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Henri Lang geboren am 13 Juni 1895 in Rambervillers gestorben am 21 Mai 1942 in Auschwitz war ein franzosischer Ingenieur und einer der Direktoren der Staatsbahn SNCF Als Haftling im Konzentrationslager Auschwitz starb er dort unter nicht dokumentierten Umstanden Inhaltsverzeichnis 1 Familiengeschichte Kindheit und Jugend 2 Ausbildung und Militarzeit 3 Zwischenkriegszeit 4 Zweiter Weltkrieg und deutsche Besetzung 5 Deportation und Tod 6 Ehrungen 7 Trivia 8 Anmerkungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseFamiliengeschichte Kindheit und Jugend BearbeitenLangs Familiengeschichte lasst sich bis auf das Jahr 1777 zuruckverfolgen als die Geburt Jost Langs als Sohn von Baruch Lang im elsassischen Traenheim dokumentiert wurde Henri Langs Grossvater Salomon Lang kam 1819 im nahen Scharrachbergheim zur Welt Jener verliess das Elsass und liess sich um 1850 in Rambervillers nieder Sein Vater Jacques Emile wurde dort 1865 geboren Jacques Emile Lang heiratete die 1871 geborene Julie Veil Deren Eltern Joseph und Celestine geb Aaron blieben nach der Angliederung Lothringens an das Deutsche Reich 1871 in Phalsbourg entschieden sich aber fur die franzosische Staatsburgerschaft Aus der Ehe Jacques Emiles mit Julie ging als einziger Sohn Henri Lang hervor der als zweiten Vornamen den seines Grossvaters Salomon erhielt Anfang 1902 starb Julie Lang im Alter von 30 Jahren an Tuberkulose Henris Grossmutter Celestine zog zu ihrem Schwiegersohn um sich um den sechsjahrigen Henri zu kummern verstarb aber bereits im folgenden Jahr Bald darauf heiratete sein Vater die Pariserin Emma Klotz und liess sich mit ihr und dem Kind im Pariser 3 Arrondissement in der Rue de Turenne nieder Aus dieser Ehe gingen die Kinder Rene und Madeleine hervor elf und zehn Jahre junger als ihr Halbbruder Henri Der Vater grundete ein Unternehmen zur Herstellung von Puppen und Stofftieren Nach zunehmenden Spannungen zwischen Henri und seiner Stiefmutter schickte der Vater jenen nach Nancy zu dessen Onkel Amadee Veil einem als streng geltenden Oberstleutnant der franzosischen Armee Henri entwickelte eine enge Freundschaft zu Pierre Veil einem Sohn seiner Tante Lucie der Zwillingsschwester seiner verstorbenen Mutter Mit 15 Jahren kehrte Henri nach Paris zuruck wo ihn sein Vater im renommierten Lycee Lakanal im Vorort Sceaux als Internatsschuler anmeldete Die Wochenenden verbrachte er bei der Familie wo sich das Verhaltnis zu Emma positiv veranderte Ausbildung und Militarzeit BearbeitenSeine ganze Schulzeit hindurch spielte Henri Lang leidenschaftlich Klavier Statt des anschliessenden Besuchs eines Konservatoriums folgte er aber dem Rat seines Vaters Nach dem Abitur wechselte er zunachst in die Vorbereitungsklasse des Lycee Charlemagne im 4 Arrondissement und im Jahr darauf am 8 Oktober 1913 an die Elitehochschule Ecole polytechnique Neben den Hauptfachern Mechanik Analyse Physik Chemie und Zeichnen wurde dort als einzige lebende Fremdsprache auch Deutsch gelehrt Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbrach sein Studium nach dem ersten Jahr Am 2 August 1914 wurde er zum Militar eingezogen und der Artillerie zugeteilt Nach einer zwolftagigen Ausbildung wurde er zum Unterleutnant befordert und am 29 Oktober zum 57 Artillerieregiment an die Front geschickt Im Juli 1915 wurde er Kommandant einer Batterie des 46 Artillerieregiments am 1 Februar 1916 dann Adjutant im 2 Armeekorps mit dem er in Verdun an der Somme und am Chemin des Dames kampfte Im August jenes Jahres erfolgte seine Beforderung zum Lieutenant Am 7 Juni 1917 wurde er wegen allgemeiner Erschopfung Tachykardie und Anamie in ein Lazarett eingewiesen Die dortige Begegnung mit einem katholischen Feldgeistlichen sollte den jungen Mann religios pragen Am 12 September 1917 kehrte Lang als Kommandant einer Batterie von 105 mm Kanonen an die Front zuruck Jene war am Zuruckdrangen des Feindes massgeblich beteiligt Nach dem Waffenstillstand vom 11 November 1918 gehorte er am 22 November zu den in Strassburg einruckenden Truppen Am 5 Februar 1919 wurde er aus der Armee entlassen Ab Marz 1919 konnte er nach viereinhalbjahriger Unterbrechung sein Studium an der Ecole polytechnique fortsetzen Als ehemaliger Kriegsteilnehmer war er von der dortigen Internatspflicht befreit und konnte bei seinen Eltern wohnen Nach sechsmonatiger intensiver Arbeit schloss er die Ausbildung als Siebtbester seines Jahrgangs ab Im Anschluss immatrikulierte er sich an der renommierten technischen Hochschule Ecole nationale des ponts et chaussees wo er beim Zulassungswettbewerb Zweiter geworden war Einer seiner dortigen Kommilitonen war der spatere Generaldirektor der SNCF Robert Le Besnerais Zwischenkriegszeit BearbeitenHenri Lang verliess die Hochschule mit dem Grad eines Ingenieurs 3 Klasse und trat eine Stelle beim Service navigation de la Seine an In dieser Funktion uberwachte er den Schiffsverkehr im Zentrum von Paris 1923 wurde er zum Ingenieur 2 Klasse und 1924 zum Ingenieur 1 Klasse befordert Im August 1929 erhielt er den Verdienstorden Ehrenlegion Im April 1921 heiratete er die 1897 in Paris geborene Jacqueline Hirsch Die literaturbegeisterte Tochter eines Ingenieurs hatte sich vom Judentum abgewandt und zeigte sich an Religionen nicht interessiert Auf Drangen von Henris Vater hin der seinen Sohn traditionell religios erzogen hatte suchte das Paar dennoch den Segen eines Rabbiners Henri selbst fuhlte sich mehr und mehr zum Katholizismus hingezogen liess um seinen Vater nicht zu enttauschen seinen 1924 geborenen ersten Sohn Philippe aber noch beschneiden In der Folge erhielten seine Kinder aber keinerlei religiose Erziehung auch wurden in der Familie keine religiosen Feste beachtet 1925 kam die Tochter Catherine zur Welt die erstmals wahrend ihrer Schulzeit in Strassburg wo Religion Unterrichtsfach war mit Glaubensfragen konfrontiert wurde 1939 wurden Catherine und 1942 die dritte Tochter Genevieve geb 1932 katholisch getauft 1929 wurde die zweite Tochter Elisabeth geboren Ende 1930 starb im Alter von sechs Jahren Langs Sohn Philippe an den Folgen einer Ohrenentzundung Anm 1 im Marz 1933 die vierjahrige Elisabeth an einer Grippe nbsp Von Lang entworfene Kanalbrucke bei Champagne sur SeineDas Ehepaar Lang zog in die Avenue de Tokyo im Pariser 16 Arrondissement Im Juni 1922 wurde Henri mit dem Entwurf einer Brucke in Stahlbetonbauweise uber die Seine bei Champagne sur Seine beauftragt Diese Brucke ist Teil des Aqueduc de la Voulzie eines 55 km langen Kanals der knapp ein Viertel des Pariser Trinkwassers liefert 1923 wurde er mit der technischen Planung fur den Wiederaufbau der Pariser Seinebrucke Pont de la Tournelle beauftragt Auf seinen Wunsch hin ist die auf dem sudlichen Widerlager errichtete Statue der Genoveva nach langwierigen Auseinandersetzungen mit deren Schopfer nach Osten hin ausgerichtet 1 Im Dezember jenes Jahres verfasste er eine Studie zum Ausbau der Wasserwege im November 1926 bat die Firma Renault Lang um ein Gutachten im Zusammenhang mit Arbeiten bezuglich der Schifffahrt auf der Seine nbsp nbsp Schleuse und Sperrwerk Suresnes Die Ecole nationale des ponts et chaussees gab ihm 1926 einen Lehrauftrag fur sie verfasste er eine Ausgabe ihrer Annalen mit dem Schwerpunkt Durchflussmenge der Seine in Paris In jenen Jahren konstruierte er die Ostspitze der Ile de la Cite der er die Form eines Schiffsbugs gab Sie tragt heute die Gedenkstatte Memorial de la Deportation Im Juni 1927 wurde Lang zum Referenten bei der obersten Regulierungsbehorde der Eisenbahnen und darauf zum personlichen Referenten fur technische Fragen beim Minister fur offentliche Arbeiten berufen 1929 wurde er mit der Verbreiterung der Strassenbrucke Pont de la Concorde von 14 auf 35 m beauftragt die er unter Wahrung des historischen Aussehens durchfuhrte 1930 verfasste Lang fur die Annalen einen Beitrag zum Thema Bruckengewolbe von 1931 bis 1933 baute er das Seine Sperrwerk und die Schleuse Suresnes nbsp Streckennetz der Administration des chemins de fer d Alsace et de Lorraine AL Die Eisenbahnverwaltung Administration des chemins de fer d Alsace et de Lorraine AL suchte in jener Zeit dringend leitendes Personal Nach der Ruckgabe Elsass Lothringens an Frankreich hatten zahlreiche hochqualifizierte Angestellte das Gebiet in Richtung des Deutschen Reichs verlassen Die AL verpflichtete Lang der indes Angestellter des Ministeriums blieb als Chefingenieur beim Bau des strategisch bedeutsamen Eisenbahntunnels von Sainte Marie aux Mines Im Herbst 1931 zog Lang nach Strassburg und pendelte fortan wochentlich zwischen dem Elsass und Paris zumal ihn die Ecole nationale des ponts et chaussees im November 1932 einstimmig als beigeordneten und 1935 zum ordentlichen Professor berufen hatte 1932 holte er seine Familie nach Strassburg nach Als Zweitem Chefingenieur der Abteilung Strecke und Bauwerke der AL oblag ihm die Erneuerung der Eisenbahn Infrastruktur wozu u a die Anpassung des Netzes an franzosische Standards und der Umbau des Bahnhofs Mulhausen gehorten Sein Tatigkeitsfeld reichte bis in das Grossherzogtum Luxemburg dessen regelspurige Eisenbahnen zum Teil zur AL gehorten Im August 1937 weihte Staatsprasident Albert Lebrun den von Lang vollendeten Tunnel von Sainte Marie aux Mines ein der mit 6950 m der langste franzosische Eisenbahntunnel war Um die familiaren Dramen zu bewaltigen reiste der begeisterte Skilaufer Lang mit seiner Familie von Strassburg aus in die Hohe Tatra nach Norwegen Chamonix Korsika in die Schweiz und in die Pyrenaen Er erweiterte seine Bibliothek und machte als passionierter Pianist mit Freunden Kammermusik Die letzte Urlaubsfahrt des Ehepaars fuhrte 1937 nach Polen das Henri Lang erst als Deportierter in Auschwitz wieder betreten sollte Im August 1937 wurde Lang Chefingenieur der Abteilung Strecke und Bauwerke der AL und bezog mit seiner Familie eine grosse Wohnung im Empfangsgebaude des Bahnhofs Strassburg Ende jenes Jahres wurde er jedoch im Zuge des Aufgehens des AL in der neugegrundeten Staatsbahn SNCF nach Marseille versetzt Er wurde Direktor der Unterdirektion Marseille der Region Sud Ost die dem Netz der vormaligen Compagnie des chemins de fer de Paris a Lyon et a la Mediterranee PLM entsprach und sich von Paris langs des Rhonetals bis zum Mittelmeer erstreckte Im Januar 1938 zogen die Langs an den Cours Pierre Puget nach Marseille um Eine seiner ersten Aufgaben war die Verbesserung der Bahnstrecke Marseille Nizza Angesichts der drohenden Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Deutschland und der sich abzeichnenden Mobilmachung wurde die Unterdirektion Marseille aber aufgelost und Lang im Juni 1939 als Zweiter Direktor der Abteilung Strecke und Bauwerke der Region Sud Ost nach Paris geholt Zweiter Weltkrieg und deutsche Besetzung BearbeitenIn seinem Buro in der Rue Traversiere begann er mit den Vorarbeiten fur die geplante Elektrifizierung des Abschnitts Paris Lyon der Bahnstrecke Paris Marseille Im August 1939 wurde eine Wohnung am Quai d Orsay angemietet nach Beginn des Zweiten Weltkriegs brachte Lang seine Familie vorsichtshalber aber ausserhalb in Evry Petit Bourg unter Das Projekt der Elektrifizierung der Bahn nach Lyon wurde mit Kriegsbeginn aufgegeben Bis Mai 1940 konzentrierte sich Lang auf die Beweglichkeit der franzosischen Truppen Zu diesem Zweck liess er innerhalb von sechs Monaten eine Gleisverbindung zwischen dem Sud Ost Netz und der Bahnstrecke Valenton Juvisy anlegen Am 5 Juni 1940 schickte Lang seine Familie in einem uberfullten Fluchtlingszug nach Marseille blieb selbst aber in Paris Erst in der Nacht des 12 Juni die Wehrmacht stand bereits vor den Toren verliess er mit strategisch bedeutsamen Dokumenten die Stadt in Richtung Clermont Ferrand Nach dem Waffenstillstand nahm die SNCF das Projekt der Elektrifizierung der Strecke Paris Lyon zunachst bis Dijon wieder auf an dem Lang anfangs von Clermont Ferrand aus arbeitete Im August 1940 kehrte die Familie schliesslich in die Pariser Wohnung im Haus Quai d Orsay 11 zuruck Auf einem Treffen am 26 Oktober 1940 legte Lang seine Studie zur Elektrifizierung der Strecke Paris Lyon vor die als Rapport rose Anm 2 bezeichnet wird Sie wurde von den anwesenden Direktoren und Ingenieuren positiv aufgenommen ihre Vorhersagen erwiesen sich spater als zutreffend Als offentliches Unternehmen war die SNCF nach dem 3 Oktober 1940 jedoch verpflichtet sich von judischem Personal zu trennen Lang wurde zunachst innerhalb des Unternehmens nur zuruckgestuft Anm 3 verlor allerdings seinen Lehrstuhl an der Ecole des Ponts et Chausses Wie viele leitende Angestellte der SNCF wurde er fortan von einem deutschen Aufpasser uberwacht Anm 4 der seinen Platz in Langs Buro hatte Da ihm der Ausweis entzogen wurde konnte er den sudlich der Demarkationslinie liegenden Bereich seines Tatigkeitsfelds nicht mehr erreichen Die nachtliche Ausgangssperre ab 20 Uhr fur Juden betraf auch die Familie Lang die sich dem Verbot ein Radio zu besitzen hingegen nicht beugte und weiterhin Nachrichtensendungen aus London horte Bei mehreren Treffen mit hohen Verantwortlichen der SNCF die wegen der Ausgangssperre fur Juden zum Teil in Langs Wohnung stattfanden wurden Einzelheiten fur die Elektrifizierung der Strecke Paris Lyon erortert und festgelegt Die ersten Razzien gegen Juden im Jahr 1941 bewogen ihn sich der Resistance anzuschliessen Lang uberbrachte Nachrichten und unterstutzte die Anfertigung gefalschter Papiere Er ubersetzte Texte von Hegel Einstein und Fichte ins Franzosische die er nach London bringen liess Von dort uber den Rundfunk nach Frankreich ubertragen sollten sie den Widerstandsgeist seiner Landsleute starken Besonders angetan hatte es ihm die Aussage Fichtes der zufolge eine Nation unwurdig sei die nicht alles in den Erhalt ihrer Ehre setze Fur sich und seine Angehorigen lehnte er eine Flucht nach Grossbritannien ab Deportation und Tod BearbeitenIm Herbst 1940 wurden die in Paris lebenden Juden erfasst Als franzosischer Staatsburger in der funften Generation war Lang damals nicht ubermassig beunruhigt Eine zweite Erfassung im Oktober 1941 betraf nur die ehemaligen judischen Soldaten des Ersten Weltkriegs Auch da hoffte Lang noch die Vichy Regierung werde ihre Zusagen einhalten und ihre Staatsangehorigen verteidigen Nach der Ermordung eines deutschen Offiziers wurde fur Repressalmassnahmen zwei Monate spater auf diese zweite Liste zuruckgegriffen Am 12 Dezember 1941 wurde Lang von Feldgendarmen in seiner Wohnung verhaftet Mit 733 weiteren franzosischen Juden vor allem aus dem intellektuellen Milieu 2 wurde er in das Konzentrationslager Royallieu geschafft wo er drei Monate verbrachte Zweimal unternahm die SNCF Schritte um seine Freilassung zu erreichen Unter dem Vorwand mit jenem uber technische Details sprechen zu mussen konnte ihn schliesslich sein Freund Jean Tuja technischer Direktor der Region Sud Ost am 10 Marz 1942 kurz besuchen Tuja berichtete er habe Lang zwar von der Haft gezeichnet aber bei Gesundheit und voller Hoffnung bald seine Tatigkeit wiederaufnehmen zu konnen angetroffen Er bat den Prasidenten der SNCF Pierre Fournier erneut auf Langs Freilassung zu dringen Auch Langs Frau Jacqueline und zahlreiche seiner Freunde forderten wiederholt seine Freilassung Mit dem ersten Zug der 1112 franzosische Juden judisch bolschewikische Elemente nach Auschwitz transportierte wurden auch Lang und sein Schwager Pierre Hirsch am 27 Marz 1942 gegen 18 Uhr auf den Weg in dieses Konzentrationslager gebracht Anm 5 Bei der Abfahrt im Bahnhof Compiegne konnten Lang und Hirsch einen Zettel aus dem Zug werfen den ein Eisenbahner auflas und Jaqueline Lang zukommen liess Darin forderten sie zum Durchhalten auf und erklarten sie wurden das selbst bis zum Ende tun Am 30 Marz gegen 5 30 Uhr kam der Zug in Auschwitz an wo Lang die Haftlingsnummer 28105 zugeteilt wurde Von den entkrafteten Mannern dieses ersten Transports starben 525 im April darunter Pierre Hirsch 244 im Mai und 230 in den folgenden drei Monaten Henri Lang starb am 21 Mai 1942 die genauen Todesumstande sind nicht bekannt Seine Frau Jacqueline und die beiden Tochter versuchten als Judinnen in Paris zu uberleben Das Benutzen von Telefonen war ihnen verboten der Besitz von Fahrradern und das Betreten der Parks untersagt In der U Bahn stand ihnen nur der letzte Wagen eines Zugs offen Lebensmittel durften Juden nur zwischen 11 und 12 Uhr Sonstiges zwischen 15 und 16 Uhr einkaufen Um diese Zeiten waren die Geschafte oft schon leergekauft Mit Erlass vom 29 Mai 1942 wurden Juden uber sechs Jahre ab dem 7 Juni zum Tragen des Judensterns verpflichtet Mere Francia die Leiterin des Internats Notre Dame de Sion wo Catherine das schriftliche Abitur in Philosophie ablegte besorgte jener gefalschte Papiere mit denen sie nach Lyon in die Freie Zone ausreisen konnte Dorthin liess ein Ingenieur der SNCF Catherine das Prufungszeugnis und ihr Fahrrad nachschicken und versorgte sie mit einem monatlichen Geldbetrag Erst nach der Befreiung von Paris kehrte sie im September 1944 dorthin zuruck Die jungere Schwester Genevieve 1942 zehn Jahre alt wurde ab Juni jenes Jahres von Mere Francia im Internat versteckt Mere Francia wurde spater auf Genevieves Initiative hin als Gerechte unter den Volkern geehrt Jacqueline Lang verbrachte die letzten Jahre der deutschen Besetzung in einem Dachzimmer ohne Heizung und elektrischen Strom Bis Juni 1945 hoffte sie ihren Mann lebend wiederzusehen und studierte mit ihren Tochtern vergebens die vor dem Hotel Lutetia aushangenden Listen der Uberlebenden der Konzentrationslager Langs Eltern uberlebten im Dorf Villeneuve sur Berg und kehrten nach dem Krieg nach Paris zuruck Am 31 Mai 1943 erhielt Jacqueline Lang ein Schreiben mit dem die Wiederaufnahme ihres Ehemanns in den Lehrkorper der Ecole nationale des ponts et chaussees bescheinigt wurde Die SNCF teilte ihr am 1 Juni 1945 mit sein Status als Zweiter Direktor bei der Bahn sei wiederhergestellt Am 6 Oktober jenes Jahres wurde Lang ruckwirkend zum 1 Januar 1945 zum Direktor befordert Im Mai 1946 wurde sein Tod mit dem Zusatz Mort pour la France offiziell bestatigt woraufhin er im Marz 1946 postum zum Ehrendirektor der SNCF ernannt wurde Von den 734 Juden der Verhaftungswelle des 12 Dezember 1941 kehrte niemand lebend aus den Konzentrationslagern nach Frankreich zuruck 2 Ehrungen BearbeitenIm Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke Paris Lyon im Jahr 1952 erhielt das Centre regional des operations CRO an der Pariser Rue Cretien de Troyes den Namen Centre Henri Lang Seit 1950 existiert in Chambery eine Rue Henri Lang auch in Strassburg Bischheim und Miramas tragen Strassen seinen NamenTrivia Bearbeiten1936 besuchte Frederic Surleau seit 1935 Direktor der AL mit einer Delegation der Lang nicht angehorte deutsche Eisenbahner in Koln Beim Besuch einer Badeanstalt sah er ein Schild mit der Aufschrift Fur Juden verboten worauf er dem ihn begleitenden Burgermeister erklarte hatte ihn einer seiner judischen Mitarbeiter gemeint war Henri Lang begleitet hatte er gemeinsam mit jenem das Bad nicht betreten Der Burgermeister behauptete daraufhin sein Mitarbeiter ware mit grosstmoglicher Zuvorkommenheit empfangen worden 3 Anmerkungen Bearbeiten Antibiotika waren zu jenem Zeitpunkt noch nicht verfugbar Der Name bezieht sich auf den rosafarbenen Umschlag der Studie 96 judische leitende Angestellte der SNCF die als Soldaten im Ersten Weltkrieg gedient hatten wurden zunachst von der Entlassung zuruckgestellt Ein einem hochrangigen Mitarbeiter der SNCF beigeordneter deutscher Eisenbahner wurde von den Franzosen als bahnhof bezeichnet Dies war der erste und einzige Zug in dem franzosische Deportierte in Personenwagen 3 Wagenklasse in ein Konzentrationslager gebracht wurden Literatur BearbeitenNathalie Bibas Henri Lang 1895 1942 Un dirigeant de la SNCF mort a Auschwitz Editions LBM Paris 2012 Henri Lang visionnaire du Genie In Ferrovissime Nr 2 S 18 21 Weblinks BearbeitenLANG Henri bei Rail et Memoire franzosisch mit Foto seines Ausweises mit dem Aufdruck JUIF JUDE Einzelnachweise Bearbeiten Nathalie Bibas Henri Lang 1895 1942 Un dirigeant de la SNCF mort a Auschwitz S 118 a b Henri Lang visionnaire du Genie in Ferrovissime Nr 2 S 21 Nathalie Bibas Henri Lang 1895 1942 Un dirigeant de la SNCF mort a Auschwitz S 127 f Normdaten Person GND 1027544770 lobid OGND AKS LCCN no2012122902 VIAF 263675593 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lang HenriALTERNATIVNAMEN Lang Henri Salomon vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer IngenieurGEBURTSDATUM 13 Juni 1895GEBURTSORT RambervillersSTERBEDATUM 21 Mai 1942STERBEORT Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Lang amp oldid 229249370