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Hermann Wilhelm Textor 28 Dezember 1838 in Cammin 3 Februar 1906 in Lubeck war Regierungs und Baurat sowie Technischer Direktor in der funfkopfigen Direktion der Lubeck Buchener Eisenbahn Gesellschaft LBE Herrmann Textor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Laufbahn 1 3 Offentliches Leben 1 4 Beisetzung 1 5 Familie 1 5 1 Hans 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Hermann Textor wurde als Sohn einer Gelehrtenfamilie geboren Nach dem Tod seines Vaters der Konsistorialrat in Stettin war wurde er auf der Koniglichen Landesschule Pforta erzogen Die humanistische Bildung die er im vaterlichen Haus und seiner Lehranstalt empfangen hatte macht zeitlebens einen Grundzug seines Wesens aus Laufbahn Bearbeiten nbsp BauakademieTextor 1 studierte an der Bauakademie in Berlin Mit gewissenhaften Fleiss ein weiterer Grundzug eignete er sich dort und in der praktischen Tatigkeit die fur seinen erwahlten Beruf des Eisenbahnbaufachs erforderlichen Kenntnisse an Nach bestandener Staatsprufung als Baumeister trat er in den preussischen Staatsdienst und bewahrte sich in der Staatsbahnverwaltung so gut dass man ihn langerfristig als Hilfsarbeiter zur Tatigkeit im Ministerium der offentlichen Arbeiten heranzog Bei der Koniglichen Eisenbahndirektion in Erfurt angestellt berief man ihn zum 1 Januar 1888 fur den in den Ruhestand tretenden Eisenbahndirektors der LBE Anton Ferdinand Benda als technisches Mitglied in der Direktion der Privatbahn Zu seinen Aufgaben sollten unter anderem die Umgestaltung der Eisenbahnanlagen in Hamburg und Lubeck zahlen nbsp an der Cronsforder AlleeDie vollige unzulanglichen Werkstattanlagen wurden durch einen Neubau an der Cronsforder Allee dessen Bau ohne Verzogerungen zu Ende gefuhrt wurde ersetzt Im Juni 1891 zeichnete der Konig von Preussen den Regierungs und Baurat a D hierfur mit dem Roten Adlerorden IV Klasse aus 2 Kurz vorher auf der Generalversammlung am 28 Mai 1891 von der LBE fand ein Uberfuhrungsprojekt der Thorstrasse uber die Bahn beim lubeckischen Bahnhof die Zustimmung der Aufsichtsratsbehorde 3 Fur den nicht minder ungenugend gewordenen Bahnhof wurden Neubauplane erdacht und entworfen Die grosse Schwierigkeit dieser Aufgabe nacheinander verschiedene Losungen zu versuchen Durch bei einem Unfall im Fruhjahr 1891 erlittene Verletzungen musste Textor bis in den Sommer 1892 von seiner Arbeit fernbleiben und auch danach brauchte es noch mehrere Jahre bis zu seinem Tode das in der Ausfuhrung begriffene Projekt des Neuen Bahnhofs gereift und durch Vereinbarungen mit den Staatsbehorden und den beteiligten Eisenbahnverwaltungen festgestellt war Johann Heinrich Evers referierte schon auf der Versammlung des Vaterstadtischen Vereins am 29 April 1896 uber die Bahnhofsfrage zu der schon da von den hierzu angedachten Projekten nur zwei in Betracht kamen 4 das sogenannte Rethteichprojekt sollte jedoch keine Kopfstation in der Nahe des Lindenplatzes sondern eine Durchgangsstation in der Nahe des Schutzenhofes erhalten eine Hochlegung der Bahn auf die Wallhalbinsel wobei der Personenbahnhof nach der Bastion Katze kame wahrend der Guterbahnhof an seiner gegenwartigen Stelle verbliebeNoch auf der am 17 Dezember 1901 abgehaltenen Versammlung des Vaterstadtischen Vereines war man in dieser Angelegenheit nicht viel weiter und Textor trug einen Vortrag uber die Umgestaltung der der Bahnhofsanlagen der Stadt vor 5 Inzwischen waren auch die Plane fur die Umgestaltungen der Eisenbahnanlagen in Hamburg von denen ein wichtiger Teil der Lubeck Buchener Eisenbahnverwaltung zufiel nach vieljahrigen Verhandlungen zum Abschluss gebracht und die Ausfuhrung in Angriff genommen worden Unter Textors Fuhrung schloss die LBE 1902 den vormalig separaten hamburgischen Lubecker Guterbahnhof und verband die Bahnlinie mit dem Guterbahnhof des Hannoverschen Bahnhofs im Stadtteil Rothenburgsort was spater das erste Teilstuck spateren Guterumgehungsbahn Hamburg wurde Hierfur zeichnete ihn der Kaiser 1904 durch die Verleihung des Charakters eines Geheimen Baurats aus 6 Die Verhandlungen uber den Umbau des Wandsbeker Bahnhofs 1902 waren zum Ende gebracht der Bahnhof in Altrahlstedt 1904 gebaut die Verlangerung der Travemunder Bahn nach dem Seestrand 1898 ausgefuhrt die Bahnhofe in Ratzeburg und Molln 1899 umgebaut und die Schlutuper Bahnanlage 1902 hergestellt nbsp Neue Strassenbrucke uber die zukunftige BahntrasseDer nicht mehr den Anforderungen des Verkehrs entsprechende Oberbau der Lubeck Hamburger Bahn ist in allen seinen Teilen erneuert und wesentlichen Verstarkungen unterzogen worden Mit der Fertigstellung des neuen Lubecker Bahnhofs sollte er vollstandig verschwunden sein Eine weitere Aufgabe der Textor ein besonderes Interesse zuwandte war aus ahnlichen Grunden der Ersatz der alten durch Lokomotiven von moderner Bauart und Leistungsfahigkeit Anfang 1905 trat ein scheinbar unerhebliches korperliches Leiden bei ihm hervor das wider Erwarten bald einen lahmenden Einfluss auf seine Krafte ausubte Im Fruhjahr konnte er sich nochmals kurzfristig aufraffen musste aber seit dem Sommer der Tatigkeit entsagen und war seine letzten vier Monate ans Bett gefesselt Offentliches Leben Bearbeiten Neben seinem beruflichen Wirken wozu haufige Vertretungen des Senates bei eisenbahntechnischen Verhandlungen mit dem Reichseisenbahnamt und den Vertretern der anderen Bundesstaaten gehorten widmete sich Textor indem er als Mitglied verschiedener Behorden tatig war den offentlichen Angelegenheiten seiner neuen Heimatstadt Textor wurde 1891 Mitglied des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit 7 Auf der kommunalen Ebene Lubecks ist er ein geschatztes Mitglied der offentlichen Behorden tatig Am Stelle des verstorbenen Joh Christian Reinboth bestimmte der Senat am 3 Juni 1893 Textor zum burgerlichen Deputierten bei der Verwaltungsbehorde fur stadtische Gemeindeanstalten 8 Turnusmassig schied er am 17 Juni 1899 aus und wurde durch H G Scharff ersetzt 9 Der Burgerausschuss erwahlte ihn am 27 Marz 1897 anstelle des abtretenden F A H Linde zum Mitglied der Oberschulbehorde 10 Als solcher ist er fur die Sektion der Gewerbeschule und der Baugewerkschule zustandig und dem Kirchenvorstand von St Lorenz die 1900 eine neue Kirche erhalten sollte tatig nbsp St Lorenz KircheDer neu einzusetzenden Kirchenrat der St Lorenz Kirche unter Johann Hermann Bousset zu dem auch Textor gehorte trat Anfang 1895 zusammen 11 Er schied am 16 Januar 1897 aus diesem wieder aus 12 1898 wurde Textor von der Gemeinde in den Kirchenvorstand von St Lorenz gewahlt 13 Wie Johannes Bernhard ab April 1898 dortiger Hauptpastor war er aus denselben Grunden ein Verfechter fur den Neubau der Kirche Im Februar 1900 die alte Kirche war abgerissen und die neue noch nicht geweiht bestatigte man ihn durch Wiederwahl im Kirchenvorstand 14 Am 6 Mai 1900 wurde der neugotische Bau der neuen St Lorenz Kirche eingeweiht Beisetzung Bearbeiten Am 6 Februar 1906 fand in der St Lorenz Kirche die Trauerfeier statt Die Andacht hielt mit Leopold Friedrich Ranke der Senior des Geistlichen Ministeriums der Evangelisch Lutherischen Kirche in Lubeck und Hauptpastor der St Marien Gemeinde Nach der Andacht trugen Eisenbahnbeamte den in grosser Anzahl eingegangenen Kranzen und Blumengestecken vor dem Sarg hinaus und durch das von Eisenbahnbeamter verschiedener Eisenbahnstationen gebildete Spalier zu dem in Sichtweite des Kirchturmes befindlichen Grab Im Trauerzug folgten unmittelbar hinter dem Sarg die erstmals mit ihrer schwarz umflorten Fahne erschienenen Angestellten der Hauptwerkstatt es folgten der Burgermeister Johann Georg Eschenburg und Senatssekretar Geise Deputationenen vom Eisenbahnkommissariat des hiesigen und des Hamburgischen Senates der koniglichen Eisenbahndirektion Altona 15 der Grossherzoglichen Eisenbahndirektion in Schwerin die Direktion der Lubeck Buchener Eisenbahn Gesellschaft samt Ausschuss Abordnungen der Oberbetriebsdirektion des Verwaltungsburos des Bahnhofs in Lubeck Beamte und Arbeiter des Schlutuper Bahnhofs der Guterverwaltung in Hamburg der Travemunder Eisenbahn Fahrtbeamte der Bahnhofsmeistereien in Hamburg des Ratzeburger Bahnhofs des Lubecker Bahnhofs in Hamburg Die Familie war durch seine Witwe Maria und ihren Sohn Hans er war ein Pionier im Rang eines Hauptmanns und als Chef der 3 Kompanie des 1 Westpreussischen Pionier Bataillons Nr 17 mit dem Offizierskorps und Unteroffizieren seiner Kompanie aus Thorn angereist vertreten Des Weiteren reisten Ernst Superintendent a D und Professor Adolf Textor an Beim Hinablassen des Sarges in die Erde hielt Pastor Lic Stulcken 16 die Trauerrede 17 18 Familie Bearbeiten Er war mit Maria geborene Drassdo verheiratet Hans Bearbeiten nbsp Ihr Sohn Hans ging aus dem Garde Pionier Bataillon dessen langjahriger Adjutant er gewesen ist hervor Vor dem Krieg wurden ihm bereits eine Reihe anspruchsvoller Arbeiten siehe Auszeichnungen auf dem Portraitfoto ubertragen Am 1 Oktober 1913 wurde in Posen das Pionier Bataillon Nr 29 formiert Im Rahmen der Mobilmachung stellte das Bataillon zu Beginn des Ersten Weltkriegs am 2 August 1914 zwei Feld Bataillone wovon eines von Hans kommandiert wurde Aus dem Bataillon wurde das der Belagerung feindlicher Festungen dienende Posenschen Pionier Regiment Nr 29 Bereits nach seinem ersten Gefecht wurde der Major mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet Beim Sturmangriff auf die Moreauschlucht im Argonnenwald Abschnitt Bagatelle am 23 Oktober 1914 ist er gefallen 19 Literatur BearbeitenGeheimer Baurat Eisenbahndirektor Textor In Lubeckische Blatter 48 Jahrgang Nr 6 Ausgabe vom 11 Februar 1906 S 92 93 Geheimer Baurat Eisenbahndirektor H Textor in Lubeckische Anzeigen 156 Jahrgang Nr 62 Ausgabe vom 4 Februar 1906 Herr Geh Baurat Hermann Textor In Lubecker General Anzeiger 25 Jahrgang Nr 29 Ausgabe vom 4 Februar 1906 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Textor Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Textor ist die lateinisierte Form von Weber Rubrik Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 33 Jg Nummer 46 Ausgabe vom 10 Juni 1891 S 276 Generalversammlung der Lubeck Buchener Eisenbahn Gesellschaft In Lubeckische Blatter 33 Jg Nummer 43 Ausgabe vom 31 Mai 1891 S 259 260 Vaterstadtischer Verein In Lubeckische Blatter 38 Jg Nummer 30 Ausgabe vom 3 Mai 1896 S 207 Rubrik Lokale Notizen In Lubeckische Blatter 43 Jg Nummer 51 Ausgabe vom 22 Dezember 1901 S 658 Rubrik Lokale Notizen In Lubeckische Blatter 46 Jg Nummer 37 Ausgabe vom 11 September 1904 S 534 Bericht des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde In Lubeckische Blatter 34 Jg Nummer 53 Ausgabe vom 3 Juli 1892 S 312 314 Rubrik Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 35 Jg Nummer 47 Ausgabe vom 11 Juni 1893 S 275 Rubrik Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 41 Jg Nummer 27 Ausgabe vom 2 Juli 1899 S 338 Rubrik Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 39 Jg Nummer 14 Ausgabe vom 4 April 1897 S 171 Rubrik Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 37 Jg Nummer 5 Ausgabe vom 16 Januar 1895 S 28 Rubrik Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 39 Jg Nummer 3 Ausgabe vom 17 Januar 1897 S 35 Rubrik Local und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 40 Jg Nummer 5 Ausgabe vom 30 Januar 1898 S 43 Rubrik Lokale Notizen In Lubeckische Blatter 42 Jg Nummer 8 Ausgabe vom 18 Februar 1900 S 113 Innerhalb des Bezirks der Eisenbahndirektion Altona fuhr LBE Alfred Stulcken sollte am 26 Februar 1914 Herbert Frahm in der Kirche von St Lorenz taufen Den Nichtlubeckern wird dieser eher unter seinem Pseudonym Willy Brandt bekannt sein Die Beisetzung des Geheimen Baurats In Lubeckische Anzeigen 156 Jahrgang Nr 66 Grosse Ausgabe Ausgabe vom 6 Februar 1906 Die Beisetzung des Geheimen Baurats Textor In Lubecker General Anzeiger 25 Jahrgang Nr 31 Ausgabe vom 7 Februar 1906 Erinnerungstafel In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1914 15 Nr 13 Ausgabe vom 25 Dezember 1914 S 45 50 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 21 Marz 2020 PersonendatenNAME Textor HermannALTERNATIVNAMEN Textor Hermann Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Geheimer Regierungsrat Baurat und Direktor der Lubeck Buchener EisenbahngesellschaftGEBURTSDATUM 28 Dezember 1838GEBURTSORT CamminSTERBEDATUM 3 Februar 1906STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Textor amp oldid 237895471