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Das ehemalige Kloster Elsey lag in Elsey heute Hagen Hohenlimburg 1 Historischer Stiftsbereich ElseySiegel Stift Elsey 14 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Priorinnen und Abtissinnen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grundung des Klosters Elsey wurde durch eine Stiftung der Grafin Methildis von Holland der Witwe des Grafen Arnold von Altena Isenberg ermoglicht nachdem sie 1222 die neu errichtete Kirche zu Elsey gegen ihre Eigenkirche zu Bigge mit dem Erzbischof Engelbert I von Koln eingetauscht hatte 2 Mitstifter und Schenkender war in der Dotationsurkunde von 1223 auch Mechthildes Sohn Graf Friedrich von Altena Isenberg reg 1209 1226 3 durch dessen Leute der Kolner Erzbischof Engelbert ein Vetter zweiten Grades von Friedrich beim Versuch seiner Gefangennahme am 7 November 1225 bei Gevelsberg erschlagen wurde 4 Die Vogtei uber das Kloster lag in der Hand der Stifterfamilie nachdem aber Graf Friedrich wegen Mordes mit Acht und Bann belegt worden war nahm Erzbischof Heinrich I von Koln am 17 August 1227 das Kloster in seinen Schutz und befreite es von der Vogteigerechtsamkeit Zeugen waren u a die Grafen von Arnsberg und von der Mark 5 Uber die Ordenszugehorigkeit und die Besetzung der Neugrundung mit einer geistlichen Korporation geben die fruhesten Quellen keine Hinweise Erst in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts ist die Zugehorigkeit zum Pramonstratenserorden urkundlich bezeugt Schutzpatronin des Klosters war von Anfang an die hl Jungfrau Maria 6 Die Leitung des Instituts lag in der Anfangszeit in den Handen einer Priorin Seit der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts ubernahm ein Propst diese Aufgabe Er leitete und reprasentierte das Kloster unter Mitwirkung einer Priorin und des Konvents Das Amt des Propstes wurde in der Regel von Angehorigen der Ministerialen Geschlechter der Grafen von Limburg und der Grafen von der Mark bekleidet Zwischen 1227 und den 1490er Jahren sind urkundlich 16 Propste namentlich bezeugt Der Konvent setzte sich ebenfalls aus Angehorigen des landsassigen niederen Adels der Grafschaften Mark und Limburg zusammen Von 1270 bis 1804 sind 110 Konventualinnen und Kapitularinnen namentlich bekannt Der klostereigene sogenannte Kuchenhof mit ca 70 80 Morgen Grosse diente der Versorgung 7 Samtliche Gebaude des Klosters waren von einer Ringmauer umgeben Im Zuge der fortschreitenden Sakularisierung ihrer Lebensweise vollzog die Korporation im spaten 15 Jahrhundert die Umwandlung in ein adeliges freiweltliches Damenstift Die weltlichen Geschafte ubernahm nun eine Abtissin Das Stift wurde aber im Laufe der Zeit immer starker nur eine Versorgungsinstitution fur Tochter des Adels Da die Frauen keine Nonnen unter strengem Gelubde waren durften sie Eigenbesitz haben und konnten das Stift wieder verlassen etwa wenn sie heiraten wollten Die Seelsorge wurde ab 1499 einem Pfarrer ubertragen Diese bewohnten den stiftseigenen Wiedemhof mit dessen samtlichen Einkunften Renten und Gerechtigkeiten Von den verschiedenen Stiftspredigern erlangte vor allem der Pfarrer Johann Friedrich Moller 1750 1807 eine grosse Bekanntheit und Ausstrahlung Seine theologischen und historischen Arbeiten sowie sein politisches Engagement reichten weit uber die Territorien der Grafschaften Mark und Limburg hinaus Letzter Pfarrer vor der Aufhebung des Stifts wurde ab 1808 Melchior Wilhelm Hulsemann 1781 1865 1587 wahrend des Kolnischen Krieges wurde das Stift durch Brandschatzung ein Raub der Flammen Bis Mitte des 17 Jahrhunderts dauerte der Neubau der Kurienhauser an gleicher Stelle unterhalb der Pfarrkirche 8 Nach der in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts wirksam gewordenen Reformation waren Angehorige des katholischen lutherischen und reformierten Bekenntnisses im Stift vertreten Ein Stiftsamtmann ubernahm gegen Entgelt ab 1680 einen Teil der administrativen Aufgaben der fruheren Propste Letzter Stiftsamtmann war bis Ende 1811 Friedrich Moritz Casimir Holtschmit 1766 1844 Die Existenzgrundlage der Korporation bildete das im 13 Jahrhundert vornehmlich durch Schenkung im 14 und 15 Jahrhundert durch Kauf erworbene Grundeigentum Die erste Schenkung war 1223 das pomerium et mansus Gerwini des Friedrich von Isenberg und die Verpfandung von einer Muhle und Haus Barme 9 Die mit Abstand grossten Besitzungen des Klosters waren der von der Adelsfamilie Ovelacker 1266 gekaufte Niederschulten Hof in Langendreer Wert 1811 20 281 Francs und der von Rutger von Horst 1293 geschenkte Schultenhof in Suntum bei Bochum Laer Wert 1811 32 241 Francs Dessen jahrliche Abgabe an das Stift betrug im Jahr 1811 80 Scheffel Roggen 80 Scheffel Gerste 104 Scheffel Hafer 4 Scheffel Weizen 4 Schweine und 4 Scheffel Erbsen Weitere ausserhalb liegende Besitzungen gab es in Hengsen 7 Hofe Solde 2 Schuren 1 und Wellinghofen 1 Zeitweise auch in Laer Oespel Renninghausen Wickede Tiefendorf und Genna Die meisten Besitzungen aber in der Umgebung des Stifts so in Elsey 20 Hofe Reh 7 Henkhausen 7 Holthausen 2 Hassley 1 Ergste 2 und Leckingsen 1 Damit war das Stift nach dem Landesherrn und den Herren von Brabeck zu Letmathe der drittgrosste Grundbesitzer der Grafschaft Der Erwerb des adeligen Hauses Berchum im Jahre 1793 durch das seit 1753 rein protestantische Stift gab diesem vor allem eine Stimme auf dem Landtag der Grafschaft Limburg Vor der Aufhebung verfugte das Stift neben umfangreichem Wald und Wiesenbesitz uber 53 Hofe und Kotten unterschiedlicher Grosse Unter den 11 Stiften und Klostern des Ruhr Departements nahm Elsey damit hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Leistungsfahigkeit mit durchschnittlich 8400 Francs jahrlicher Einnahmen den 9 Platz ein und zahlte somit zu den kleinsten Stiften in diesem Verwaltungsbezirk 10 Im Zusammenhang mit einer Neuordnung des Finanzwesens im Grossherzogtum Berg wurde das Stift Elsey durch ein kaiserlich franzosisches Dekret vom 22 Juni 1811 aufgehoben 11 Nach dem Ende der franzosischen Herrschaft standen ab November 1813 die Stiftsguter der Grundbesitz und die Vermogenswerte unter preussischer Verwaltung Als die jahrelangen Streitigkeiten uber die Pensionsanspruche der letzten Abtissin und ehemaliger Stiftsdamen beigelegt waren ubertrug 1825 die preussische Regierung dem Fursten Emil Friedrich I von Bentheim Tecklenburg die Guter und Nutzungsrechte des aufgehobenen Stifts Damit fand die damals bereits uber 500 jahrige Geschichte von Kloster und Stift schliesslich ein Ende 12 13 Erhalten sind heute noch die denkmalgeschutzte romanische Pfarrkirche funf denkmalgeschutzte Kurienhauser der Stiftsdamen und der ehemalige Stiftskornboden heute Kusterhaus Die evangelisch lutherische Kirchengemeinde Elsey ist auch heute noch eine Patronatsgemeinde des Fursten zu Bentheim Tecklenburg in Rheda Wiedenbruck Priorinnen und Abtissinnen Bearbeiten nbsp Anna Christine Katharina von dem Bottlenberg die viertletzte Abtissin von Elsey regierte von 1753 bis 1776 nbsp Ehemalige Stiftskurie des Klosters Elsey ab 1789 Wohnhaus der Abtissinum 1270 Walburgis Priorin um 1394 Gertrud von Grevel Priorin um 1396 Bele Kuling auch Kulynges Priorin um 1405 Katharina Snyders Priorin um 1414 Else von Eversberg erwahnt im Registrum mortuorum als vrouwe um 1438 Regula Dudinck Priorin Tochter des Heinrich von Dudinck zu Werdringen erwahnt 1468 1486 Margaretha von Neuhof Priorin auch Greyte van Nyenhove 1501 1518 Engela von Holte Frauwe 1521 1545 Ida von Syberg geb um 1490 Fraue Tochter des Henrich von Syberg zum Busch und Margareta Wrede zu Amecke 1551 1556 Sophia Buddberg 1556 vrowe 1556 1577 Anna von der Goy Abtissin 1595 1623 Ludger von Neheim gen Deutscher auch Dutscher 1623 Abtissin 1623 1625 Anna Rump zu Pungelscheid Tochter des Hermann Rump zu Pungelscheid und Elisabeth von Hanxleden Heirat 1625 mit dem niederlandischen General Franz Albert von Brunninghausen 14 1626 1630 Helene von Plettenberg Heirat 1630 mit dem Limburger Drosten Johann von Dincklage 1598 1636 Bildepitaph in der Elseyer Stiftskirche 1630 1639 Gertrud von der Pforten 1639 1640 Anna Lucia von Plettenberg Tochter des Johann von Plettenberg und Christine Vogt von Elspe 1641 1683 Helena von Syberg 1684 Tochter des Adrian von Syberg zum Busch und Margareta von Voss zum Rodenberg 1683 1696 Elisabeth von Lahr 1696 Tochter des Melchior von Lahr und Elisabeth von Brempt 1696 1701 Maria Sibilla Theresia von Lahr 1704 1716 Sophia Johanna Grafin von Bentheim Tecklenburg Tochter des Grafen Johann Adolf zu Bentheim Tecklenburg und Charlotte Landgrafin von Hessen Eschwege verwitwete Herzogin von Sachsen Weissenfels 1716 1753 Sophie Amelie Dorothee Grafin von Bentheim Tecklenburg Tochter des Grafen Friedrich Moritz zu Bentheim Tecklenburg und Christina Maria Grafin zu Lippe Brake 1753 1776 Anna Christina Catharina von dem Bottlenberg gen Kessel zu Neuhof 1776 Tochter des Friedrich Christian von dem Bottlenberg zu Hackhausen und Elisabeth Josine von Neuhof Erbin zu Neuhof 1776 1797 Amalia Dorothea Elisabeth von dem Bottlenberg gen Kessel zu Neuhof 1797 Schwester von Anna Christina Catharina 1797 1802 Wilhelmine Sophie von Cornberg Tochter des Carl Wilhelm Ludwig von Cornberg und Sophia Charlotte Wilhelmina Elisabeth von Freytag Heirat 1802 mit Freiherr von Hovel zu Ruhr 1802 1808 Luise Friederica Christiana von Ledebur 1769 1838 in Elsey nicht prabendiert Tochter des Christian Heinrich Ernst von Ledebur und Friederica von Goertz gen WrisbergLiteratur BearbeitenEdeltraud Klueting Das freiweltliche adelige Damenstift Elsey Geschichte Verfassung und Grundherrschaft in Spatmittelalter und Fruhneuzeit Freunde der Burg Altena Altena 1980 Altenaer Beitrage 14 ISSN 0516 8260 zugleich Bochum Ruhr Univ Diss 1976 Gerhard E Sollbach Die Anhanglichkeit der Stiftsdamen an ihr Institut ist nicht mehr so stark wie damals Das unruhmliche Ende des Stifts Elsey vor 200 Jahren In Hohenlimburger Heimatblatter 73 Jg 2012 H 9 S 289 300 Johann Dietrich von Steinen Westphalische Geschichte Teil 4 1760 V Kapitel Vom Hochadlich Freyweltlichen Stift Elsey S 1351 1360 Uni Munster pdf 9 Clemens Kreuzer Die Elseyer Geschichte des Langendreerer Niederschulten Hofes In Hohenlimburger Heimatblatter 77 Jg 2016 H 12 S 401 425 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Elsey Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Elsey in Hagen Hohenlimburg Die Sage von Die weisse Jungfrau von Elsey Urkundenregesten aus dem Furstlichen Archiv Rheda Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Einzelnachweise Bearbeiten Ehemaliges Stift Elsey Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 423 In KuLaDig Kultur Landschaft Digital abgerufen am 13 Juli 2022 1 Ralf Blank Stephanie Marra Gerhard E Solbach Hagen Geschichte einer Grossstadt und ihrer Region Klartext Verlag Essen 2008 S 161 164 Westfalisches Urkundenbuch Hrsg Vereine fur Geschichte und Alterthumskunde Westfalens Band VII 1 Abt 1200 1237 Munster 1901 Urk 238 S 102 03 2 Wilhelm Bleicher Reinhold Stirnberg Zur Rekonstruktion des Klosters Elsey von 1223 pdf 3 Westfalisches Urkundenbuch Band VII 1 Abt 1200 1237 Munster 1901 Urk 294 S 123 4 Germania Sacra Klosterdatenbank Pramonstratenserinnenabtei Elsey 5 Claudia Friske Landesherrliche Forsthoheit und adelige Markenherrschaft in der westfalischen Grafschaft Limburg Munster 2005 S 116 Hermann Esser Hohenlimburger Heimatbuch Verlag Mark amp Kreutzberg Hohenlimburg 1925 S 44 pdf 6 pomerium Obstgarten oder freier Platz und mansus Land des Gerwini Lage unbekannt Muhle und Haus Barme links der Lenne heute Flurbezeichnung Barmerfeld Nahe Sundernhof Edeltraud Klueting Stift Elsey und seine raumliche Verflechtung im sudlichen Westfalen In Westfalische Zeitschrift Bd 126 27 1976 77 S 27 50 pdf 7 Walter Vollmer Westfalische Stadtebilder Berichte und Betrachtungen C Bertelsmann Verlag Gutersloh 1963 S 261 Edeltraud Klueting Das freiweltliche adelige Damenstift Elsey Geschichte Verfassung und Grundherrschaft in Spatmittelalter und Fruhneuzeit Altenaer Beitrage Band 14 1980 S 26 213 Esser Hermann Hohenlimburg und Elsey Dortmund 1907 S 44 45 Digitale Sammlungen der Universitats und Landesbibliothek Munster pdf 8 Anton Fahne Geschichte der westphalischen Geschlechter 1858 S 81 mit Stammtafel51 360233333333 7 5618666666667 Koordinaten 51 21 36 8 N 7 33 42 7 O Normdaten Korperschaft GND 7762798 2 lobid OGND AKS VIAF 209856941 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Elsey amp oldid 239171200