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Joachim Bernhard von Prittwitz 3 Februar 1727 auf Gut Lahserwitz Kreis Wohlau 4 Juni 1793 in Berlin war ein preussischer General der Kavallerie Inspekteur der Markischen und Magdeburger Kavallerie sowie Gutsbesitzer auf den brandenburgischen Gutern Quilitz Rosenthal Gorlsdorf Quappendorf Sagewitz Kienswerder und anderen im Landkreis Lebus Joachim Bernhard von Prittwitz preussischer General der KavallerieDas Wappen der Familie von Prittwitz und GaffronGeneralleutnant von Prittwitz hinten am Totenbett Friedrichs des Grossen 1786 Ausschnitt aus Lithografie von Georg Schobel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Familie 2 Schloss Neuhardenberg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Er entstammte dem alten weit verzweigten schlesischen Adelsgeschlecht von Prittwitz und war der Sohn des preussischen Kapitans und Gutsbesitzers Joachim Wilhelm von Prittwitz 13 Marz 1693 5 Juni 1758 Herr auf Lahserwitz und dessen Ehefrau Sophie Wilhelmine Gottliebe geborene von Dompnig und Nippern 9 Februar 1698 28 Oktober 1752 Militarkarriere Bearbeiten Prittwitz ging zunachst auf eine Dorfschule spater auf das Oelser Gymnasium Im August 1741 kam er in das Kadettenhaus in Berlin im November desselben Jahres als Fahnenjunker in das Dragonerregiment von Posadowsky der Preussischen Armee Wahrend des Zweiten Schlesischen Krieges nahm er am 7 Juni 1745 an der Schlacht bei Hohenfriedeberg teil Am 4 April 1746 wurde er zum Fahnrich befordert war in Schwedt in Garnison und avancierte am 8 Mai 1751 zum Sekondeleutnant Im Siebenjahrigen Krieg wurde Prittwitz in der Schlacht bei Kolin verwundet und erhielt fur sein Wirken in der Schlacht bei Zorndorf den Orden Pour le Merite Wieder einmal in Geldnot bat er 1758 seinen Konig in einem langeren Gedicht um Geld und erhalt zur Antwort Wer dieses so artig in Verse gebracht dem werden 500 Dukaten vermacht Ich bin Euer wohlaffectionirter Konig Friedrich Ende 1758 erlaubte der Konig seinem General von Zieten sich fur sein Husarenregiment aus der ganzen Armee die besten Offiziere auszuwahlen und dieser erwahlte auch Premierleutnant Prittwitz Als Rittmeister und Chef einer Eskadron rettete er Konig Friedrich den Grossen in der Schlacht von Kunersdorf vor dem Tod oder zumindest der Gefangenschaft indem er auf seinem Schimmel heransprengte und den Konig aus bedrangter Lage herausschlug in die dieser geraten war Nach weiteren Schlachten wurde Prittwitz am 10 Dezember 1760 zum Major befordert und erhielt das Kommando uber das 1 Bataillon seines Regiments 1761 war Prittwitz haufig in personlichem Auftrag fur den Konig tatig Aufgrund seiner in den Schlachten erworbenen Verdienste wurde er 1763 nach Ende des Siebenjahrigen Krieges den er als Leutnant begonnen hatte ausser der Reihe zum Oberstleutnant befordert und bald auch Regimentskommandeur Zusatzlich wurde er am 18 April 1763 mit der Schenkung gleich mehrerer Guter im Landkreis Lebus belohnt darunter Quilitz dessen Betrieb Friedrich dem Grossen sehr am Herzen lag weshalb er sich oft personlich einmischte Im Oktober 1764 erhielt er die Johanniter Komtur auf Schivelbein In den Jahren nach 1763 kam Prittwitz zivilen Auftragen des Konigs nach wie z B 1765 der Untersuchung der Tauglichkeit des Finow schen Kanals fur die Schifffahrt 1767 der Uberprufung von Unregelmassigkeiten bei der Berliner Munze Am 12 Dezember 1768 wurde er Oberst Schon wahrend der vergangenen aber erst recht in den kommenden Jahren bis zu des Konigs Tod war Prittwitz haufig zu Gast in Sanssouci Am 20 Mai 1775 wurde er Generalmajor und kurz darauf Regimentschef der Gens d armes in Berlin Gleichzeitig ernannte ihn der Konig zum Generalinspekteur der Markischen und Magdeburgischen Kavallerie Wahrend des Bayerischen Erbfolgekrieges befehligte Prittwitz 1778 die aus dreizehn Eskadronen bestehende Brigade des rechtes Flugels In den Jahren 1779 83 grundete Prittwitz auf seinem Gut Rudelstadt bei Kupferberg die Kolonie Prittwitzdorf deren Einwohner uberwiegend Weber und Bergleute waren Die Beforderung zum Generalleutnant erfolgte am 20 Mai 1785 und am 26 Mai des Jahres wurde Prittwitz in Magdeburg zum Ritter des Schwarzen Adlerordens geschlagen die Verleihung fand zwei Tage danach statt 1 Eine Lithografie von Georg Schobel zeigt Prittwitz mit anderen Generalen bei ihrem Abschied am Totenbett Friedrichs des Grossen am 17 August 1786 auf Schloss Sanssouci in Potsdam Am 20 Mai 1789 wurde Prittwitz schliesslich durch Konig Friedrich Wilhelm II mit einer jahrlichen Zulage von 1500 Talern zum General der Kavallerie ernannt Mitte August 1790 gab er die Inspektion an den Herzog von Weimar ab Kaum drei Jahre spater starb er am 4 Juni 1793 Dazu heisst es in der Prittwitzschen Familiengeschichte von 1870 An diesem Tage um Mittagszeit in seiner Wohnstube zum Empfange der zum Essen kommandirten Offiziere sich ankleidend sturzte er vom Schlage getroffen zu Boden Die entseelte Hulle wurde nach Quilitz gebracht und in der dortigen Kirche in einem Gewolbe neben dem Altar beigesetzt Seine Gemahlin ruht dort an seiner Seite Das Grab des Generals von Prittwitz und seiner Ehefrau Maria Eleonore in der von Karl Friedrich Schinkel 1815 1817 uberformten fruheren Patronatskirche des heutigen Neuhardenberg ist erhalten geblieben Im Boden des Altarraums befindet sich eine gusseiserne Grabtafel mit vergoldeten Lettern die an das Ehepaar Prittwitz erinnert Prittwitz wurde auch mit Friedrich dem Grossen gemeinsam auf Denkmalern verewigt so auf der Vorderseite des grossen Reiterstandbilds Friedrichs des Grossen in Berlin Prinz Heinrich von Preussen widmete ihm eine Gedenktafel auf seinem Rheinsberger Obelisken Familie Bearbeiten Er selbst konnte als junger Offizier nicht mit Geld umgehen war deshalb standig in Geldnot und in daraus resultierenden Schwierigkeiten heiratete aber als 36 Jahriger am 16 Dezember 1762 in Berlin die verwitwete Maria Eleonore von Paczensky und Tenczin geborene Freiin von Seherr Thoss 12 Januar 1739 auf Gut Schonfeld Kreis Schweidnitz 23 Februar 1799 in Berlin die Tochter des Gutsbesitzers Karl Heinrich von Seherr Thoss Herr auf den Gutern Schonfeld und Ludwigsdorf und dessen Ehefrau Anna Elisabeth geb von Zedlitz und Leipe Eleonore brachte als wohlhabende Erbin folgende niederschlesische Guter in ihre Ehe ein Peterwitz Kreis Strehlen Pollogwitz sowie Gross und Klein Sagewitz alle Kreis Breslau Schonfeld Ludwigsdorf Schwenkfeld Esdorf und Erlicht alle Kreis Schweidnitz Rudelstadt bei Kupferberg und Buchwald bei Schmiedeberg beide Kreis Hirschberg Zuvor war sie in erster Ehe mit Hans Adam von Paczensky und Tenczin 1700 1761 Herr auf Gross und Klein Sagewitz sowie Peterwitz verheiratet gewesen Er hatte mehrere Kinder darunter Charlotte Eleonore 1763 1827 Friedrich Detlef Reichsgraf von Moltke 28 August 1750 2 September 1825 Friedrich Wilhelm Bernhard 11 Dezember 1764 2 Oktober 1843 Geheimer Finanzrat Charlotte Friederike von Bernard 1767 1815 Karl Heinrich 5 Februar 1766 9 Juni 1826 Grafin Friederike von Blankensee 12 Juli 1783 17 Dezember 1856 Seine Enkelin Laurette Reichsgrafin von Moltke 1790 1864 war mit dem Generalleutnant Friedrich Wilhelm von Rauch Generaladjutant Konig Friedrich Wilhelms IV und Militarbevollmachtigter am Zarenhof in Sankt Petersburg verheiratet nbsp Prittwitz rettet Friedrich den Grossen am 12 August 1759 in der Schlacht bei Kunersdorf vor der Gefangenschaft Stich von J F Krethlow nbsp Denkmal fur Friedrich II am Schloss Neuhardenberg nbsp Schloss Neuhardenberg nbsp Generalleutnant von Prittwitz unter Kronleuchter am Totenbett Friedrichs des Grossen Lithografie von Georg Schobel Schloss Neuhardenberg Bearbeiten nbsp Gusseiserne Grabtafel mit vergoldeten Lettern fur das Ehepaar Joachim Bernhard und Maria Eleonore von Prittwitz im Altarraum der Schinkelkirche von NeuhardenbergAus Quilitz wurde 1814 Neu Hardenberg dann 1949 Marxwalde und 1991 Neuhardenberg in anderer Schreibweise Prittwitz liess um 1770 verschiedene Wirtschaftsgebaude auf dem herrschaftlichen Gut neu und umbauen 1785 1790 liess er dann anstelle des markgraflichen Amtshauses ein Schloss erbauen eine eingeschossige Dreiflugelanlage mit einem hohen Mansarddach Um 1790 erfolgte die teilweise Umgestaltung des Barockgartens in einen englischen Landschaftspark Nach des Konigs Tod im Jahr 1786 liess er diesem zu Ehren in Rom fur 10 000 Taler ein Denkmal aus Prieborner Marmor Prieborn Kreis Strehlen schaffen Ein weiteres Denkmal ihn selbst und seine Frau als Mars und Minerva darstellend liess er 1792 fur Friedrich II aufstellen das von Johann Wilhelm Meil entworfen und vom italienischen Bildhauer Giuseppe Martini gefertigt worden war Im Juni 1801 kam es zu einem verheerenden Dorfbrand wobei fast das gesamte Altdorf das Pfarr und Schulhaus die Kirche und Teile der Gutsanlagen am Schloss zerstort wurden Diese Katastrophe hatte zur Folge dass die zuvor von des Generals Sohn Friedrich Wilhelm Bernhard von Prittwitz 1764 1843 gefassten Plane zur Dorferneuerung nun auf die abgebrannten Dorfbereiche erweitert wurden Der erst 20 jahrige Karl Friedrich Schinkel 1781 1841 zeichnete fur den Wiederaufbau der Reprasentationsbauten Kirche Pfarrhaus Schulhaus Guts und Amtshof verantwortlich Der Deichbauinspektor Gotthilf Friedrich Heyfelder und der Rentmeister Scheibel waren fur den Wiederaufbau des Dorfes verantwortlich Im selben Jahr kummerte sich Prittwitz jun verstarkt um den Ausbau und die Verschonerung des herrschaftlichen Parks Vermutlich stammten die raumlichen Uberlegungen von ihm selbst Der Park wurde bedeutend nach Sudosten erweitert Der ehemalige rechteckige Wassergraben wurde nach Suden geoffnet und in ein Entwasserungssystem integriert Fazit Das heutige Aussehen des Dorfes Neuhardenberg stammt in wesentlichen Teilen aus der Prittwitz Ara Literatur BearbeitenRobert von Prittwitz Das v Prittwitz sche Adelsgeschlecht Verlag Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1870 S 230 f Bernhard von Poten Prittwitz Joachim Bernhard von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 605 f Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1901 Der in Deutschland eingeborene Adel Uradel Jg 2 Justus Perthes Gotha 1900 S 720 f Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 2 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 S 91 93 Nr 613 DNB 367632772 Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Jurgen von Flotow Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Uradel Band VI Band 29 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1962 S 321 ISSN 0435 2408 Weblinks BearbeitenKurzbiografie und Geschichte Neuhardenbergs Zur Errettung Friedrichs des Grossen Aus Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Das Oderland 1863 Einzelnachweise Bearbeiten Graf Stillfried Liste der Ritter des Koniglich Preussischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler III Von Seiner Majestat dem Konige Friedrich II ernannte Ritter Nr 290 R v Decker Berlin 1871 S 26 uni duesseldorf de abgerufen am 25 Marz 2023 Normdaten Person GND 139237445 lobid OGND AKS VIAF 100528503 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Prittwitz Joachim Bernhard vonKURZBESCHREIBUNG preussischer General der Kavallerie Retter Friedrichs des Grossen Kunersdorf GEBURTSDATUM 3 Februar 1726GEBURTSORT Gut Lahserwitz Kreis WohlauSTERBEDATUM 4 Juni 1793STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Bernhard von Prittwitz amp oldid 232173790