www.wikidata.de-de.nina.az
Hermann Vultejus 16 Dezember 1555 in Wetter bei Marburg 31 Juli 1634 in Marburg war ein deutscher Jurist und der Begrunder des Adelsgeschlechts von Vultee Hermann Vultejus in jungen Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke Erstdrucke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHermann Vultejus war der alteste Sohn des Gelehrten Justus Vultejus und der Catharina Fett Als der Vater 1560 als Leiter des Padagogiums nach Marburg zog gab er seinen Sohn Hermann dort zunachst in privaten Unterricht Ende 1563 wurde er im Alter von acht Jahren in das Marburger Padagogium selbst eingeschrieben wo er bei Petrus Nigidius die Grundlagen der Philosophie Mathematik bei Victorin Schonfeld und Griechisch bei Bernhard Copius horte 1570 mit nur 14 Jahren erlangte er den Grad eines Baccalaureus Vultejus immatrikulierte sich 1571 in das Sapienzkollegium der Universitat Heidelberg wo er bei Zacharias Ursinus Physik bei Lambert Ludolph Helm Mathematik und Astronomie bei Mathieu de Launoy praktische Philosophie und bei Wilhelm Xylander griechische Literatur studierte Hinzu kamen Studien bei den reformierten Theologen Immanuel Tremellius und Girolamo Zanchi Nach drei Jahren erlangte er dort in Heidelberg den Grad eines Magisters Anfang 1575 in seine Heimat zuruckberufen bekleidete Vultejus die erste Lehrerstelle am Padagogium der Universitat Marburg dem Wirkungsort seines Vaters nach dessen Tod Ende Marz desselben Jahres er das Studium der Rechtswissenschaft bei Regnerus Sixtinus und Hermann Lersner aufnahm und auch bei Nikolaus Weigel und Johannes Antrecht seinem kunftigen Schwager horte 1576 brach er jedoch nach Genf auf um Franciscus Hotomanus zu horen reiste 1577 uber Venedig weiter nach Padua und besuchte anschliessend auf einer Studienreise die Universitaten Bologna Siena Pisa Rom Turin Neapel Pavia und Bourges Nach dreijahrigerAbwesenheit von seiner Heimat wollte er 1579 die Ruckreise antreten liess sich jetzt in der Steiermark von einem Adligen als Informator seiner Kinder anwerben und erlangte in dieser Zeit die Bekanntschaft vieler steirischen Magnaten Uber Bayern und Strassburg zog er nach Basel wo er sich 1580 nach erfolgreicher Disputation uber Thesen de servitutibus zum Doktor der Rechte promovieren liess Anschliessend hatte Vultejus zwar geplant wieder nach Osterreich zu ziehen folgte jedoch im September 1580 einem Ruf an die Universitat Marburg auf eine Professur fur griechische Sprache Im April 1581 heiratete er Eulalia Adelheid Happel 26 Dezember 1566 die Tochter des Marburger Burgermeisters Wigand Happel durch ihre Mutter eine Grossnichte Philipp Melanchthons Nach dem Tod seines fruheren Lehrers Bernhard Copius in der Pestepidemie wurde Vultejus Ende desselben Jahres als dessen Nachfolger auf die Professur fur Rechtswissenschaft berufen und zum Syndikus der Universitat ernannt Im Jahr 1582 folgte die Ernennung zum Beisitzer des hessischen Samthofgerichts Im Jahr 1586 ubernahm Vultejus verschiedene diplomatische Dienste So reiste er als Abgesandter der Landgrafen von Hessen zur Beisetzung des Herzogs Adolf von Holstein 1587 verhandelte er am danischen Hof uber die Regelung der Holsteinischen Erbschaft Weitere Verhandlungen uber die hessische Erbschaft des Territoriums Schmalkalden und der Herrschaft Plesse fuhrten ihn nach Gottingen Trier und Auburg 1589 schlichtete Vultejus in Braunschweig den Streit zwischen den Grafen von Oldenburg und der Stadt Bremen uber die Schifffahrt auf der Weser Im Jahr 1592 wurde Hermann Vultejus zum ersten Mal zum Rektor der Universitat Marburg ernannt zum zweiten Mal im Jahr 1601 Die Zwischenzeit war allerdings gepragt von ernsten Anfeindungen und Intrigen nach dem Ubergang der Regierung an den Landgrafen Moritz Berufungen auf Jura Professuren in Rinteln und Sedan lehnte er trotzdem ab Am 30 Dezember 1630 verlieh ihm Kaiser Ferdinand II die Wurde eines Comes Palatinus erhob ihn in den erblichen Reichsadelsstand und ernannte ihn zum Kaiserlichen Rat Familie BearbeitenSein Bruder Johannes Vultejus 1557 1600 war Arzt im Gefolge des Erzherzogs Maximilian von Osterreich und praktizierte spater in Radkersburg sein Bruder Christoph Vultejus 1561 1607 wurde danisch jutlandischer Rat bei Konig Christian IV seine Schwester Katharina war Ehefrau des hessischen Kanzlers Johannes Antrecht Hermann Vultejus selbst hatte aus seiner Ehe mit Eulalia Happel 13 Kinder Viele von ihnen verstarben jung die uberlebenden bekleideten hohe politische Amter bzw heirateten in entsprechende Kreise ein darunter Christine 1588 1667 1605 Christoph Deichmann 1576 1648 Professor der Rechte in Marburg Kanzler in Lippe Barbara Catharina 1590 1643 1611 Hieronymus Cottich Doktor beider Rechte Anne Marie 1594 1613 Johannes Pfreundt 1585 1625 Doktor beider Rechte Johann Christoph 1602 1640 Regierungsrat in Kassel Eulalia Adelheid Happel Eltern von Hermann von Vultejus Johannes 1605 1684 Jurist Kanzler in Kassel Elisabeth Tossanus 3 Marz 1614 25 Februar 1691 Werke Erstdrucke BearbeitenPropositiones de servitutibus Basel 1579 online Idea juris logica de causis juris constituentibus Frankfurt 1586 Disceptationum scholasticarum juris liber unus Marburg 1588 Jurisprudentiae Romanae a Justiniano compositae libri duo Marburg 1590 De feudis eorundemque iure libri duo Marburg 1595 Commentarius in Institutiones juris civilis a Justiniano compositas Marburg 1598 Commentarius ad titulos codicis qui sunt de jurisdictione et foro competente Frankfurt 1599 Consiliorum et responsorum doctorum et professorum facultatis juridicae in academia Marburgensi Marburg 1606 Tractatus de judiciis Kassel 1654 posthum Literatur BearbeitenJohann Philipp Kuchenbecker Vita Hermanni Vulteii Giessen 1731 online Vultejus Hermann In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 51 Leipzig 1747 Sp 1296 1305 Friedrich Wilhelm Cuno Vultejus Hermann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 389 f Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis 1 Von 1527 bis 1910 Elwert Marburg 1927 Nr 152 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Vultejus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hermann Vultejus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hermann Vultejus in der Deutschen Digitalen Bibliothek Hermann Vultejus im Internet Archive Vultejus Hermann Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 100692478 lobid OGND AKS LCCN n86026242 VIAF 71745608 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vultejus HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 16 Dezember 1555GEBURTSORT Wetter bei MarburgSTERBEDATUM 31 Juli 1634STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Vultejus amp oldid 237824449