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Das Kloster Remse in der Gemeinde Remse im sachsischen Landkreis Zwickau von Benediktinerinnen angelegt und betrieben bestand von 1143 bis 1533 und ist heute nur noch teilweise erhalten Das erhaltene Gebaude des mutmasslichen Querturmes der ehemaligen Klosterkirche ist auch unter dem Namen Roter Stock bekannt Kloster Remsesog Roter Stock Rest der KlosterkircheLage Deutschland Deutschland SachsenKoordinaten 50 51 18 4 N 12 33 52 6 O 50 855102 12 564607 Koordinaten 50 51 18 4 N 12 33 52 6 OGrundungsjahr 1143Jahr der Auflosung Aufhebung 1533Mutterkloster Kloster BurgelTochterkloster keine Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Zeit als Kloster 2 2 Nutzung als Schloss Remissa 3 Kloster bzw spatere Schlossanlage 4 Besitz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer sog Rote Stock Gebauderest des einstigen Klosters Remse mutmasslich Teil der ehem Klosterkirche befindet sich auf einem Berghang im Nordteil der Gemeinde Remse am orographisch linken Ufer der Zwickauer Mulde Auf der anderen Seite der Strasse Kirchberg befindet sich die heutige Dorfkirche von Remse die wegen erhaltener romanischer Bauteile wohl auch Teil des Klosters war Geschichte BearbeitenZeit als Kloster Bearbeiten Das wegen seiner roten Farbe des verwendeten Baumaterials als Roter Stock bezeichnete Benediktiner Nonnenkloster in Remse nordlich von Glauchau soll durch eine Schenkung des romisch deutschen Konigs Konrad III im Jahre 1143 gegrundet worden sein Es entstand zehn Jahre nach der Stiftung des Klosters Burgel bei Jena von dem das Kloster in Remse ein Tochterkloster war Ursprunglich sollte das neue Kloster den Brudern des Klosters Burgel dienen Grundlage der wirtschaftlichen Festigung der Anlage war eine Schenkung von 100 Konigshufen Rodungsland rund 50 Hektar rechts und links der Zwickauer Mulde bei Waldenburg und acht Dorfern an das Mutterkloster in Burgel Aufgrund der vom deutschen Konig getatigten Stiftung war das Kloster reichsunmittelbar und stand unter der Schutzherrschaft des Konigs In den Jahren 1165 70 wurde erstmals urkundlich ein Kloster super Muldam erwahnt Aufgrund der Entfernung vom Mutterkloster in Burgel entschied man sich zur Grundung eines Benediktinerinnenklosters das ab 1216 den Namen Remse trug Dieses blieb immer ein Tochterkloster von Burgel und beherbergte zu dieser Zeit zehn Nonnen Obwohl es rechtlich keine Selbststandigkeit besass war es wirtschaftlich eigenstandig Im Jahr 1254 erwarb es das eigene Vogteirecht wodurch es sich seinen Schutzherrn selbst aussuchen konnte Die Wirtschaftlichkeit des Klosters war hingegen gering obwohl es weitere Dorfer im Umland Weidensdorf Kertzsch Kleinchursdorf Wickersdorf anteilig bis 1488 Schwaben anteilig bis 1488 1 Oertelshain Oberwinkel Ebersbach Grumbach bis 1495 2 Reichenbach 1243 1488 3 Oberwiera Anteil ab 1365 das Rittergut Tettau mit Tettau Oberdorf und Wunschendorf 1492 4 hinzuerwerben konnte Der Propst des Klosters wurde vom Burgeler Abt eingesetzt Ab 1254 beanspruchten die Herren von Waldenburg bzw ab 1375 1378 die Herren von Schonburg die Schutzherrschaft Vogteirecht uber das Kloster Remse was der Abt des Klosters Burgel jedoch abzuwehren versuchte Die Streitigkeiten zwischen den Schonburgern und dem Kloster insbesondere um Guter und deren Nutzung konnten schliesslich durch einen Kompromiss beigelegt werden Den Schonburgern wurde u a die Jagd am rechten Ufer der Zwickauer Mulde zugebilligt Die Schonburger nahmen auch das Schutzrecht fur die seit 1426 in Remse bestehende Klosterschule wahr 5 Durch die Leipziger Teilung 1485 gehorte das Kloster Remse mit seinem Besitz zum ernestinischen Kurfurstentum Sachsen Nach Streitigkeiten zwischen dem Kloster Remse und den Herren von Schonburg erfolgte im Jahr 1488 im Torgauer Urteil 6 durch den sachsischen Kurfursten Friedrich dem Weisen der Zuspruch von Tirschheim Reichenbach und Anteilen von Wickersdorf und Schwaben an Ernst von Schonburg 7 Diese unter kursachsischer Lehnsherrschaft stehenden Orte wurden fortan als Grundherrschaft Tirschheim durch die Schonburgischen Herrschaften verwaltet Zu Beginn des 15 Jahrhunderts kam das Kloster Remse durch standigen Erwerb von Grundbesitz zu einer gewissen Blute Um 1522 wirkten ca 50 Personen inklusive Hofleute und Gesinde im Kloster Infolge des Bauernkrieges verliess im Jahr 1525 der letzte Benediktinerabt von Burgel sein Kloster und ging ins Tochterkloster nach Remse um von da unterstutzt zu werden Das Kloster Burgel wurde im Jahr 1526 aufgehoben Das Tochterkloster Remse wiederum wurde im Zuge der Einfuhrung der Reformation im ernestinischen Kurfurstentum Sachsen und der Sakularisation des geistlichen Besitzes im Jahr 1533 durch den sachsischen Kurfursten Johann Friedrich I formell aufgelost Den Nonnen wurde es freigestellt die nunmehrige Domane zu verlassen oder zu bleiben Im zweiten Fall mussten sie die Ordenskleidung ablegen und sich den Anordnungen der Visitatoren fugen In der Folgezeit verfiel die Klosterkirche Nutzung als Schloss Remissa Bearbeiten nbsp Schloss Remissa Remse historische AnsichtDer als kurfurstliche Domane genutzte Klosterbesitz ging zehn Jahre spater zeitgleich mit den Amtern Penig und Wechselburg die gegen die Schonburgischen Amter Hohnstein Lohmen Wehlen in der Sachsischen Schweiz und der Herrschaft Kriebstein bei Mittweida im Jahre 1543 eingetauscht wurden in den Lehnsbesitz der Herren von Schonburg uber 8 Die Landeshoheit verblieb jedoch beim Kurfurstentum Sachsen Durch den Erwerb der Herrschaft Remse konnten die Herren von Schonburg eine Lucke zwischen den Schonburgischen Herrschaften Glauchau und Waldenburg schliessen Die Herren von Schonburg nutzten das einstige Kloster zunachst als Rittergut Spater erfolgte der schlossahnliche Umbau Christian Ernst von Schonburg Hinterglauchau wurde im Jahre 1681 mit der Herrschaft Remse abgefunden Nachdem das Gut Remse drei Generationen lang in der Linie Hinterglauchau als Nebenresidenz verblieben war kam es an die Linie Forderglauchau Der Dresdner Kaufmann und Bankier sowie kurfurstlich sachsischer Hofkammerrat Christian Friedrich Freiherr von Gregory besass zwischen 1793 und 1797 das Anwesen Von diesem kaufte es Furst Otto Carl Friedrich von Schonburg Waldenburg zuruck Das Rittergut Remse gehorte bis zur Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1945 und der damit einhergehenden Enteignung den Fursten von Schonburg Waldenburg Nach der Bodenreform wurde das ehemalige Rittergut weiterhin durch die LPG landwirtschaftlich genutzt Seit dem Ende der DDR befindet sich hier eine Agrargenossenschaft Die Gebaude des Roten Stocks wurden ab 1993 saniert Ein Erbbegrabnis des Familienzweiges Schonburg Remissa die auf dem Schloss Remissa Roter Stock von Mitte des 17 Jh bis Mitte des 18 Jh residierten 9 existierte offenbar in der benachbarten Dorfkirche St Georg ehemals wohl Teil des Klosters die ebenfalls romanische Ursprunge hat In der zugemauerten Gruft der Dorfkirche wurden bei einer Sondierung drei Sarge aufgefunden Aktuell 2019 wird der Rote Stock noch bewohnt Mietwohnungen Kloster bzw spatere Schlossanlage BearbeitenVon der einstigen Klosteranlage wie Kirche und Kreuzgang ist heute nicht mehr viel erhalten Aus dem Westwerk der Klosterkirche ging der Rote Stock hervor ein massiver Rechteckbau welcher der einzige erhaltene Rest des Klostergebaudes ist Der Name ruhrt von der einstigen Sichtbarkeit der Ziegel her Nach der Sakularisation des Klosters in der Mitte des 16 Jahrhunderts liessen die neuen Besitzer den auf einem Grundrissmass von ca 18 m 7 50 m errichteten Kirchturm zu einem Herrensitz in einer einfachen Renaissanceform umbauen Seitdem diente der Rote Stock den Herren von Schonburg als Nebenresidenz Durch das Hinzufugen von Fenstern und Geschossdecken entstand ein Wohngebaude mit einem schlichten Satteldach und Dachreiter Die die beiden Obergeschosse und der Spitzboden werden vom zentral gelegenen Eingang aus uber eine seitlich angelegte Treppe erreicht In der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde ein Anbau hinzugefugt der den Bediensteten des Rittergutes als Wohngebaude diente Dieses wird vom ersten Obergeschoss uber einen Durchgang erreicht Besitz BearbeitenDorferBreitenbach Ebersbach Franken nach 1488 nur noch anteilig 1 Harthau sachs Anteil 2 seit 1365 Kertzsch Kleinchursdorf Lipprandis Neukirchen sachs Anteil 2 Oberdorf seit 1492 Oberwiera Anteil 3 Oberwinkel Oertelshain Remse Tettau seit 1492 Weidensdorf Wunschendorf seit 1492 1 die anderen Anteile gehorten zur wettinischen Herrschaft Wolkenburg und zur schonburgischen Herrschaft Waldenburg 2 der andere Ortsanteil gehorte in das Kreisamt Altenburg Herzogtum Sachsen Altenburg 3 der andere Ortsanteil gehorte in die Herrschaft Waldenburg Schonburgische Herrschaften Ehemaliger BesitzGrumbach bis 1495 Reichenbach 1488 an die schonburgische Grundherrschaft Tirschheim Schwaben Anteil 1488 an die schonburgische Grundherrschaft Tirschheim Tirschheim 1488 an die schonburgische Grundherrschaft Tirschheim Wickersdorf sachs Anteil 1488 an die schonburgische Grundherrschaft Tirschheim Kloster Schlosser Ritterguter und VorwerkeKloster Remse nach 1533 Schloss Rittergut Tettau Vorwerk BreitenbachLiteratur BearbeitenWolf Dieter Rober Steffen Winkler Kloster Remse In Schriftenreihe Heft 6 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1986 S 13 16 K G Eckardt Zur Geschichte des Klosters Remse bei Waldenburg In Archiv fur sachsische Geschichte 3 Bd Leipzig 1865 S 221 Reinhard Nestler Chronik von Remse an der Mulde 1928 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Remse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Kloster und spatere Schloss Remse auf www historisches sachsen de Eintrag zu Herrenhaus Remse Roter Stock in der privaten Datenbank Alle Burgen Das Schloss Remse auf www sachsens schlosser de Die Herrschaft Remse im Handbuch der Geographie ab S 231Einzelnachweise Bearbeiten Schwaben auf der Webseite der Stadt Waldenburg Grumbach auf der Webseite der Gemeinde Callenberg Reichenbach auf der Webseite der Gemeinde Callenberg Beschreibung der Gemeinde Schonberg und ihrer Ortsteile auf der einer privaten Webseite S 71 Walter Huttel Musikleben und Musikpflege In Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 1991 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 Klosterschule Remse S 109 Reichenbach auf der Webseite der Gemeinde Callenberg Schwaben auf der Webseite der Stadt Waldenburg Wolf Dieter Rober Burgen und Schlosser In Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 S 20 Anmerkungen zum Kloster Remse Kirche und Kunst In Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 Kloster und Nebenlinie Schonburg Remissa in Remse S 100 101 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Remse amp oldid 225186352