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Metro Lyon TCL Metro BasisdatenOrtslage LyonVerkehrsverbund SYTRALBetreiber Keolis LyonEroffnung 28 April 1978NetzLinien 4Streckenlange 32 1 kmStationen 44Fahrgastzahl 740 000 pro Tag 2013 TechnikFahrzeugtypen MPL 75 MCL 80 MPL 85 MPL 16 Hersteller Alstom Stromsystem 750 V uber seitliche von der Seite bestricheneStromschiene Linien A B D und Oberleitung Linie C Die Metro Lyon Markenbezeichnung TCL Metro ist die U Bahn der sudostfranzosischen Grossstadt Lyon Sie ist mit 32 1 Kilometern Streckenlange 1 und 44 Stationen nach Paris und Lille die drittgrosste U Bahn Frankreichs Gemessen am Fahrgastaufkommen liegt sie mit rund 742 000 Fahrgasten pro Tag 2012 2 hinter Paris an zweiter Stelle Mit einem Anteil von rund 50 Prozent der Fahrgastbewegungen im offentlichen Personennahverkehr 3 ist sie das mit Abstand wichtigste offentliche Verkehrsmittel in der Stadt Die Metro weist zahlreiche betriebliche und technische Besonderheiten auf Dazu gehoren durchgehender Linksverkehr ein Zahnstangenabschnitt Zuge mit Gummibereifung ein fur franzosische Verhaltnisse ungewohnlich breites Fahrzeugprofil sowie rechnergestutzter und teilweise fahrerloser Betrieb Der grosste Teil des Streckennetzes wurde zwischen 1978 und 1992 in Betrieb genommen Den ursprunglich geplanten weiteren Streckenausbau gab man aus demografischen und finanziellen Grunden zugunsten der im Jahr 2000 wiedereingefuhrten Strassenbahn weitgehend auf Uberhaupt ist die Metro der ihr ursprunglich zugedachten Rolle die Stadtentwicklung im Grossraum Lyon massgeblich zu begleiten letztlich nicht in gewunschtem Umfang gerecht geworden Historisch betrachtet war der Bau der Metro Lyon uber lange Zeit eine Art Symbol 4 fur die bestandigen politischen Auseinandersetzungen zwischen der ortlichen Kommunalverwaltung und der Zentralregierung in Paris worauf die ortsansassige Bevolkerung mit einem gewissen Stolz zuruckblickt 5 Inhaltsverzeichnis 1 Organisation und Finanzen 2 Streckennetz 2 1 Ausdehnung und Betrieb 2 2 Linie A 2 3 Linie B 2 4 Linie C 2 5 Linie D 2 6 Erganzung durch Strassenbahn Trolleybus und Autobus 3 Bauausfuhrung 3 1 Tunnelbau 3 1 1 Unterpflasterbahn 3 1 2 Schildvortrieb 3 1 3 Die Morand Brucke 3 2 Bahnhofe 4 Betriebstechnik 4 1 Betriebszentrale 4 2 Rechnergestutzter Betrieb auf den Linien A und B 4 3 Zugbeeinflussung auf der Linie C 4 4 Vollautomatischer Betrieb auf der Linie D 5 Rollmaterial 5 1 MPL 75 5 2 MCL 80 5 3 MPL 85 5 4 MPL 16 6 Geschichte 6 1 Fruhe Planungen 6 2 Stillstand nach dem Zweiten Weltkrieg 6 3 Der Weg zur ersten Metro 6 3 1 Organisation des Metrobaus 6 3 2 Festlegung der Linienfuhrung 6 3 3 Stadtebauliche Aspekte 6 3 4 Die Rolle der Zentralregierung in Paris 6 3 5 Von der Ausschreibung bis zur Eroffnung 6 4 Der zweite Bauabschnitt 6 5 Der dritte Bauabschnitt nach Cuire 6 6 Die Linie D 6 7 Das MAGGALY System 6 8 Das Ende des Metrobaus in den 1990er Jahren 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseOrganisation und Finanzen BearbeitenDie Metro wird von Keolis Lyon zusammen mit den meisten anderen offentlichen Verkehrsmitteln in der Region unter dem genannten Markennamen TCL ausgeschrieben Transports en Commun de l agglomeration de Lyon betrieben Auftraggeber ist der regionale Verkehrsverbund SYTRAL Syndicat mixte des Transports pour le Rhone et l Agglomeration Lyonnaise SYTRAL ist Eigentumer samtlicher Betriebsanlagen und Fahrzeuge fuhrt die Angebots und Tarifplanung sowie die Qualitatssicherung durch und ist daruber hinaus fur die Finanzierung zustandig Die Verkehrsleistung wird dabei alle sechs Jahre neu ausgeschrieben Dies geschah zuletzt zum 1 Januar 2011 wobei Keolis Lyon eine Tochter des franzosischen Keolis Konzerns den Zuschlag erhielt 6 Die Bezeichnung TCL geht auf den ehemals privaten Strassenbahn und Omnibusbetreiber Lyons die Societe des Transports en Commun Lyonnais Societe TCL zuruck deren Namensrechte die heutige SYTRAL 1976 ubernahm Genaue Angaben uber die Betriebskosten der Metro gibt es nicht SYTRAL gab 2012 fur den Betrieb des Gesamtnetzes 377 6 Millionen Euro aus woran die Metro sicherlich spurbaren Anteil hat Dagegen fielen die Kosten fur die verschleissbedingte Beschaffung von Sachanlagen mit 2 7 Millionen Euro im Verhaltnis zu uber 201 1 Millionen Euro Investitionen im Gesamtnetz gering aus Wichtigste Einnahmequelle ist die ortliche Verkehrssteuer versement transport mit einem Gesamtaufkommen von 260 1 Mio EUR gefolgt von Fahrgeldeinnahmen in Hohe von 199 5 Mio EUR sowie 127 1 Mio EUR Umlagen von den Verbundgemeinden Das Departement Rhone und der Zentralstaat leisten dagegen nur geringfugige Zahlungen 7 Streckennetz Bearbeiten nbsp LiniennetzplanAusdehnung und Betrieb Bearbeiten Die Ausdehnung des Metronetzes korrespondiert im Wesentlichen mit den inneren am dichtesten bebauten Siedlungsgebieten des Ballungsraumes Metropole de Lyon Diese erstrecken sich vom historischen Stadtzentrum aus gesehen das oberhalb der um vier Kilometer nach Suden verschleppten Mundung der Saone in die Rhone auf der Halbinsel Presqu ile liegt vorwiegend Richtung Osten und Sudosten Im Norden und Westen dagegen wo steile Berghange grossere Siedlungstatigkeit in der Nahe der Innenstadt weitgehend verhindert haben sind vergleichsweise wenige Streckenkilometer zu verzeichnen Das Netz steht teilweise recht deutlich hinter der Ausdehnung der geschlossenen Bebauung zuruck sodass die Strassenbahn Lyon vielerorts eine Zubringerfunktion erfullt Die Metro bedient abgesehen vom Stadtgebiet Lyons das uber der Stadt gelegene Quartier La Croix Rousse und die Vorortgemeinden Caluire et Cuire Villeurbanne und Vaulx en Velin im Osten sowie Venissieux im Sudosten Von besonderer Bedeutung fur das Metronetz ist neben dem historischen Stadtkern vor allem das zentral gelegene Part Dieu Gelande auf der Ostseite der Rhone Dieses umfasst ein sehr grosses Einkaufszentrum verschiedene Burokomplexe sowie den wichtigsten innerstadtischen Bahnhof fur den TGV Fernverkehr und stellt damit eine Art zweites Stadtzentrum fur Lyon dar Das Metronetz besteht aus vier Strecken mit einer Gesamtlange von 32 1 Kilometern und 44 Bahnhofen Kreuzungsbahnhofe doppelt gezahlt Alle vier Strecken werden von je einer Linie bedient Diese sind mit den Buchstaben A bis D bezeichnet und besitzen individuelle Erkennungsfarben Die Linien A B und D kreuzen sich dabei in der Innenstadt paarweise je einmal und bilden somit ein Sekantennetz Auf der Linie C gibt es nur an der Station Hotel de Ville Louis Pradel am Nordrand der Halbinsel eine Umsteigemoglichkeit zur Linie A nbsp Unbemannter Betrieb und Linksverkehr auf der Linie D Station Gorge de Loup 2009Die Linien A B und D benutzen dieselbe Antriebstechnik und sind dementsprechend uber Betriebsstrecken miteinander verbunden Die Zuge fahren auf Gummireifen Metro sur pneumatiques und werden mittels seitlich bestrichener Stromschiene mit Fahrstrom versorgt Die Linie D weist abweichend zu den Linien A und B vollautomatischen und unbemannten Betrieb auf Die Linie C ist im Gegensatz dazu als konventionelle Reibungsbahn sowie abschnittsweise als Zahnradbahn nach dem System von Roll ausgefuhrt Die Zuge fahren auf Stahlradern und beziehen ihren Fahrstrom von einer Oberleitung Das Streckennetz wird ganzlich im Linksverkehr betrieben und verlauft fast ausschliesslich unterirdisch Oberirdisch angelegt sind nur die Betriebshofe und deren Zufahrten sowie zwei Abschnitte der Linie C Dort befinden sich die beiden einzigen oberirdischen Stationen des Netzes Croix Paquet und Cuire Die Zuge verkehren taglich zwischen 5 Uhr morgens und Mitternacht je nach Tageszeit und Linie alle 2 bis 11 Minuten Am 1 Mai dem Tag der Arbeit ruht der Betrieb vollstandig Wahrend der relativ haufigen Streiks im Offentlichen Dienst in Frankreich wird der Betrieb auf den Linien A B und C eingeschrankt oder ganz eingestellt wahrend die Linie D ohne Beeintrachtigung verkehrt da sie mangels Fahrpersonal nicht bestreikt werden kann Wohl in diesem Zusammenhang 8 sollten die Linien A und B bis 2017 18 ebenso auf vollautomatischen und unbemannten Betrieb umgestellt werden 9 auf der Linie B ist dies inzwischen geschehen 10 Linie A Bearbeiten Linie A beginnt am Fernbahnhof Lyon Perrache am Sudrand der Altstadt auf der Halbinsel Von dort verlauft sie unter der zentralen Fussgangerzone in nordlicher Richtung entlang bis zum Rathaus der Stadt Hotel de Ville am Nordende der Halbinsel Dort biegt sie in ostliche Richtung ab uberquert die Rhone im Tubus der Morand Brucke und verlauft anschliessend unter dem Cours Vitton und dem Cours Emile Zola weiter nach Osten bis zur Endstation Vaulx en Velin La Soie Diese liegt rund einen Kilometer hinter dem ostlichen Autobahnring an der Gemeindegrenze zwischen Villeurbanne und Vaulx en Velin Direkt daneben befindet sich die zugehorige Betriebswerkstatt die Ateliers de la Poudrette Die Metro A ist 9 2 Kilometer lang hat 14 Stationen und zahlte 2012 im Schnitt rund 248 000 Reisende pro Tag 3 Die Linienkennfarbe ist Rot Auf der Linie A kommen Drei Wagen Zuge zum Einsatz Die Bahnsteige sind fur eine Zuglange von vier Wagen ausgelegt Linie B Bearbeiten Linie B beginnt an einem Seitenbahnsteig im U Bahnhof Charpennes Charles Hernu der Linie A der etwa auf Hohe eines Drittels des Weges von Hotel de Ville nach Vaulx en Velin sowie an der Grenze zwischen Lyon und Villeurbanne liegt Von dort verlauft die Strecke ostlich parallel zur Rhone bis zum Stade Gerland etwa einen Kilometer sudwestlich der Saone Mundung Im weiteren Verlauf unterquert der Tunnel in einer langen Kurve die Rhone und mundet in den Endbahnhof Oullins Gare im gleichnamigen Vorort Die Linie B bedient in ihrem Verlauf zunachst das Part Dieu Gelande mit der gleichnamigen Station Es folgt der U Bahnhof Saxe Gambetta der als Kreuzungsbahnhof mit der Linie D dient sowie die Station Jean Mace wo seit 2009 ein Umsteigebahnhof zum Vorortverkehr nach Suden und Sudosten besteht Insbesondere ist die Linie B die einzige Metrolinie die das Part Dieu Gelande erschliesst so dass in diese Richtung von drei der vier Metrolinien mindestens einmal umgestiegen werden muss Die Metro B ist 8 Kilometer lang hat zehn Stationen und zahlte rund 158 000 Reisende pro Tag 2012 3 Ihre Linienkennfarbe ist Blau Auf der Linie B kommen die gleichen Drei Wagen Zuge zum Einsatz wie auf der Linie A Hier lassen die Bahnsteige Vier Wagen Zuge zu Fur die Linie B ist ebenso wie fur die Linie A die Betriebswerkstatt Poudrette zustandig Die Zuge konnen dazu uber eine Verbindungskurve an der Station Charpennes Charles Hernu uber das Bahnsteigende hinausfahren und so in ostliche Richtung auf die Streckengleise der Linie A gelangen Linie C Bearbeiten nbsp Eingleisige Endstation Cuire der Linie C mit Fahrzeug der Baureihe MCL 80 nbsp Triebwagen MC1 der Vorgangerbaureihe aus dem Jahr 1974 bei der Einfahrt in die ehemalige Talstation Croix Paquet nbsp Triebwagen MC3 in der Cite du TrainDie Linie C fuhrt von der Station Hotel de Ville aus in Richtung Norden auf das Hochplateau von Croix Rousse bis nach Cuire dem sudlichen Stadtteil von Caluire et Cuire Ihr altester Abschnitt entstand auf der unterirdischen Trasse einer 1891 eroffneten und bis zum 2 Juli 1972 betriebenen Standseilbahn Wegen der grossen Steigung von 17 3 11 wurde sie als Zahnradbahn 12 erstellt Die Inbetriebnahme erfolgte am 9 Dezember 1974 Damit ist dieser Abschnitt nach der Karmelit eine Standseilbahn in Haifa die steilste U Bahn Strecke der Welt Am 2 Mai 1978 wurde die talseitig verlangerte Strecke teilweise ebenfalls als Zahnradbahn bis zur neuen Endstation Hotel de Ville 12 die Umsteigebahnhof zur Metrolinie A ist in Betrieb genommen Zunachst genugten fur den Betrieb die beiden elektrischen Triebwagen MC1 und MC2 bei Stadler gebaute mehrfachtraktionsfahige Fahrzeuge mit elektrischer Ausrustung von BBC 1978 wurde der Triebwagen MC3 nachbeschafft der jedoch nur einzeln verkehren konnte Anfang der 1980er Jahre wurde die bis dato in Croix Rousse endende Linie als Adhasionsbahn um 800 m zur Station Henon verlangert Der Tunnel wurde in offener Bauweise errichtet Nordlich der vorlaufigen Endstation folgte eine oberirdische Betriebsstrecke zur 500 m entfernt errichteten Betriebswerkstatt 13 Ateliers de Henon die mittlerweile und ebenfalls als Adhasionsbahn bis zur aktuellen Endstation Cuire genutzt wird Bei der letzten Verlangerung bis Cuire wurden die erst zehn Jahre alten Triebwagen abgestellt und durch funf Neufahrzeuge des Typs MCL 80 ersetzt Diese Doppeltriebwagen weisen ein grosseres Platzangebot auf ihre Wagenkasten sind optisch denen der ubrigen Metrozuge angeglichen Die Stromzufuhr erfolgt jedoch uber eine Oberleitung weshalb jeder Wagenkasten einen Dachstromabnehmer tragt Der Triebwagen MC3 aus dem Jahr 1978 ist im Freigelande des Eisenbahnmuseums Mulhausen Cite du Train ausgestellt Die Metro C ist 2 4 Kilometer lang und hat funf Stationen Sie ist damit die kurzeste der vier Linien Mit 34 700 Reisenden pro Tag 2012 14 ist sie ausserdem mit Abstand am schwachsten frequentiert Daher werden bei entsprechend kurzen Bahnsteigen nur Zwei Wagen Zuge eingesetzt Andererseits ist die Linie C mit diesen Fahrgastzahlen wahrscheinlich die meistfrequentierte Zahnradbahn der Welt 15 Bedingt durch den anfanglichen Inselbetrieb und dem teilweisen Verkehr als Zahnradbahn hat die Linie C eine eigene Betriebswerkstatt Die Linienkennfarbe der Linie C ist Gelb Die Linie C enthalt die einzigen beiden oberirdischen Streckenabschnitte des Lyoner Metro Netzes Beide gehen auf ehemalige Bahnlinien zuruck die fur die Trassierung der Metro verwendet wurden Insbesondere benutzt die Linie C im Bereich ihrer nordlichen Endstation die Trasse der ehemaligen Bahnstrecke Lyon Croix Rousse Trevoux Linie D Bearbeiten Die Linie D beginnt in Vaise einem Vorstadtbahnhof an der Bahnstrecke Richtung Paris im ausseren Nordwesten Lyons Sie durchquert anschliessend das 9 Arrondissement in Richtung Suden bis zum Bahnhof Gorge de Loup von wo aus die Vorortzuge in Richtung L Arbresle verkehren Von dort fuhrt der Tunnel in sudostlicher Richtung unter dem Fourviere Hugel hindurch bis zur Station Vieux Lyon Cathedrale St Jean direkt am westlichen Ufer der Saone Dort besteht ein integrierter Umsteigebahnhof zu den beiden Standseilbahnen die auf den Fourviere Hugel hinauffuhren der Zahnradbahn Saint Jean Saint Just und dem Funiculaire de Fourviere Anschliessend unterquert die Strecke beide Flusse wobei sie auf der Halbinsel etwa auf halber Hohe zwischen Perrache und Hotel de Ville an der Station Bellecour die Linie A kreuzt Auf der Ostseite der Rhone verlauft sie unter dem Cours Gambetta und der Rue Guillaume Paradin weiter nach Sudosten Dann biegt sie nach Suden hin ab und verlauft unter dem Boulevard Pinel und der Avenue Jules Guesde weiter bis zur Endstation Gare de Venissieux an der Bahnstrecke nach Grenoble Die letzten beiden Stationen befinden sich dabei auf dem Gemeindegebiet von Venissieux Die Linie D ist mit 12 6 Kilometern Lange und 15 Stationen die langste der vier Linien und mit 302 000 Fahrgasten pro Tag 2012 3 am starksten frequentiert Obwohl die Bahnsteige genauso wie bei den Linien A und B fur vier Wagen ausgelegt sind verkehren auf der Linie D nur Zwei Wagen Zuge Dafur ist der Takt deutlich dichter als auf den anderen beiden Linien Die Liniekennfarbe der Linie D ist Grun Wenngleich an der Station Saxe Gambetta eine Verbindungskurve zur Linie B und damit indirekt ein Weg nach Poudrette besteht verfugt die Linie D uber eine eigene Betriebswerkstatt die Ateliers du Thioley Sie liegt etwa einen Kilometer nordlich vor der Station Gare de Venissieux und war ursprunglich nur als reines Depot ohne Werkstatten geplant Weil sich der logistische Aufwand zur Schleusung der Zuge nach Poudrette uber die Linien B und A hinweg als zu gross erwiesen hatte wurden die Plane noch wahrend des Baus der Linie D entsprechend dem heutigen Stand geandert 16 Erganzung durch Strassenbahn Trolleybus und Autobus Bearbeiten nbsp Einige Verbindungen in der Innenstadt bedienen nur Strassenbahn und Bus ohne Umsteigen etwa von Part Dieu nach PerracheErganzt wird das Metronetz durch die ortliche Strassenbahn sowie ein engmaschiges Trolleybus und Autobusnetz Die Strassenbahn bedient dabei zusammen mit einigen ausgewahlten Buslinien lignes fortes wichtige Tangentialverbindungen in der Stadt die die Metro nicht oder nur durch Umsteigen herstellen kann besonders in Richtung Part Dieu Ausserdem verlangern viele dieser Linien die Metro in den Aussenbezirken zu den Stadtrandsiedlungen die die U Bahn vielerorts nicht erreicht hat Die wichtigsten Umsteigepunkte zum Metronetz im Bereich der Innenstadt sind Perrache Bellecour Hotel de Ville und Part Dieu In den Aussenbezirken sind zu nennen Laurent Bonnevay Astroballe an der Linie A fur den Trolleybus Richtung Vaulx en Velin Cuire fur den Trolleybus nach Caluire und Charpennes Charles Hernu fur das Siedlungsgebiet nordlich der Linie A An der Linie D sind vor allem Gare Vaise und Gorge de Loup im Nordwesten sowie Grange Blanche und Gare de Venissieux im Sudosten zu nennen Bauausfuhrung Bearbeiten nbsp Metro Eingang an der Station Jean Mace an der Linie BTunnelbau Bearbeiten Das Streckennetz der Metro Lyon verlauft abgesehen von den erwahnten Ausnahmen in Tunneln Einige exponierte Abschnitte nahe oder uber dem Gelandeniveau sind eingehaust wie die Rhonequerung der Linie A im Tubus der Morand Brucke und die im Grunde oberirdisch angelegte Wendeanlage hinter der Station Vaulx en Velin die sich in einem langgezogenen fensterlosen Betonbau verbirgt Unterpflasterbahn Bearbeiten Tunnel und Bahnsteiganlagen befinden sich entgegen der bis dato herrschenden franzosischen Konventionen mehrheitlich in einfacher Tieflage Unterpflasterbahn Die Tunnelsohle liegt im Normalfall etwa vier bis funf Meter unter Strassenniveau Ausnahmen von dieser Regel sind die notwendigerweise mehrstockigen Kreuzungsbahnhofe zwischen den Linien sowie einzelne Stationen die aufgrund ihres hohen Fahrgastaufkommens oder topographisch bedingt den Bau zwischenliegender Verteilerebenen erforderlich machten 17 Die Ausfuhrung als Unterpflasterbahn stand seinerzeit insbesondere im Gegensatz zur damals einzigen Metro Frankreichs der Metro Paris Dort fahrt die Bahn in der zweiten Tiefebene wahrend die erste Tiefebene lediglich als Verteilerebene dient Abgesehen von grundsatzlichen okonomischen Uberlegungen spielten dabei vor allem die geologischen Verhaltnisse eine wichtige Rolle Das Gebiet um den Zusammenfluss von Rhone und Saone liegt in einem Sedimentbecken das seit Jahrmillionen durch Abtragungen aus den westlichen Alpen aufgefullt wird Abgesehen von den Hugeln aus Granitgestein im Norden und Westen steht die Stadt damit praktisch auf einer riesigen wasserdurchlassigen Schotterbank aus lockerem Geroll die durch die grosse Nahe zu den Flussen und die flache Topografie schon in wenigen Metern Tiefe vom Grundwasser durchstromt wird Bauwerke die tiefer als besagte vier bis funf Meter unter die Erde gehen mussen daher unter hohem Kostenaufwand gegen eindringendes Wasser abgedichtet und gegen Aufschwimmen gesichert werden Dies hatte bei grossflachiger Anwendung den Kostenrahmen fur die Metro gesprengt Der Tunnelbau in grosser Tiefe wie etwa in Moskau war nicht moglich weil in Lyon unterhalb des Gerolls keine wasserdichten Gesteinsschichten vorhanden sind 18 Die Tunnelanlagen wurden vorwiegend in herkommlicher offener Bauweise erstellt Dazu wurde eine mit Spundwanden gesicherte Baugrube ausgehoben die Sohle soweit erforderlich gegen eindringendes Grundwasser abgedichtet der Tunnel gebaut und die Grube danach wieder verfullt An besonders stark frequentierten Strassenkreuzungen kam abweichend davon die Deckelbauweise zur Anwendung um die Oberflache moglichst schnell wieder fur den Verkehr zur Verfugung stellen zu konnen 19 Schildvortrieb Bearbeiten Eine wichtige Ausnahme stellen die beiden Tunnel unter den Flussen im Verlauf der Linien B und D dar die im Schildvortrieb aufgefahren wurden Dabei geriet insbesondere die erste Querung der beiden Flusse im Bereich der Innenstadt im Zuge des Baus der Linie D Mitte der 1980er Jahre zur technischen Herausforderung Hier war der Bau eines langeren Tunnels im locker gelagerten Boden unter dem Grundwasserspiegel notwendig Denn eine oberirdische Streckenfuhrung uber die beiden nahegelegenen Brucken ahnlich der Linie A schied an dieser Stelle von vornherein aus weil dadurch ein wichtiger innerstadtischer Strassentunnel unter dem Quai Jules Courmont direkt am Westufer der Rhone hatte aufgegeben werden mussen 20 nbsp Schildvortriebsmaschine im Einfahrschacht von Gerland 2010 Andererseits stiessen die seinerzeit etablierten Tunnelbauverfahren an dieser Stelle an ihre Grenzen Der Bau eines Absenktunnels war nicht moglich einerseits wegen der kurvigen Linienfuhrung und andererseits aufgrund der komplizierten Stromungsverhaltnisse die Gebirgsflusse naturgemass mit sich bringen Andererseits liessen die drei nahegelegenen Knotenbahnhofe Vieux Lyon Bellecour und Saxe Gambetta keine Tunnelfuhrung in beliebig grosser Tieflage unter Grundwasser zu 20 So kam eine seinerzeit vom deutschen Baukonzern Hochtief neu entwickelte Variante des klassischen Schildvortriebs zur Anwendung Diese ermoglichte es die beiden Flusse in engem Abstand und mit nur wenigen Metern Uberdeckung zur Flusssohle sowie unter Grundwasser zu unterfahren Es handelte sich um einen bentonitumspulten Schild zwischen dessen Schwanz und einer nachgelagerten umsetzbaren Innenschalung stahlfaserbewehrter Extrudierbeton eingebracht wurde Sowohl der Bentonit als auch der Extrudierbeton standen dabei unter Uberdruck um das Eindringen von Grundwasser sowie Setzungen an Fundamenten daruberliegender Hauser zu verhindern 21 Bei der zweiten unterirdischen Flussquerung im Zuge der Linie B zwischen Gerland und Oullins kam das gleiche Verfahren erneut zur Anwendung Im Unterschied zum ersten Tunnel mit zwei eingleisigen Rohren wurde hier aus Kostengrunden nur eine zweigleisige Rohre mit entsprechend grosserem Durchmesser gebohrt Ausserdem musste die Maschine anders als bei der Linie D zusatzlich in ton und granithaltige Schichten vordringen wozu zwei verschiedene Satze Bohrzahne erforderlich waren Mixschildtechnik 22 nbsp Die Morand Brucke in deren Tubus die Linie A die Rhone uberquertDie Morand Brucke Bearbeiten Weil das beschriebene Verfahren zum Bau von Tunnels unterhalb des Grundwasserspiegels beim Bau der ersten Rhonequerung im Zuge der Linie A noch nicht verfugbar war musste an dieser Stelle eine andere Losung gefunden werden So entstand zusammen mit der besagten Metrolinie zwischen dem Place Tolozan und dem Place du Marechal Lyautey die heutige Morand Brucke eine zweistockige Brucke die auf der oberen Ebene den Strassenverkehr und auf der unteren Ebene die U Bahn aufnehmen sollte Es handelt sich dabei um eine Stahlbeton Hohlkastenbrucke mit zwei parallelen Kasten in deren Hohlraumen je ein Gleis der Metro verlauft Die Brucke hebt sich dabei durch ihre moderne Form sowie bedingt durch die zweite Ebene unterhalb der Fahrbahn durch ihr ungewohnlich hohes Profil von den anderen Strassenbrucken in der Innenstadt ab 23 Bahnhofe Bearbeiten nbsp Station Jean Mace von 1981 nbsp Blick auf den Bahnsteig der Station Valmy eroffnet 1997Die meisten Stationen verfugen uber zwei einander gegenuberliegende Seitenbahnsteige an nicht verschwenkten Gleisen Die Bahnsteige sind rund drei Meter breit und 70 Meter lang so dass sie Vier Wagen Zuge fassen konnen Die Stationen liegen im Regelfall zwischen 600 und 750 Meter auseinander und sind baulich so vorbereitet dass sie fur Sechs Wagen Zuge auf 110 Meter verlangert werden konnen 24 Die Stationen befinden sich wie die Tunnels meist in einfacher Tieflage direkt unterhalb der Strassenoberflache Die Bahnsteige sind uber Festtreppen und bis auf wenige Ausnahmen zusatzlich uber Aufzuge erreichbar Fahrtreppen sind vorwiegend Stationen in grosserer Tiefe sowie den Umsteigebahnhofen vorbehalten Die Ausgange befinden sich entweder an den Enden in der Flucht der Bahnsteige oder in der Mitte der Bahnsteige direkt hinter dem Wartebereich und fuhren direkt auf den seitlichen Burgersteig Somit ist von jeder Strassenseite aus ublicherweise nur ein Bahnsteig erreichbar und zwar infolge des Linksverkehrs stets derjenige der zu den Zugen in Gegenrichtung des Strassenverkehrs gehort Bei der architektonischen Ausgestaltung der Stationen konnen zwei Epochen unterschieden werden Die erste erstreckt sich uber die Zeitspanne zwischen der Metro Eroffnung 1978 bis etwa 1985 die zweite betrifft alle spater in Betrieb genommenen Bahnhofsbauten wie sie sich vor allem entlang der Linie D finden Die Stationen aus der ersten Epoche sind kompakt schlicht zeitgenossisch funktional und relativ dunkel gestaltet Sie weisen durchgehend verhaltnismassig niedrige Geschosshohen auf Die Decken sind schwarz gestrichen Oberhalb der Bahnsteige sind quer zur Fahrtrichtung weisse Lamellen abgehangt der Gleisbereich dagegen betont dunkel gehalten Die Wande sind mit Fliesen oder Tafeln in zeitgenossischen gedeckten Farbtonen verkleidet Der Bahnsteig ist lediglich fein asphaltiert Sicherheitsstreifen und die Turpositionen sind durch ein Blindenleitsystem aus Pflaster markiert Die Deckenbeleuchtung hebt durch ihre Anordnung die Bahnsteigkante hervor entlang der Langswande sind einheitlich geformte Einzelsitze aus Hartplastik angebracht Bei den Stationen aus der zweiten Epoche dagegen wurde neben der funktionalen Gestaltung der Asthetik hohe Bedeutung beigemessen Die Bahnhofe sind wesentlich individueller gestaltet und sollten im Gegensatz zu den bisherigen Bauten die Eigenheiten der jeweiligen Stadtviertel widerspiegeln Sie besitzen haufig deutlich grossere Raumhohen und verfugen relativ oft uber Zwischenebenen Im Innern herrschen Erdfarben sowie zeitgenossisch helle Braun und Grautone vor Die Bahnsteige sind nicht asphaltiert sondern gefliest Einige Stationen besitzen seitliche Fenster oder Oberlichte so dass Tageslicht eindringen kann An einigen Stellen wurde mit Beleuchtung experimentiert wie etwa leuchtendem Bahnsteigboden oder kunstvollen Deckenlampen Die Bahnhofe sind durch Empfangspavillons oder offene Eingange im Gelande in ihr stadtebauliches Umfeld integriert Einige Bahnhofe sind mit Kunstwerken ausgestattet Bellecour Le Soleil Ivan Avoscan Hotel de Ville Louis Pradel La Danse Josef Ciesla Les Robots Alain Dettinger Charpennes Charles Hernu Le Signal Alain Lovato Gratte ciel Les Binettes Armand Avril Part Dieu Mosaique Jean Piton Place Guichard Vitraux Rene Maria Burlet Saxe Gambetta Sculpture en acier Jacques Bouget Place Jean Jaures Rive de la planete Rive de l ecrit Patrick Raynaud Debourg La foret souterraine Bruno Yvonnet Stade de Gerland Le Roc aux Sorciers Jean Luc Moulene Henon Panneaux de mosaique et fragments de fresques gallo romaines Claude Cognet Gare de Vaise Complement d image Victor Bosch Valmy Installation Jean Philippe Aubanel Vieux Lyon Cathedrale Saint Jean In Aeternum Renatus Geormillet Grange Blanche Lyoneon Nicolas Schoffer Parilly Ciel polychrome Patrice Giorda Betriebstechnik BearbeitenBetriebszentrale Bearbeiten Die Steuerung und Uberwachung aller vier Metrolinien erfolgt unabhangig von der Betriebstechnik in der Betriebszentrale poste de commandes centralisees PCC Diese befindet sich neben dem U Bahnhof Part Dieu der Linie B unterhalb der dortigen Einkaufspassage Von dort aus wird der Fahrbetrieb von einem Streckenrechner aus zentral gesteuert Zuglenkung Dazu arbeitet er den digital hinterlegten Fahrplan ab indem er die Streckenabschnitte uberwacht und uber angeschlossene Streckenstellwerke entlang der Metrolinien die Fahrstrassen einstellt die Zuge entlang der Strecke ortet und den Ist Zustand mit hinterlegten Sollwerten vergleicht Die zugehorigen Informationen werden der Fahrdienstleitung auf Bildschirmarbeitsplatzen dargestellt von wo aus im Storungsfall eingegriffen werden kann Automatic Train Supervision ATS Daruber hinaus werden von der Betriebszentrale aus samtliche technischen Einrichtungen der Metro wie Zutrittsysteme Aufzuge und Rolltreppen Energieversorgung sowie die dynamische Fahrgastinformation gesteuert und uberwacht Die Fernsehbilder der Uberwachungskameras und die Leitungen der Notruf und Alarmeinrichtungen in den U Bahnhofen laufen dort zusammen 25 Ein Teil dieser Daten wird daruber hinaus im World Wide Web bereitgestellt so dass der Fahrgast Informationen zu Betriebsstorungen und den Zustand von Aufzugen und Fahrtreppen in Echtzeit uber das Internet abrufen kann 26 Auf gleiche Weise wird der Fahrplan sowohl streckenbezogen als auch fur individuelle Fahrtwunsche uber eine Datenbank zur Verfugung gestellt 27 Die Erstausrustung des PCC stammte von Alsthom 25 Sie ist seitdem mit zunehmendem technischen Fortschritt mehrfach verandert worden Die derzeit 2013 eingesetzten Systeme stammen mehrheitlich von GTIE Transport einer Tochtergesellschaft des franzosischen Vinci Konzerns 28 Wahrend alle vier Metrolinien gleichermassen uber die Betriebszentrale gesteuert werden kommen von Linie zu Linie mehrere verschiedene Arten von Zugbeeinflussung und Automatisierung zum Einsatz Entsprechend unterscheiden sich die eingesetzten technischen Komponenten Rechnergestutzter Betrieb auf den Linien A und B Bearbeiten Der rechnergestutzte Betrieb pilotage automatique PA auf den Linien A und B ist als punktformige Zugbeeinflussung PZB mit halbautomatischer Zugfuhrung und selbsttatiger Halterkennung ausgefuhrt Automatic Train Operation ATO Abstufung STO Dabei werden nicht nur Zuglenkung und Zugsicherung durch den Zentralrechner vorgenommen sondern auch die Fahrzeuge automatisch beschleunigt und gebremst Die Zuge fahren aber nicht vollig selbsttatig sondern werden immer noch vom Zugfuhrer abgefertigt und uberwacht 29 Die Zugfuhrung geschieht uber digitale Fahrbefehle in Form von Sollgeschwindigkeiten die vom Streckenrechner aus kontinuierlich an die Fahrzeuge gesendet werden Dazu ist die Strecke in Blocke unterteilt die zur Signalubertragung mit Kabellinienleitern 30 versehen sind Diese bauen zwischen den Schienen entlang des Fahrweges ein elektromagnetisches Feld auf das uber Empfangsantennen am Triebfahrzeug abgetastet und ausgewertet wird Verschiedene Geschwindigkeiten werden dabei uber unterschiedliche Frequenzen dargestellt Einen Halt etwa an einem Bahnhof zeigt das System uber mehrere kurze Abschnitte mit abnehmenden Geschwindigkeitsstufen an Die Ortung der Zuge erfolgt auf gleichem Wege uber einen Ruckkanal 31 Um die Ubertragung der Fahrbefehle und die Ortung zu ermoglichen muss der Zugfuhrer beim Ausrucken aus dem Depot die Linien und Kursnummer am Fahrzeug korrekt einstellen Die Zugnummer besteht aus dem Linienkennbuchstaben gefolgt von einer zweistelligen Zahl und lasst sich aussen am Fahrzeug auf einer Anzeige an der Oberkante der Frontscheibe ablesen 31 Die PA kennt insgesamt funf Betriebsmodi Neben dem normalen rechnergestutzten Automatikmodus sind dies drei verschiedene Hilfsmodi fur verschiedene Arten von Storungen sowie ein weiterer rechnergestutzter manueller Modus Handfahrbetrieb der zur Schulung des Fahrpersonals verwendet wird und regelmassig zu absolvieren ist 31 Trotz des rechnergestutzten Betriebs sind entlang der Linien A und B zusatzlich konventionelle selbsttatig arbeitende Blocksignale installiert die nicht an die Betriebszentrale angeschlossen sind Damit besteht die Moglichkeit im Falle einer Storung ganzlich ohne Hilfe des Streckenrechners zu fahren 32 Fur den Handfahrbetrieb sind ausserdem noch weitere Lichtsignale installiert die Fahrbefehle optisch mittels Leuchtbuchstaben an die Zugfuhrer ubermitteln 31 Zugbeeinflussung auf der Linie C Bearbeiten Die Zugsicherung auf der Linie C ist wie bei den Linien A und B als automatische punktformige Zugbeeinflussung ausgefuhrt Dabei kommen hier blockweise durchgehende Leiterschleifen zum Einsatz die zwischen den Schienen verlegt sind und in denen das Geschwindigkeitsprofil des jeweiligen Blocks hinterlegt ist Erganzt wird dieses System wiederum durch Blocksignale die blockweise Zugortung uber einen Ruckkanal mittels Zugnummer sowie Lichtsignale zur Ubermittlung von Fahrbefehlen 33 Allerdings gibt es im Vergleich zu den anderen beiden Linien wesentliche Unterschiede So kommt auf der Linie C mit dem Siemens PA 135 34 ein anderes technisches System zum Einsatz und vor allem werden die Zuge dabei ausschliesslich von Hand und ohne automatische Fahr und Bremssteuerung gefahren Eine Automatisierung der Linie C ist wegen des Zahnstangenabschnitts und der damit verbundenen fahrzeugtechnischen Besonderheiten nicht moglich Vollautomatischer Betrieb auf der Linie D Bearbeiten Der vollautomatische Betrieb pilotage automatique integral PAI auf der Linie D ist als Linienzugbeeinflussung mit vollautomatischer und unbemannter Zugfuhrung Automatic Train Operation ATO Abstufung UTO ausgefuhrt Hier geschehen Zuglenkung Zugsicherung und der gesamte regulare Zugbetrieb einschliesslich der Aus und Einruckfahrten vom und zum Betriebshof vollautomatisch Das zugehorige technische System heisst Siemens Trainguard MT CBTC 34 und wurde im Zuge der Eroffnung der Linie D im Jahre 1992 hier weltweit zum ersten Mal erfolgreich eingesetzt 35 Die Zugsicherung unterscheidet sich dabei grundlegend von den anderen drei Linien So ist die Strecke nicht in Blocke unterteilt sondern die Zuge fahren im wandernden Raumabstand auf elektronische Sicht Die Fahrzeuge ermitteln dazu ihren Standort selbsttatig und melden ihn uber die Streckenausrustung quasi kontinuierlich an den nachfolgenden Zug Dieser wiederum berechnet unter Berucksichtigung seines eigenen Standortes und Bremsweges den Punkt ab welchem er seine Geschwindigkeit herabsetzen muss Zur Berechnung dieses Bremspunktes verfugt jeder Zug uber zwei redundante Mikroprozessoren Diese mussen bei der Berechnung stets zum gleichen Ergebnis kommen Zwei aus zwei System andernfalls halt der Zug sofort an 36 Daruber hinaus sind fur den unbemannten Betrieb im Vergleich zu den anderen drei Metrolinien sowohl strecken wie fahrzeugseitig weitere sicherheitstechnische Komponenten erforderlich die die Aufgaben des Zugfuhrers ubernehmen So sind die Stationen mit einem waagerechten Lichtschrankenteppich unterhalb der Bahnsteigkante ausgerustet der Gegenstande und Personen erkennt die in den Gleisbereich geraten sind Erganzt wird dieses System durch Uberwachungskameras an den Stationen deren Bilder in die Leitstelle ubertragen werden sowie alarmgesicherte Abschlussturen an den Bahnsteigenden die das unbefugte Betreten des Tunnels verhindern sollen Zu den fahrzeugseitigen Sicherheitseinrichtungen zahlen zum Beispiel Bahnraumer Einklemmsicherung an den Turen sowie Systeme zur Zugvollstandigkeitskontrolle 37 Das beschriebene System das historisch unter der Bezeichnung MAGGALY bekannt ist Metro automatique a grand gabarit de l agglomeration lyonnaise deutsch automatische U Bahn breiten Profils im Grossraum Lyon unterscheidet sich dabei in wesentlichen Gesichtspunkten von den ebenfalls aus Frankreich bekannten VAL Metros So gibt es bei der MAGGALY keine Bahnsteigturen die verhindern wurden dass Personen oder Gegenstande in den Gleisbereich geraten Stattdessen kommen die genannten an sich recht komplexen Systeme zur Gleisraumuberwachung zum Einsatz Die Zugbeeinflussung erfolgt anders als bei der VAL nicht durch Fahrbefehle die kontinuierlich von einem Zentralrechner ubermittelt werden sondern durch die Zuge selbst Der Zentralrechner dient bei der MAGGALY im Wesentlichen nur zur fahrplantechnischen Zuglenkung und zur Uberwachung des Systems an sich 38 Rollmaterial BearbeitenBei der Metro Lyon sind derzeit 2022 vier verschiedene Fahrzeugtypen im Einsatz Sie werden je nach Antriebstechnik unterschiedlich bezeichnet als MPL 75 MCL 80 MPL 85 und MPL 16 Dabei steht M fur Metro P fur Pneus franzosisch pneu Reifen C fur Cremaillere franzosisch cremaillere Zahnstange und L fur Lyon Die folgenden beiden Ziffern geben das Baujahr des zugehorigen Prototyps an Die Fahrzeugaufbauten stammen allesamt von Alstom Sie wurden von einem einzigen Entwurf abgeleitet und sind einander daher sehr ahnlich Die Wagenkasten haben stets eine Lange von gut 17 Metern und sind aus einer selbsttragenden Aluminiumkonstruktion aufgebaut Sie besitzen drei doppelte Schwenkschiebeturen je Seite auffallend grosse Frontscheiben sowie grosse tiefe Seitenscheiben mit abgerundeten Ecken Die Endstucke des Wagenkastens mit den Stirnwanden bestehen aus Glasfaser Verbundstoff Die Fahrzeuge sind mit ihren 2 89 Metern wesentlich breiter und damit geraumiger als in allen anderen franzosischen Metros und waren seinerzeit sehr modern gestaltet 39 MPL 75 Bearbeiten nbsp Eine Garnitur des Zugtyps MPL 75 in weisser FarbgebungAuf den Linien A und B kommt der Fahrzeugtyp MPL 75 zum Einsatz Er wurde zwischen 1978 und 1981 in zwei Lieferungen zu insgesamt 32 Einheiten beschafft und ist serienmassig fur rechnergestutzten Betrieb ausgelegt 39 Der MPL 75 besteht standardmassig aus drei Wagen namentlich zwei Triebwagen mit je einem Fuhrerstand am ausseren Ende sowie einem theoretisch mehreren nicht motorisierten Mittelwagen Die Fahrzeuge sind untereinander kurzgekuppelt an den ausseren Enden des Zuges befinden sich Scharfenbergkupplungen Die Zuge erlauben keine Mehrfachtraktion Die Stundenleistung betragt 868 kW die bauartbedingte Hochstgeschwindigkeit 90 km h 39 Als Metro sur pneumatiques fahrt der MPL 75 auf Gummireifen Zur seitlichen Fuhrung des Zuges dienen horizontal angeordnete Rader die sich an den Stromschienen abstutzen Innenliegende Stahlhilfsrader dienen zur Seitenfuhrung bei Weichen und ubernehmen bei Reifenschaden eine Notlauffunktion Die Stromabnehmer befinden sich in der Mitte der angetriebenen Drehgestelle und bestreichen die Stromschiene von der Innenseite aus Weitere technische Merkmale des Zuges sind luftgefederte Drehgestelle Thyristorsteuerung und Rekuperationsbremse sowie hydraulisch betatigte Backenbremsen an den Hilfsradern 39 nbsp Fahrgastraum des MPL 75 nach der ModernisierungDie ursprungliche Farbgebung der Zuge war ein zeitgenossisches grelles orangerot namens corail franzosisch corail korallenrot 40 Ihre heutige 2013 Farbgebung mit weissem Wagenkasten und hellgrauen Turen erhielten die Zuge zwischen 1997 und 2002 Daruber hinaus wurden zwischen 2011 und 2013 die ursprunglichen Quersitze im Innenraum durch Langssitze ersetzt so dass gegenuber der ursprunglichen Moblierung etwas weniger Sitz und dafur wesentlich mehr Stehplatze zur Verfugung stehen 39 MCL 80 Bearbeiten nbsp Ein MCL 80 fahrt in die Endhaltestelle Cuire einAuf der Linie C kommt der Typ MCL 80 zum Einsatz Er ahnelt dem MPL 75 am meisten denn die Wagenkasten sind im Prinzip baugleich mit Ausnahme des Stromabnehmers und der Bremswiderstande auf dem Dach Allerdings existiert der MCL 80 nur als Doppeltriebwagen ohne weitere Anhanger weil auf der Linie C nur Zwei Wagen Zuge zu bilden sind Die insgesamt funf Zuge wurden Ende 1984 ausgeliefert und waren wie der MPL 75 ursprunglich orangerot lackiert Ihre heutige weisse Farbgebung erhielten sie zwischen 2005 und 2008 41 Im Gegensatz zum Wagenkasten unterscheidet sich die Antriebstechnik des MCL 80 grundlegend vom MPL 75 Die Fahrzeuge besitzen entsprechend der Streckenfuhrung auf der Linie C einen gemischten Antrieb der sowohl fur den Betrieb als konventionelle Reibungs als auch als Zahnradbahn ausgelegt ist Hersteller ist das Schweizer Unternehmen SLM Winterthur 41 Die Fahrzeuge rollen auf Eisenbahnradern Der Antrieb erfolgt in jedem Drehgestell durch einen Gleichstrommotor uber ein Wechselgetriebe auf die jeweils talseitige Achse des Drehgestells auf der je ein Antriebszahnrad sitzt Die Achsformel lautet somit von der Talseite aus gesehen A1 A1 A1 A1 Die bauartbedingte Hochstgeschwindigkeit betragt je nach Betriebsmodus 35 oder 80 km h 41 Entsprechend seiner Antriebstechnik verfugt der MCL 80 uber mehrere voneinander unabhangige Bremssysteme Als Betriebsbremse dient zunachst eine generatorische Widerstandsbremse die die Ruckspeisung der Bremsenergie in die Oberleitung ermoglicht Fur den Betrieb als Adhasionsbahn wirken ausserdem hydraulisch betatigte Backenbremsen auf die Laufflachen der Rader Fur den Betrieb als Zahnradbahn sind dagegen zwei hydraulische Federspeicherbremsen eingebaut die eine ist als Getriebebremse mit Bremstrommeln auf den Antriebsachsen ausgefuhrt und die andere als Klinkenbremse zur Rucklaufsicherung bei Bergfahrt 41 Die komplizierte Technik des MCL 80 zog einen sehr hohen Anschaffungspreis nach sich Ein Doppeltriebwagen kostete 1984 etwa 42 Millionen FF 2013 11 8 Mio Euro und damit knapp das 2 fache eines kompletten Zuges vom Typ MPL 75 42 MPL 85 Bearbeiten nbsp Eine Garnitur des Zugtyps MPL 85 noch in der ursprunglichen orangeroten FarbgebungAuf der Linie D kommt der Typ MPL 85 zum Einsatz Von dieser Baureihe wurden in den Jahren 1985 bis 1991 zusammen mit dem Prototyp 72 Wagen beschafft die zu insgesamt 36 Doppeltriebwagen gekuppelt sind Wiederum dabei kam der gleiche Wagenkasten wie beim MPL 75 zum Einsatz diesmal mit leicht veranderten Stirnseiten Die Drehgestelle sind im Prinzip baugleich haben aber andere Fahrmotoren und eine andere Achsformel Dabei fallen die Dauerleistung mit 512 kW und die bauartbedingte Hochstgeschwindigkeit mit 75 km h geringer aus als beim MPL 75 Dafur wurden einige technische Detailverbesserungen vorgenommen etwa Scheiben anstelle der Backenbremsen eingebaut 43 Der MPL 85 wurde von Anfang an fur den unbemannten Betrieb ausgelegt So erstreckt sich der Fahrgastraum uber die volle Lange des Wagens und anstelle der Fahrerkabinen ist eine zusatzliche Sitzreihe montiert Allerdings verfugen die Zuge uber einen Behelfsfuhrerstand fur den Handbetrieb der sich in einer verdeckten Konsole befindet die mittig auf einem Querbugel direkt an der Frontscheibe angebracht ist 43 Wie der MPL 75 wurde der MPL 85 zur Erhohung der Beforderungskapazitat von Quer auf Langssitze umgerustet Dies geschah in den Jahren 2008 bis 2010 Allerdings wurden die Wagenkasten bislang nicht umlackiert sondern behielten ihre ursprungliche orangerote Farbe 39 MPL 16 Bearbeiten nbsp MPL 16 im EinsatzIm Rahmen des Programms Avenir Metro 2020 soll die Kapazitat der Linien A B und D erhoht werden um den in den kommenden Jahren zu erwartenden Anstieg der Fahrgastzahlen auffangen zu konnen Dies wird erreicht indem die Linie B automatisiert wird und neue Zuge erhalt Einige der ersetzten MPL 75 konnen darauf zur Linie A verlegt werden Deshalb wurde im Herbst 2016 bei Alstom eine feste Bestellung uber 30 zweiteilige Metrozuge aufgegeben Es besteht eine Option uber die Lieferung von 18 weiteren Zugen fur die Linie D Von 2019 bis 2022 wurden 22 Doppeltriebwagen ausgeliefert um die MPL 75 Zuge abzulosen und die Linie B zu automatisieren Acht weitere Doppeltriebwagen werden im Jahr 2023 ausgeliefert und sind fur eine Verlangerung der Linie B nach Suden vorgesehen Die Zuge sind 36 1 Meter lang 2 89 Meter breit und 3 45 Meter hoch Sie verfugen uber 64 Sitzplatze und konnen insgesamt bis zu 325 Fahrgaste transportieren Sechs Doppelschwenkschiebeturen pro Zug und Seite ermoglichen einen schnellen Fahrgastwechsel Alstom gibt an dass 96 der Bauteile recycelt werden konnen Durch Verbesserung der Nutzbremsen und den Einsatz von LED Leuchten soll der Energieverbrauch im Vergleich zu den jetzt eingesetzten Fahrzeugen um 25 gesenkt werden 44 45 Geschichte BearbeitenFruhe Planungen Bearbeiten Die ersten Uberlegungen zum Bau einer Untergrundbahn in Lyon kamen bereits um die Jahrhundertwende auf also in jener Zeit als in den Grossstadten der westlichen Welt mit dem Bau solcher Bahnen begonnen wurde Auf diese Weise tauchten zwischen 1900 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs jeweils im Abstand von etwa zehn Jahren mehrere verschiedene Vorschlage fur unterirdische Bahnstrecken im Stadtgebiet auf Diese wurden allesamt nicht weiter verfolgt und gerieten wieder in Vergessenheit 46 Stillstand nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Der Raum Lyon ist gekennzeichnet durch hohe Bebauungsdichte schwierige Topografie und weitab gelegene Neubaugebiete Blick von Fourviere uber die Flusse hinweg nach Croix Rousse und Rillieux la Pape In den Nachkriegsjahren waren beim Thema Metro keine grossen Fortschritte zu verzeichnen Zwar war der bis dato privatwirtschaftlich finanzierte innerstadtische Personennahverkehr mit Auslaufen der Konzession im Jahr 1941 verstaatlicht worden so dass die Planungshoheit an die offentliche Hand uberging Doch die wesentlichen finanziellen und planerischen Kompetenzen fur den Aufbau eines Massenverkehrsmittels lagen seinerzeit nicht auf lokaler Ebene im Sinne einer Kommunalen Selbstverwaltung sondern bei der Zentralregierung in Paris und ihren nachgelagerten Behorden Die von dort ausgeubte staatliche Lenkung der franzosischen Volkswirtschaft in Gestalt von Mehrjahresplanen war in den Nachkriegsjahren vorwiegend auf den Aufbau und die Modernisierung bestimmter Industriezweige ausgerichtet und kaum auf innerstadtische Verkehrsnetze bedacht Speziell der offentliche Nahverkehr wurde wie die Provinz insgesamt aufgrund bestimmter nationalpolitischer Weichenstellungen erheblich vernachlassigt 47 Zudem schatzten speziell in Lyon mehrere Studien die geologischen und finanziellen Voraussetzungen zum Bau einer innerstadtischen Schnellbahn in jener Zeit zunachst negativ ein 48 Demgegenuber wuchsen mit der wirtschaftlichen Prosperitat der Nachkriegsjahre in Lyon wie in allen franzosischen Ballungsraumen 49 Bevolkerung und Beschaftigung und die damit verbundenen Verkehrsprobleme Zwischen 1954 und 1962 stieg die Einwohnerzahl in Gross Lyon um uber 100 000 Personen und naherte sich der Millionengrenze die Zahl der Kraftfahrzeuge hatte sich allein zwischen 1954 und 1959 verdoppelt Das Verkehrsnetz konnte in dieser Zeit bei Weitem nicht im gleichen Umfang mitwachsen 50 Die vergleichsweise sehr hohe Bevolkerungsdichte und der naturraumlich bedingte Platzmangel im Bereich der Kernstadt verscharften die Problematik zusatzlich Hinzu kamen die seit den 1960er Jahren geschaffenen Plattenbauviertel am Rande des Siedlungsgebietes die von Anfang an keine leistungsfahige Verkehrsanbindung besassen Der Weg zur ersten Metro Bearbeiten Organisation des Metrobaus Bearbeiten Im Mai 1963 bildete sich mit der Association Lyon Metro erstmals eine Interessengruppe heraus Dieser gelang es im Gegensatz zu den bisherigen Entwurfen erstmals die Lokalpolitik durch Lobbyarbeit und grundliche Untersuchungen ernsthaft von der Sinnhaftigkeit und der Notwendigkeit eines solchen Vorhabens zu uberzeugen So entstanden in der Folge 1966 noch mit Hilfe der Pariser Verkehrsbetriebe RATP die offizielle Projektstudie 1969 der Vorentwurf und 1970 schliesslich die vollstandige Detailplanung fur den ersten Bauabschnitt 51 Um etwaigen Interessenskonflikten zwischen Zentralstaat Departement und Kommunen vorzubeugen 52 wurde fur die Planung und den Bau der Metro eine Projektgesellschaft gegrundet die Societe d Etudes du Metropolitain de l Agglomeration Lyonnaise SEMALY Diese fungierte als Arbeitgeberin fur die beteiligten Ingenieure sowie als Bauherr und Geldgeber Die finanziellen Mittel stammten wie es in Frankreich ublich war aus einem Kredit des zentralstaatlichen Pensionsfonds 53 Die Auslagerung des Metroprojekts in eine eigene und damit von Paris unabhangige Zweckgesellschaft war in Frankreich einmalig und verschaffte den Beteiligten relativ grosse Entscheidungsspielraume Dieser Umstand ist fur viele der betrieblichen und technischen Besonderheiten der Metro Lyon verantwortlich etwa den Linksverkehr die fur Frankreich einzigartige Profilbreite der Zuge von 2 89 m oder die Steuerung der U Bahn von einem Zentralrechner aus 54 Speziell liess sich dabei das Bestreben des zentralstaatlichen Pensionsfonds wie der RATP die planerische Hoheit uber das Vorhaben zu erlangen mittels einer gewissen Komplizenschaft umgehen 55 Dies war insofern von Bedeutung als gerade die RATP als seinerzeit einziger Betreiber stadtischer Schnellbahnen in Frankreich in diesem Bereich eine gewisse nationale Deutungshoheit fur sich beanspruchte und beste Beziehungen zu den zustandigen Ministerien unterhielt 56 Dadurch war es beispielsweise moglich die Profilbreite der Zuge auf 2 89 m festzulegen und damit deutlich jenseits des franzosischen Metro Gardemasses von 2 5 2 6 m das von der Metro Paris ausgehend auf politischen Druck hin in allen anderen neu gebauten franzosischen Metros der Nachkriegszeit zur Anwendung kam Hintergrund fur dieses Beharren auf einem im internationalen Vergleich ungewohnlich schmalen Wagenprofil waren Befurchtungen auf nationaler Ebene auslandische Waggonbauer konnten mit ihren ublicherweise breiteren Serienfahrzeugen in den franzosischen Markt eindringen wenn sie passend breite Metrotunnels vorfanden 57 Festlegung der Linienfuhrung Bearbeiten Die Wahl der Linienfuhrung der Metro erwies sich in Lyon aufgrund der Stadtstruktur als schwierig Zunachst stimmten alle Beteiligten darin uberein dass vorrangig das Stadtzentrum auf der Halbinsel mit dem eigentlichen Siedlungsschwerpunkt auf der gegenuberliegenden ostlichen Seite der Rhone zu verbinden sei Die erste Strecke die heutige Linie A sollte dabei der bisherigen Buslinie 7 Perrache Hotel de Ville Cusset folgen die seinerzeit das mit Abstand hochste Fahrgastaufkommen zu verzeichnen hatte und daruber hinaus mit Villeurbanne die zweitgrosste Stadt im Raum Lyon erschloss 58 Diese Linie war so bedeutsam dass sie schon 1942 vorgeschlagen worden war 59 Dieser Streckenabschnitt hatte zunachst eine Lange von 9 2 Kilometern Abgesehen davon gab es in den 1960er Jahren Planungen fur das Part Dieu Quartier auf einem ehemaligen Kasernengelande auf der Ostseite der Rhone Dieses sollte nach dem Willen der Stadtverwaltung zu einem neben der Halbinsel zweiten Stadtzentrum fur Lyon umgestaltet werden und daher unbedingt in die Metroplanungen aufgenommen werden und zwar ausdrucklich in den ersten Bauabschnitt 60 Von Bedeutung war der Standort Part Dieu zudem insofern als dort der zukunftige innerstadtische Fernbahnhof fur den TGV vorgesehen war Weil Part Dieu rund einen Kilometer sudlich der geplanten Linie A lag war die gewunschte Verkehrsanbindung mit dieser Linie nicht zu bewerkstelligen Gleichzeitig liess der enge Kostenrahmen nicht allzu viele weitere Streckenkilometer zu Daher wurde zur Anbindung von Part Dieu eine separate rund 1 Kilometer lange Stichstrecke vorgesehen die zwischen den Stationen Massena und Charpennes nach Suden hin abzweigen und bis zu dem genannten Areal fuhren sollte Diese Strecke entspricht dem nordlichen Abschnitt der heutigen Linie B 61 Die ursprungliche Absicht die Zuge von Part Dieu aus mit Hilfe eines Gleisdreiecks sowohl in Richtung Perrache als auch in Richtung Cusset auf die Linie A auffahren zu lassen wurde aus fahrplantechnischen Grunden wieder verworfen Daher ergibt sich an der Station Charpennes nunmehr die Situation dass die Zuge der Linie B dort wenige Meter vor dem Tunnel der Linie A an einem Seitenbahnsteig enden und dass dadurch zwischen Part Dieu und der Halbinsel innerhalb des Metronetzes umgestiegen werden muss 62 nbsp Die alte Standseilbahn zwischen Croix Paquet und Croix Rousse ist historisch gesehen der alteste Streckenabschnitt der Metro Lyon Aufnahme von 1910 Als weitere Erganzung war der Anschluss der Zahnradbahn von Croix Paquet an das Metronetz vorgesehen Diese rund 600 Meter lange Bahnstrecke verband die Halbinsel seit 1890 mit dem nordlich gelegenen Croix Rousse Hochplateau und war ursprunglich als Standseilbahn ausgefuhrt Der Betrieb war bereits zwischen 1972 und 1974 von der TCL auf Zahnstangenantrieb umgerustet und mit modernen Fahrzeugen versehen worden Jene Bahn sollte fortan als Linie C bezeichnet um rund 300 Meter nach Suden verlangert werden um an der Station Hotel de Ville eine Umsteigemoglichkeit zur Linie A zu schaffen 63 Damit umfasste der erste Bauabschnitt rund elf Kilometer U Bahn die sich auf drei Linien verteilten Stadtebauliche Aspekte Bearbeiten nbsp Die zentrale Fussgangerzone entlang der Rue Victor Hugo und damit der Linie A auf der Halbinsel mit nur zwolf Metern Abstand zwischen den HauserfrontenDie Metro sollte nicht nur die Verkehrsprobleme der Stadt losen sondern die Stadtentwicklung insgesamt massgeblich begleiten Dazu wurde die U Bahn abgesehen von Part Dieu noch in etliche weitere stadtebauliche Grossprojekte einbezogen etwa in den Umbau des Bahnhofs Perrache und vielfach in die Sanierung der Versorgungsnetze Zudem entstand auf der Halbinsel entlang des neu errichteten Metrotunnels zwischen den Stationen Perrache und Cordeliers bis 1975 eine rund 1 Kilometer lange Fussgangerzone 23 nbsp Der Place Louis Pradel zwischen dem Rathaus und der Oper entstand nach Abbruch einer ganzen Hauserzeile um Platz fur die Metro zu schaffenAm nordlichen Ende der Halbinsel wurde fur den Durchbruch der Metro zwischen dem Rathaus und dem Rhoneufer ein Hauserblock abgebrochen und der heutige Place Louis Pradel geschaffen Fur die Querung des Flusses ersetzte man zudem die angrenzende Morand Brucke durch den heutigen zweistockigen Neubau 23 Fur die Zukunft war ausserdem vorgesehen die Metrolinien speziell auf eine Reihe grosser Neubaugebiete auszurichten die seinerzeit am Stadtrand geplant waren 64 Die Rolle der Zentralregierung in Paris Bearbeiten Den Verantwortlichen vor Ort war von Anfang an bewusst dass die Metro nicht ohne finanzielle Beteiligung seitens des Zentralstaates moglich sein wurde 65 Allerdings war diese Art der Finanzierung mit verschiedenen Unwagbarkeiten verbunden die es zu klaren galt Abgesehen davon dass staatliche Beihilfen nur in begrenztem Umfang zu erwarten waren wurden verschiedene Aspekte des Metrobaus seitens der Zentralregierung immer wieder infrage gestellt und gerieten damit zum Gegenstand langwieriger Verhandlungen 66 Staatliche Zuwendungen dieser Art wurden in Frankreich seinerzeit also vor der Dezentralisierung des Landes in den 1980er Jahren nicht uber allgemein bereitstehende Finanztopfe gewahrt und liessen sich nicht anhand wirtschaftlicher Kosten Nutzen Rechnungen erzwingen Stattdessen mussten solche Gelder ausdrucklich in den staatlichen Wirtschaftsplan aufgenommen werden dessen Ausgestaltung den zustandigen Ministerien oblag und damit letztlich einer gewissen Willkur seitens der Zentralregierung ausgesetzt war Die Zentralregierung hielt eine Metro in der Provinz trotz der mittlerweile eindeutigen Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen fur Prestige Gehabe und Verschwendung 66 und nutzte zudem verschiedene Gelegenheiten dies offentlich so darzustellen 67 Selbst nach Abschluss aller seinerzeit sogar zentralstaatlich subventionierten Planungen fur den ersten Bauabschnitt stellte die Zentralregierung alle bisherigen Festlegungen immer noch infrage So schrieb sie im Marz 1971 und damit wenige Monate nach Fertigstellung der Detailplanung einen Ideenwettbewerb fur die technische Konzeption der Metro aus dessen Vorgaben alle bisherigen Planungsschritte de facto ignorierten und den Metrobau um zwei weitere Jahre verzogern sollten 68 Von der Ausschreibung bis zur Eroffnung Bearbeiten Die Ausschreibungen fur den Ideenwettbewerb begannen im Mai 1971 und zogen sich bis in das Jahr 1972 hinein Anderungen an der bisherigen Konzeption ergaben sich wider Erwarten der Zentralregierung aber nicht denn die Jury bestand aus lokalen Verantwortlichen die das Ergebnis jener Ausschreibung ganz in ihrem Sinne ausfallen liessen 69 Den Zuschlag erhielt schliesslich eine Bietergemeinschaft aus der Compagnie Generale d Electricite CGE und Grands Travaux de Marseille GTM Die reinen Baukosten wurden auf 596 Mio Franc veranschlagt wovon 200 Mio Franc durch staatliche Beihilfen aufgebracht wurden 69 Gemessen an den Gesamtkosten von rund 1 6 Milliarden Franc 70 fiel der Subventionsbetrag dagegen recht gering aus nbsp Arbeiten am ersten Bauabschnitt im Sommer 1974Die offizielle Genehmigung fur die Metro erging am 23 Oktober 1972 71 Nachdem im darauffolgenden Winter die Versorgungsnetze verlegt worden waren konnten die Bauarbeiten am 1 Mai 1973 beginnen 72 Knapp funf Jahre spater am 28 April 1978 wurden die drei Teilstrecken der Metro schliesslich gemeinsam eroffnet 73 Der zweite Bauabschnitt Bearbeiten Bereits kurz nach Beginn der Bauarbeiten wurden die Planungen fur den zweiten Bauabschnitt der Metro aufgenommen Dabei waren neben einigen unbedeutenden Erganzungen zu den bisherigen Strecken vor allem den Bau zweier Streckenabschnitte vorgesehen So sollte einerseits die Linie B von Part Dieu aus um 2 3 Kilometer und drei Stationen nach Suden bis zum Place Jean Mace verlangert werden um Part Dieu und den TGV Bahnhof besser anzubinden Andererseits war der Weiterbau der Linie A nach Osten in den Bereich von Decines Champ Blanc vorgesehen wo seit geraumer Zeit eine jener neuen Grosswohnsiedlungen geplant war 74 Letzteres Bauvorhaben widersprach zunehmend der zentralstaatlichen Siedlungsplanung die grosse Neubausiedlungen vermehrt in landlichen Regionen und damit abseits der Grossstadte vorsah Somit wurden die Planungen zur Grosssiedlung Decines aufgegeben und der zweite Bauabschnitt beschrankte sich fortan auf die genannten 2 3 Kilometer zwischen Part Dieu und Jean Mace Die Bauarbeiten begannen im Winter 1977 78 die Eroffnung erfolgte am 9 September 1981 und damit rund zwei Wochen bevor der erste TGV Lyon erreichte 74 Der dritte Bauabschnitt nach Cuire Bearbeiten Zur Zeit des Metrobaus kam nicht nur in Villeurbanne sondern auch in anderen Lyoner Vororten der Wunsch nach einem U Bahn Anschluss auf darunter in den Kommunen Caluire et Cuire und Rillieux la Pape auf dem Croix Rousse Hochplateau 75 Die Moglichkeit dazu bot sich bereits Ende der 1970er Jahre also schon kurze Zeit nach Eroffnung der Metro Die Verkehrsleistung der Zahnradbahn von Croix Paquet die seit nunmehr 1978 an der Station Hotel de Ville Anschluss an die Linie A bot reichte fur den dadurch verursachten Fahrgastansturm nicht mehr aus Somit mussten mangels geeigneter Alternativen Rollmaterial und damit ebenso die Betriebswerkstatt nach nur wenigen Jahren gegen leistungsfahigere Einheiten ausgetauscht werden Weil aber mitten in der Stadt kein Platz fur ein neues entsprechend grosseres Depot vorhanden war und keine Gleisverbindung zum restlichen Metronetz existierte musste die bestehende Strecke zu diesem Zweck um etwa einen Kilometer nach Norden bis zu einem geeigneten Grundstuck verlangert werden Im Zuge dieser Baumassnahme entstanden zwei weitere Stationen Henon sowie rund einen Kilometer weiter nordlich der heutige Endbahnhof Cuire Die Strecke wurde am 8 Dezember 1984 eroffnet 75 Die Linie D Bearbeiten Entgegen dem bisherigen Ablauf der Arbeiten galt nach Vollendung des ersten Bauabschnitts ursprunglich nicht den Linien B und C sondern vor allem der heutigen Linie D grosste Aufmerksamkeit Insbesondere der von ihr bediente sudostliche Teil Lyons wies seinerzeit eine besonders schlechte Verkehrsanbindung auf 76 Ausserdem sollte zur besseren Anbindung von Part Dieu an die Halbinsel moglichst bald eine weitere Rhonequerung fur die Metro entstehen Allerdings geriet die Strecke aufgrund ihrer Lange und der technisch aufwandigen Querung der beiden Flusse sehr teuer und war damit im Gegensatz zu den anderen beiden Streckenabschnitten schwer zu finanzieren 76 Zudem genoss von Seiten der Zentralregierung ohnehin zunachst die Anbindung des TGV Bahnhofs Part Dieu in Gestalt der Linie B grossere Aufmerksamkeit 77 Daruber hinaus wollten die zentralstaatlichen Behorden den Bau der Metro offenbar weiterhin gezielt verzogern diesmal zugunsten der Finanzierung der Metro Marseille 76 nbsp Kommunistische Wahlerhochburgen wie die Minguettes von Venissieux im Vordergrund sollten nach dem Willen der Regierung Mauroy von der Metro profitierenDiese Einstellung anderte sich mit dem Amtsantritt der Regierung Mitterrand Mauroy 1981 schlagartig Das Kabinett dem vier Minister der kommunistischen Partei PCF angehorten wollte den offentlichen Personennahverkehr gezielt fordern und verteilte die Subventionen fur den Metrobau wesentlich grosszugiger als die bisher amtierende Mitte rechts Regierung Insofern liess sich der erste Bauabschnitt der Linie D nicht nur erheblich schneller verwirklichen als erwartet sondern er wurde nunmehr auf Drangen der Regierung sogar noch wesentlich verlangert Anstelle des ursprunglich geplanten Abschnitts Vieux Lyon Parilly reichte die Genehmigung von Gorge de Loup bis zum Bahnhof von Venissieux Damit sollte die Metro das Stadtgebiet einer kommunistischen Parteihochburg am sudlichen Rand von Gross Lyon erreichen Die Bauarbeiten begannen 1984 die Fertigstellung war ursprunglich fur das Jahr 1988 vorgesehen 76 Das MAGGALY System Bearbeiten Nachdem fur die Rhonequerung eine Losung in Gestalt des Bentonit Schildvortriebs gefunden worden war gab es noch ein Problem mit der Zugsicherung Ursprunglich sollten auf der Linie D wieder die gleichen Fahrzeuge und die gleichen Systeme fur Zugsicherung und beeinflussung zum Einsatz kommen wie auf den Linien A und B Doch hatte sich genau in jener Zeit herausgestellt dass das bisher eingesetzte System fur den rechnergestutzten Betrieb nicht wie gewunscht funktionierte Daher musste neben Bauleistung und Fahrzeugen die PA Software und der PCC ebenso neu ausgeschrieben werden 78 Dabei sollte vor dem Hintergrund der kurz zuvor vom franzosischen Matra Konzern erfolgreich errichteten vollautomatischen und damit fahrerlosen VAL Metro in Lille auf ausdrucklichen Wunsch des SYTRAL hin auf der Linie D eine solche fahrerlose U Bahn eingerichtet werden Weil sich in Lyon aber aus baulichen Grunden keine Eins zu Eins Kopie der VAL verwirklichen liess entstand unter Beteiligung anderer Firmen namentlich Alcatel Alsthom Jeumont Schneider und Compagnie de Signaux CSEE eine andere und damit von Grund auf neu zu entwickelnde Losung namens MAGGALY Metro Automatique a Grand Gabarit de l Agglomeration Lyonnaise 79 Die Verantwortung fur die Umsetzung der an sich hochkomplexen informationstechnischen Systeme wurde dabei auf recht ungeschickte Weise 80 auf die verschiedenen Unternehmen und Organisationen verteilt zwischen denen es zu Unstimmigkeiten und ausdauernden Rivalitaten kam So konnte das MAGGALY System zwar letztlich erfolgreich umgesetzt werden verzogerte sich aber um uber drei Jahre und geriet dabei mit einer Kostensteigerung um mehrere hundert Millionen Francs zu einem finanziellen Desaster 78 Die Ursache fur diese problematischen Entscheidungen lag unter anderem in den Gesetzen zur Dezentralisierung Frankreichs Mit der Schaffung der Regionen und der damit verbundenen Neuorganisation der kommunalen Verwaltung hatten sich die Machtverhaltnisse innerhalb des SYTRAL und damit innerhalb des Metroprojekts zugunsten politischer Amts und Mandatstrager verschoben Diese waren im Gegensatz zu den bisherigen Verantwortlichen verstarkt um ihren politischen Ruf besorgt und trafen Entscheidungen vermehrt nach ihren politischen Vorlieben und schoben dabei so manche Warnung seitens der technischen Sachverstandigen beiseite 81 Das Ende des Metrobaus in den 1990er Jahren Bearbeiten Die Kosten und Terminuberschreitungen beim Bau der Linie D bereiteten der Offentlichkeit zunehmend Sorgen Der Metrobau strapazierte die offentlichen Finanzen erheblich und wurde gleichermassen auf absehbare Zeit langsamer voranschreiten als bislang geplant Demgegenuber sah sich jedoch die Politik im Grossraum Lyon durch den 1996 verabschiedeten Verkehrsentwicklungsplan plan de deplacements urbains PDU dazu gezwungen den Ausbau seiner offentlichen Verkehrsnetze zu beschleunigen 82 Dies galt fur den Raum Lyon ganz besonders denn nach Eroffnung der Linie D wies das Metronetz immer noch erhebliche Defizite bei der Erschliessung auf Weder das grosse Universitatsgelande La Doua im Nordosten der Stadt mit seinen 35 000 Studenten noch die grossen Sportstatten wie das Stade Gerland noch der Flughafen im Osten der Stadt waren bislang durch Schnellbahnen angebunden worden Ebenso hatte die Metro bis dato kein einziges der insgesamt funf grossen Plattenbauviertel im Grossraum Lyon erreicht Somit war absehbar dass nicht alle Hauptverkehrsachsen mit der U Bahn bedient werden konnten sondern eine preisgunstigere und schneller umzusetzende Alternative gefunden werden musste Insofern wurde die Metroplanung mit Einfuhrung des PDU fur Gross Lyon im Jahre 1997 erheblich reduziert Stattdessen wurde der Aufbau eines Strassenbahnnetzes fur die weiteren Hauptverkehrsachsen beschlossen das seit seiner Eroffnung im Jahre 2000 auf mittlerweile 2013 funf Linien angewachsen ist 82 Diese verbindet zusammen mit dem im gleichen Zeitraum erheblich erweiterten Obus Netz die Plattenbaugebiete sowie das Doua Gelande mit den nachstgelegenen Metrostationen Der Flughafen wird indes mit der Schnellstrassenbahn Rhonexpress bedient Fur die Metro blieben damit nur noch wenige Kilometer Neubaustrecken ubrig Die Linie B wurde vom Place Jean Mace aus noch zweimal weiter nach Suden verlangert 2000 zum Stade de Gerland und 2013 weiter unter der Rhone hindurch nach Oullins Die Linie A wurde 2007 um eine Station nach Osten verlangert um an einer neu errichteten Bahnstation eine Umsteigemoglichkeit zum Rhonexpress zu schaffen Nachdem keine weiteren Neubaustrecken mehr geplant sind gilt die Metro Lyon mit der Eroffnung der Strecke nach Oullins am 11 Dezember 2013 vorerst als vollendet Allerdings sind entlang der bestehenden Linie B noch zwei Stationen geplant die erst in einigen Jahren nachtraglich eingebaut werden sollen Literatur BearbeitenStephane Autran Imaginer un metro pour Lyon Des etudes preliminaires a l inauguration de la premiere ligne 1960 1978 Etudes Communaute urbaine de Lyon Direction de la Prospective et du Dialogue Public Lyon 30 Marz 2008 millenaire3 com PDF 2 4 MB abgerufen am 11 Dezember 2013 Christoph Groneck Neue Strassenbahnen in Frankreich Die Wiederkehr eines urbanen Verkehrsmittels EK Verlag Freiburg 2003 ISBN 3 88255 844 X S 120 ff Christoph Groneck Metros in Frankreich Paris Marseille Lyon Lille Toulouse Rennes Rouen amp Laon Schwandl Berlin 2006 ISBN 3 936573 13 1 S 92 ff Guy et Marjorie Borge Rene Clavaud Les transports a Lyon Du Tram au Metro Hrsg Jean Honore J Honore Lyon 1984 ISBN 2 903460 08 6 Rene Waldmann La grande Traboule Ed Lyonnaises d Art et d Histoire Lyon 1991 ISBN 2 905230 49 5 Rene Waldmann Les Charmes de Maggaly Ed Lyonnaises d Art et d Historie Lyon 1993 ISBN 2 905230 95 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lyon Metro Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien TCL Transports en Commun de l agglomeration de Lyon Metro Tram Bus Keolis Lyon abgerufen am 30 Oktober 2013 Webseite des ausfuhrenden Unternehmens Keolis Lyon Accueil Syndicat Mixte des Transports pour le Rhone et l agglomeration lyonnaise abgerufen am 30 Oktober 2013 Webseite des Verkehrsverbundes SYTRAL Metro Lyon sic Linie D 1990 Hochtief 1990 abgerufen am 2 November 2013 Film uber den Bau der Linie D der Metro Lyon Ferro Lyon Abgerufen am 3 Marz 2010 umfassende private Seite uber den Nahverkehr in der Region Lyon Einzelnachweise Bearbeiten Nouvel Amenagement des rames de Metro Les rames de metro font peau neuve SYTRAL Syndicat mixte des Transports pour le Rhone et l Agglomeration Lyonnaise 2013 archiviert vom Original am 2 November 2011 abgerufen am 20 November 2014 Nouvel Amenagement des rames de Metro Les rames de metro font peau neuve SYTRAL Syndicat mixte des Transports pour le Rhone et l Agglomeration Lyonnaise 2013 archiviert vom Original am 2 November 2011 abgerufen am 30 Oktober 2013 und Le Metro sur le reseau TCL SYTRAL Syndicat mixte des Transports pour le Rhone et l Agglomeration Lyonnaise 2013 archiviert vom Original am 8 Oktober 2014 abgerufen am 30 Oktober 2013 a b c d Nouvel Amenagement des rames de Metro Les rames de metro font peau neuve SYTRAL Syndicat mixte des Transports pour le Rhone et l Agglomeration Lyonnaise 2013 archiviert vom Original am 2 November 2011 abgerufen am 30 Oktober 2013 Waldmann La Grande Traboule 1991 S 161 zitiert nach Le Figaro 17 Februar 1973 Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 37 und Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 56 La delegation de service public SYTRAL Syndicat mixte des Transports pour le Rhone et l Agglomeration Lyonnaise 2011 abgerufen am 30 Oktober 2013 SYTRAL RAPPORT FINANCIER ANNUEL 2012 PDF SYTRAL Syndicat mixte des Transports pour le Rhone et l Agglomeration Lyonnaise 12 Juni 2013 abgerufen am 30 Oktober 2013 Jedenfalls fuhrten entsprechende Uberlegungen zur Automatisierung der Linie D siehe dazu Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 214ff Le pilotage automatique integral SYTRAL Syndicat mixte des Transports pour le Rhone et l Agglomeration Lyonnaise 2011 archiviert vom Original am 29 November 2014 abgerufen am 2 November 2013 http www sytral fr 525 pilotage automatique htm L infrastructure ferro lyon net 25 April 2012 abgerufen am 2 November 2013 a b Christoph Groneck Metros in Frankreich 1 Auflage Robert Schwandl Berlin 2006 ISBN 3 936573 13 1 S 100 f Stadtverkehr 11 12 1981 S 470 Le Metro sur le reseau TCL SYTRAL Syndicat mixte des Transports pour le Rhone et l Agglomeration Lyonnaise 2013 archiviert vom Original am 8 Oktober 2014 abgerufen am 30 Oktober 2013 Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 56 L unite de transport metro D ferro lyon net 2 Mai 2013 abgerufen am 2 November 2013 Waldmann La grande Traboule 1991 S 171ff und Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 18ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 171ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 180ff a b Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 84ff Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 84ff sowie Metro Lyon sic Linie D 1990 Hochtief 1990 abgerufen am 2 November 2013 Dokumentarfilm uber den Bau der Linie D Syndicat Mixte des Transports pour le Rhone et l agglomeration lyonnaise Hrsg Chroniques du Metro B Le Creusement du Tunnel Prolongement Lyon Gerland gt Oullins April 2012 a b c Waldmann La grande Traboule 1991 S 201ff Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 21f a b Waldmann La grande Traboule 1991 S 201 TCL Infos trafic Nicht mehr online verfugbar KEOLIS LYON archiviert vom Original am 1 November 2013 abgerufen am 3 November 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tcl fr und TCL Alerte accessibilite Nicht mehr online verfugbar KEOLIS LYON archiviert vom Original am 4 Oktober 2013 abgerufen am 3 November 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tcl fr TCL Toutes les lignes Nicht mehr online verfugbar KEOLIS LYON archiviert vom Original am 12 Mai 2012 abgerufen am 3 November 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tcl fr und TCL Itineraires Nicht mehr online verfugbar KEOLIS LYON archiviert vom Original am 12 Mai 2012 abgerufen am 3 November 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tcl fr Realisations de VINCI Energies dans le domaine des transports en commun 2013 archiviert vom Original am 4 November 2011 abgerufen am 25 Oktober 2013 Waldmann La grande Traboule 1991 S 201 und Ferro Lyon Les lignes A amp B Signalisation et equipements de securite ferro lyon net 4 Mai 2013 abgerufen am 26 November 2013 Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 225 a b c d Ferro Lyon Les lignes A amp B Signalisation et equipements de securite ferro lyon net 4 Mai 2013 abgerufen am 26 November 2013 In der Tat kam es in den ersten Jahren sehr haufig zu Ausfallen des Streckenrechners so dass regelmassig auf diese Signale zuruckgegriffen werden musste vgl Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 206 Ferro Lyon Metro C La signalisation et les equipements de securite ferro lyon net 15 November 2008 abgerufen am 3 November 2013 a b Les Divisions Rail Systems et Mobility and Logistics de Siemens France PDF Nicht mehr online verfugbar Siemens SAS Secteur Infrastructure amp Cities Division Rail Systems Division Mobility and Logistics November 2011 S 2 ehemals im Original abgerufen am 26 November 2013 1 2 Vorlage Toter Link www swe siemens com Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 205ff Ferro Lyon La ligne D Signalisation et equipements ferro lyon net 2 Mai 2013 S 1 abgerufen am 6 Dezember 2013 Ferro Lyon La ligne D Signalisation et equipements ferro lyon net 2 Mai 2013 S 2 abgerufen am 6 Dezember 2013 J M Erbina C Soulas Twenty Years of Experiences with DRIVERLESS METROS in France 19 Verkehrswissenschaftliche Tage 22 und 23 September 2003 in Dresden In Mobilitat und Verkehrsmanagement in einer vernetzten Welt Techn Univ Fak Verkehrswiss Friedrich List Dresden 2003 19 Verkehrswissenschaftliche Tage Mobilitat und Verkehrsmanagement in einer vernetzten Welt a b c d e f Ferro Lyon Le MPL75 sic ferro lyon net 27 Oktober 2013 abgerufen am 7 Dezember 2013 Waldmann La grande Traboule 1991 S 197 a b c d Ferro Lyon Le MCL80 sic ferro lyon net 7 Januar 2012 abgerufen am 7 Dezember 2013 Zum weiteren Vergleich Ein U Bahn Zug vom Typ C2 der U Bahn Munchen mit sechs Wagen kostete 2014 rund 8 8 Millionen Euro vgl Die neue U Bahn fur Munchen Noch mehr Platz Komfort und Sicherheit PDF Stadtwerke Munchen GmbH Pressestelle 21 Februar 2014 archiviert vom Original am 9 Juli 2014 abgerufen am 20 November 2014 Pressemitteilung der Stadtwerke Munchen a b Ferro Lyon Le MPL85 sic ferro lyon net 2 Mai 2013 abgerufen am 7 Dezember 2013 mobilicites com vom 26 Oktober 2016 Alstom remporte un contrat de 140 millions d euros pour le metro de Lyon abgerufen am 3 November 2016 franzosisch Memento vom 4 November 2016 im Internet Archive Alstom delivers the first next generation train for line B of the Lyon metro In Alstom 27 Mai 2019 abgerufen am 2 April 2022 englisch Waldmann La grande Traboule 1991 S 11ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 43f und S 56f zum franzosischen Wirtschaftsmodell im Allgemeinen siehe auch Das franzosische Wirtschaftsmodell Marktwirtschaft mit starkem Staat Bundeszentrale fur politische Bildung bpb 21 Januar 2013 abgerufen am 11 November 2013 Waldmann La grande Traboule 1991 S 51ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 55f Waldmann La grande Traboule 1991 S 44ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 70ff und Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 3ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 100 Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 6f Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 6f und S 23f Waldmann La grande Traboule 1991 S 145f und Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 6f La RATP se repand non seulement sur toute la France mais sur toute la planete comme le boureau national d ingenierie dans le domaine des metros Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 207f Waldmann La grande Traboule 1991 S 105ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 74 Waldmann La grande Traboule 1991 S 27ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 86 Waldmann La grande Traboule 1991 S 97 und Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 9f Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 9f Waldmann La grande Traboule 1991 S 119 und Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 18 Waldmann La grande Traboule 1991 S 97 Waldmann La grande Traboule 1991 S 133ff und Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 37ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 201ff und Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 9ff Waldmann La grande Traboule 1991 S 56 a b Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 7f Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 55f Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 17 und Waldmann La grande Traboule 1991 S 147ff In diesem Zusammenhang kommentierte der Figaro die Geschichte der Metro Lyon als vor allem die eines Missverstandnisses zwischen einem Zentralstaat der allmachtig ist und der Provinz die ihm gegenuber die Emanzipation einfordere Paris denke in Anbetracht des Metroprojekts in Lyon an diese Fabel vom Frosch der so gross sein wollte wie ein Ochse Waldmann La grande Traboule 1991 S 161 zitiert nach Le Figaro 17 Februar 1973 a b Waldmann La grande Traboule 1991 S 147ff Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 289 Waldmann La grande Traboule 1991 S 165 Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 18 Autran Imaginer un metro pour Lyon 2008 S 26 a b Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 7ff a b Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 37ff a b c d Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 57ff Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 21f a b Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 210ff Jorg Schutte Das Automatisierungssystem der Meteor Linie in Paris In Eisenbahn Revue International November 1997 S 542 547 la consequence d une mauvaise organisation de chaque cote de la barriere Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 285 Waldmann Les Charmes de Maggaly 1993 S 129ff und S 210ff a b Groneck Neue Strassenbahnen in Frankreich Die Wiederkehr eines urbanen Verkehrsmittels 2003 S 120ff Strassen und U Bahnen in der Franzosischen RepublikStrassenbahnen Angers Aubagne Avignon Besancon Bordeaux Brest Caen Dijon Grenoble Le Havre Le Mans Lille Lyon Marseille Montpellier Mulhausen Nantes Nizza Orleans Paris Ile de France Reims Rouen Saint Etienne Saint Louis Haut Rhin Basel Strassburg Toulouse Tours Valenciennes nbsp U Bahnen Lille Lyon Marseille Paris Rennes Toulouse nbsp Dieser Artikel wurde am 6 Dezember 2014 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Metro Lyon amp oldid 235530760