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Als Porlinge werden die Fruchtkorper einiger Baumpilze bezeichnet die zu den Standerpilzen gehoren ein zumeist rohriges Hymenophor aufweisen und deren Hymenophoraltrama sich nicht oder nicht wesentlich von der ubrigen Trama unterscheidet Die Porlinge sind polyphyletisch und bilden keine taxonomische Einheit 1 Der Zunderschwamm Fomes fomentarius bildet mehrjahrige laterale Fruchtkorper aus Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Wachstum und Entwicklung 3 Okologie und Lebensweise 4 Bedeutung 5 Systematik 6 Literatur 7 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Der Schonfarbige Porenschwamm Junghuhnia nitida ist ein resupinater Porling Makroskopische Merkmale Bearbeiten Porlinge konnen effus resupinat flachig ausgebreitet effus reflex ausgebreitet mit abstehenden Hutchen oder pileat hutformig mit steriler Oberseite und zur Erde gerichtetem Hymenophor sein Pileate Porlinge konnen lateral seitlich am Substrat angewachsen oder stipitat gestielt sein nbsp Beim Birken Blattling Lenzites betulina ist das Hymenophor lamellenartig ausgebildet Das Hymenophor der Porlinge ist meist rohrig geformt mit runden eckigen wabenformigen langlich schlitzformigen Poren allerdings kommen auch derb lamellige oder labyrinthische Auspragungen vor Die Abgrenzung zu Pilzarten mit anders beschaffenem Hymenophor beispielsweise glatt stachelig oder gerunzelt kann unklar sein Die Oberflache der Porlinge kann falls vorhanden beispielsweise samtig zottig filzig grubig oder glatt sein Einige Arten bilden harte Krusten die matt oder glanzend sein konnen Bei einigen Arten wird diese Kruste teilweise von harzigen Ausscheidungen gebildet und schmilzt unter Hitzeeinfluss beispielsweise beim Rotrandigen Baumschwamm Fomitopsis pinicola oder einigen Lackporlingen Phellinus 1 Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Fur die mikroskopische Bestimmung der Porlinge ist die Identifikation des jeweiligen Hyphensystems relevant dass mono di oder trimitisch sein kann Je nach Art konnen die Hyphen an den Septen Schnallen ausbilden Das Hymenium besteht zumeist nur aus keulenformigen seltener zylindrischen oder bauchigen Basidien und Basidiolen Die Arten mit Schnallen an den Septen der generativen Hyphen haben in der Regel auch Basalschnallen an den Basidien Bei den meisten Arten haben die Basidien vier Sterigmen Je nach Art kommen Zystiden Zystidiolen Pseudozystiden Hyphidien oder Setae vor Die Sporen besitzen zumeist einen Hilarappendix und sind oft mittig vertieft Hilardepression Sie sind oft klein unter 10 µm glatt dunnwandig unpigmentiert und hyalin zumeist globos subglobos ellipsoid zylindrisch oder allantoid Bei einigen Porlingen kommen Chlamydosporen vor beispielsweise beim Leberreischling Fistulina hepatica oder beim Schwefelporling Laetiporus sulphureus 1 Wachstum und Entwicklung BearbeitenIm Gegensatz zu den Hutpilzen sind die Porlinge Crustothecien sie entwickeln sich nicht nodular monozentrisch uber Knoten mit primordial vorgebildeten Fruchtkorpern sondern myzelial mono oder polyzentrisch durch Spitzenwachstum der Hyphen Porlinge gehoren zu den wenigen Pilzgruppen bei denen einige Arten mehrjahrige perennierende Fruchtkorper bilden konnen Nach der Sporulation wachsen diese weiter und bilden neue Hymenophorschichten Besonders alt werden beispielsweise Fruchtkorper des Zunderschwamms und der Feuerschwamme Phellinus s l sie konnen teilweise mehrere Jahrzehnte alt werden 1 Okologie und Lebensweise BearbeitenDie meisten Porlinge leben saprotroph oder parasitisch indem sie sich von lebendem oder totem Holz ernahren Je nach Art sind sie Weiss oder Braunfauleerreger Wenige Gattungen wie beispielsweise die Schafporlinge Albatrellus oder die Dauerporlinge Coltricia sind Mykorrhizapilze 1 Bedeutung Bearbeiten nbsp Der Zimtfarbene Weichporling Hapalopilus nidulans ist stark giftig Porlinge dienen als Lebensraum Schutz sowie als Nahrungsquelle fur Insekten insbesondere Kafer Schnecken Tausendfussler Asseln und Spinnentiere 1 Spechte bauen ihre Bruthohlen gern in von Porlingen befallenen Baumen weil das befallene Holz weicher ist 2 Die meisten Arten sind fur Speisezwecke bedeutungslos weil sie oft sehr hart oder korkig zah sind Einige Arten sind essbar darunter die Schafporlinge Albatrellus der Schwefelporling Laetiporus sulphureus der Eichhase Polyporus umbellatus der Sklerotien Stielporling Polyporus tuberaster der Klapperschwamm Grifola frondosa der Schuppige Porling Cerioporus squamosus der Eichen Leberreischling Fistulina hepatica oder der Riesenporling Meripilus giganteus Der einzige bekannte stark giftige Porling ist der Zimtfarbene Weichporling Hapalopilus nidulans Einigen Arten wird in der Naturheilkunde medizinisches Potenzial als Heil oder Vitalpilze nachgesagt So wurde der Birkenporling Fomitopsis betulina schon in der Jungsteinzeit genutzt man fand zwei Exemplare bei der Gletschermumie Otzi 3 Ganoderma lingzhi eine dem Glanzenden Lackporling G lucidum nahe verwandte Art wird als Reishi in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt 4 Weitere Beispiele fur Porlinge die als Heil oder Vitalpilze verwendet werden sind die Schmetterlings Tramete Trametes versicolor oder der Larchenbaumschwamm Laricifomes officinalis Die Trama einiger Porlinge wie des Zunderschwamms Fomes fomentarius kann fur die Feuererzeugung genutzt werden Systematik BearbeitenZu den Porlingen werden Pilzarten aus verschiedenen Ordnungen gezahlt darunter unter anderem Champignonartige Agaricales Pfifferlingsartige Cantharellales Blattlingsartige Gloeophyllales Borstenscheiblingsartige Hymenochaetales Stielporlingsartige Polyporales Taublingsartige Russulales und Warzenpilzartige Thelephorales 1 Literatur BearbeitenHeinrich Dorfelt Erika Ruske Die pileaten Porlinge Mitteleuropas Morphologie Anatomie Bestimmung Springer Spektrum 2018 ISBN 978 3 662 56759 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Heinrich Dorfelt Erika Ruske Die pileaten Porlinge Mitteleuropas Morphologie Anatomie Bestimmung Springer Spektrum 2018 ISBN 978 3 662 56759 3 Richard N Conner Woodpecker Dependence on Trees Infected by Fungal Heart Rots In The Wilson Bulletin 88 4 Dezember 1976 S 575 581 Luigi Capasso 5300 years ago the Ice Man used natural laxatives and antibiotics In The Lancet Band 352 Nr 9143 Dezember 1998 S 1864 doi 10 1016 S0140 6736 05 79939 6 elsevier com abgerufen am 7 April 2023 Yu Cheng Dai Li Wei Zhou Tsutomu Hattori Yun Cao Joost A Stalpers Leif Ryvarden Peter Buchanan Franz Oberwinkler Nils Hallenberg Pei Gui Liu Sheng Hua Wu Ganoderma lingzhi Polyporales Basidiomycota the scientific binomial for the widely cultivated medicinal fungus Lingzhi In Mycological Progress Band 16 Nr 11 12 Dezember 2017 ISSN 1617 416X S 1051 1055 doi 10 1007 s11557 017 1347 4 springer com abgerufen am 7 April 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Porling amp oldid 232774615