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Der Burgerschutzenhof war eine Schiessbahn in Lubeck Das 1836 erbaute Gebaude des Burgerschutzenhofes Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksLage BearbeitenDer Burgerschutzenhof befand sich an der Fackenburger Allee an der Stelle an der die Strasse heute uber die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs hinwegfuhrt Seine Adresse war seit Einfuhrung der Lubecker Hausnummern von 1884 Fackenburger Allee 5 Geschichte BearbeitenNach der mittelalterlichen Wehrverfassung Lubecks waren die mannlichen Inhaber des Burgerrechts zur Stadtverteidigung verpflichtet und mussten sich dementsprechend regelmassig im Waffengebrauch uben Mit dem Aufkommen von Feuerwaffen wurden auch Schiessubungen obligatorisch Verantwortlich fur die Schiessausbildung war die Schutzengesellschaft die zugleich stadtische Organisation und private Vereinigung war Unter ihrer Aufsicht ubten sich die Burger streng nach Amtern getrennt alle vierzehn Tage im Scheibenschiessen Der Schiessstand der Schutzengesellschaft befand sich ursprunglich an der Marlesgrube 1558 wurde die Anlage auf ein Gelande ausserhalb der Stadt vor dem Holstentor verlegt und somit der Burgerschutzenhof eingerichtet Hier fanden fortan die verpflichtenden Schiessubungen der Amter ebenso statt wie seit 1567 das jahrliche Vogelschiessen das einen volksfestartigen Charakter hatte und bei dem es darum ging einen grossen holzernen Vogel den sogenannten Papagoyen von einem hohen Mast hinabzuschiessen um einen Preis zu erringen Das erste Gebaude des Burgerschutzenhofes war ein schlichter Schuppen der 1591 durch ein massives Haus ersetzt wurde das 1596 und 1650 Anbauten erhielt Zusatzlich entstand eine Reihe kleinerer Nebengebaude 1793 wurde ein neuer zweistockiger Burgerschutzenhof errichtet Seit mindestens dem ausgehenden 16 Jahrhundert gab es den Narren des Burgerschutzenhofes Uber die Jahrhunderte richteten mehrere Amter ihre eigenen Schiessbahnen an anderen Orten ein so dass der Burgerschutzenhof nicht mehr seinen ursprunglichen Zweck erfullte Ubungsplatz fur alle Burger zu sein Den Anforderungen der Lubecker Burgergarde die ab 1814 existierte und die althergebrachte Organisation der militarischen Ubungen nach Amtern nicht ubernommen hatte genugte der Burgerschutzenhof auch nicht mehr sie hielt ihre Waffenubungen am Burgfeld ab Das Scheibenschiessen auf dem Gelande nahm den Charakter privater Schutzenfeste der einzelnen Zunfte an die weiterhin strikt getrennt ihre Schiesswettbewerbe durchfuhrten 1836 wurde nochmals ein neues zweistockiges Hauptgebaude im schlichten Stil des biedermeierlichen Klassizismus errichtet Durch das erste allgemeine Scheibenschiessen das 1848 auf dem Burgerschutzenhof stattfand und das ausdrucklich allen Teilnehmern unabhangig von ihrer Berufszugehorigkeit offenstand verlor das Schutzenwesen alter Pragung weiter an Bedeutung Mit der Einfuhrung der Gewerbefreiheit in Lubeck im Jahre 1867 wurden die Amter aufgelost das aus dem 16 Jahrhundert stammende Schutzenwesen horte damit zu bestehen auf der Burgerschutzenhof verlor seine Funktion Das Gebaude wurde von einem Privatmann angemietet und fortan als Gastwirtschaft betrieben 1903 wurde zu Beginn der Bauarbeiten fur den neuen Lubecker Hauptbahnhof der Burgerschutzenhof abgerissen Das gesamte zugehorige Gelande fiel den umfangreichen Erdarbeiten zum Opfer und ist heute nicht mehr auszumachen da es komplett mit Gleisanlagen uberformt wurde Literatur BearbeitenElke P Brandenburg St Lorenz Chronik der Vorstadt vor dem Holstentor Verlag Schmidt Romhild Lubeck 2001 Johannes Klocking St Lorenz Die Holstentorvorstadt Lubecks und der westliche Landwehrbezirk Verlag Schmidt Romhild Lubeck 1953 Gustav Lindtke Die Stadt der Buddenbrooks Verlag Schmidt Romhild Lubeck 1981Weblinks BearbeitenNorddeutsche Genealogien PDF 4 1 MB Familie Kohlhaas in Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgerschutzenhof amp oldid 233903202