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Die Mark an der Drau Mark Pettau Mark hinter dem Drauwald marchia transsilvana Grafschaft hinter dem Drauwald auch untere Karantaner Mark war ein historisches Gebiet im Mittelalter Sie wurde in der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts ins Leben gerufen reichte von der Ostgrenze der alten karolingisch karantanischen Gaugrafschaft Jauntal die Drau abwarts nach Osten bis unter Pettau in die Gegend von Friedau Ormoz und wurde nach 1147 an die obere Karntnermark angeschlossen dem spateren Herzogtum Steiermark Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Entstehung 2 2 Kirchliche Organisation 2 3 Spanheimer 2 4 Traungauer Otakare 2 5 Babenberger 2 6 Ungarn Bohmen 2 7 Habsburger 3 Literatur 4 FussnotenGeographie BearbeitenDie Karntner Grafschaft Jaun Jaune Jaunetal hatte ihre ostliche Grenzmautstelle vermutlich in Hohenmauthen Muta dahinter begann drauabwarts der dichte Drauwald der sich erst vor dem heutigen Maribor wieder lichtete Marburg entstand erst nach 1147 in Feistritz Bistrica pri Rusah ca 10 km westlich Maribor lag der 1093 bezeugte Binnengrenzzoll der Pettauer Mark wie die Mark hinter dem Drauwald nach ihrem zentralen Ort Pettau auch genannt wurde Als Grenzlinie im Drauwald selbst wird der Verlauf Wolka Velka Tschermenitzen Crmenica Graben angenommen Die Gebiete westlich dieser Linie Mahrenberg Radlje ob Dravi Hohenmauthen Muta Saldenhofen Vuzenica und Windischgraz Slovenj Gradec gehorten noch zum Herzogtum Karnten ab 976 im engeren Sinn Im Norden erstreckte sich die Mark bis zum Hugelkamm des Possrucks bzw weiter ostlich bis zur Mur im Suden bis zur Sann Drann Wasserscheide die Grenze im Osten zum Konigreich Ungarn war eher unbestimmt die Herrschaft Ankenstein Borl war bis Maximilian I uberhaupt ein autonomes Gebiet freies Eigen Polstrau Sredisce ob Dravi dagegen war ungarisches Lehen bzw Lehen vom Erzstift Salzburg bis 1803 Ebner Geschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Durch die Schlacht auf dem Lechfeld 955 wurde die Ungarngefahr furs Erste gebannt und das Reich in der Folge 970 980 durch die Errichtung eines breiten Markengurtels gegen die Bedrohungen aus dem Sudosten abgesichert Dazu gehorten die Mark an der Donau die Mark an der Mur die Mark an der Drau die Mark an der Sann die damals weit uber die Save sudwarts reichte und die Windische Mark mit umfasste sowie die Marken Krain und Istrien Die Mark Verona Friaul einschliessend war schon 952 der nordlichen Reichshalfte angegliedert worden 980 wird ein Graf Rachwin erwahnt in dessen Grafschaft ein gewisser Willihalm 1 Vater des spateren Markgrafen Wilhelm von der Sann von Kaiser Otto II mit der spateren Herrschaft Weitenstein Vitanje beschenkt wird nbsp Schenkungsurkunde Ottos III fur Graf Rachwin aus dem Jahr 985985 Auf Intervention Herzog Heinrichs von Karnten schenkt Otto III dem Grafen Rachwin 15 Konigshufen in Rosswein Razvanje sudlich von Maribor 2 Der hier Beschenkte ist wohl mit dem Grafen Rachwin von 980 identisch Bis um 1005 wurde das Gebiet von Aribo Markgraf im Jaunetal mitverwaltet 3 einem Bruder des Bischofs Albuin von Brixen und Mitglied des hochfreien Aribonengeschlechtes welches neben grossem Besitz in Bayern Salzburg und Karnten auch in der Steiermark und zwar um Leoben und Strassgang wie auch im Drau und Sanngebiet reich begutert war Mell Kirchliche Organisation Bearbeiten Gemass der 811 von Karl dem Grossen vorgenommenen Teilung der kirchlichen Betreuungsgebiete in den Bereich des Patriarchats Aquileia sudlich der Drau und den des Erzbistums Salzburg nordlich der Drau wurden im 12 Jahrhundert jeweils mehrere Pfarren Urpfarren mit Vikariaten und Eigenkirchen des Adels zu Archidiakonaten zusammengefasst Nordlich der Drau bis zum Possruck also im Bereich der Erzdiozese Salzburg wurden die Pfarren dem Archidiakon der Unteren Mark unterstellt Allein der Mahrenberger Bezirk gehorte zum Archidiakonat Unterkarnten ebenfalls zu Salzburg Es galt hier die alte politische Grenze zwischen Mark und Herzogtum Sudlich der Drau erstreckte sich bis zur Save das Archidiakonat Sanntal das sogar jenseits des Flusses noch Ratschach Radece und Scharfenberg Svibno einschloss Allerdings waren die Pfarren des Windischgrazer und Saldenhofener Bezirks dem Aquileienser Archidiakonat Karnten unterstellt Auch hier deckte sich dessen Ostgrenze mit der politischen Grenze zwischen dem Herzogtum Karnten und der Mark Ebner Spanheimer Bearbeiten 1122 ubertrug Herzog Heinrich IV von Spanheim Karnten seinem Bruder Bernhard die grafliche Gewalt in der Mark hinter dem Drauwald gleichzeitig wurde dessen Amtsbezirk bis Unterdrauburg Dravograd hinauf vergrossert Mell Traungauer Otakare Bearbeiten Graf Bernhard war mit Kunigunde vermahlt der Tochter des steirischen Markgrafen Ottokar II aufgrund seines Testaments fielen durch Bernhards Tod im Zweiten Kreuzzug bei Laodicea in Kleinasien 1147 alle seine Allode und Ministerialen sowie auch das markgrafliche Amtslehen an den Traungauer Ottokar III z B die Herrschaften Marburg Lembach Limbus Radkersburg und die Ministerialen von Marburg Lembach Haidin und Dranneck oder Treun weiters die Vogtei uber die Salzburger Herrschaft Pettau Die politische Abhangigkeit der Mark von Karnten erlosch damit Ebner 1164 stiftete Markgraf Ottokar III aus spanheimischem Erbe die Kartause Seiz zur Festigung seiner Landesherrschaft Ebner Babenberger Bearbeiten Um die Wende des 12 zum 13 Jahrhundert wurde den Ungarn der Friedauer Bezirk durch den salzburgischen Ministerial Friedrich von Pettau entrissen Mell Ungarn Bohmen Bearbeiten Nach dem Aussterben der Babenberger 1246 war deren Hinterlassenschaft Osterreich und Steiermark naturliches Objekt der Begierde vieler Herrscher 1254 fiel das steirische Draugebiet mit grossen Teilen der ubrigen Steiermark im Frieden von Ofen an Ungarn doch schon 1260 gelang es Ottokar von Bohmen sich nach dem Sieg in der Schlacht bei Kressenbrunn auch die ganze Steiermark einzuverleiben In der Schlacht von Durnkrut und Jedenspeigen 1278 in der Ottokar von Rudolf I besiegt wurde soll Ottokar durch einen Mahrenberger den Tod gefunden haben Seifried von Mahrenberg ein herausragender steirischer Edler war einige Jahre vorher von Ottokar aus nichtigen Grunden gefoltert und getotet worden Reichel Habsburger Bearbeiten Noch 1336 wird die march umb Marchpurg erwahnt Mell 1362 fiel den Habsburgern noch das Gebiet von Windischgraz Slovenj Gradec zu das seit 1228 von den Patriarchen von Aquileja besessen wurde davor Grafen von Andechs siehe Heinrich von Istrien aber weder zur Steiermark noch zu Karnten gehorte 1407 zahlte es nachweislich zur Steiermark doch erst vor 1482 wurde es endgultig den steirischen Herzogen zugewiesen Ebner Literatur BearbeitenHerwig Ebner Die politische und verfassungsrechtliche Stellung der Traungauer in der ehemaligen Untersteiermark In Gerhard Pferschy Hrsg Das Werden der Steiermark Die Zeit der Traungauer Festschrift zur 800 Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum Verlag Styria Graz u a 1980 ISBN 3 222 11281 9 Veroffentlichungen des Steiermarkischen Landesarchives 10 S 277 307 Rudolf Reichel Abriss der steirischen Landesgeschichte 2 ganzlich umgearbeitete und vermehrte Auflage Leuschner amp Lubensky Graz 1884 Anton Mell Grundriss der Verfassungs und Verwaltungsgeschichte des Landes Steiermark Hrsg Historische Landeskommission fur Steiermark Verlag der Universitats Buchhandlung Leuschner amp Lubensky Graz Wien Leipzig 1929 literature at Fussnoten Bearbeiten Wilhelm III Graf in Karantanien bei Genealogie Mittelalter 985 Oktober 17 Ettenstadt Regesta Imperii II Sachsisches Haus 919 1024 RI II 3 Aribo Markgraf im Jaunetal bei Genealogie Mittelalter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mark an der Drau amp oldid 233811786