicherlich ebenso bekannt Thomas Beddies vom Institut fur Geschichte der Medizin im Zentrum fur Human und Gesundheitswissenschaften der Charite Universitatsmedizin Berlin kommt zu folgendem Resume Es kann letztlich nicht bezweifelt werden dass de Crinis qua seiner zahlreichen Funktionen und Amter und auch uber personliche Kontakte umfassend uber die Krankentotungen und auch uber die Medizin Verbrechen in den Konzentrationslagern informiert und auch beteiligt gewesen ist 32 Nach Angaben des zwangsverpflichteten elsassischen Chirurgen Adolphe Jung der zwischen 1942 und 1945 Privatassistent von Ferdinand Sauerbruch war gab de Crinis am 15 Februar 1945 gegenuber Sauerbruch an die SS habe in einem Konzentrationslager bei Berlin insgesamt 8000 Haftlinge umgebracht 33 Kriegsende und Tod Bearbeiten De Crinis ging am 21 April 1945 noch ein letztes Mal in seine nach Berlin Buch ausgelagerte Klinik und erwartete dann in seiner Villa am Wannsee den Einmarsch der Roten Armee Am 1 Mai 1945 versuchte er zusammen mit seiner Frau die Front nach Westen in seinem Wagen zu durchbrechen Der Versuch scheiterte jedoch am Teltowkanal De Crinis und seine Ehefrau begingen daraufhin am 2 Mai 1945 gemeinsamen Selbstmord durch mitgefuhrtes Zyankali De Crinis wurde am 18 August 1945 auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin beerdigt Zusammen mit 1 112 Opfern der Gewaltherrschaft wurde er 1995 aus unbekannten Grunden auf die Stahnsdorfer Anlage fur die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft umgebettet Zwischenzeitlich hat allerdings nach Protesten das Land Berlin entschieden diese Umbettung de Crinis wieder ruckgangig zu machen 34 Auszeichnungen BearbeitenEhrenzeichen fur Verdienste um das Rote Kreuz II Klasse mit Kriegsdekoration 1916 35 Ehrenmitglied der Wiener Medizinischen Gesellschaft 2 Oktober 1942 36 Veroffentlichungen Bearbeiten mit Hermann Pfeiffer Zur Atiologie und Pathogenese gewisser Psychoneurosen 1913 37 Gerichtliche Psychiatrie Handbucherei fur den Offentlichen Gesundheitsdienst Band 15 Berlin Carl Heymanns Verlag 1938 Digitalisat der Niederschlesischen Digitalen Bibliothek WroclawLiteratur BearbeitenGotz Aly Hrsg Aktion T4 1939 1945 Die Euthanasie Zentrale in der Tiergartenstrasse 4 Hentrich Berlin 1989 ISBN 3 926175 66 4 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 36 Hinrich Jasper Maximinian de Crinis 1889 1945 Eine Studie zur Psychiatrie im Nationalsozialismus Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Bd 63 Matthiesen Husum 1991 ISBN 3 7868 4063 6 mit Nachweisen Ernst Klee Euthanasie im NS Staat 11 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 596 24326 2 Ernst Klee Max de Crinis In Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 Volker Klimpel Arzte Tode Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2005 ISBN 3 8260 2769 8 Alexander Mitscherlich Fred Mielke Medizin ohne Menschlichkeit Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 596 22003 3 Einzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige In Grazer Tagblatt Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Neues Grazer Tagblatt Neues Grazer Morgenblatt Morgenausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Neues Grazer Abendblatt Abendausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Suddeutsches Tagblatt mit der Illustrierten Monatsschrift Bergland 15 Janner 1929 S 13 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Gerhard Kurzmann Wiltraud Resch Denkmaler und Schicksale der St Peter Stadtfriedhof in Graz Graz 2002 S 202 Degeners Wer ist s Begr und hrsg von Herrmann A L Degener X Ausgabe 1935 Berlin 1935 S 260 Kosener Corpslisten 1930 50 144 Verordnungsblatt fur die k k Landwehr Nr 1 5 In Fremden Blatt der k k Haupt und Residenzstadt Wien Fremden Blatt und Tags Neuigkeiten der k k Haupt und Residenzstadt Wien Fremden Blatt Fremden Blatt mit Vedette Fremden Blatt mit militarischer Beilage Die Vedette 29 Janner 1916 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung fdb ADLER Heraldisch Genealogische Gesellschaft Wien Abgerufen am 15 Dezember 2021 Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie Heft 22 Springer Berlin 1920 Amtlicher Teil In Wiener Zeitung 26 August 1924 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 5590600 Thomas Beddies Universitatspsychiatrie im Dritten Reich Die Nervenklinik der Charite unter Karl Bonhoeffer und Maximinian de Crinis In Rudiger vom Bruch Christoph Jahr Rebecca Schaarschmidt Hrsg Die Berliner Universitat in der NS Zeit Band 2 Fachbereiche und Fakultaten Steiner Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08658 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 7 Juli 2022 Jasper S 68f Maximinian de Crinis Der menschliche Gesichtsausdruck und seine diagnostische Bedeutung Leipzig 1942 Siehe Klimpel S 56 Bundesarchiv R 9361 III 520425 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 36 Walter Schellenberg Aufzeichnungen Die Memoiren des letzten Geheimdienstchefs unter Hitler Limes 1979 ISBN 3 8090 2138 5 S 79 ff Walter Schellenberg Der Venlo Zwischenfall Abgerufen am 7 Juli 2022 Peter Koblank Der Venlo Zwischenfall Online Edition Mythos Elser 2006 Thomas Beddies Universitatspsychiatrie im Dritten Reich Die Nervenklinik der Charite unter Karl Bonhoeffer und Maximinian de Crinis In Rudiger vom Bruch Christoph Jahr Rebecca Schaarschmidt Hrsg Die Berliner Universitat in der NS Zeit Band 2 Fachbereiche und Fakultaten Steiner Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08658 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 7 Juli 2022 Maximinian de Crinis 1889 1945 Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 13 Mai 2023 1 2 Vorlage Toter Link www langenacht suedwestkirchhof de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Expose von Klaus Jurgen Neumarker Die letzten Tage des Dritten Reiches In Neue Steierische Zeitung Nr 110 3 Oktober 1945 S 1 ANNO AustriaN Newspapers Online abgerufen am 2 Juni 2020 Die letzten Tage des Dritten Reiches In Neue Steierische Zeitung Nr 111 4 Oktober 1945 S 3 ANNO AustriaN Newspapers Online abgerufen am 2 Juni 2020 Ernst Gunther Schenck Patient Hitler Eine medizinische Biographie Dusseldorf 1989 ISBN 3 7700 0776 X S 414f 436 Uwe Gerrens Medizinisches Ethos und Theologische Ethik Karl und Dietrich Bonhoeffer in der Auseinandersetzung um Zwangssterilisation und Euthanasie im Nationalsozialismus Schriftenreihe der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1996 ISBN 3 486 64573 0 S 18 Anmerkung 62 Hans Walter Schmuhl Rassenhygiene Nationalsozialismus Euthanasie Von der Verhutung zur Vernichtung lebensunwerten Lebens 1890 1945 Gottingen 1987 1992 S 191 Aussage Friedrich Mennecke in der offentlichen Sitzung im sogenannten Eichberg Prozess am 2 Dezember 1946 zitiert nach Klee Euthanasie im NS Staat S 119 Bundesarchiv Koblenz Personalakten de Crinis und Nitsche zitiert nach Aly Aktion T4 S 172 Dorner Ebbinghaus Linne Hrsg Der Nurnberger Arzteprozess 1946 47 Wortprotokolle Anklage und Verteidigungsmaterial Quellen zum Umfeld Munchen 2000 Erschliessungsband S 87 Winfried Suss Der Volkskorper im Krieg Gesundheitspolitik Gesundheitsverhaltnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939 1945 Munchen 1998 99 ISBN 3 486 56719 5 S 356 Anmerkung 213 Charite Max de Crinis Direktor 1938 1945 Memento vom 21 Mai 2007 im Internet Archive Karl Heinz Roth Hrsg Erfassung zur Vernichtung Von der Sozialhygiene zum Gesetz uber Sterbehilfe Berlin 1984 ISBN 3 922866 16 6 S 138 Rudiger vom Bruch Christoph Jahr Rebecca Schaarschmidt Hrsg Die Berliner Universitat in der NS Zeit Band II Fachbereiche und Fakultaten Berlin 2004 ISBN 3 515 08658 7 S 70 Christian Hardinghaus Ferdinand Sauerbruch und die Charite Operationen gegen Hitler Europa Verlag Berlin Munchen Wien Zurich 2019 ISBN 978 3 95890 236 7 S 180 Als Psychiater an der Totung Behinderter und psychisch Kranker beteiligt Memento vom 12 September 2012 im Webarchiv archive today Markische Allgemeine 3 Mai 2005 Auszeichnungen vom Roten Kreuz In Grazer Tagblatt Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Neues Grazer Tagblatt Neues Grazer Morgenblatt Morgenausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Neues Grazer Abendblatt Abendausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Suddeutsches Tagblatt mit der Illustrierten Monatsschrift Bergland 20 Oktober 1916 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Festsitzung der Medizinischen Gesellschaft In Volkischer Beobachter Kampfblatt der national sozialistischen Bewegung Grossdeutschlands Wiener Ausgabe Wiener Beobachter Tagliches Beiblatt zum Volkischen Beobachter 10 Oktober 1942 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung vob Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien In Wiener Zeitung 29 April 1913 S 12 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrzWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max de Crinis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Charite Max de Crinis Direktor 1938 1945 Memento vom 21 Mai 2007 im Internet Archive Als Psychiater an der Totung Behinderter und psychisch Kranker beteiligt Memento vom 12 September 2012 im Webarchiv archive today Ansgar Fabri Biographie von Max de Crinis In Biographisches Archiv der Psychiatrie BIAPSY 2015 Katrin Hammerstein Psychiater und Referent im Reichserziehungsministerium Maximinian de Crinis 26 April 2019 Normdaten Person GND 119012847 lobid OGND AKS LCCN n87151052 VIAF 812735 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Crinis Max deALTERNATIVNAMEN Crinis Maximinus Friedrich Alexander de vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher Psychiater und NeurologeGEBURTSDATUM 29 Mai 1889GEBURTSORT EhrenhausenSTERBEDATUM 2 Mai 1945STERBEORT Stahnsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max de Crinis amp oldid 235556440