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Der ungeniessbare Kiefern Braunporling Phaeolus spadiceus Syn Phaeolus schweinitzii ist eine Pilzart aus der Familie der Baumschwammverwandten Der Pilz wird auch Fichten Braunporling Gelber Braunporling oder Nadelholz Braunporling genannt Es ist ein braungelber Porling der als Wurzelparasit am Fusse von Nadelbaumen wachst und olivgelbliche bis braunliche und oft labyrinthische Rohren hat Junge noch gelbliche Fruchtkorper flecken braunlich Die Fruchtkorper erscheinen von Juni bis Oktober Kiefern BraunporlingKiefern Braunporling Phaeolus spadiceus SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Stielporlingsartige Polyporales Familie Baumschwammverwandte Fomitopsidaceae Gattung Braunporlinge Phaeolus Art Kiefern BraunporlingWissenschaftlicher NamePhaeolus spadiceus Pers Fr Rauschert Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Bedeutung 6 Weblinks 6 1 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Junge Exemplare des Kiefern BraunporlingsMakroskopische Merkmale Bearbeiten Die flachen unregelmassig kreisel bis tellerformigen Fruchtkorper sind 10 30 cm breit und werden bis zu 10 cm hoch Sie konnen auch zu mehreren verwachsen oder sich dachziegelig uberdecken Fremdkorper wie Zweige Stangel oder Halme werden umwachsen Die Oberflache ist wellig hockerig filzig bis zottig und matt Jung kann der Fruchtkorper mehr oder weniger konzentrisch gezont sein Die Randzone ist in der Wachstumsphase schon schwefelgelb orangegelb bis grungelb gefarbt die Mitte ist dunkelbraun und im Alter ganzlich rotbraun bis schwarzbraun Die Rohren sind 3 10 cm lang Die Mundungen der Poren sind rundlich bis verlangert und etwas labyrinthisch Die Poren sind relativ fein ca 1 2 pro mm und frisch gelblich bis schmutzig olivgelblich und spater rostbraun gefarbt Bei Beruhrung flecken sie sofort dunkelbraun Das Sporenpulver ist cremegelblich Der kurze stammige nach oben hin meist dicker werdende Stiel ist dunkelbraun Er kann mitunter aber auch fast vollig fehlen Das anfangs rostgelbliche Fleisch ist 1 3 cm dick und jung weich und saftig Spater wird es trocken korkig und zah und ist dann rostbraun gefarbt Alte Fruchtkorper sind auffallend leicht Das Fleisch hat einen unauffalligen Geruch und schmeckt leicht sauerlich 1 2 3 Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die glatten elliptischen und inamyloiden Sporen sind 5 8 µm lang und 3 5 4 5 µm breit Die Zystiden sind dunnwandig 4 1 Artabgrenzung BearbeitenEigentlich sind nur sehr junge weichfleischige rohrenlose Exemplare schwerer zu bestimmen Typisch ist dass die mehr oder weniger gelben Fruchtkorper an Druckstellen dunkelbraun flecken Recht ahnlich kann der Dreieckige Filzporling Onnia triqueter sein Er hat kleinere Fruchtkorper und besitzt im Hymenium Seten Der Filzporling wachst gern auf der Stirnflache von Kiefernstumpfen 1 Okologie Bearbeiten nbsp Europaische Lander mit Nachweisen des Kiefern Braunporlings 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Lander mit FundmeldungenLander ohne Nachweisekeine Datenaussereuropaische LanderIn und ausserhalb von Waldern ist der Kiefern Braunporling weder an bestimmte Bodentypen noch an bestimmte Waldgesellschaften gebunden Er bevorzugt aber Kieferforste die mehr oder weniger stickstoffbelastet sind Man findet den Pilz an Waldwegen Waldrandern auf Lichtungen und in Parkanlagen Der Kiefern Braunporling ist ein gefahrlicher Baumwurzelparasit und Holzsaprobiont Er dringt in die Wurzeln alterer oder krankelnder Baume ein und gelangt von dort in das Kernholz des unteren Stammbereiches Dabei erzeugt er eine Wurfel Braunfaule bei der das angegriffene Holz wurfelartig zerfallt Das befallene Holz hat einen charakteristischen terpentinartigen Geruch Die Fruchtkorper sitzen oberirdisch an flachen Wurzeln an Wurzelhalsen oder an der Stammbasis noch lebender oder bereits abgestorbener Baume und Stumpfe Dort verbleibt der Braunporling bis zur Finalphase der Vermorschung Auch wenn der Pilz bevorzugt Kiefern angreift kann man ihn auch an anderen Nadelbaumen besonders an Fichten Larchen und Douglasien finden In seltenen Fallen wurde er auch an Laubbaumen beobachtet Die Fruchtkorper konnen das ganze Jahr uber gefunden werden Junge Exemplare erscheinen gewohnlich von Mai bis zum Herbst Die Entwicklung vom reifen Fruchtkorper bis zur Sporenreife dauert etwas langer als zwei Wochen Der Pilz beginnt erst zu sporulieren wenn das sommerliche Temperaturmaximum uberschritten ist und die Durchschnittstemperaturen unter 15 C abfallen Die Sporulationsperiode dauert 3 4 Monate das Mycel kann bis zu 6 8 Jahre lang immer wieder neue Fruchtkorper hervorbringen 9 Verbreitung BearbeitenIn Europa ist der Kiefern Braunporling besonders im Nordwesten sehr haufig Er kommt aber in ganz Europa vor und ist wohl nirgends selten Im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet in Norwegen bis zum 69 in Schweden bis zum 68 und in Finnland bis 63 Breitengrad nach Osten hin ist er uber ganz Russland verbreitet In den Tropen wachst er gemeinhin an verschiedenen Laubbaumarten in der Holarktis Nordamerika Kanaren Nordafrika Europa Kleinasien und dem Kaukasus findet man ihn vorzugsweise an Nadelbaumen 7 9 Bedeutung Bearbeiten nbsp Hispidin ist ein gelbbrauner Farbstoff der bei verschiedenen Baumpilzen gefunden wurde Der Kiefern Braunporling ist ein wichtiger und weitverbreiteter Holzzerstorer Besonders im ozeanischen Nordwesteuropa verursacht der Pilz grosse wirtschaftliche Schaden 15 Mit dem Braunporling konnen proteinhaltige Naturfasern wie Seide und Wolle gefarbt werden Je nach Farbeverfahren konnen mit ihm gelbe bis braune Farbungen erzielt werden Der wichtigste Farbstoff den der Pilz bildet ist das gelbbraune Hispidin das der Pilz in grosser Menge erzeugt Ausserdem wurden zahlreiche weitere Farbstoffe isoliert die sich alle vom Hispidin ableiten Das Hispidin hat seinen Namen vom Zottigen Schillerporling Inonotus hispidus aus dem der Farbstoff zuerst isoliert wurde 16 Der Pilz ist in allen Entwicklungsstadien ungeniessbar und nicht fur die Kuche geeignet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Phaeolus schweinitzii Album mit Bildern Videos und Audiodateien Phaeolus schweinitzii In Funghi in Italia funghiitaliani it Abgerufen am 9 Dezember 2013 italienisch Fotos vom Kiefern Braunporling M Kuo Phaeolus schweinitzii In MushroomExpert com Abgerufen am 9 Dezember 2013 englisch Wolfgang Bachmeier Kiefern Braunporling Phaeolus schweinitzii In www 123pilze de pilzseite de Abgerufen am 9 Dezember 2013 Paul Kirk Phaeolus schweinitzii In Species Fungorum Abgerufen am 9 Dezember 2013 Phaeolus schweinitzii In MycoBank org International Mycological Association abgerufen am 9 Dezember 2013 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ewald Gerhardt Rohrlinge Porlinge Bauchpilze Schlauchpilze und andere In Pilze Spektrum der Natur BLV Intensivfuhrer Band 2 BLV Munchen Wien Zurich 1985 ISBN 3 405 12965 6 S 149 Hans E Laux Der grosse Kosmos Pilzfuhrer Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgangern Kosmos Stuttgart 2001 ISBN 3 440 08457 4 S 242 Karin Montag Kiefern Braunporling Phaeolus schweinitzii Im virtuellen Pilzbuch In Online Abgerufen am 4 Januar 2014 Marcel Bon Pareys Buch der Pilze Kosmos Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09970 9 S 316 englisch The mushrooms and toadstools of Britain and Northwestern Europe Ubersetzt von Till R Lohmeyer Cvetomir M Denchev amp Boris Assyov Checklist of the larger basidiomycetes in Bulgaria In Mycotaxon Band 111 2010 ISSN 0093 4666 S 279 282 online PDF Belgian List 2012 Phaeolus schweinitzii Abgerufen am 9 Dezember 2013 englisch a b Worldwide distribution of Phaeolus schweinitzii Nicht mehr online verfugbar In GBIF Portal data gbif org Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 9 Dezember 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot data gbif org Georgios I Zervakis et al Mycodiversity studies in selected ecosystems of Greece II Macrofungi associated with conifers in the Taygetos Mountain Peloponnese In Mycotaxon Vol 83 2002 S 97 126 Online a b c German Josef Krieglsteiner Hrsg Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 1 Allgemeiner Teil Standerpilze Gallert Rinden Stachel und Porenpilze Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3528 0 S 567 Jean Pierre Prongue Rudolf Wiederin Brigitte Wolf Die Pilze des Furstentums Liechtenstein In Naturkundliche Forschung im Furstentum Liechtenstein Vol 21 Vaduz 2004 online PDF Grid map of Phaeolus schweinitzii In NBN Gateway data nbn org uk Abgerufen am 9 Dezember 2013 englisch Phaeolus schweinitzii Pilzoek Datenbank abgerufen am 9 Dezember 2013 T V Andrianova et al Phaeolus schweinitzii Fungi of Ukraine In www cybertruffle org uk ukrafung eng Abgerufen am 9 Dezember 2013 englisch NMV Verspreidingsatlas online Phaeolus schweinitzii In verspreidingsatlas nl Abgerufen am 9 Dezember 2013 Peter Schutt Hans J Schuck Bernd Stimm Lexikon der Baum und Straucharten Das Standardwerk der Forstbotanik Morphologie Pathologie Okologie und Systematik wichtiger Baum und Straucharten Hamburg 2011 ISBN 978 3 86820 123 9 Jan Markus Teuscher Neue experimentelle Designs zum Thema Naturstoffe im Chemieunterricht Chemie mit Pilzen Materialband online PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kiefern Braunporling amp oldid 232584354