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Hermann von Vultee ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Gesandten siehe Hermann von Vultee der Jungere Zum Juristen siehe Hermann Vultejus Hermann von Vultejus spater von Vultee 7 Februar 1634 in Marburg 17 April 1723 ebenda war ein hessischer Jurist und Vizekanzler Er war ein Spross der Familie Vultejus auch Vultee einem durch seinen Grossvater begrundeten hessischen Adelsgeschlecht Hermann von Vultee Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Ausbildung 1 3 Staatsdienst 1 4 Adelsbestatigung und Namensanderung 2 Ehen und Nachkommen 3 Fussnoten 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Sein Vater war Johann Christoph Vultejus 1602 1640 hessen kasselischer Regierungsrat Sohn des Juraprofessors und zeitweisen Rektors der Universitat Marburg Hermann Vultejus 1555 1634 und dessen Ehefrau Eulalia Adelheid Happel einer Grossnichte Philipp Melanchthons Seine Mutter war Anna Agnesa Heistermann Tochter des Burgmanns Ludwig Heistermann in Fritzlar und der Anna von Hesberg Hermann von Vultejus wurde nach seinem Grossvater Professor Hermann Vultejus benannt Nach dem fruhen Tod seiner Eltern lebte er zusammen mit seiner Schwester Anna Adelheid bei seinem Onkel dem spateren hessischen Kanzler Johannes Vultejus in Kassel Ausbildung Bearbeiten Nach anfanglicher Erziehung durch Privatlehrer besuchte der junge Vultejus ab 1650 die Universitat Kassel 1 wo er sich in den sogenannten Sieben Freien Kunste weiterbildete 1653 immatrikulierte er sich zum Studium der Rechtswissenschaften an der in diesem Jahre wiedereroffneten Universitat Marburg das er ab 1656 in Strassburg fortsetzte Nach seinem dort abgelegten Examen kehrte er im Fruhjahr 1659 nach Marburg zuruck Auf seiner dann folgenden Kavaliersour reiste er 1659 uber Bremen und Emden nach Leyden und Groningen und nach acht Monaten in den Niederlanden im darauffolgenden Jahr nach England wo er im Mai 1660 der Kronung Karls II beiwohnte und danach die Universitaten Cambridge und Oxford besuchte Uber Dieppe und Rouen reiste er weiter nach Paris wo er vier Monate blieb und im August 1660 als Mitglied der hessen kasselischen Gesandtschaft den Einzug Ludwigs XIV mit seiner frisch angetrauten Gemahlen Marie Therese miterlebte Nach Besuchen in Orleans Blois Tours Saumur und Angers reiste er nach Lyon wo ihn eine schwere Erkrankung die er sich in Angers zugezogen hatte an der fur 1661 geplanten Weiterreise nach Italien hinderte Nach seiner Genesung reiste er daher im Fruhsomme 1661 nur noch durch die Schweiz und kehrte Anfang Juli 1661 nach Marburg zuruck Staatsdienst Bearbeiten 1662 ernannte Landgraf Wilhelm VI von Hessen Kassel ihn zum Regierungsrat in der Regierung des sogenannten Oberfurstentums in Marburg dem Kasseler Anteil der kurzlebigen und 1604 erloschenen Landgrafschaft Hessen Marburg 1681 beauftragte ihn Landgraf Karl mit der Leitung des Direktoriums der Regierung in Marburg und 1687 ernannte Landgraf Karl ihn zum Vizekanzler im Oberfurstentum dem hochsten Verwaltungsamt des Marburger Landesteils Dieses Amt bekleidete Vultejus bis zu seinem Tod Samtliche ihm in den folgenden Jahren angetragenen Angebote in andere Dienste zu treten so das von Konig Friedrich I von Preussen im Jahre 1703 als Geheimer Rat und Kammerprasident nach Berlin zu gehen lehnte er ab Im Laufe seines Lebens kam Vultejus zu erheblichem Grundbesitz So erwarb er bereits 1672 von den Schenck zu Schweinsberg das Gut Elnhausen bei Marburg Die dortige im Dreissigjahrigen Krieg teilweise zerstorte und seitdem vernachlassigte Wasserburg Elnhausen liess er in den Jahren 1707 bis 1717 abreissen und durch einen barocken Schlossbau nach franzosischem Vorbild ersetzen 2 1688 folgte die Belehnung mit dem Rittergut Adorf durch den 1682 gefursteten Grafen Georg Friedrich von Waldeck Eisenberg Und 1720 wurde er vom Fuldaer Abt Konstantin von Buttlar mit den fuldischen Gutern in Dippach Kleinensee und Bosserode belehnt Adelsbestatigung und Namensanderung Bearbeiten Am 8 Oktober 1694 wurde Vultejus durch Kaiser Leopold II der rittermassige Reichsadel bestatigt nachdem das seinem Grossvater verliehene Diplom 1645 bei der Plunderung Marburgs durch kaiserliche Truppen unter Peter Melander verloren gegangen war Um 1714 franzosisierte er seinen Namen einer Mode der Zeit entsprechend zu von Vultee erste nachweisliche Erwahnung im Taufregister anlasslich der Taufe des ersten Kindes seines jungsten Sohnes in Marburg Ehen und Nachkommen BearbeitenVultejus heiratete 1666 Anna Margarethe von Gehren 1643 1692 Tochter des Barthold von Gehren 1610 1657 Hessen Darmstadtischer Rat und der Elisabeth Pauli 1613 1667 der Ehe entsprossen sechs Sohne und funf Tochter von denen jeweils nur drei ihren Vater uberlebten Elisabeth 1667 1717 I 1689 Johann Christoph Heinius II 1696 Justus Wilhelm Wissenbach Anna Adelheid 1669 1714 Georg von Berghofer 1664 1716 Geheimer Rat und Vizekanzler Johannes 1670 1699 immatrikuliert in Marburg 1685 Hermann 1672 1714 Hessen Kasselischer Etatsrat und Gesandter zum Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis Christoph Reinhold 1673 1674 Catharina Margarethe 1675 1711 1697 Paul Adolf Grolman Koniglich Preussischer Justizrat in Kleve Joachim Christoph 1676 1735 Gutsbesitzer auf Dippach koniglich Schwedischer Generalmajor landgraflich Hessen Kasseler Brigadier und Kommandant von Rinteln Agnes Christina 1678 1698 Hartmann Samuel Hoffmann von Lowenfeld Generalfeldwachtmeister des Oberrheinischen Reichskreises Kommandanten der Festung Landau Anna Magdalena 1679 1725 1697 Franz Stuckrad Oberst spater Generalmajor Kommandant von Marburg Wilhelm 1681 1773 Waldeckischer Geheimer Rat Hofrichter und Kammerprasident Gutsbesitzer auf Adorf Johann Adolph 1683 1759 Regierungsrat Gutsbesitzer auf Elnhausen und Wieblingen heutiger Stadtteil von HeidelbergNach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1693 Katharina Margarethe auf dem oft auch uffm Keller 1645 1721 Tochter des bremischen Stadtkommandanten Gerhard auf dem Keller und der Anna Maria Busch 1614 1679 diese Ehe blieb kinderlos Fussnoten Bearbeiten Da Marburg und die dortige Universitat wegen Erbstreitigkeiten vorubergehend an Hessen Darmstadt gefallen waren bestand von 1633 bis 1653 an der Kasseler Hofschule im Renthof die Universitat Kassel Dies ist der einzige noch heute erhaltene barocke Profanbau im Landkreis Marburg Biedenkopf Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer Hess Gelehrten und Schriftsteller Gesch Band 16 Marburg 1812 Karl Heinrich Rexroth Kurze Chronik von Elnhausen Marburg 1972 Kurt Stahr Marburger Sippenbuch Band II Marburg 1961 H J v Brockhusen Will Vultejus von Vultee Hessenland v 11 Juli 1964 Kretzschmar Vulte Hermann von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 391 Weblinks Bearbeiten Vultejus Hermann von d A Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 130619477 lobid OGND AKS VIAF 67579214 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vultejus Hermann vonALTERNATIVNAMEN Vultee Hermann vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Adliger hessischer VizekanzlerGEBURTSDATUM 7 Februar 1634GEBURTSORT MarburgSTERBEDATUM 17 April 1723STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann von Vultejus amp oldid 237824466