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Metro de MarseilleVier Wagen Zug der Linie 2 bei der Ausfahrt aus der Station Bougainville 2014 BasisdatenOrtslage Marseille FrankreichBetreiber RTMEroffnung 1977NetzLinien 2Streckenlange 22 3 kmStationen 29Tunnelstationen 23Fernbahnhofe 1Fahrgastzahl 74 46 Millionen JahrTechnikFahrzeugtypen 36 MPM 76Spurweite 1435Stromsystem 750 VDie Metro Marseille ist die U Bahn der sudfranzosischen Stadt Marseille der mit ca 800 000 Einwohnern nach Paris zweitgrossten Stadt und zudem grossten Hafenstadt Frankreichs Die Agglomeration umfasst je nach politischer oder geographischer Abgrenzung zwischen 1 0 und 1 4 Millionen Menschen sie ist damit nach dem Grossraum Lyon das drittgrosste Ballungsgebiet des Landes 1 Die Metro umfasst zwei Linien mit einer Lange von insgesamt 22 Kilometern und 29 Stationen Die erste der beiden Linien wurde 1977 eroffnet die zweite Linie kam 1984 hinzu Seitdem wurden die Strecken mehrfach verlangert Nach der Pariser Metro und nur etwa ein halbes Jahr vor der Metro Lyon war sie die zweite U Bahn Frankreichs Eine Besonderheit der Marseiller Metro ist dass sie vollstandig mit Zugen mit gasgefullten Gummireifen betrieben wird ein System das bei der Pariser Metro entwickelt wurde Mit rund 80 Millionen Reisenden im Jahr 2013 stellt die Metro das Ruckgrat des offentlichen Verkehrs im Grossraum Marseille dar Auf die Metro entfallen damit etwa 49 Prozent der Wege des OPNV in der Region Seit 1986 wird sie von der Regie des transports de Marseille RTM betrieben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Liniennetz 4 Stationen 4 1 Linie 1 4 2 Linie 2 5 Neue Streckenprojekte 6 Fahrzeuge 7 Anmerkungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin erstes Projekt fur eine U Bahn aus dem Jahr 1922 wurde nicht genehmigt Weitere Plane aus den Jahren 1937 und 1948 wurden ebenfalls nicht realisiert In den Jahren 1941 bis 1943 plante man in der Innenstadt die Strassenbahn komplett unterirdisch zu fuhren Bis 1960 wurden jedoch alle Strassenbahnlinien stillgelegt 1 Ausnahme war die Linie 68 die in einem bereits 1893 eroffneten 600 Meter langen Tunnel verlief der nicht fur den Einsatz von Omnibussen geeignet war In den 1960er Jahren nahm die Idee einer Metro wieder Gestalt an zumal auch Lyon mit solchen Planungen begann 1964 fasste die Stadtverwaltung einen entsprechenden Beschluss am 30 Juni 1969 wurde das ausgearbeitete Projekt genehmigt 1973 gab der Staat die Zusage seiner finanziellen Beteiligung und noch im selben Jahr wurde mit dem Bau begonnen 1 nbsp Aus dem Betriebshof der Linie 1 in die Station La Rose einfahrender ZugDie Technologie des Netzes orientierte sich an jener der mit gummibereiften Zugen betriebenen Strecken der RATP Als Erprobungsfahrzeuge dienten zwei Triebwagen der Baureihe MP 73 M 3599 und M 3600 die fur die Linie 6 der Pariser Metro entstanden waren 2 und dorthin wieder zuruckgegeben wurden 1977 wurde zunachst das 6 3 Kilometer lange Teilstuck der Linie 1 zwischen La Rose Technopole de Chateau Gombert und Saint Charles fertiggestellt und am 22 November jenes Jahres in Betrieb genommen Die Linie wurde am 11 Marz 1978 durch das 3 Kilometer lange Teilstuck zwischen Saint Charles und Castellane erweitert Am 3 Marz 1984 wurde die Linie 2 eroffnet Sie verlief zunachst auf einer Lange von 3 3 Kilometer zwischen Castellane und Joliette An beiden Enden wurde diese Linie um die Strecken zwischen Castellane und Sainte Marguerite Dromel Eroffnung 1 Februar 1986 sowie Joliette und Bougainville 14 Februar 1987 verlangert Diese Verlangerungen messen zusammen 5 6 Kilometer 2019 wurde die Verlangerung Bougainville Geze in Betrieb genommen ca 900 m Am 5 Marz 1992 wurde der Abschnitt zwischen Castellane und La Timone der Linie 1 sudlich angefugt der 2010 bis La Fourragere verlangert wurde Technik BearbeitenAnalog zu mehreren Linien der Pariser Metro werden beide Linien mit gummibereiften Fahrzeugen betrieben 1 Deren hohere Rollreibung fuhrt zu einem verbesserten Beschleunigungs und Bremsverhalten Damit konnen ohne die Sicherheit zu beeintrachtigen die Zugabstande verringert und die Zahl der Zuge erhoht werden Eine geringere Larmentwicklung und ein gesteigerter Fahrkomfort kommen hinzu Die regelspurigen Gleise deren Schienen in Weichenbereichen zur Fuhrung des Zuges dienen bilden ein redundantes System und halten jenen z B nach dem Platzen eines Reifens in der Spur Beiderseits des Gleises liegen Fahrbalken aus Stahl Anm 1 auf denen die Zuge rollen Seitliche Leitschienen dienen der Spurfuhrung der Zuge auf der Strecke und zugleich der Stromzufuhr mit 750 V Gleichspannung mittels Schleifkontakten Die Metro ist weitgehend automatisiert trotzdem sind die Zuge mit Fahrpersonal besetzt Nur ausserhalb der Hauptverkehrszeit kommt die mogliche Handsteuerung optional zum Einsatz 1 Liniennetz Bearbeiten nbsp Endstation La Rose mit anschliessendem Hochbahnabschnitt nbsp Trasse der Linie 1 im Mittelstreifen der Ausfallstrasse D 4C nbsp Station der Linie 2 des Umsteigebahnhofs CastellaneMarseille besitzt zwei U Bahn Linien Linie 1 La Rose Technopole de Chateau Gombert La Fourragere Linie 2 Sainte Marguerite Dromel GezeDie Strecken werden linienrein betrieben d h jede Linie verkehrt auf ihrer eigenen Strecke Uber Weichenverbindungen sind die beiden Linien am U Bahnhof Saint Charles miteinander verknupft Wegen des sehr bewegten Reliefs wurde ein grosser Teil der Strecken bergmannisch nach der Neuen Osterreichischen Tunnelbauweise erstellt bei weiteren Abschnitten kam das Schildvortriebsverfahren zur Anwendung Damit war es moglich die Trassen auch abseits der Strassenzuge unterhalb der Bebauung anzulegen 1 Die Linie 1 verlauft in Form eines C vom Hinterland hinunter in das Zentrum und von dort wieder landeinwarts Der nordliche Endpunkt La Rose ist ein uberdachter Hochbahnhof mit Seitenbahnsteigen der folgende Viadukt fuhrt in einen kurzen Tunnel langs unter einer Ausfallstrasse Ab der Station Frais Vallon liegen die Gleise ebenerdig offen im Mittelstreifen dieser Strasse Sudwestlich der Station Malpasse verschwinden die Gleise im Untergrund und kommen von dort an nicht mehr an die Oberflache die anfangs noch offene Station Saint Just wurde nachtraglich uberbaut Der Abschnitt zwischen den Umsteigebahnhofen Saint Charles am Fernbahnhof Saint Charles und Castellane unterquert die Altstadt und hat mit Vieux Port eine Station unmittelbar am Alten Hafen Der U Bahnhof La Blancarde ist ein weiterer Verknupfungspunkt mit der Eisenbahn vier Stationen bieten zudem Umsteigemoglichkeiten zur Strassenbahn Fast alle Stationen weisen Seitenbahnsteige auf nur zwischen Cinq Avenues und Estrangin wurden Mittelbahnsteige angelegt Wahrend die Zuge an der Endstation La Fourragere stumpf an den Bahnsteigen wenden fuhren am Endpunkt La Rose die Gleise weiter in Richtung des Betriebshofs In Nord Sud Richtung wurde die Linie 2 angelegt deren Trasse weitgehend im Tunnel verlauft Nur an den beiden Streckenenden kommt sie an die Oberflache und verlauft auf Viadukten die die Hochbahnhofe Geze Bougainville und Sainte Marguerite beinhalten Mit Ausnahme der drei Stationen Jules Guesge Noailles und Notre Dame du Mont mit Mittelbahnsteigen erhielten alle anderen Seitenbahnsteige Hinter beiden Endbahnhofen existiert eine Wende und Abstellanlage Das Marseiller Netz hat eine Lange von 22 3 Kilometer und 29 Stationen Der durchschnittliche Haltestellenabstand ist mit 800 Meter verhaltnismassig gross der minimale Kurvenradius betragt 150 Meter Mit seiner Hochstgeschwindigkeit von 80 km h ist das Metrosystem sehr schnell die Flachendeckung ist aufgrund dessen sowie der geringen Netzgrosse jedoch unzureichend fur die Feinerschliessung braucht es Busse und Strassenbahnen 1 Die Zuge verkehren von 5 00 Uhr bis 0 30 Uhr von 5 Uhr bis 21 Uhr sind sie ausser sonntags im 3 bis 5 Minuten Takt im Einsatz sonntags alle 10 Minuten Eine Fahrt auf der Linie 1 dauert rund 19 Minuten auf der Linie 2 rund 16 Minuten Die Hauptwerkstatt fur beide Linien und der Betriebshof der Linie 1 liegen hinter deren Endstation La Rose das Depot der Linie 2 befindet sich sudlich der Endstation Geze 1 Stationen Bearbeiten nbsp U Bahnhof Saint Charles Seitenbahnsteige fur die Linie 2 dazwischen der Mittelbahnsteig der Linie 1 nbsp U Bahn Station Vieux Port der Linie 1Es gibt 29 Stationen deren Bahnsteige sind in der Regel 70 Meter lang 1 Die U Bahnhofe Saint Charles und Castellane fungieren als Umsteigebahnhofe Wahrend sich im Bahnhof Castellane beide Linien in Form eines L rechtwinklig auf unterschiedlichen Ebenen kreuzen wurde Saint Charles als viergleisiger Bahnhof jedoch ohne Richtungsbahnsteige angelegt Linie 1 Bearbeiten La Rose Frais Vallon Malpasse Saint Just Chartreux Cinq Avenues Reformes Saint Charles Colbert Vieux Port Estrangin Castellane Baille La Timone La Blancarde Louis Armand Saint Barnabe La Fourragere Linie 2 Bearbeiten Geze Bougainville National Desiree Clary Joliette Jules Guesge Saint Charles Noailles Notre Dame du Mont Cours Julien Castellane Perier Rond Point du Prado Sainte Marguerite DromelNeue Streckenprojekte BearbeitenDie Linie 2 wurde 2013 2019 uber den Endpunkt Bougainville hinaus um ca 900 m nach Norden bis in die Nahe des Boulevard Capitaine Geze verlangert Dort entstand mit der neuen Endstation Geze ein Nahverkehrsknoten Dieser wird von einer Metrobuslinie zwei Uberlandlinien und sechs Stadtbuslinien bedient Ausserdem entstand ein P R Parkhaus mit 627 Stellplatzen und eine gesicherte Velostation mit 70 Platzen Die Inbetriebnahme erfolgte am 16 Dezember 2019 Spater soll auch die Strassenbahnlinie T3 diesen Knoten anfahren Vorgesehen aber bislang nicht beschlossen ist ferner eine Verlangerung der Linie 2 uber die bisherige sudliche Endstation Sainte Marguerite hinaus bis Saint Loup Pagnol Fahrzeuge Bearbeiten nbsp FahrgastraumZunachst kamen aus zwei Triebwagen und einem in deren Mitte laufenden unmotorisierten Beiwagen gebildete Drei Wagen Zuge zum Einsatz 1985 wurden diese durch einen weiteren Triebwagen ohne Fuhrerstand erganzt was die Zuge auf knapp 65 Meter verlangerte 1 2005 umfasste der Fahrzeugpark mit 21 Zugen fur die Linie 1 und 15 Zugen fur die Linie 2 insgesamt 144 Wagen 42 Triebwagen MA 01 MA 42 fur die Linie 1 stammen aus den Jahren 1976 und 1977 30 Triebwagen MB 01 MB 30 fur die Linie 2 wurden 1983 und 1984 gebaut Die 36 Triebwagen ohne Fuhrerstande NB 01 NB 36 Baujahr 1985 laufen in Zugen beider Linien Anm 2 Dazu kommen 21 Beiwagen RA 1976 77 fur die Linie 1 und 15 Beiwagen RB 1983 84 fur die Linie 2 1 Die Wagen der als MPM 76 bezeichneten Zuge Anm 3 sind im Betriebsalltag fest gekuppelt sie sind vierachsig und 2 60 m breit Das aussere Erscheinungsbild der weiss lackierten Fahrzeuge ist einheitlich die Innenraume sind in grellen Gelb und Orangetonen gehalten Anmerkungen Bearbeiten Bei den fruhen Pariser Anlagen waren diese Laufflachen aus dem Holz des tropischen Laubbaums Lophira alata Azobe gefertigt Die Zusatze A und B hinter den Wagennummern beziehen sich nicht auf die Linien sondern auf die Fahrzeuggeneration M steht fur Metro P fur Pneumatiques Luftreifen das zweite M fur Marseille und die Zahl fur das Jahr der Erstauslieferung die entsprechenden Zuge fur Lyon tragen die Bezeichnung MPL 75 Literatur BearbeitenJacques Laupies Marseille et son Metro Editions Paul Tacussel Marseille 1993 ISBN 2 903963 66 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Metro Marseille Album mit Bildern Videos und Audiodateien Netzplan bei Urbanrail net Detaillierter Gleisplan bei carto metro free frEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Christoph Groneck Metros in Frankreich 1 Auflage Robert Schwandl Berlin 2006 ISBN 3 936573 13 1 S 82 ff Brian Hardy Paris Metro Handbook 3 Auflage Capital Transport Publishing Harrow Weald 1999 ISBN 1 85414 212 7 S 79 Strassen und U Bahnen in der Franzosischen RepublikStrassenbahnen Angers Aubagne Avignon Besancon Bordeaux Brest Caen Dijon Grenoble Le Havre Le Mans Lille Lyon Marseille Montpellier Mulhausen Nantes Nizza Orleans Paris Ile de France Reims 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