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Die Jeffrey Kiefer auch Jeffreys Kiefer Pinus jeffreyi ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern Pinus innerhalb der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Diese dreinadelige Art kommt nur im westlichen Nordamerika vor Jeffrey KieferJeffrey Kiefer Pinus jeffreyi SystematikOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PinoideaeGattung Kiefern Pinus Untergattung PinusArt Jeffrey KieferWissenschaftlicher NamePinus jeffreyiBalf ex A Murray Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Okologie 1 1 Habitus 1 2 Grosste Exemplare 1 3 Borke 1 4 Knospen und Nadeln 1 5 Bluten Zapfen und Samen 1 6 Wurzelsystem und Symbiose 1 7 Holz 1 8 Chromosomensatz 2 Verbreitung und Standort 3 Nutzung 4 Krankheiten und Schadlinge 5 Systematik 5 1 Hybride 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung und Okologie Bearbeiten nbsp Borke nbsp Zweige mit Nadeln und Zapfen nbsp Reifer Zapfen nbsp SamenHabitus Bearbeiten Die Jeffrey Kiefer wachst als immergruner Baum und erreicht Wuchshohen von bis zu 40 Metern in Ausnahmefallen bis 60 Metern Der Stammdurchmesser erreicht 0 6 bis 1 2 in Ausnahmefallen bis 2 5 Metern Die Jeffrey Kiefer bildet eine regelmassig kegelformige Baumkrone aus die meistens bis ins Alter erhalten bleibt 1 Die starken Aste sind leicht ansteigend Bei sehr alten Baumen wird die Krone meist breit mit abstehenden aufsteigenden Asten Die Keimlinge besitzen 7 bis 13 Keimblatter Kotyledonen 2 Grosste Exemplare Bearbeiten Das grosste stehende Exemplar einer Jeffrey Kiefer ist vermutlich der Smoky Jack an der Tioga Pass Road im kalifornischen Yosemite Nationalpark er ist 56 7 m gross und hat einen Stammdurchmesser von 2 27 m sowie ein Holzvolumen von 116 m Ein noch grosseres Exemplar war bis vor kurzem der Eureka Valley Giant der 2002 bis 2003 durch Borkenkafer attacken zerstort wurde Er mass 58 5 m bei 2 47 m Stammdurchmesser und 129 m Holzvolumen 3 Borke Bearbeiten Die Plattenborke von alten Baumen ist meist dunkel rotbraun harzfrei und tief gefurcht Vor allem die Borke alterer Baume verstromt wahrend der Wachstumsperiode einen Duft der an Vanille Ananas Veilchen oder Zitrone erinnern soll Junge Zweige besitzen eine hellbraune bis blaugrau bereifte Rinde Knospen und Nadeln Bearbeiten Die rotlichen und harzfreien Winterknospen stehen an den Enden von Terminaltrieben und sind bei einer Lange von 25 bis 30 Millimetern zylindrisch Die spindelformigen Seitenknospen bleiben kleiner Die blaugrunen im Querschnitt dreieckigen Nadeln sind 16 bis 23 Zentimeter lang und etwa 2 Millimeter breit Sie stehen in Dreiergruppen an Kurztrieben Sie werden von einer etwa 25 Millimeter langen Nadelscheide umgeben die anfangs rotlich spater schwarzlich ist Die steifen Nadeln knicken nicht ein wenn man sie zuruckbiegt Die Nadelspitze ist spitz aber nicht stechend Auf allen drei Nadelseiten befinden sich Spaltoffnungsreihen Bei jungen Trieben ist die Basis statt mit Nadeln mit braunlichen Tragblattern bedeckt Es entstehen keine Zwischenquirle Die Nadeln bleiben 5 bis 9 Jahre an den Zweigen wodurch die Baumkrone relativ dicht bleibt 4 Ahnlich wie die Borke sollen auch die Nadeln einen Duft verstromen der an Ananas Vanille oder Veilchen erinnert 1 Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die Jeffrey Kiefer ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch und wird mit etwa 8 Jahren mannbar 5 Die Blutezeit erstreckt sich von Juni bis Juli Die mannlichen Blutenzapfen sind bis zu 4 Zentimeter lang Sie sind vor der Blutezeit purpurrot und verfarben sich zur Blutezeit hin gelbgrun Die weiblichen Blutenzapfen sind 8 bis 10 Millimeter lang und stehen einzeln oder zu mehreren an den Spitzen von jungen Trieben Sie wachsen bis zum Ende des 1 Jahres auf bis zu 1 Funftel der endgultigen Zapfengrosse heran Die Befruchtung findet 13 Monate nach der Bestaubung statt Die unreifen zylindrisch eiformigen Zapfen sind blass bis dunkelpurpurrot und verfarben sich zur Reife hin rotbraun Sie werden zwischen 13 und 30 Zentimeter gross und sitzen an einem circa 15 Millimeter langen Stiel Die 4 bis 5 Zentimeter langen Zapfenschuppen stehen nach der Reife fast senkrecht von der Zapfenachse ab Nach dem Ablosen der Zapfen verbleiben einige basale Schuppen am Zweig Im September und Oktober des 2 Jahres wird ein Grossteil der reifen Samen entlassen Die Samen werden mit Flugel bis zu 30 Millimeter lang und bis zu 12 Millimeter breit Das Tausendkorngewicht betragt rund 110 Gramm 4 Die Samen werden durch den Wind Anemochorie und durch Tiere Zoochorie ausgebreitet Der Gelbe Fichten Chipmunk Tamias amoenus und der Kiefernhaher Nucifraga columbiana spielen dabei eine grosse Rolle 5 Wurzelsystem und Symbiose Bearbeiten Die Jeffrey Kiefer bildet eine tiefreichende Pfahlwurzel aus Die kraftigen Seitenwurzeln wachsen teils horizontal teils schrag nach unten Man hat bei alten Baumen noch in 30 Meter Entfernung circa 5 Zentimeter dicke Seitenwurzeln gefunden Die Jeffrey Kiefer geht eine Mykorrhiza Partnerschaft mit dem Kornchenrohrling Suillus granulatus und mit Cenococcum geophilum ein 4 Holz Bearbeiten Das gelblichbraune bis leicht rosafarbene Kernholz wird von einem fast weissen bis blassgelben Splint umgeben Aufgrund des dunklen Spatholzes lassen sich die Jahresringe gut erkennen Das Fruhholz geht abrupt ins Spatholz uber Das geradfaserige Holz ist relativ leicht und weich Es wird von Harzkanalen sowohl langs als auch radial durchzogen Die sehr feinen Holzstrahlen sind mit blossem Auge nur erkennbar wenn sie einen Harzkanal einschliessen Das Harz hat einen orangenartigen Geruch und besteht zu rund 90 aus Heptan Die Darrdichte betragt 0 42 g cm Im Aufbau und in den technologischen Eigenschaften gleicht das Holz der Jeffrey Kiefer dem der Gelb Kiefer Pinus ponderosa 4 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 Verbreitung und Standort Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietDer Schwerpunkt der Verbreitung liegt in Kalifornien an den Osthangen der Sierra Nevada Nach Norden reicht das Verbreitungsgebiet bis zu den Klamath Mountains im sudwestlichen Oregon Nach Suden erstreckt es sich bis zu den mexikanischen Sierra San Pedro Martir in Niederkalifornien Im westlichen Nevada findet man einzelne isolierte Populationen sudlich der Truckee Meadows und in den Glass Mountains 1 Die Jeffrey Kiefer ist eine genugsame und frostharte Lichtbaumart Das Klima in ihrem naturlichen Verbreitungsgebiet ist durch warme trockene Sommer und kalte nasse Winter gekennzeichnet Je nach Region liegt das mittlere Temperaturminimum zwischen 2 C und 13 C Der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht kann bis zu 19 C betragen An Standorten in der ostlichen Sierra Nevada liegen die Jahresniederschlage bei 200 bis 430 mm an Standorten in den Klamath Mountains und der westlichen Sierra Nevada zwischen 1 270 und 1 520 mm An den Boden und an die Wasserversorgung stellt die Jeffrey Kiefer nur geringe Anspruche Nasse Standorte und Standorte an denen nach Uberschwemmungen temporare Staunasse auftritt werden gemieden Die Jeffrey Kiefer wachst sowohl auf Andesit Granit Serpentin als auch auf Peridotitboden Diese Boden sind meist grobe bis kiesige Sande Lehme oder lehmige Sande Sie sind nicht selten vulkanischen Ursprungs Es werden Substrate mit geringem Calcium und Molybdangehalt und mit hohen Nickel Chrom und Magnesiumgehalt toleriert 6 Im Norden ihres naturlichen Verbreitungsgebietes findet man die Jeffrey Kiefer in Hohenlagen von 1000 bis 2130 Metern in den Kustengebirgen in Nordkalifornien auch fast auf Meereshohe In der mittleren und der sudlichen Sierra Nevada kommt sie in Hohenlagen von 1830 bis 3100 Metern vor 1 Je nach Standort werden Mischbestande mit der Kolorado Tanne Abies concolor der Pracht Tanne Abies magnifica der Weihrauchzeder Calocedrus decurrens dem Westamerikanischen Wacholder Juniperus occidentalis der Weissstammigen Kiefer Pinus albicaulis der Kusten Kiefer Pinus contorta der Nevada Zirbelkiefer Pinus flexilis der Zucker Kiefer Pinus lambertiana der Murray Kiefer Pinus monticola und der Gelb Kiefer Pinus ponderosa gebildet 6 Nutzung BearbeitenIn Mitteleuropa ist die Jeffrey Kiefer in Sammlungen und Parks als winterharter Einzelbaum vertreten Die Jeffrey Kiefer wird nur selten als Parkbaum gepflanzt 7 Forstwirtschaftliche Anbauversuche in Mitteleuropa verliefen durchwegs enttauschend 1 Von wirtschaftlicher Bedeutung ist vor allem das Stammholz Das nagelfeste und wenig schwindende Holz wird im Hausbau hauptsachlich fur Fensterrahmen Turen Verschalungen Dachsparren Verstrebungen Balustraden und Treppengelander verwendet Es wird auch zur Herstellung von Kisten und Lattenverschlagen benutzt 7 Krankheiten und Schadlinge BearbeitenUnter den abiotischen Schadfaktoren kommt den als Los Angeles Smog bekannten Photooxidantien vor allem im Areal der San Bernardino Mountains im sudlichen Kalifornien eine grosse Bedeutung zu Circa 90 der dortigen Bestande zeigen eine chlorotische Scheckung der Nadeln verfruhten Nadelabwurf und geringere Durchmesserzuwachse Geschadigte Baume sind auch anfalliger fur den Befall durch den Wurzelschwamm Heterobasidion annosum In der ostlichen Sierra Nevada wurde eine winterliche Nadelbraunung beobachtet die auf physiologische Trockenheit zuruckgeht welche durch Sonneneinstrahlung bei gefrorenem Boden entsteht Jeffrey Kiefern reagieren empfindlich auf Streusalz Schadigungen des Phloems konnen nach Winterfrosten von 43 C auftreten 8 Die Zwergmistelart Arceuthobium campylopodium befallt sowohl Jungwuchs als auch Altbaume und schadigt diese durch Anschwellen der Zweige und Aste Hexenbesen Stammwunden und Abgange Die Art tritt vor allem auf trockenen Standorten auf Der Pilz Verticicladiella wagenerii befallt die Wurzeln und farbt das Splintholz dunkelblau Er kann erhebliche Ausfalle hervorrufen Der Gemeine Hallimasch Armillaria mellea der Wurzelschwamm Heterobasidion annosum und der Kiefern Braunporling Phaeolus schweinitzii befallen die Wurzeln sind aber nicht bedrohlich Von lokaler Bedeutung sind die rindenbewohnenden Rostpilzarten Cronartium comandrae Cronartium comptoniae Peridermium harknessii und Peridermium stalactiforme Elytroderma deformans ist ein nadelbewohnender Pilz der eine gefahrliche mehrere Jahre andauernde Krankheit auslost Diese Krankheit beginnt mit Nadelbraunung Zweig und Aststerben und kann bei wiederholten Befall todlich verlaufen Ein Befallszentrum liegt im Lake Tahoe Basin in Kalifornien Die Jeffrey Kiefer ist eingeschrankt anfallig gegenuber dem Befall durch die Nematodenart Bursaphelenchus xylophilus Die Inokulation erfolgt uber die Triebspitzen und die Ausbreitung uber die Harzkanale des Phloems Die Raupen von Coloradia pandova fressen die alten Nadeln vor dem Neuaustrieb ab Als weitere Schadfalter werden der Wickler Rhyacionia zozona und der Zunsler Dioryctria abietivorella genannt Die Schildlaus Matsucoccus bisetorus dringt in Zweige Aste und Stamme von Baumen aller Altersklassen ein Der Borkenkafer Dendroctonus brevicomis richtete vor allem in der Vergangenheit grosse Schaden an 8 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung von Pinus jeffreyi erfolgte 1853 durch John Hutton Balfour in Andrew Murray Botanical Expedition to Oregon 8 Seite 2 9 Das Artepitheton jeffreyi ehrt ihren Entdecker den schottischen Botaniker John Jeffrey 1826 1854 der diese Baumart bei seiner Reise durch Oregon und Kalifornien im kalifornischen Shasta Valley in der Nahe des Mount Shasta 1852 entdeckte 3 Bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts wurde die Jeffrey Kiefer als Subtaxon der Gelb Kiefer Pinus ponderosa angesehen Sie ist eng mit der Gelb Kiefer und mit Pinus engelmannii verwandt Synonyme fur Pinus jeffreyi Balf sind Pinus deflexa Torr Pinus peninsularis Lemmon Lemmon Pinus malletii hort ex Mottet Pinus ponderosa subsp jeffreyi Balf A E Murray Pinus ponderosa var jeffreyi Balf Vasey Pinus ponderosa var jeffreyi Balf ex Vasey Pinus ponderosa var malletii Beissn Pinus jeffreyi var baja californica Silba Pinus jeffreyi var deflexa Torr Lemmon Pinus jeffreyi var peninsularis Lemmon 9 Hybride Bearbeiten Die Jeffrey Kiefer Pinus jeffreyi bildet in Uberschneidungsgebieten naturliche Hybriden mit der Coulter Kiefer Pinus coulteri und der Gelb Kiefer Pinus ponderosa Diese Hybriden durften aber eher sporadisch entstehen da die Blutezeiten dieser Arten sich nicht uberlappen Kunstliche Artkreuzungsversuche gelangen auch mit der Montezuma Kiefer Pinus montezumae 10 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Angaben zur Beschreibung Systematik und Verbreitung bei conifers org The Gymnosperm Database zitiert nach Elbert L Little Jr The Audubon Society field guide to North American trees New York Alfred A Knopf 1980 englisch Alan Mitchell Die Wald und Parkbaume Europas Ein Bestimmungsbuch fur Dendrologen und Naturfreunde Paul Parey Hamburg und Berlin 1975 ISBN 3 490 05918 2 ubers u bearb von Gerd Krussmann C Frank Brockman Trees of North America New York St Martin s Press 2001 ISBN 978 1 58238 092 6 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 403 411 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 404 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 407 a b Angaben bei conifers org zitiert nach Robert Van Pelt Forest Giants of North America Seattle University of Washington Press 2001 a b c d Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 405 a b Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 406 a b Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 408 a b Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 410 a b Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 409 410 a b Pinus jeffreyi bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 19 April 2019 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 407 408 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jeffrey Kiefer Pinus jeffreyi Album mit Bildern Videos und Audiodateien Pinus jeffreyi im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 19 April 2019 Datenblatt bei www baumkunde de Datenblatt bei USDA Pinus jeffreyi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2019 1 Eingestellt von A Farjon 2011 Abgerufen am 19 April 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jeffrey Kiefer amp oldid 229983677