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Die katholische Pfarrkirche St Martin ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Bigge einem Ortsteil der Stadt Olsberg im Hochsauerland in Nordrhein Westfalen St Martin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Turm 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Glocken 3 2 1 Neue Glocken 4 Literatur 5 BelegeGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Blick auf den Altarraum nbsp Sudportal mit St Martin nbsp Marienaltar nbsp KreuzaltarDie ursprungliche Kirche ist vermutlich eine ehemalige Konigshofkapelle Erstmals urkundlich erwahnt wurde sie 1222 Laut dieser Urkunde tauschte Engelbert I mit Grafin Mathilde von Altena das Patronatsrecht an der Kirche in Elsey gegen die Rechte an der Kirche St Martinus in Bigge Im selben Jahr wurde der erste Priester Conrad Sacerdos in Bige urkundlich erwahnt Die alteste Kirche muss um etwa einen Meter tiefer als die heutige gelegen haben da man zum Treppenaufgang des Turmes so tief hinabsteigen muss Die heutige Kirche wurde von 1769 bis 1773 errichtet Am Sudportal findet sich die Bezeichnung 1770 Der Turm konnte aus dem 11 bis 13 Jahrhundert stammen Die Kirche von 1770 war ein einschiffiges Gebaude mit querrechteckigen gratigen Kreuzgewolben Von dem gotisierenden Barocksaal sind drei Joche erhalten Eine Erweiterung um ein neoromanisches Querschiff wurde von 1888 bis 1889 vorgenommen Zur selben Zeit wurden zwei Sakristeien und ein Betraum fur die Familie von Wendt angebaut Das Mauerwerk und die Gewolbe der Kirche wurden aus Bruchstein hergestellt und verputzt Die Tur und Fensterumrahmungen sowie die Sockelschrage wurden aus Sandstein gemauert Die Dacher und Strebpfeiler sind mit Schiefer gedeckt Alle Gesimse wurden aus Holz angefertigt Das rundbogige Sudportal mit reichem Gebalk tragt die Inschrift eCCesIa DeI beatiqVe MartInI noVa sVrgebat Die Kirche Gottes und des heiligen Martinus entstand neu die grossen Lateinischen Buchstaben sind ein Chronogramm und bedeuten die Jahreszahl 1770 In einer Muschelnische steht eine Figur des heiligen Martin die von dem Bildhauer Leonard Falter aus Buren geschaffen wurde Am 2 April 1945 zum Ende des Zweiten Weltkrieges begannen US Truppen Bigge zu Beschiessen 1 In der Nacht zum 5 April wurde der Bereich von St Martin besonders beschossen Der Kuster wurde durch einen Granatsplitter getotet Sieben Menschen kamen im Schutzraum im Glockenturm um der einen Volltreffer erhielt Bis auf den Hochaltar war die Kirche verwustet Von 1975 bis 1976 wurde innen und aussen umfangreich renoviert Die Ausmalung erfolgte unter Verwendung von Strukturen Farben und Motiven der Gestaltung von 1894 Von der alten Ausmalung sind drei Apostelkreuze im unteren Teil der Kirche und die Vergoldung der oberen Partien des sudlichen Beichtstuhles erhalten Die Kirche wurde nach den Bestimmungen des zweiten Vatikanischen Konzils umgestaltet und mit einem Zelebrationsaltar der im Schnittpunkt von Chor und Querschiff aufgestellt wurde umgestaltet Neue Bleiglasfenster wurden eingebaut sie sind ein Werk von Nikolaus Bette aus Essen Gezeigt werden uberwiegend Szenen aus dem neuen Testament Das sudliche Rundfenster im Querschiff zeigt die funfzehn Geheimnisse des Rosenkranzes im nordlichen Rundfenster sind Szenen des alten Testamentes dargestellt Turm BearbeitenVon der ursprunglichen Kirche ist der heutige Westturm erhalten In der Westwand des Turmes ist noch der rundbogige Anschluss an das alte Schiff ersichtlich Die Turmwande sind 2 5 m dick In der Nord und Westwand fuhren Treppen in die oberen Geschosse die mit romanischen Kreuzgewolben uberdeckt sind Die Mauern sind nur durch wenige Schlitzfenster gegliedert Die Wande der Glockenstube sind durch jeweils zwei Schalloffnungen unterteilt Das ursprunglich vorhandene Fenster in der Westwand wurde bis auf eine kleine Offnung zugemauert Auf dem Turm sitzt als Helm eine achtseitige Pyramide 2 Den Abschluss bilden eine Kugel ein Kreuz und ein Hahn die 1963 restauriert wurden Der Turm ist etwa 50 Meter hoch Im Innenraum des Turmes ist eine Gedachtniskapelle fur die Gefallenen der beiden Weltkriege eingerichtet Ausstattung BearbeitenDer Hochaltar ist eine Arbeit des Bildhauers Fleige aus Munster er wurde von Pfarrer Trippe gestiftet In gotischer Schnitzerei zeigt er zwei Reliefs mit den Darstellungen der Anbetung der Konige und der Hochzeit zu Kana Der Altar ist reich illuminiert Drei Altare und eine Kanzel wurden 1770 von einem Briloner Minoriten gebaut sie wurden bei dem Neubau 1893 abgebrochen und beseitigt Von der ursprunglichen Ausstattung sind noch vier Beichtstuhle und der Orgelprospekt vorhanden Der Drehtabernakel vom alten Hochaltar steht in der Sakristei Die Kapitelle und Basen der schrag nach aussen stehenden Pilaster bestehen aus Rocaille Auf den Basen knien Putten auf der Halbkreisnische ist ein geschweiftes Hauptgesims mit einer Kartusche aufgesetzt bekront mit einem Pelikan Die vier Beichtstuhle sind reich in Rocaille verziert sie tragen als Bekronung jeweils ein Flachrelief Es bezieht sich auf das Busssakrament Dargestellt werden Jesus und die Samariterin Jesus und Maria Magdalena Petrus mit dem hahn und der verlorene Sohn mit seinem Vater Der Marienaltar ist der Seitenaltar an der Nordseite Uber ihm befindet sich ein Medaillon mit der Kronung Mariens An der Sudseite steht der Kreuzaltar daruber ein Medaillon mit dem Schweisstuch der Veronika An den Seitenwanden des Hochchores stehen die Figuren der Patrone der Bigger Filialkirchen St Hubertus St Laurentius St Barbara St Nikolaus und St Johannes der Taufer Orgel Bearbeiten nbsp Oestreich Orgel von 1789Der Rokoko Orgelprospekt wurde 1783 angefertigt Die Pfeifen sind in 15 Feldern angeordnet Die mittlere Bekronung bilden grosse Freiplastiken zwei Posaune blasende Engel und der Konig David 3 Das Orgelwerk geht zuruck auf den Orgelbauer Johann Markus Oestreich erbaut in den Jahren 1783 bis 1789 Das Orgelwerk wurde im Laufe der Zeit mehrfach repariert und in den Jahren 1952 und 1970 umfangreich umgestaltet 1989 wurde die Orgelbaufirma Fischer und amp Kramer Endingen mit der Rekonstruktion des Orgelwerks von Oestreich beauftragt Das Schleifladen Instrument hat heute 29 Register 1966 Pfeifen auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 4 I Hauptwerk C f31 Principal 8 2 Gedackt 8 3 Viola da Gamba 8 4 Quintaton 8 5 Octav 4 6 Flote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Octav 2 9 Mixtur V 2 10 Zimbel II 1 11 Cornet V 8 12 Bourdon 16 13 Trompete 8 II Mittelpositiv C f314 Gelindgedackt 8 15 Flaut travers 8 16 Salicional 8 17 Principal 4 18 Duiflote 4 19 Flageolet 2 20 Quinte 1 1 3 21 Mixtur III 1 22 Vox humana 8 Tremulant Pedalwerk C f123 Subbass 16 24 Octavbass 8 25 Flotbass 8 26 Octav 4 27 Mixtur IV 2 2 3 28 Posaune 16 29 Trompete 8 Glocken Bearbeiten Die Glocke im Turmchen uber der Vierung hat einen Durchmesser von 45 cm sie wurde 1667 gegossen Die Glocke von 1545 mit einem Durchmesser von 92 cm wurde 1942 abgeholt und sollte zu Kriegszwecken eingeschmolzen werden Sie wurde nach dem Krieg auf dem Glockenfriedhof in Hamburg wiedergefunden Der entstandene Sprung wurde geschweisst die Glocke dient als Stundenschlag fur die Turmuhr Zwischen Blumenkranzen ist in gotischen Minuskeln die Inschrift Charitas Byn Ich Genannt in Disser Tit Veiller Unbekannt Doch roppe ich Fredde Dem Donner Vnde allen Menschen in Leffte zu komen Johan Von Collen Gote Mich MVcXXXXV zu lesen Neue Glocken Bearbeiten Ein neues Gelaut wurde 1947 von der Glockengiesserei Humpert in Brilon gegossen Ave Maria Glorreiche Himmelskonigin auf Erden sei uns Helferin Die Glocke hat einen Durchmesser von 125 cm und wiegt 1 121 kg Sie ist auf den Ton e gestimmt St Josef treuer Handwerksmann nimm dich deiner Kinder an Der Durchmesser betragt 105 cm die Glocke wiegt 675 kg sie ist auf den Ton g gestimmt St Martin Bigger Schutzpatron bitt fur uns an Gottes Thron mit einem Durchmesser von 94 cm und einem Gewicht von 471 kg Ton a St Sebastian heisse ich Bigger Schutzen schenkten mich Sie ist 330 kg schwer hat einen Durchmesser von 83 cm und den Ton h Literatur BearbeitenGeorg Dehio Begrunder Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 2 Dorothea Kluge Wilfried Hansmann Westfalen Neubearbeitung Deutscher Kunstverlag Munchen u a 1969 Paul Michels Nikolaus Rodenkirchen Franz Herberhold Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen 45 Band Kreis Brilon Hrsg Wilhelm Rave Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster 1952 Belege Bearbeiten Hugo Cramer Der Landkreis Brilon im Zweiten Weltkriege 1939 1945 Josefs Druckerei Bigge 1955 Abschnitt Bigge S 154 156 Paul Michels Nikolaus Rodenkirchen Franz Herberhold Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen 45 Band Kreis Brilon Hrsg Wilhelm Rave Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster 1952 S 116 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 2 Westfalen Deutscher Kunstverlag Munchen 1969 S 49 Umfassende Informationen zur Geschichte der Oestreich Orgel Memento des Originals vom 7 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geistliche abendmusik bigge de51 358519 8 471076 Koordinaten 51 21 30 7 N 8 28 15 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Bigge amp oldid 230271795