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Die romisch katholische Pfarr und Wallfahrtskirche Maria Opferung in Laaberberg einem Ortsteil der Marktgemeinde Rohr in Niederbayern im Landkreis Kelheim ist eine barocke Wallfahrtskirche die seit jeher eine enge Verbindung zum Kloster Rohr besitzt und auch heute wieder von dort aus seelsorgerlich betreut wird Das Gotteshaus liegt auf einer Anhohe uber dem Tal der Grossen Laber zwischen Rottenburg und Langquaid Es ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 73 165 30 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen ausserdem ist es als Kulturgut gemass der Haager Konvention geschutzt Das Kirchenpatrozinium wird am 21 November dem Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem begangen Ortsansicht von Laaberberg mit der Pfarrkirche Maria Opferung von WestenInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Baugeschichte 1 2 Pfarrgeschichte 1 3 Wallfahrtsgeschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung 2 3 Orgel 2 4 Glocken 2 5 Das Laaberberger Wallfahrtsgebet 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBaugeschichte Bearbeiten Die heutige Kirche entstand wahrend der 48 jahrigen Amtszeit der Rohrer Propstes Patritius von Heydon 1682 1730 der spater auch die Klosterkirche Rohr errichten liess Den Barockbau unter Einbeziehung des spatgotischen Turmunterbaus fuhrte der Wessobrunner Maurermeister und Stuckateur Joseph Bader in den Jahren 1703 bis 1711 aus Dass die Plane fur die Kirche wie manchmal behauptet von Egid Quirin Asam stammen darf bezweifelt werden da dieser zu Baubeginn erst elf Jahre alt war In der Zeit zwischen 1710 und 1721 erhielt die Kirche ihre im Wesentlichen bis heute erhaltene Ausstattung 1722 wurde sie von Weihbischof Godefried Langwarth von Simmern geweiht Im Jahr 1755 wurde das Gewolbe von dem Regensburger Maler Otto Gebhard im farbenprachtigen Rokoko Stil ausgemalt 1846 wurden die Fresken von dem Maler Johann Baptist Detter teilweise ubertuncht Das Deckenfresko von der Wallfahrt Ludwigs des Reichen und anderer Bittsteller nach Laaberberg hat Detter um die Darstellung des damaligen Pfarrers Anton Westermayer erganzt An diese Renovierungsmassnahme erinnert eine Steintafel auf der Epistelseite mit folgender Inschrift Im Jahre 1846 unter dem Pfarrer Herrn Anton Westermayer ist dieses Pfarrgotteshaus durch die milden Beitrage der Pfarrgemeinde zur grosseren Ehre Gottes und der Andacht der aller seligsten Jungfrau renoviert worden 1 2 3 Um 1900 wurde die Kirche erneut renoviert wiederum mit einer Umgestaltung der Fresken durch den Maler Christian Engleder aus Schierling Im Jahr 1906 wurden die heutigen Turmuhren angebracht 1921 die elektrische Beleuchtung installiert Die letzte Renovierungsmassnahme wurde zwischen 1986 und 1994 durchgefuhrt Dabei wurden unter anderem der vermorschte Dachstuhl erneuert die teils von Feuchtigkeit stark angegriffenen Fresken restauriert und weitgehend in den Originalzustand zuruckversetzt und die heutige Treppe zur Kirche mit 68 Granitstufen errichtet 3 Pfarrgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Laaberberg Pfarrgeschichte Wallfahrtsgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Laaberberg WallfahrtsgeschichteBeschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten Die exakt nach Osten ausgerichtete Kirche ist ein stattlicher funfjochiger Barockbau mit nicht eingezogenem Chor welcher mit einer halbrunden Apsis schliesst Der lichte und weite Innenraum ist mit einem Tonnengewolbe mit Stichkappen ausgestattet Ungewohnlich fur die Erbauungszeit der Kirche ist die Form der Langhausfenster In einer breiten Rundbogenblende sind nebeneinander zwei schmale Rundbogenfenster angeordnet daruber in der Mitte eine kreisformige Offnung Auch die beiden Chorfenster die den Hochaltar flankieren weisen mit ihrer Vierpassform eine besondere Gestalt auf Im ruckwartigen Bereich ist eine geradlinige Empore eingezogen die auf der Brustung Stuck des Baumeisters Joseph Bader tragt 1 2 4 Auf der Nordseite sind die Sakristei und der 42 Meter hohe Turm angebaut Der dreigeschossige quadratische Turmunterbau ist spatgotisch wurde also noch vom Vorgangerbau ubernommen Zweites und drittes Geschoss sind mit zeittypischen Spitzbogenblenden verziert Auf den spatgotischen Unterbau wurde in der Barockzeit ein viertes quadratisches Geschoss gesetzt das bereits umrahmte Schalloffnungen enthalt Daruber befindet sich der oktogonale Oberbau mit weiteren Schalloffnungen und den Uhren Den oberen Abschluss bildet eine barocke Zwiebelkuppel 1 2 4 Sudlich der Kirche befindet sich der Pfarrhof ein zweigeschossiger Walmdachbau im Stile des Klassizismus von 1808 nbsp HochaltarAusstattung Bearbeiten Der Kirchenraum wird dominiert von dem barocken Hochaltar einem sechssauligen Aufbau der 1710 von dem Schreiner Johann Meier aus Kumpfmuhl gefertigt und im Jahr darauf von dem Maler Josef Georg Aprill aus Stadtamhof gefasst wurde Oberhalb des hoch aufbauenden Tabernakels befindet sich in einer Rundbogennische auf einem eigenen Sockel das spatgotische Gnadenbild aus der Zeit um 1470 Es handelt sich dabei um eine Figur der Mondsichelmadonna mit Jesuskind Dieses wird durch die beiden Saulentripel gerahmt die segmentbogige Gesimsstucke mit Engelsfiguren tragen Zwischen diesen ist das von Johann Gebhard dem Vater Otto Gebhards gemalte Auszugsbild zu sehen Es stellt Gott Vater uber der blauen Universumskugel mit der Heilig Geist Taube und Putten die das Kreuz Christi tragen dar Die beiden als Pendants ausgefuhrten Seitenaltare befinden sich an der nordlichen und sudlichen Innenwand etwa am Ubergang zwischen Langhaus und Chor Sie durften wie der Hochaltar von Johann Meier gefertigt und von Josef Georg Aprill gefasst worden sein Der linke nordliche Seitenaltar enthalt einen Reliquienschrein mit Gebeinen des Martyrers St Gratus daruber das Altarblatt mit einer Darstellung des heiligen Apostels Thomas und das Auszugsbild der heiligen Anna mit der jungen Maria Der rechte sudliche Seitenaltar zeigt einen Reliquienschrein des Martyrers St Pazificus daruber ein eindrucksvolles Gemalde des heiligen Barbara im Nazarenerstil und im Auszug den heiligen Josef mit der Lilie der Reinheit Das letztgenannte Bild konnte ebenfalls von Johann Gebhard stammen Alle drei Altarantependien enthalten schone Bandelwerkschnitzereien aus der Zeit um 1730 1 2 4 Die barocke Kanzel wurde ebenfalls 1710 von Johann Meier gefertigt und 1717 von dem Maler Michael Feihl aus Geisenfeld gefasst In den Nischen am Korpus sind kleine Statuen der Evangelisten zu sehen auf dem Schalldeckel thront eine Schnitzfigur des Rohrer Ordenspatrons Augustinus Der Kreuzweg auf Leinwand wurde von dem Regensburger Maler Johann Georg Kohlmuller geschaffen nach Ausweis der Stilelemente wahrscheinlich in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts und nicht wie oft behauptet im Jahr 1721 Die Deckenfresken von Otto Gebhard aus dem Jahr 1755 zeigen die Patroziniumsdarstellung Maria Tempelgang sowie ruckwarts die Wallfahrt Herzog Ludwigs des Reichen und anderer Bittsteller nach Laaberberg Uber der Orgel in einem schonen dreiteiligen Gehause von Georg Friedrich Steinmeyer das dem Renaissancestil nachempfunden ist ist ausserdem ein Engelskonzert dargestellt 4 nbsp DeckenfreskenIn den Gewolbezwickeln sind auf kleinen ovalen Fresken allegorische Darstellungen aus der Lauretanischen Litanei zu sehen auf der Sudseite von West nach Ost Maria als Spiegel der Gerechtigkeit als Lilie unter Dornen als Morgenstern als starker Turm Davids und als Tor zum Himmel auf der Nordseite von West nach Ost Maria als elfenbeinerner Turm als geheimnisvolle Rose als Meerstern als Davidsthron und als Bundeslade in welcher das Allerheiligste geborgen ist Auch die original barocken Stuhlwangen des modern umgearbeiteten Kirchengestuhls enthalten in den aus Eichenholz geschnitzten Akanthuskartuschen Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei allerdings in Textform auf der rechten Seite von West nach Ost Du Hilfe der Christen Du Unbefleckte Mutter Du Zuflucht der Sunder Du Heil der Kranken Du Mutter Christi Du wunderbarliche Mutter Heilige Gottesgebarerin Trosterin der Betrubten und Heilige Jungfrau aller Jungfrauen auf der linken Seite von West nach Ost Du machtige Jungfrau Du gnadige Jungfrau Du Konigin der Engeln Du ehrwurdige Jungfrau Du allerweiseste Jungfrau Du Konigin aller Heiligen Du lobwurdige Jungfrau und Du getreue Jungfrau 5 Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1888 Georg Friedrich Steinmeyer aus Oettingen erbaut Das Kegelladeninstrument mit mechanischen Spiel und Registertrakturen umfasst zehn Register auf einem Manual und Pedal Es ist hinter einem Neorenaissance Prospekt untergebracht und besitzt einen freistehenden Spieltisch Die Disposition lautet wie folgt 6 I Manual C f31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Salicional 8 4 Gamba 8 5 Gedackt 8 6 Octav 4 7 Flote 4 8 Mixtur III 2 2 3 Pedal C d19 Subbass 16 10 Violonbass 8 Koppeln I PGlocken Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs mussten die Glocken abgeliefert werden es verblieb nur eine rund 650 Kilogramm schwere Glocke im Turm Im Januar 1951 wurden drei neue Glocken von Karl Czudnochowsky aus Erding geweiht 7 Das Laaberberger Wallfahrtsgebet Bearbeiten O Maria Konigin des Himmels Beschutzerin der Erde Mutter Gottes und unsere Mutter Du hilfst allen Unglucklichen die zu dir fliehen du trostest alle Betrubten die vor dir weinen du bittest deinen gottlichen Sohn fur alle die mit Vertrauen dich darum bitten Besonders lassest du dir an dieser Gnadenstatte die Gebete deiner demutigen Verehrer und frommen Kinder so wohl gefallen dass niemand jemals trostlos oder hilflos von hinnen gegangen ist O Maria erbarme dich unser und erbitte uns bei deinem gottlichen Sohn Verzeihung unserer Sunden die Gnade der wahren Bekehrung und Besserung des Lebens Beharrlichkeit auf dem Wege der Tugend Starke in Versuchungen Geduld in Leiden Schutz in allen Gefahren Trost und Mut in allen Trubsalen und schliesslich ein seliges Ende unseres Lebens Das erhalte uns o liebreichste Gottesmutter Maria durch deine machtige Fursprache damit wir die wir dich hier auf Erden vertrauensvoll verehren uns dort oben auch einmal ewig mit dir erfreuen mogen Amen Literatur BearbeitenSixtus Lampl Laaberberg Die Wallfahrtskirche des Klosters Rohr mit den Filialen Hogldorf und Niedereulenbach Gebunden Schlossverlag Valley 1995 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Opferung Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Kloster Rohr Geschichte der Pfarrkirche Maria Opferung und der Pfarrei Laaberberg Online auf www kloster rohr de abgerufen am 1 Mai 2018 a b c d Bistum Regensburg Wallfahrtsorte im Bistum Reiter Pfarrkirche Maria Opferung Laaberberg Memento vom 24 April 2016 imInternet Archive Online auf www bistum regensburg de abgerufen am 1 Mai 2018 a b Lampl S 16 a b c d Lampl S 6 10 Lampl S 12 16 Orgeldatenbank Bayern online Rottenburger Anzeiger vom 12 Februar 2021 Glockensegnung 1951 Wer kennt die Abgelichteten 48 76212 12 02006 Koordinaten 48 45 43 6 N 12 1 12 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Opferung Laaberberg amp oldid 237650213