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Der Kaoko Gurtel 1 englisch Kaoko Belt 2 bezeichnet in der regionalen Geologie Afrikas ein in Nord Nordwest Richtung streichenden verlaufenden Falten und Uberschiebungsgurtel 3 der sich von Nordwest Namibia bis hin zu Sudwest Angola an der Westkuste des Atlantischen Ozeans erstreckt Seine Lange betragt etwa 700 Kilometer bei einer Breite von etwa 180 Kilometer Gurtel in Namibia darunter der Kaoko GurtelDer Kaoko Gurtel wird dem Damara Orogen zugerechnet und kann als nordliche Erweiterung des Damara Gurtels angesehen werden Beide gehoren dem neoproterozoischen 1000 bis 541 mya pan afrikanischen Orogensystem an das wesentlicher Bestandteil der Gondwana Formierung war Benannt wurde dieser Gurtel in Anlehnung an das Kaokoland oder auch Kaokoveld einer Region im Nordwesten von Namibia Hier erstreckt sich die grosste Ausdehnung Die Evolution des Kaoko Gurtels erfolgte vor 780 bis 520 Million Jahren im folgenden Text abgekurzt als mya Magmatische und metamorphe Ereignisse im Kaoko Gurtel traten auch im Ribeira Gurtel 4 und im Dom Feliciano Gurtel 5 im Osten Brasiliens auf Dies lasst darauf schliessen dass diese Landmassen und damit das heutige Afrika und Sudamerika vor dem Auseinanderbrechen des Grosskontinents Gondwana verbunden waren Die sudamerikanischen Gurtel befinden sie sich auf der westlichen Flanke des Kratons Rio de la Plata 6 ungefahr zwischen Porto Alegre in Brasilien und Montevideo in Uruguay Post orogene Intrusionen folgten von 138 bis 128 mya bedingt durch den Zerfall von Gondwana und damit auch Pangaea Inhaltsverzeichnis 1 Tektonische Entwicklung 2 Lage und Ausdehnung 3 Strukturen 4 Chronostratigraphische Entwicklung Gesteine 4 1 Kratonisches Stockwerk 4 2 Grundgebirge 4 3 Sedimentares Deckgebirge 4 4 Granitoide Intrusionen 4 5 Flutbasalte 5 Strukturelle Entwicklung und Deformationen 6 Metamorphosen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseTektonische Entwicklung BearbeitenDie tektonische Entwicklung 7 des Kaoko Gurtels steht im Zusammenhang mit dem beginnenden Zerfall des Superkontinents Rodinia ab etwa 870 mya Zwischen 780 und 740 mya brachen auf der heutigen afrikanischen Seite der damals noch intakte Kraton Kongo Sao Francisco 8 abgekurzt Kongo SF und der Kalahari Kraton 9 sowie der sudamerikanische Rio de la Plata Kraton auseinander Der anfanglich entstandene kontinentale Grabenbruch entwickelte sich zu einer Ozeanbodenspreizung mit Ausbildung eines Mittelozeanischen Ruckens Das entstandene Seebecken bildete sich zum Adamastor Ozean 10 aus der auch als Proto Sudatlanischer Ozean bezeichnet wird Um etwa 730 mya setzte die Eiszeit Schneeball Erde 11 mit der Sturtischen Eiszeit ein Hypothetisch trat vorher um 750 mya noch die Kaigas Eiszeit auf Nach dem Abschmelzen der machtigen Eisdecken kam es durch die enormen Mengen an Schmelzwasser zu grossraumigen Uberschwemmungen im Zuge deren Carbonate und glazigene Sedimente als Diamiktit bzw Tillitlagen siehe auch Kaltzeit in tiefen kontinentalen Grabenbruchen und Meeresarmen gebildet wurden Eine weitere Eiszeit die Marinoische Eiszeit ab etwa 635 mya hinterliess weitere Ablagerungen Ab 655 mya folgte die Konvergenzphase der kratonischen Kontinentalschollen und der nordliche Teil des Adamastor Ozeans begann sich infolge von Subduktion unter den Rio de la Plata Kraton zu schliessen Zwischen 625 und 585 mya traten calk alkaline Magmenserien 12 Siehe auch engl Calc alkaline magma series in den sudamerikanischen Aracuai und Ribeira Gurteln auf anschliessend im Dom Feliciano Gurtel von 620 bis 580 mya In dem Inselbogen Coastal Terran dem westlichsten Teil des Kaoko Gurtels sind magmatische Ereignisse zwischen 656 und 625 mya nachweisbar Calk alkaline Magmenserien zeigen haufig Signaturen von juveniler Inselbogen Kruste Ab 630 mya entstand Ozeanbodenspreizung im sudlichen Adamastor Ozean Zwischen 595 und 560 mya kollidierte der Rio Negro Inselbogen mit dem Ribeira Gurtel wahrend das Coastal Terran des Kaoko Gurtels vor 580 mya mit dem Kraton Kongo SF zusammenstiess engl akkretierten Der nordliche Adamastor Ozean war subduziert Der Kaoko Gurtel faltete sich auf begleitet durch Intrusionen Eindringen von Magmen saurer Granitoide Auch im zentralen und nordlichen Teil des benachbarten Damara Gurtels traten machtige Intrusionen auf Zwischen 580 und 550 mya unterlag der Kaoko Gurtel einer sinistralen transpressiven Deformation linksgerichtete schrage Kompression und Metamorphose Zwischen 530 und 520 mya traten im Damara Gurtel die grossten Deformationen und ausgepragter Magmatismus mit Hochtemperatur Niederdruck Metamorphosen auf Diese Vorgange sind auch in breiten Verwerfungen sowie jungeren thermischen und magmatischen Ereignissen im Kaoko Gurtel zu erkennen In der Cabo Frio domain des sudamerikanischen Ribeira Gurtels ereigneten sich von 530 bis 510 mya Hochdruck Hochtemperatur Metamorphosen die kollisionsbedingt interpretiert werden Danach war die Orogenese des Kaoko Gurtels weitgehend abgeschlossen und er hatte sich konsolidiert Dies blieb er mehrere Hundert Millionen Jahre lang Wahrend der post orogenen Intrusionsphase von 138 bis 128 mya durchdrangen machtige Flutbasalte das sedimentare Deckgebirge und bildeten das Etendeka Plateau im sudlichen Bereich des Kaoko Gurtels Dies steht im Zusammenhang mit der Offnung des Sudatlantiks als sich Afrika und Sudamerika zu trennen begannen Diese Entwicklungen vom Auseinanderbrechen bis zur Neukonfiguration von kontinentalen Landmassen einschliesslich Entstehen und Schliessen von Ozeanen werden zusammengefasst als Wilson Zyklus bezeichnet Lage und Ausdehnung BearbeitenDer Kaoko Gurtel entwickelte sich an dem sudwestlichen Randbereich des Kratons Kongo SF Im Suden bildet die Ugab Zone 13 im unteren Ugab Tal die sudliche Begrenzung und stellt dort die Verbindung zum Damara Gurtel her Jedoch ist der sudliche Bereich des Kaoko Gurtels durch machtige Basaltdecken des Etendeka Plateaus bedeckt Ostlich vom Etendeka Plateau schliesst sich der Kamanjab Inlier an und bildet auch die ostliche Begrenzung des Kaoko Gurtels Im Norden begrenzt der Epupa Metamorpic Complex der vom Grenzfluss Kunene Fluss zwischen Namibia und Angola durchflossen wird den Kaoko Gurtel Unterhalb dieses Complexes befindet sich die Kunene Zone Die Westgrenze bildet der Atlantische Ozean Nordlich von Mocamedes in Angola endet der Gurtel auf dem heutigen Kontinent Afrika d h dort befand sich ursprunglich die nordwestliche Fortsetzung zum Ribeira Gurtel Strukturen BearbeitenDer Kaoko Gurtel reprasentiert den nordlichen Kustenarm einer von einem Triple Junction Tripelpunkt ausgehenden Verzweigung zwischen den afrikanischen Kratonen Kongo SF und Kalahari sowie dem sudamerikanischen Kraton Rio de la Plata Er ist ein Orogen mit einer sinistralen linksgerichteten Transpression Siehe auch engl Transpression d h einer Kombination von gerader und schrager Blattverschiebung Siehe auch engl strike slip fault Der Kaoko Gurtel wird in drei tektonisch stratigraphische und metamorphe Hauptzonen unterteilt die Ostliche Kaoko Zone die Zentrale Kaoko Zone und die Westliche Kaoko Zone Alle weisen unterschiedliche geologische und evolutionare Eigenschaften auf Zwei grosse geologische Trennflachen die manchmal auch als eigenstandige Zonen definiert werden trennen die drei Zonen des Kaoko Gurtels Es sind die Purros Mylonite Zone und der Sesfontein Thrust eine Uberschiebungs Storung Die Village Mylonite Zone oder auch Three Palms Mylonite Zone genannt ist ein Lineament linienhafte Struktur zwischen unterschiedlichen geologischen Formationen in der Westlichen Kaoko Zone Ostlich vom Sesfontein Thrust liegt die Ostliche Kaoko Zone und westlich davon die Zentrale und Westliche Kaoko Zone Dieser Thrust verlauft ebenfalls fast parallel zu den drei Zonen und bildet eine flach nach Westen einfallende geneigte Struktur entlang welcher der westliche Teil des Kaoko Gurtels auf den ostlichen aufgeschoben wurde Die Ostliche Kaoko Zone stellt ein Vorland des Gurtels dar und ist gebildet aus aufrechten Falten niedergradig uberpragten autochthonen in gleichen Bereich entstandenen Plattformcarbonaten Der westliche Bereich dieser Zone wird durch den sich schwach westwarts neigenden Sesfontein Thrust gebildet der infolge von Ost West Kompression einer sproden Verformung unterlag Im Norden befindet sich ein Grossteil des Epupa Metamorpic Complexes wahrend der Suden vom Kamanjab Inlier eingenommen wird Die Kunene Zone Zone in der namibischen Region Kunene liegt im Norden der Ostlichen Kaoko Zone Dort schliesst sudlich an Epupa Metamorpic Complex an Diese Zone weist eine Kompression in Nord Sud Richtung ohne transpressiven Einfluss auf Die Zentrale Kaoko Zone wurde entlang des Sesfontein Thrust auf die Ostliche Kaoko Zone aufgeschoben Die nordlichen und mittleren Bereiche sind dominiert von Auslaufern des Epupa Metamorpic Complexes wahrend der sudliche Abschnitt durch das Etendeka Plateau uberdeckt wird das sich bis zur Ugab Zone erstreckt Wahrend der sinistralen Transpression unterlagen sie einer intensiven Strukturveranderung die grosse ostwarts gerichtete Uberschiebungsdecken erzeugte Die westliche Grenze bildet die Purros Mylonite Zone die den gesamten Kaoko Gurtel parallel zu den drei Zonen durchzieht Die Gesteine dieser Zone unterlagen einer Mylonitisierung Plastische Verformung infolge einer Dislokations Metamorphose einer seitlichen scherenden Bewegung von Krustenblocken Dabei werden die Gesteine in Scherrichtung plastisch verformt und zeigen eine entsprechende Ausrichtung der Minerale siehe auch Textur Die Westliche Kaoko Zone ist begrenzt im Westen durch den Atlantischen Ozean und im Osten durch die Purros Mylonite Zone Im Suden wird sie von einem Auslaufer des Etendeka Plateau uberdeckt und geht in die Ugab Zone uber Die Westliche Kaoko Zone kann als orogener Block angesehen werden der aus unterschiedlichen Terranen dem Coastal Terran dem Khumib Terran und dem Hoarusib Terran der sedimentaren Damara Sequenz zusammengesetzt ist Diese Terrane unterlagen Blattverschiebungen und sind durch laterale Storungen getrennt Die Village Mylonite Zone durchzieht die Westliche Kaoko Zone ebenfalls wie die lateralen Storungen quasi parallel zur Haupt Streichung Dieses Lineament markiert die Grenze zwischen den pan afrikanischen granitischen Intrusionen zwischen 650 und 550 mya im Westen sowie dem palaoproterozoischen bis mesozoischen Grundgebirge aus Orthogneisen um 1 507 mya im Osten Die Ugab Zone bildet die sudliche Begrenzung des Kaoko Gurtels Die Gesteine unterlagen einer intensiven Verformung mit sehr enger Faltenbildung Chronostratigraphische Entwicklung Gesteine BearbeitenDer Kaoko Gurtel enthalt verschieden alte und heterogen zusammengesetzte Krustenprovinzen Sie lassen sich chronostratigraphisch wie folgt differenzieren Kratonisches Stockwerk Bearbeiten Das unterste Stockwerk des Kaoko Gurtels bildet der uberwiegend archaische Kraton Kongo SF Mit ihm stehen der Kamanjab Inlier und der Epupa Metamorpic Complex in Verbindung Der Kamanjab Inlier 14 ist ein Ausbiss des Kongo Kratons mit dem ein Teil des untersten Stockwerks des Kaoko Gurtels zu Tage tritt Der Inlier erstreckt sich im Sudosten des Kaoko Gurtels und ist vermutlich entstanden an einem aktiven Kontinentalrand wahrend der Entwicklung des Superkontinents Columbia mit Grabenbruchbildungen wahrend der Eburnischen Orogenese 15 zwischen etwa 1 800 bis 1 600 mya und der Kibarischen Orogenese 16 um 1 600 mya Die altesten Ausgangsgesteine datieren auf mehr als 2 100 my aus einer verarmten Erdmantelquelle deren ursprungliche Zusammensetzung infolge einer Magmatischen Differentiation bestimmte Komponenten entzogen wurden Der Inlier besteht aus palaoproterozoischen metamorphen Sequenzen mit Ortho und Paragneisen die auf 1 880 bis 1 810 mya datieren Wahrend der Kibara Orogenese Siehe auch engl Kibaran orogeny fanden weitere magmatische Phasen zwischen etwa 1 500 und 1 300 mya statt Sie werden mit tektono metamorphen Ereignissen an aktiven Kontinentalrandern in Verbindung gebracht Metamorphe Uberpragung der Gesteine erzeugte Migmatisierung wodurch sie partiell aufgeschmolzen wurden Anatexis Der Epupa Metamorpic Complex 17 ist wie der Kamanjab Inlier ein Ausbiss des Kongo Kratons und hatte mutmasslich eine ahnliche Entwicklung wie der Inlier Der Complex erstreckt sich in den nordlichen und zentralen Regionen des Kaoko Gurtels Er besteht grosstenteils aus Ortho und Paragneisen Ausserdem enthalt er einen bedeutsamen Gabbro Anorthosit Korper der als Kunene Anorthosite Complex bezeichnet wird sowie ein Granulit Terran Das alteste Ausgangsgestein datiert auf mehr als 2 100 mya und stammt vermutlich aus einer verarmten Erdmantelquelle Die Protolith Orthogneise sind zwischen 1 861 und 1 758 my alt Die Gesteine unterlagen verschiedentlich grossflachig einer Migmatisierung wodurch sie partiell aufgeschmolzen wurden Anatexis Diese Ereignisse fanden um 1 760 mya statt also schon im gleichen Zeitraum der Platzname der Gneise Sie erhielten eine Uberpragung wahrend der Damara Orogenese die zu nieder bis hochgradige Scherungs und Mylonit Zonen fuhrte Grundgebirge Bearbeiten Das Grundgebirge des Kaoko Gurtels unterhalb der Damara Sequenz in der Zentralen und Westlichen Kaoko Zone besteht aus mehreren Inselbogen Terranen mit einem Mosaik aus archaischen ca 4 000 bis 2 500 mya palaoproterozoischen 2 500 bis 1 600 mya und mesozoischen 1 600 bis 1 000 mya Metamorphiten und Vulkaniten Komplexen Diese Gesteinsformationen bilden den sudwestlichen Rand des Kratons Kongo SF und wurden intensiv wahrend der Damara Orogenese wieder aufgearbeitet Die altesten Gesteine befinden sich in dem archaischen Andib Terran Sie bestehen aus granitischen und dioritischen Orthogneisen mit einem Alter zwischen 2 645 und 2 585 mya Diese Gesteine sind enthalten in einer einzigen aufrecht gefalteten antiformalen aber nicht voll ausgepragten sattelformigen Tektonische Decke innerhalb der sudlichen Bereiche der Zentralen Kaoko Zone Alle ubrigen Grundgebirgsformationen in der Ostlichen und Zentralen Zone des Kaoko Gurtels bestehen uberwiegend aus granitoiden Orthogneisen palaoproterozoischen Alters Orthogneise mesozoischen Alters wurden in der Zentralen Zone nicht gefunden ebenso wenig wie palaoproterozoische in der Westlichen Kaoko Zone Jedoch sind in dieser Zone Augengneise Migmatite und Metasedimente z B Kalksilikatgneise enthalten Sie werden fast ausschliesslich als pra pan afrikanisches Grundgebirge eingestuft Alle wurden wahrend der Damara Orogenese intensiv wieder aufgearbeitet und rekristallisiert Sedimentares Deckgebirge Bearbeiten Auf dem Grundgebirge des Kaoko Gurtels lagern Deckgebirge unterschiedlicher Genese und Zusammensetzung Sie sind sedimentaren oder magmatischen Ursprungs Die Damara Sequenz 18 nimmt den grossten Teil des Kaoko Gurtels sowie des gesamten Damara Orogens ein Ihre Entwicklung steht im Zusammenhang mit dem Zerfall von Rodinia und von Grabenbruchbildungen zwischen den afrikanischen Kratonen Kongo SF und Kalahari einerseits sowie des sudamerikanischen Kraton Rio de la Plata andererseits In die anfanglichen kontinentalen Grabenbruche engl Rifts im Bereich des heutigen zentralen Namibias lagerten sich unterschiedliche Sedimente kontinentaler Herkunft ab wie Fluviatiles Sediment Flussablagerungen oder Sande aus diversen Erosionsquellen aus denen sich spater Konglomerate Sandsteine oder Quarzite bilden konnten Zusatzlich trat an den Grabenschultern lokal Vulkanismus auf Auch Tillite aus der Sturtischen Eiszeit und Marinoischen Eiszeit lieferten grosse Sedimentmengen in Form von Diamiktitlagen Mit weiterer Krustendehnung entwickelten sich Meeresarme in denen sich kilometerdicke marine sedimentare Schichten entwickelten Auch am passiven Rand des Adamastor Ozeans lagerten sich machtige Schichten ab In dem Kaoko Gurtel sedimentierten zuerst Carbonate in Schelfbereichen der Ostlichen Kaoko Zone denen dann Ablagerungen an marinen Abhangen und Tiefseebecken in der Zentralen und Westlichen Kaoko Zone folgten Die basale unterste Damara Sequenz ist gekennzeichnet durch Grabenbruch verwandte Siliziklastika klastische Sedimente und Sedimentgesteine in der Nosib Gruppe der Ostlichen Kaoko Zone Enthalten sind Quarzite Konglomerate und Arenite die zwischen 770 und 600 mya abgelagert wurden Die Mulden Gruppe uberlagert die Nosib Gruppe mit siliziklastischen Molassen die auf 620 bis 600 mya datiert ist Diese Ablagerungen sind nur ostlich des Sesfontein Thrust eine Uberschiebung in der Ostlichen Kaoko Zone enthalten Westlich von dieser Uberschiebung herrschen neben anderen Sedimenten metamorphierte Turbidite Grauwacken Glimmerschiefer vor wahrend Meta Carbonate Grauwacken Schiefer Quarzite und Arkosen kaum vorhanden sind Glazigene Diamiktit Schichten entstanden um etwa 750 mya wahrend der hypothetischen Kaigas Eiszeit sowie ab etwa 715 mya in der Sturtischen Eiszeit und der Marinoischen Eiszeit ab etwa 635 mya Diese werden der Hypothese Schneeball Erde zugeordnet Der westlichste Kustenbereich ist gepragt durch metamorphierte Grauwacken und Areniten Mafische und carbonatische Gesteine kommen kaum vor Die Kunene Zone im Norden der Ostlichen Kaoko Zone bildet einen Block aus niedergradig uberpragter Damara Sequenz der in Nord Sud Richtung ohne Transpression gestaucht wurde Die Ugab Zone besteht aus dunnen turbiditenen marinen Trubestrome der Damara Sequenz die hochgradig deformiert wurden Granitoide Intrusionen Bearbeiten In der Ostlichen Kaoko Zone sind keine palaoproterozoische und neoproterozoische Granitoide enthalten wahrend in westlichen Bereichen der Zentralen Kaoko Zone geringfugige Vorkommen verschiedener geringmachtiger Auspragungen Gange und Lagergange auftreten Die Westliche Kaoko Zone ist dagegen mit grosseren granitoiden Korpern durchdrungen Sie entstanden in mehreren Zeitraumen von 656 bis 645 mya mit dioritischen Orthogneisen und von 580 bis 552 mya mit vorwiegend granitischen Orthogneisen die vor oder wahrend der transpressiven Phase des Kaoko Gurtels Platz nahmen Kleinere pegmatitische und granitische Gange drangen wahrend der Spatphase der transpressiven Deformierung axial flachig in die aufrechten Falten dieser Zone ein In der Ugab Zone entstanden zwischen 573 und 570 mya Granite und um 530 mya ein Syenit Pluton Diese Intrusionen fallen in die erste Phase der Faltenbildung bzw einer intensiven Deformation und einer Nord Sud Kompression Flutbasalte Bearbeiten Das Etendeka Plateau 19 durchschlug die sedimentaren Gesteine des sudlichen Bereichs vom Kaoko Gurtel zwischen dem Huab Fluss im Suden und dem Hoanib Fluss im Norden Die Ablagerung erfolgte von etwa 138 bis 128 mya als Gondwana und damit auch Pangaea auseinander brachen Der kontinentale Tristan Hotspot Siehe auch engl Tristan hotspot ein Plume wurde aktiv als die Offnung des Sudatlantiks von Suden her kommend die Breite von Namibia erreichte Die austretenden Magmamassen in Form von Flutbasalten bildeten den Parana Etendeka Trap eine Large Igneous Province Magmatische Grossprovinz die heute in dem riesigen sudamerikanischen Parana Becken sowie im kleineren Umfang im Nordwesten von Namibia vorhanden ist Der Parana Etendeka Trap gehort zu den grossten Magmatischen Grossprovinzen Strukturelle Entwicklung und Deformationen Bearbeiten nbsp Steilgestellte Schichten in den Hugeln des Kaokolandes nbsp Falschfarben Satellitenaufnahme eines Teils der Southern Kaoko Zone mit deutlich erkennbarer sehr enger Hauptfaltung mit Nord Sud streichenden Faltenachsen siehe auch Zerrissene Turbidite System Die strukturelle Entwicklung des Kaoko Gurtels gliedert sich in drei Hauptphasen Damit verbunden sind die pan afrikanischen Deformationsereignisse 20 die duktile Deformation D1 die duktile Hauptdeformation D2 und die duktile bis sprode Deformation D3 In der ersten der Thermischen Phase D1 entstanden in der Zentralen Kaoko Zone Quarzit Adern wahrend sich in der Westlichen Zone Paragneise Granitoide und umfangreiche Partielle Schmelzen entwickelten Diese magmatischen Ereignisse traten im Zeitraum von etwa 656 bis 550 mya auf und hatten bis auf Spuren in Granat Pyroklasten keine erkennbaren Deformationen zur Folge In der Deformationsphase D2 herrschte ein transpressives Tektonikregime von etwa 580 bis 550 mya das die Geometrie des gesamten Kaoko Gurtels pragte Die Verformungen begannen mit der so genannten Wrench Stufe einer Blattverschiebung engl strike slip fault unter horizontal schrager Krafteinwirkung Danach wurden die Deformationen in der Convergence Stufe zunehmend progressiver und transpressiver mit sowohl zeitlicher und raumlicher Verschiebung der Verformungen in Richtung der ausseren Rander Die Wrench Stufe ist gekennzeichnet durch die Bildung von tief greifenden und intensiven Bank Stratigraphie parallelen Gefugeausrichtungen mit linienhafte Ausrichtungen der Minerale Linear Geologie und einer Neigung von 10 bis 20 Grad in Richtung Nordwest Damit einhergehend bildeten sich kleine isoclinalen gleichgerichteten Falten S1 Falten die moglicherweise in Verbindung mit der sudostwarts gerichteten Uberschiebung der Westlichen auf die Zentrale Kaoko Zone steht Die Convergence Stufe faltete die S1 Falten und die mit ihnen verbundenen Gefugeausrichtungen siehe auch Boudinage Die derart entstandenen Kilometer grossformatigen S2 Falten streichen entweder subvertikal oder steigen steil nach Nordost an und kommen in der Westlichen und in der Zentralen Kaoko Zone vor In dieser Stufe entstand auch die Purros Mylonite Zone als Grenze zwischen der Westlichen und der Zentralen Kaoko Zone In der post transpressiven D3 Deformationsphase von etwa 530 bis 510 mya trat eine Nord Sud Kompression und Stauchung der Strukturen ein Der Kaoko Gurtel wurde moderat wieder aufgearbeitet Es entstand die Village Mylonite Zone in der Westlichen Kaoko Zone Sie zeigt eine sinistrale Blattverschiebungsstruktur mit geknickten Falten Diese Scherzone bzw Lineament trennt die granitischen Gesteine im Westen von den Gneisen im Osten der Westlichen Kaoko Zone Die subvertikalen S2 Falten wurden ebenfalls duktil bis sprode wieder aufgearbeitet Metamorphosen BearbeitenVielfaltige tektonisch metamorphe Ereignisse uberpragten den Kaoko Gurtel Der metamorphe Uberpragungsgrad nimmt von West nach Ost ab d h in der Westlichen Kaoko Zone erreichte die Metamorphose die hochsten Grade Der Kaoko Gurtel unterlag im Wesentlichen drei Phasen der Metamorphose Diese entstanden wahrend der drei Deformationsphasen Die M1 Metamorphose die wahrend der Thermal Phase D1entstand ist ein granulitfazielles Ereignis und stellt den altesten metamorphen Zyklus in dem Kaoko Gurtel dar Mit 656 mya eines monzogranitschen Orthogneises siehe auch engl Monzogranite einem Granit mit hohem Biotit und Amphibol Anteil liegt der fruheste Nachweis vor Eine Probe aus Granathaltigem Gneis datiert auf 645 mya Beide Nachweise stammen aus einem kleinen Gebiet in dem westlichsten Kustenterran Coastal Terran an der Atlantikkuste Andere Fundorte sind bisher nicht bekannt Daraus wird gemutmasst dass diese M1 Metamorphose unter Hochtemperatur Niedrigdruck Bedingungen ausschliesslich im Kustenbereich und durch magmatische Ereignisse hervorgerufen wurde Andere Konzepte werden auch diskutiert In dieser Phase erhielten die Gesteine der Westlichen Kaoko Zone eine metamorphe Uberpragung von Amphibolit Fazies bis Granulit Fazies Es ist der hochste Metamorphose Grad in dem Kaoko Gurtel Die M2 Metamorphose fand zwischen 580 und 550 mya wahrend der transpressiven Deformationsphase D2 des Kaoko Gurtels statt Die M2 Metamorphose hat einen Barrow typen Charakter 21 welcher durch eine Abfolge von mehreren Mineralzonen gekennzeichnet ist Sie ist der am haufigsten vorkommende Metamorphose Typ Von dieser Metamorphosephase sind die Zentrale und die Ostliche Kaoko Zone betroffen Die Gesteine der Zentralen Zone sind gekennzeichnet durch einen Ubergang von einer unteren Grunschiefer Fazies im Osten bis hin zu oberen Amphibolit Fazies im Westen was einem entsprechenden Anstieg von Druck und Temperatur widerspiegelt Die mylonisierten Gesteine der Purros Mylonite Zone weisen obere Amphibolit Fazies bis hin zu Ultramyloniten Fazies auf Die Ostliche Kaoko Zone mit den Plattformcarbonaten wurde mit Sub Grunschiefer Fazies niedergradig uberpragt Die M3 Metamorphose erfolgte von 530 bis 510 mya infolge von Kompressionen wahrend der Deformationsphase D3 der Ugab Zone Die in der Ugab Zone enthaltenen turbidite Damara Sequenzen wurden grunschiefrig uberpragt Literatur BearbeitenBen Goscombe Martin Handa und David Gray Structure of the Kaoko Belt Namibia progressive evolution of a classic transpressional orogen In ScienceDirect Journal of Structural Geology Volume 25 Issue 7 July 2003 Pages 1049 1081 doi 10 1016 S0191 8141 02 00150 5 online D R Gray D A Foster J G Meert B D Goscombe und andere A Damara orogen perspective on the assembly of southwestern Gondwana In Geological Society Special Publications London 2008 S 257 278 doi 10 1144 SP294 14 tekphys geo online C Kleinhanns T Fullgraf F Wilsky N Nolte und 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