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Dieser Artikel behandelt das Schloss Neuenhof in Ludenscheid Fur das gleichnamige Schloss im Eisenacher Ortsteil Neuenhof siehe Schloss Neuenhof Eisenach Das Schloss Neuenhof gehort zu den kunsthistorisch und stadtgeschichtlich herausragenden Baudenkmalern Ludenscheids Das Wasserschloss liegt im Suden der Stadt im Elspetal Von der B 229 geht eine beschilderte Strasse ab Da die Anlage vom Eigentumer Alhard Graf von dem Bussche Kessell bewohnt wird kann das Innere nicht besichtigt werden Schloss Aufnahme 2005LuftbildRuck und Seitenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Osemundhammer 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenUrkundlich wird auf das Schloss im Jahr 1326 erstmals hingewiesen Andere Dokumente und Neuenhofs Lage an einem Fernweg lassen vermuten dass es sich ursprunglich um eine befestigte Burganlage handelte Archaologische Funde von 1981 belegen dass bereits eine mittelalterliche Burg den Platz des heutigen Wasserschlosses innehatte Unmittelbar an den Fundamenten wurden im heutigen Wassergraben Scherben von Gebrauchsgeschirr aus dem 14 Jahrhundert gefunden 1643 war das Haupthaus des Schlosses neu errichtet worden 1 Dies erfolgte teilweise auf den Grundmauern des mittelalterlichen Vorgangerbaus 2 1693 wurde das Haupthaus durch Brand schwer beschadigt Der Wiederaufbau einschliesslich verschiedener Erweiterungen erfolgte bis 1695 Die Aussenmauern des Gebaudes von 1643 wurden als Innenwande wiederverwendet und die Eckpavillons oder Turme an der Ostseite entstanden 3 Im 18 Jahrhundert geschahen zahlreiche weitere bauliche Veranderungen 4 1746 entstand der markante Mittelrisalit zwischen den Turmen 5 Letzte bedeutende Etappe der Baugeschichte war 1808 der Neubau der nordlichen Vorburg Das Schloss ist der Stammsitz des Adelsgeschlechts derer von Neuhoff Die letzte Namenstragerin vor Ort Elisabeth Josina von Neuhoff ehelichte 1714 den Freiherrn Friedrich Wilhelm Leopold Christian von Bottlenberg Angehoriger eines bergischen Adelsgeschlechts Der Grossvater Josines Steffen von Neuhoff 1608 1671 hatte den ersten nachmittelalterlichen Bau 1643 errichten lassen Der letzte dauernd auf Neuenhof wohnhafte von Bottlenberg verstarb 1820 ledig Sein Erbe war Julius Clamor Freiherr von dem Bussche Ippenburg 1840 vom preussischen Konig zum Graf von dem Bussche Ippenburg genannt von Kessell erhoben Seine Nachfahren residierten bis in die 1970er Jahre nicht mehr in Neuenhof sondern auf Schloss Ippenburg Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurden 1943 und 1944 in dem Forstbetrieb des Schlosses Neuenhof untergebracht und nach spateren Zeugenaussagen unmenschlich behandelt 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden grosse Teile des Herrensitzes viele Jahre von der belgischen Militarkommandantur beschlagnahmt Ansonsten beschrankte sich die zivile Nutzung auf die Forstverwaltung sowie die Landwirtschaft Im sudlichen Wirtschaftsflugel befanden sich Kuhstalle in welchen lange Vorzugsmilch produziert wurde Erst 1974 bezog Alhard Graf von dem Bussche Kessell das Schloss wieder dauerhaft Beschreibung BearbeitenDer Hauptbau ist ein rechteckiger zweigeschossiger Kubus dessen Hofseite von zwei Turmen mit geschweiften Hauben flankiert wird Mittig zwischen den Turmen stellt ein Giebel mit grossem geschnitztem Wappen das herausragende Schmuckelement dar Es ist die Hochzeitstafel der erwahnten Elisabeth Josine von Neuhof und Wilhelm Christian von Bottlenbergs aus dem Jahr 1714 Das Original hangt seit 1949 in der Burg Altena Dem allseits von Wassergraben umgebenen Hauptbau ist ein Ehrenhof mit flankierenden Wirtschaftsbauten aus dem 18 und 19 Jahrhundert vorgelagert Am ostlichen Hofabschluss bemerkenswert ist eine reich geschmuckte schmiedeeiserne Toranlage Vergleichbar reprasentative Anlagen sind im sudlichen Westfalen eher selten Osemundhammer BearbeitenIn jungster Zeit wurde die offentliche Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit industriearchaologischen Funden auf Schloss Neuenhof gelenkt Die Funde verweisen auf eine wohl von den dortigen Grundherren betriebene Eisenerzeugung Direkt unterhalb der Schlossanlage sind heute noch die Reste eines Osemundhammers zu erkennen u a in Form von ehemaligen Stauteichen Die Anlage von der sie zeugen zahlt vermutlich zu den altesten bekannten im Raum Ludenscheid Historische Uberlieferungen zum Hammer reichen bis in die Zeit nach dem Dreissigjahrigen Krieg also in die Mitte des 17 Jahrhunderts zuruck Die neuen Funde zeigen jedoch dass die Geschichte der Eisenverhuttung und Verarbeitung hier mindestens bis in das 14 Jahrhundert zuruckreicht Literatur BearbeitenAlhard Freiherr von dem Bussche Kessell Wasserschloss Neuenhof Munster 1983 Westfalische Kunststatten Heft 26 Heimatbund Markischer Kreis Kunst und Geschichtsdenkmaler im Markischen Kreis Bearbeitet von Ulrich Barth Ehnar Hartmann August Kracht 1 Auflage Balve 1983 ISBN 3 89053 000 1 Seite 400 404 Einzelnachweise Bearbeiten Alhard Frhr von dem Bussche Kessel S 4 Heimatbund Markischer Kreis Kunst und Geschichtsdenkmaler im Markischen Kreis S 401 Heimatbund Markischer Kreis Kunst und Geschichtsdenkmaler im Markischen Kreis S 402 Alhard Frhr von dem Bussche Kessel S 6ff Heimatbund Markischer Kreis Kunst und Geschichtsdenkmaler im Markischen Kreis S 402 Matthias Wagner Arbeit macht frei Zwangsarbeit in Ludenscheid 1939 1945 Ludenscheid 1997 S 40Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Neuenhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gutsverwaltung Schloss Neuenhof Denkmalliste der Stadt Ludenscheid51 198683333333 7 6292388888889 Koordinaten 51 11 55 3 N 7 37 45 3 O Normdaten Geografikum GND 4223851 1 lobid OGND AKS VIAF 246602896 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Neuenhof amp oldid 234827160