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Die romisch katholische Kirche Maria Himmelfahrt befindet sich in der unterfrankischen Gemeinde Fuchsstadt im bayerischen Landkreis Bad Kissingen Die Maria Himmelfahrt Kirche von Fuchsstadt Die Kirche gehort zu den Baudenkmalern von Fuchsstadt und ist unter der Nummer D 6 72 124 1 in der Bayerischen Denkmalliste registriert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgangerbauten 1 2 Die heutige Maria Himmelfahrt Kirche Bau 1 3 Die heutige Maria Himmelfahrt Kirche Innenausstattung 1 4 19 Jahrhundert 1 5 20 Jahrhundert 1 6 Gelaut 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenVorgangerbauten Bearbeiten Ein erster Turmunterbau ist schon fur das 13 Jahrhundert belegt Die erste bekannte Nachricht uber die Kirche selbst stammt aus dem Jahr 1404 als der Wurzburger Domherr Diether von Bickenbach eine Fruhmesse stiftete die spater im Jahr 1690 ein weiteres Mal erwahnt wurde Gegen Ende des 16 Jahrhunderts gab es mehrere Berichte uber den schadhaften Zustand der Kirche so dass Furstbischof Julius Echter von Mespelbrunn 1600 01 einen praktisch kompletten Neubau in Auftrag gab Fur das Jahr 1608 ist ein Altarbild der Jungfrau Maria mit Jesuskind belegt Der Hochaltar dieser Vorgangerkirche konnte sich in der mit Kreuzgewolbe ausgestatteten Seitenkapelle im Chor befunden haben Im Jahr 1661 bekam die Pfarrkirche eine silberne Monstranz als Geschenk vom Augustinerpater Johannes Hubmann der im Jahr 1631 an der Wurzburger Residenz durch die Schweden umgekommen war Eine Platte am Fusse der Monstranz tragt eine Gravur mit dem Namen des Augustinerpaters Bereits im Jahr 1627 gab es die ersten Baumangel zudem brannte die Kirche im Jahr 1633 im Dreissigjahrigen Krieg nieder Uber die Glocken der Vorgangerkirche der heutigen Maria Himmelfahrt Kirche ist wenig bekannt Belegt ist die Existenz der heute noch vorhandenen Zwolferglocke auch Grosse genannt fur das Jahr 1729 die in Fuchsstadt gegossen wurde Die heutige Maria Himmelfahrt Kirche Bau Bearbeiten nbsp Wappen des Furstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim nbsp Kirchgaden nbsp Epitaph von Pfarrer Johann Valentin Ament Von 1751 bis 1766 wurde fast der komplette ehemalige Kirchenbau bis auf den Kirchturm abgerissen und die heutige Maria Himmelfahrt Kirche trotz widriger Umstande des Siebenjahrigen Krieges in ihrer heutigen Form errichtet Der Bauplan stammte vom Wurzburger Johann Michael Fischer 1727 1788 einem Schuler von Balthasar Neumann An den Bauarbeiten waren der Maurer Johannes Behmann aus Schrautenbach die Steinhauer Conrad Katzenberger aus Egenhausen Hans Jorg Spatz aus Machtilshausen Kirchenturpfeiler und Zimmermann Johann Georg Loffler aus Arnstein beteiligt Der Kirchturm an der Nordwestseite des Kirchenschiffs besteht aus reinem romanischen Unterbau aus dem 13 Jahrhundert und einem aufgesetzten Julius Echter Turm von 1588 An der Aussenfassade der Kirche befinden sich in der Mittelnische des Obergeschosses die Sandsteinfigur Maria Himmelfahrt sowie in den Seitenfeldern die Sandsteinfiguren des Simon Petrus links und des hl Paulus von Tarsus rechts Uber dem Stichbogenportal der aus heimischem grunlichen Sandstein erbauten Kirche befindet sich das Wappen des damaligen Furstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim Der Schlussstein uber dem Portal gibt als Chronogramm in einem von Pfarrer Johann Valentin Ament dem Bauherrn der Kirche verfassten Distichon 1766 als Jahreszahl der Grundsteinlegung 30 April 1766 an Die die Kirche umrahmenden ehemaligen Gaden stehen moglicherweise auf den Grundresten einer ehemaligen Wehranlage womit die Vorgangerkirche der heutigen Maria Himmelfahrt Kirche eine Wehrkirche gewesen ware An der Ostseite der Gaden steht in direkter Nahe das Epitaph von Pfarrer Johann Valentin Ament 1751 1778 Im Rahmen einer Nachbesserung des Kirchturms am 18 November 1765 wurde eine Urkunde als Zeitkapsel eingelassen die die Zeit von 1751 bis 1765 schilderte nbsp Figur des hl Simon Petrus Aussenfassade links nbsp Maria Himmelfahrt Figur Aussenfassade Mitte nbsp Figur des hl Paulus von Tarsus Aussenfassade rechts Die heutige Maria Himmelfahrt Kirche Innenausstattung Bearbeiten Wahrend der Bauphase kam es zum Streit um die Innenausstattung der Kirche Als Pfarrer Johann Valentin Ament feststellte dass die von Materno Bossi angefertigten Bildnisse fur den Altar zu klein geraten waren befurchtete er Fuchsstadt konne in der naheren Umgebung zum Gespott werden Doch es blieb bei Bossis Planung und Pfarrer Ament benedizierte am 30 April 1766 den Grundstein der Kirche Materno Bossi konzipierte den Hochaltar gemeinsam mit den Seitenaltaren als zusammenhangende Gruppe An den Saulen befinden sich die Seitenfiguren des hl Johannes Nepomuk und des hl Aquilin sowie uber den Durchgangen die Seitenfiguren des hl Johannes des Taufers und des hl Judas Thaddaus Johann Baptist Talhofer malte das ursprungliche Hochaltarbild das spater jedoch ganz unkenntlich geworden war Im Jahr 1825 schuf der Maler Karl Eberlin fur 70 Gulden ein neues Hochaltarbild Maria Himmelfahrt Das heutige Hochaltarblatt schuf der Maler und Konigl Professor Georg Josef Bernhard Schafer 1896 unter Pfarrer Otto Buttner Der Tabernakel des Hochaltars stammt aus dem Jahr 1950 Die beiden 1770 errichteten Seitenaltare sind der hl Anna der Mutter Mariens sowie dem hl Josef von Nazaret geweiht Der St Anna Altar hat als Seitenfiguren den hl Bonifatius links und dem hl Burkard dem ersten Bischof von Wurzburg rechts Die Seitenfiguren des St Josef Altars sind der hl Sebastian links und der hl Wendelin rechts Ebenfalls von Materno Bossi stammen die Verzierungen an den Wanden des saalartigen Innenraumes Die Ausfuhrung der Verzierungen war jedoch nicht durch Bossis Fahigkeiten sondern eher durch die finanziellen Moglichkeiten der Gemeinde Fuchsstadt eingeschrankt Lediglich die grossen Fenster verfugen uber ein schlichtes Profil und geflugelte Engelskopfchen Johann Baptist Talhofer der Maler des ursprunglichen Hochaltarbildes malte einige Bildkartuschen wie zum Beispiel die Geburt Christi uber dem linken Eingang und die Flucht nach Agypten uber dem rechten Eingang In der Mitte der Decke befindet sich das Auge Gottes im Strahlenglanz mit Puttenkopfen Moglicherweise ebenfalls von Materno Bossi stammt die barocke Prozessions oder Tragmadonna an der Ostseite des Langhauses Die auf einer Konsole stehende Holzfigur von Papst Urban I wurde vom Hammelburger Josef Ruppert angefertigt sie soll an Fuchsstadts ehemaligen Status als Weinort erinnern Mit ihrer Erbauung im Jahr 1766 bekam die Kirche eine neue Orgel wie die von der Gemeinde an Daniel Suckfull aus Euerdorf ausgestellte Rechnung uber 35 Gulden fur ein neues Orgelprospekt beweist Im Jahr 1966 wurde das heutige Orgelwerk von der Werkstatt Gustav Weiss aus Zellingen eingesetzt In den Jahren 1764 bis 1766 entstand der von Johann Peter Herrlein gemalte Kreuzweg der Kirche den der Rhoner Heimatforscher Pfarrer Johann Pfeufer im Jahr 1970 als unerreicht in seiner inneren Ausdruckskraft beschrieb Die Kreuzwegstationen wurden im Jahr 1884 von P Liborius Leuninger vom Hammelburger Kloster Altstadt geweiht Die Kanzel entstand im Jahr 1770 und tragt am geschweiften Korb die Figuren der Evangelisten Markus mit seinem Symbol dem Lowen Johannes mit seinem Symbol dem Adler und Matthaus mit seinem Symbol dem Engelskopf Der Engelskopf fiel im Jahr 1972 einem Diebstahl zum Opfer An der Treppe der Kanzel befindet sich die Figur des Evangelisten Lukas mit seinem Symbol dem Stier 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1804 05 wurde eine silberne und vergoldete Monstranz fur 261 Gulden angeschafft doch der Plan der Kirchengemeinde eine Anzahlung in Form der silbernen aus dem Jahr 1661 stammenden Monstranz zu leisten scheiterte Im Jahr 1830 wurde die Grosse oder Zwolferglocke genannte Glocke um drei weitere Bronzeglocken erganzt Von diesen drei zusatzlichen Glocken ist lediglich von der Kleng bekannt wo sie gegossen wurde Karlstadt Die beiden anderen Glocken die Mannerglocke und die Elferglocke wurden im Jahr 1890 von der Gemeinde durch zwei neue Glocken ersetzt Eine erste grossere Restauration erfolgte im Jahr 1878 unter dem Kitzinger Maler und Vergolder Arnold Deichmann Eine weitere Restaurierung im Jahr 1903 ubernahm der Fuldaer Kirchenmaler Carl Schmaus der in diesem Zusammenhang auch Johann Peter Herrleins Kreuzwegstationsbilder auf frische Leinwand aufzog und fachgerecht restaurierte die fehlenden Schnitzereien erganzte sowie die Rahmen farblich erneuerte Im Jahr 1924 wurde die Sakristei angebaut 20 Jahrhundert Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkrieges sollten drei der vier Glocken ausser der Kleng der Fuchsstadter Kirche zur Einschmelzung abgeliefert werden Pfarrverweser Stossel rettete jedoch die beiden grossten Glocken die Zwolferglocke und die Muttergottesglocke durch ein Gutachten des kgl Generalkonservators vor der Einschmelzung stattdessen mussten die Elferglocke und die Kleng abgeliefert werden Im Jahr 1917 wurde eine Stahlgussglocke bei der Fa J F Weule in Bockenem beschafft die als dritte Glocke die beiden abgelieferten Glocken ersetzte Diese Glocke tragt als Inschrift lediglich die Jahreszahl 1917 Am 6 September 1925 beschloss der Gemeinderat als Ersatz fur die beiden abgelieferten Glocken zwei weitere Glocken anzuschaffen Am 14 Februar 1926 wurden die Friedensglocke und die Taufglocke von der Giesserei Klaus aus Heidingsfeld zum Preis von 3047 Reichsmark geliefert und auf dem Kirchplatz unter grosser Anteilnahme der Ortsbevolkerung von Pfarrer Josef Wiesen in Empfang genommen Die Friedensglocke hatte die Inschrift ET IN TERRA PAX HOMINIBUS deutsch Und Friede den Menschen auf Erden und war mit dem Bild des hl Josef geschmuckt Die wahrend des Krieges angeschaffte Stahlgussglocke der Fa Weule wurde in diesem Zusammenhang wieder vom Turm genommen und 1935 beim Bau der Fuchsstadter Kohlenbergkapelle dorthin verbracht wo sie seither als Kobarchsglockle bekannt ist Durch Pfarrer Josef Wiesen wurde der Wurzburger Bildhauer Heinz Schiestl mit der Erstellung eines zweiten Kreuzweges in Holz beauftragt Heinz Schiestl konnte jedoch nur die ersten funf Stationen vollenden die sich auf der Empore die 1 und die 4 Station und in der Seitenkapelle im Westteil des Chores die 2 die 3 und die 5 Station befinden Ebenfalls in der Seitenkapelle in der der Hochaltar der Kirche von 1588 gestanden hatte befindet sich das Bild eines sterbenden zu seiner Heimatkirche blickenden Kriegers Das Bild wurde vom Munchner Professor Peter Hirsch einem Freund von Pfarrer Josef Wiesen fur die Krieger Gedachtnisstatte des Ersten Weltkrieges angefertigt und wird durch eine von Josef Spiegel geschaffene Pieta erganzt Auch wahrend des Zweiten Weltkrieges mussten Glocken zur Einschmelzung abgeliefert werden lediglich die kleinste Glocke von 1926 blieb verschont Wahrend die Muttergottesglocke von 1890 und die Friedensglocke von 1926 eingeschmolzen wurden kehrte die Zwolferglocke Grosse Glocke im Jahr 1948 in die Maria Himmelfahrt Kirche zuruck Im Jahr 1949 wurden zwei neue Glocken als Ersatz angeschafft und am 11 November desselben Jahres von der Giesserei Lorenz Klaus Nachf Karl Czudnochowsky geliefert Im Jahr 1956 wurde eine elektromotorische Glockenlautanlage installiert Gelaut Bearbeiten Die vier Glocken ergeben das Salve Regina Motiv Nr Name Schlagton Inschrift Gussjahr Glockengiesser Gewicht Durchmesser1 Grosse Glocke es De profundis clamavi ad te dominum exaudi vocem meam ps xxix v I mit Namen des Pfarrers usw 1729 Johann Adam Roth 1100 kg 125 cm2 Mannerglocke g Ich rufe die Manner 1949 Lorenz Klaus s oben 682 kg keine Angabe3 Marienglocke b Ave Maria 1949 Lorenz Klaus s oben 347 kg keine Angabe4 Taufglocke c Gloria in excelsis deo 1926 Gebr Klaus 303 kg 77 cmLiteratur BearbeitenKatholisches Pfarramt Fuchsstadt Dek Hammelburg Hrsg 250 Jahre Pfarrei Fuchsstadt 1744 1994 Festschrift 250 Jahre Pfarrei Fuchsstadt 1994 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken BD I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2 durchgesehene und erganzte Auflage 1999 S 363 Robert Kummert Glocken des Landkreises Hammelburg Wurzburg 1955Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Maria Himmelfahrt Kirche von Fuchsstadt auf www fuchsstadt saalekreuz de Informationshomepage im Auftrag der Gemeinde Fuchsstadt archive org Memento vom 21 August 2016 im Internet Archive 50 10798 9 93837 Koordinaten 50 6 28 7 N 9 56 18 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Fuchsstadt amp oldid 198573095