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Maria Himmelfahrt ist die romisch katholische Kirche in der Ortschaft Steinbruck der Gemeinde Sohlde im Landkreis Hildesheim Maria HimmelfahrtInnenansicht der Kirche St Maria Himmelfahrt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZum Schutz gegen Einfalle in das Bistum Hildesheim und zur Sicherung der Bistumsgrenze liess Bischof Gerhard 1367 an der Grenze zum Herzogtum Braunschweig Luneburg die Wasserburg Steinbruck erbauen Anlass war die Schlacht von Dinklar in der Fehde zwischen Herzog Magnus II von Braunschweig und seinen Verbundeten mit dem Hildesheimer Bischof Gerhard Die Burg Steinbruck wird 16 Jahre spater in einer Urkunde aus dem Jahre 1383 genannt Das nordostlich der Burg gelegene Dorf Klein Eggelsen wurde bald eine Wustung dessen Arbeitskrafte auf dem Wirtschaftshof der Burg dienstbar gemacht wurden So entwickelte sich von der bischoflichen Burg ausgehend die ihren Namen von der steinernen Brucke uber die Fuhse erhalten hatte das Dorf Steinbruck Im 14 Jahrhundert wurde die Festung an das Domkapitel verpfandet Nachdem im Jahre 1425 der Versuch von Bischof Magnus in Steinbruck eine Stadt zu grunden gescheitert war wurde stattdessen das bis ins 19 Jahrhundert bestehende Amt Steinbruck errichtet Das Amt trennte die neun Dorfer des Gogerichtes Eggelsen Himstedt Hoheneggelsen Kleineggelsen Gross und Klein Himstedt Molme Sohlde Garbolzum Feldbergen und Bettrum vom Amt Peine Im 15 Jahrhundert wurde der Amtssitz vom Domkapitel an die Ritter von Saldern verpfandet Nach der Einlosung der Pfandsumme durch das Domkapitel kam es mit der Familie von Saldern zu einer Fehde Dadurch gelangte die Burg Steinbruck wieder in den Besitz des Kapitels Eine erneute Veranderung der Besitzverhaltnisse trat 1521 ein als Herzog Heinrich der Jungere die Festung besetzte Mit dem Bau der Burg Steinbruck durch Bischof Gerhard war auch die Anlage einer Kapelle innerhalb des befestigten Gebaudekomplexes verbunden Das Patronat war vermutlich an das Eigentumsrecht der Burg gebunden 1521 gelangte das Patronatsrecht wahrscheinlich an Heinrich den Jungeren Zur Gemeinde gehorten die Bewohner der Feste Steinbruck im Archidiakonat Nettlingen 1 1542 wahrend des Schmalkaldischen Krieges wurde Herzog Heinrich der Jungere aus Steinbruck vertrieben Unmittelbar nach der Eroberung wurde das Amt Steinbruck von der Kommission der evangelischen Bundesgenossen reformiert Der Versuch des Herzogs den katholischen Glauben wiederherzustellen blieb auch nach Ruckeroberung im Jahre 1547 erfolglos Im Gegensatz zu Herzog Heinrich den Jungeren war dessen Sohn Julius II ein uberzeugter Lutheraner der in der Kapelle den evangelischen Gottesdienst einfuhrte den die Pastoren aus Hoheneggelsen und spater aus Sohlde ubernahmen Erst der Sieg des katholischen Heerfuhrers Tilly uber die danischen Truppen ermoglichte 1626 die Ubergabe der Burg Steinbruck an das Domkapitel das sofort den Jesuitenorden mit der Rekatholisierung der sich im Amt befindenden evangelischen Ortschaften beauftragte Diese wurden aber in der Zeit von 1632 bis 1633 vom schwedischen Heer vertrieben Nach der Restitution im Jahre 1643 wurde der katholische Kultus in der Burgkapelle eingefuhrt und war somit Ausgangspunkt der katholischen Reformbewegung in den umliegenden Dorfern 1652 bestimmte das Domkapitel die Kapelle deren Marienpatrozinium wahrscheinlich ist zur Kirche Von 1652 an wurden in Steinbruck katholische Kirchenbucher gefuhrt 2 Durch Urkunde vom 1 Februar 1653 wurde die Kirchengemeinde durch Furstbischof Maximilian Heinrich zur Pfarrei erhoben Zwei Jahre nach der Erhebung wurde der Jesuitenorden seiner Aufgaben in Steinbruck entbunden und stattdessen ein Pfarrer auf die Burg gesandt Da die kleine Marienkapelle den Anforderungen als Pfarrkirche nicht mehr genugte wurde 1692 ein Neubau der Kirche beschlossen Als Ubergangslosung wurde in der Burg ein Raum fur den Gottesdienst ausgestattet den der Drost Georg von Hoerde mit drei Altaren ausstattete Am 21 Juni 1786 erfolgte die Grundsteinlegung fur die neue Kirche Die Konsekration unter dem Patrozinium Maria Himmelfahrt und Sankt Laurentius erfolgte am 11 Juli 1790 durch Weihbischof Karl Friedrich von Wendt Das Patronatsrecht der Kirche nahm das Domkapitel uber die Sakularisation des Bistums Hildesheim hinaus bis 1810 in Anspruch 3 Mit der Zirkelordnung des Bistums Hildesheim gelangte die Pfarrei 1760 in den Peiner Zirkel Als das Bistum 1838 durch seine Dekanatseinteilung eine neue Struktur erhielt blieb Steinbruck im Amt Peine Hundert Jahre spater wurde die Pfarrei zum Dekanat Dinklar verlegt Bei der Zusammenlegung der Dekanate Borsum und Dinklar im Jahre 1978 wurde sie in diesem integriert 4 1972 wurde die Kirche renoviert am 17 Dezember 1972 erfolgte die Konsekration von Ambo und Zelebrationsaltar durch Bischof Heinrich Maria Janssen 1981 erfolgte eine Restaurierung der Orgel durch das Orgelbauunternehmen G Christian Lobback und von 1989 bis 1991 folgte eine weitere Sanierung der Kirche Am 1 September 2008 fusionierten die Kirchengemeinden St Bernward in Gross Ilsede St Laurentius in Hohenhameln St Marien in Lengede und Maria Himmelfahrt in Steinbruck Sie bilden die neue Pfarrgemeinde St Bernward in Ilsede im Dekanat Braunschweig des Bistums Hildesheim Maria Himmelfahrt ist eine Filialkirche von St Bernward 5 und heute nach St Peter und Paul Heiningen und der Aegidienkirche Braunschweig die drittalteste Kirche im Dekanat Braunschweig Architektur und Ausstattung BearbeitenDie geostete Kirche befindet sich an der Kreisstrasse 214 nahe dem Ortsausgang nach Sohlde in rund 75 Meter Hohe uber dem Meeresspiegel Sie wurde von 1786 bis 1790 im Barockstil erbaut Der Hochaltar stammt von 1790 sein Gemalde zeigt die Himmelfahrt Mariens Daruber ist das Wappen von Franz Wilhelm von Schorlemmer einem grossen Wohltater der Kirche angebracht sowie eine Statue des segnenden Christus Oberhalb der beiden Altarsaulen zeigen weitere Statuen die heiligen Josef links und Johannes Nepomuk rechts Neben dem Altar sind grosse Statuen der heiligen Bischofe Bernward und Godehard aufgestellt In den heutigen Zelebrationsaltar von 1972 ist ein Altarstein von 1686 aus der ehemaligen Burgkapelle eingefugt Er enthalt Reliquien der heiligen Martyrer Siplicius Valentinus und Veneranda Ambo und Zelebrationsaltar wurden nach Entwurfen von Hanns Joachim Klug vom Natursteinbetrieb Kernbach aus Nordstemmen aus Marmor gefertigt Der Taufstein erhielt in den 1960er Jahren seine heutige Gestalt Zur Innenausstattung gehoren ferner eine Madonna mit Kind vor der Opferkerzen aufgestellt werden konnen Sie wurde um 1973 von Vincenzo Demetz Figlio aus St Ulrich in Groden nach einem Vorbild des 1960 verstorbenen Bildhauers Walter Bacher aus Brixen erstellt Die auf Leinwand gedruckten Kreuzwegbilder stammen von 1863 Die Orgel mit 17 Registern auf zwei Manualen und Pedal wurde 1841 von Balthasar Conrad Euler erbaut Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen im Bistum Hildesheim Maria Himmelfahrt KircheLiteratur BearbeitenManfred Hamann Die geschichtliche Bedeutung der Schlacht bei Dinklar In Die Diozese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart Hildesheim 1967 Hans Meyer Roscher Steinbruck in Geschichte und Gegenwart In Heimatkundliche Schriftenreihe Hildesheim 1971 Kath Pfarramt Sohlde Steinbruck Hrsg 200 Jahre Pfarrkirche 337 Jahre Pfarrgemeinde Maria Himmelfahrt Steinbruck 1971 Christina Welzel Maria Himmelfahrt Steinbruck undatiertes Faltblatt um 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mariae Himmelfahrt Steinbrueck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche auf Internetprasenz der Pfarrei Pfarreifusion auf Internetprasenz des BistumsEinzelnachweise Bearbeiten Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 215 Eigenverlag Hildesheim 1992 Kirchenbucher im Bistumsarchiv Hildesheim Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 215 u 216 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 2 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Kirchlicher Anzeiger Nr 7 2008 S 140 14452 215739 10 218588 Koordinaten 52 12 56 7 N 10 13 6 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Steinbruck amp oldid 228811189