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Bei der Kirche St Josef handelt es sich um ein Bauwerk aus den ersten Jahren des 17 Jahrhunderts Bis 1994 war sie ein evangelisches Gotteshaus bis 1945 das Zentrum des ostpreussischen Kirchspiels Aweyden Heute ist sie Pfarrkirche der 1989 gegrundeten romisch katholischen Pfarrei Nawiady in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren St Josefs Kirche in Nawiady Kosciol sw Jozefa w Nawiadach Kirche AweydenDie einst evangelische heute katholische Pfarrkirche in Nawiady AweydenDie einst evangelische heute katholische Pfarrkirche in Nawiady AweydenBaujahr 1600 1603Einweihung 1603Turm 1687Stilelemente Feldsteinkirche verputzt Bauherr Evangelische Kirchengemeinde Aweyden Kirchenprovinz Ostpreussen Evangelische Kirche der altpreussischen Union Lage 53 42 51 6 N 21 19 25 2 O 53 71432 21 32368 Koordinaten 53 42 51 6 N 21 19 25 2 OAnschrift Nr 85NawiadyErmland Masuren PolenZweck Romisch katholische bis 1994 evangelisch lutherische PfarrkirchePfarrei Nr 36A11 710 NawiadyBistum Erzbistum Ermland Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 3 1 Evangelisch 3 1 1 Kirchengeschichte 3 1 2 Historischer Evangelischer Friedhof 3 1 3 Kirchspielorte bis 1945 3 1 4 Pfarrer bis 1945 3 1 5 Kirchenbucher 3 2 Katholisch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenNawiady deutsch Aweyden liegt 18 Kilometer sudlich der Kreisstadt Mragowo deutsch Sensburg in der sudlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland Masuren Durch den Ort verlauft die Landesstrasse 59 die Gizycko Lotzen und Mragowo mit Rozogi Friedrichshof unweit der Grenze zur Woiwodschaft Masowien verbindet Eine Bahnanbindung besteht nicht Die Kirche steht im sudlichen Ortsbereich nordostlich der Hauptstrasse Kirchengebaude BearbeitenBereits im Jahr 1437 wurde in Aweyden eine Kirche erwahnt 1 Somit war es die alteste Kirche in ganz Masuren 2 und stammte aus der Ordenszeit 3 In den Jahren 1600 bis 1603 entstand ein Neubau 1 der bis heute erhalten ist ein verputzter chorloser Feldsteinbau mit gestaffeltem Ostgiebel Im Jahr 1670 wurde im Osten die Sakristei mit einem reizvollen Volutengiebel 3 angebaut 4 und im Jahr 1687 folgte der Westturm mit dem holzernen Oberbau 1 In den Jahren 1881 und 1933 34 fanden umfangreiche Restaurierungsmassnahmen statt Der Innenraum des Kirchenschiffes war ursprunglich mit einem Holzgewolbe uberdeckt einem Hangeboden mit einem Trapezschnitt gekront 2 Der einstige Kanzelaltar war aus Einzelteilen vom Anfang des 17 Jahrhunderts zusammengefugt und wurde spater durch einen einfachen Altartisch und eine links vom Altar stehende Kanzel ersetzt 1 Die alte Kanzel dient heute als Unterbau des neuen Altars 4 Von dem alten Flugelaltar fehlt der Mittelteil eine Dreifaltigkeitsgruppe Die Flugel sind aussen mit den Figuren der Apostel bemalt und innen mit Szenen aus der Passion Jesu Christi 4 Der Taufengel entstand um 1700 1 Er wurde nach 1945 mit leuchtenden Farben bemalt Im Jahr 1764 entstand die reich verzierte Tur der Sakristei 4 und 1806 erhielt die Kirche eine Orgel 1 Der quadratische Turm ist an die Westseite der Kirche angefugt Sein zweigeschossiger Unterbau weist gotische Formen auf der obere Teil ist verbrettertes Fachwerk mit zeltformigem Pfannendach 3 In seinem Innern fuhrt eine gemauerte Wendeltreppe zum Glockenstuhl mit den ursprunglich zwei Glocken hinauf Nach 1945 wurde die Kirche weiterhin von der evangelischen Gemeinde genutzt In den 1980er Jahren haben die Katholiken das Gebaude angemietet im Jahr 1994 dann schliesslich kauflich erworben 2 Besonders der Innenraum wurde den veranderten liturgischen Brauchen angepasst weiterhin jedoch stand die Kirche fur evangelische Gottesdienste zur Verfugung Sie tragt nach ihrer Umwidmung den Namen des Hl Josef 5 Kirchengemeinde BearbeitenEvangelisch Bearbeiten Kirchengeschichte Bearbeiten In der bereits 1437 in Aweyden erwahnten Kirche 6 fasste bereits 1525 die Reformation Fuss Zunachst gehorte das Kirchspiel zur Inspektion Rastenburg polnisch Ketrzyn dann bis 1945 zum Kirchenkreis Sensburg in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Im Jahr 1925 zahlte das Kirchspiel etwa 7 000 Gemeindeglieder die in einem mehr als zwanzig Ortschaften umfassenden Gebiet wohnten 6 Bereits 1613 amtierten hier zwei Geistliche gleichzeitig spater wurden zusatzlich Hilfsprediger eingesetzt 7 um die Arbeit an der immer grosser werdenden Zahl der Gemeindeglieder zu bewaltigen Zu Beginn des 20 Jahrhunderts reiften Plane zur Entlastung der Pfarre Aweyden sowohl in Peitschendorf polnisch Piecki als auch in Langendorf polnisch Dluzec neue Kirchengemeinden zu grunden 1934 konnte dieser Plan in Peitschendorf umgesetzt werden fur Langendorf jedoch bis 1945 nicht mehr Im Jahr 1937 feierte die Gemeinde ihren 500 Geburtstag 3 Aufgrund von Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung brach nach 1945 die kirchliche Arbeit im nun Nawiady genannten Dorf ein Nur mit sehr wenigen Mitgliedern verstarkt um Glaubige aus dem Umland konnte hier eine evangelische Gemeinde weiterbestehen der bis 1994 auch noch die Kirche gehorte die dann aber an die seit 1989 hier bestehende katholische Gemeinde verkauft wurde Nawiady ist jetzt eine Filialgemeinde der evangelischen Pfarrei Mragowo in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Historischer Evangelischer Friedhof Bearbeiten nbsp Grabstatte auf dem evangelischen Friedhof Aweyden nbsp Gedenkstein auf dem FriedhofIn Nawiady ist der evangelische und noch aus deutscher Zeit stammende Friedhof erhalten 4 Er steht seit 2004 unter Denkmalschutz Die letzte Bestattung wurde 1999 vorgenommen als die Tochter des bis 1933 in Aweyden amtierenden Standesbeamten Friedrich Alexander Zywietz geboren 1858 gestorben 1933 mit Totenpass aus Deutschland aufgrund ihres letzten Willens hier beigesetzt wurde Die Grabstatten von Friedrich Alexander Zywietz und seiner Tochter Maria Grosskopf geboren als Wilhelmine Marie Auguste Zywietz liegen nebeneinander Am 12 Mai 2007 stellte man auf dem Friedhof einen Gedenkstein auf mit der polnisch deutschen Inschrift Historischer Evangelischer Friedhof in Aweyden Ein Geschlecht vergeht das andere kommt die Erde aberbleibt immer bestehen Koh 1 4 8 Kirchspielorte bis 1945 Bearbeiten Bis 1945 waren in das Kirchspiel Aweyden 24 Dorfer Ortschaften und Wohnplatze eingepfarrt 6 9 Name Geanderter Name1938 bis 1945 Polnischer Name Name Geanderter Name1938 bis 1945 Polnischer Name Alt Kelbonken Altkelbunken Stare Kielbonki Mlinisken Meilern Mlyniska Aweyden Nawiady Moythienen Mojtyny Babienten Babenten Babieta Neu Kelbonken Neukelbunken Nowe KielbonkiBienken Bonigken Bienki Neu Sysdroy Neusixdroi Nowy ZyzdrojCollogienen Kollogienen ab 1926 Modersohn Kosowiec Neuort Ganthen Gant Peitschendorfswerder Ostrow Pieckowski Gollingen Golen Pruschinowen ab 1930 Preussental PrusinowoKleinbruck Mostek Pruschinowenwolka ab 1929 Preussenort Wolka PrusinowskaKrawno Kaddig Krawno Sdrojowen ab 1930 Bornfeld ZdrojewoKrummenort Krzywy Rog Sysdroyofen Sixdroi Zyzdrojowy PiecekLawnilassek Zieglershuben Lawni Lasek Sysdroywolla Kranzhausen Zyzdrjowa WolaLentag Letowo Uklanken Erbmuhle UklankaMacharren Machary Zollernhohe CierzpietyBis 1934 gehorten auch Brodienen polnisch Brejdyny Glashutte Szklarnia Guttenwalde Dobry Lasek Kleinort Pierslawek Langendorf Dluzec Peitschendorf Piecki und Zatzkowen 1938 1945 Eisenack polnisch Czaszkowo zum Kirchspiel Aweyden bevor sie in das neuerrichtete Kirchspiel Peitschendorf umgepfarrt wurden Pfarrer bis 1945 Bearbeiten An der Kirche Aweyden amtierten bis 1945 als evangelische Geistliche die Pfarrer 7 Johann Penili Petrus Przedziecki 1527 Petrus Pogorzelski 1553 Matthias Nowogrod 1564 1581 Cyprian Willamowius ab 1592 Crispin Willamowius 1607 Georgius Cibrowius Petrus Gusovius 1613 1646 Jacob Eichel Georg Nennichius 1645 1662 Johann Jonas 1661 1714 Michael Boretius 1661 1665 Stanislaus Wannovius 1665 1713 Sebastian Andrea 1684 1689 Georg Boretius 1689 1702 Georg Friedrich Boretius 1713 1733 Johann Barfchowius 1714 1738 Michael Greger 1733 1773 Daniel Heinrich Tschepius 1738 1744 Andreas Appelbaum 1744 1758 Michael Ludwig 1758 1788 Johann Heinrich Buttner 1773 1779 Johann Georg Konietzka 1779 1784 Georg Wilhelm Funk 1784 1787 Sigismund Krupinski 1788 1809 Johann Friedrich Rogowski 1789 1806 Johann Jacob Tusch 1806 1819 Michael Spekowius 1809 1817 Sigismund F Pianka 1815 Johann Rutkowski 1817 1850 Carl Adolf Schrage 1838 1846 Carl W Heinrich Rutkowski 1846 1883 10 Karl Gettkandt 1884 1906 11 Georg A M Stentzler 1895 1900 Friedrich Bremer 1900 Karl E Fr Stentzler 1900 Franz Schrader 1902 1904 Gustav Adolf Will 1906 1935 Louis Wosien 1906 1907 Hans Beckherrn 1929 Bruno Heinze 1934 1943 Helmut Dude 1943 1944 Von 1960 bis 1962 amtierte in Nawiady der Pfarrer Jan Szarek Er war von 1991 bis 2001 Bischof der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Kirchenbucher Bearbeiten Von den Kirchenbuchunterlagen der Pfarre Aweyden haben sich erhalten und werden bei der Deutschen Zentralstelle fur Genealogie in Leipzig aufbewahrt 12 Taufen 1764 bis 1846 Trauungen 1764 bis 1846 Begrabnisse 1764 bis 1780 Katholisch Bearbeiten Vor 1945 lebten nur sehr wenige Katholiken in Aweyden und Umgebung So waren im Jahre 1905 von 660 Einwohnern des Dorfes lediglich sechs katholischer Konfession 13 Der Ort war bis 1945 in die Pfarrei Kobulten polnisch Kobulty eingegliedert 13 die zuletzt dem Dekanat Bischofsburg polnisch Biskupiec im damaligen Bistum Ermland zugeordnet war Nach 1945 siedelten sich in Nawiady viele polnische Neuburger an die fast ausschliesslich katholisch waren Sie mieteten in den 1980er Jahren die evangelische Kirche fur ihre Gottesdienste an und erwarben sie schliesslich kauflich im Jahr 1994 2 Am 1 Juli 1989 wurde in Nawiady eine Pfarrei errichtet 5 Sie gehort heute zum Dekanat Mragowo I im jetzigen Erzbistum Ermland in der polnischen katholischen Kirche Von Nawiady aus wird auch die Aussenstation in Stare Kielbonki deutsch Alt Kelbonken 1938 1945 Altkelbunken mitversorgt Literatur BearbeitenAweyden Aus 500jahriger Geschichte einer masurischen Kirchengemeinde Konigsberg i Pr o J Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Josephs Kirche in Nawiady Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 138 Abb 670 a b c d Die St Josephs Kirche in Nawiady bei Mazury travel a b c d Aweyden ein masurisches Dorf in Schnellansicht a b c d e Geschichte des Dorfes Nawiady Aweyden a b Nawiady Swietego Jozefa Archidiecezja Warminska a b c Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 500 a b Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 18 19 Der Vers stammt aus dem biblischen Buch Kohelet Prediger Salamo Kapitel 1 Vers 4 Der kennzeichnet einen Schulort Heinrich Rutkowski 1809 1893 war der Vater von Heinrich Rutkowski 1850 1919 Pfarrer an der Kirche Ostrokollen polnisch Ostrykol Beide waren Angehorige des Corps Masovia Gettkant 1842 1911 war Masure Kirchenbuchbestande Aweyden a b Aweyden bei GenWiki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Josef Nawiady amp oldid 219166220