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Influenza A Virus H5N1Elektronenmikroskopische Aufnahme von H5N1 Virus ist digital golden nachgefarbt SystematikKlassifikation VirenRealm Riboviria 2 1 Reich Orthornavirae 1 Phylum NegarnaviricotaSubphylum PolyploviricotinaKlasse InsthoviricetesOrdnung ArticulaviralesFamilie OrthomyxoviridaeGattung AlphainfluenzavirusArt Influenza A VirusUnterart H5N1Taxonomische MerkmaleGenom ssRNA segmentiertBaltimore Gruppe 5Symmetrie helikalHulle vorhandenWissenschaftlicher NameInfluenza A virus A H5N1KurzbezeichnungFLUAV H5N1 LinksNCBI Taxonomy 102793ViralZone Expasy SIB 130ICTV Taxon History 201853956Influenza A Virus H5N1 A H5N1 bezeichnet einen Subtyp des Influenza A Virus Gattung Alphainfluenzavirus aus der Familie der Orthomyxoviren 3 Dieses Virus ist der Erreger einer gemeinsprachlich als Vogelgrippe bezeichneten Viruskrankheit Einige Varianten des Erregers werden zu den hoch pathogenen aviaren von Vogeln stammenden Influenza Viren HPAIV gestellt Zu diesen Varianten gehort insbesondere der zunachst in China aufgetretene sogenannte Asia Typ der als besonders virulent gilt und mehrfach auch auf den Menschen ubergegangen ist Fallzahlen In der zunachst minder pathogenen Form ist das Virus bereits seit 1959 bekannt 4 alle sich ab 1997 weltweit verbreitenden hochpathogenen H5N1 Varianten haben einen gemeinsamen Vorfahren in der 1996 gesicherten Virusprobe A Goose Guangdong 1 96 5 6 Informationen uber weitere Influenza Viren die ebenfalls unter Geflugel verbreitet sind siehe unter Geflugelpest und in der Liste von Subtypen des Influenza A Virus Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Merkmale 2 Umweltstabilitat 3 Klassifikation der Subtypen 4 Nachweismethoden 5 Herkunft 6 Genveranderungen 6 1 Erste Befunde 6 2 Umstrittene Experimente mit Frettchen 7 Bekampfungs und Schutzmassnahmen 7 1 Impfstoffentwicklung 7 1 1 Aktive Immunisierung 7 1 1 1 Neue Impfstoffe 7 1 2 Passive Immunisierung 7 2 Gentechnische Ansatze 8 Meldepflicht 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBesondere Merkmale BearbeitenWie bei allen anderen Influenzaviren auch kodieren die acht Genomsegmente dieses Subtyps zehn oder elf virale Proteine Hamagglutinin HA Neuraminidase NA Nukleoprotein NP die Matrixproteine M1 und M2 die Polymerase Proteine PB1 PB2 und PA die Nichtstrukturproteine NS1 und NS2 und vereinzelt auch PB1 F2 Drei der acht Gensegmente M NS und PB1 codieren durch alternatives Spleissen fur jeweils zwei Proteine Das NS Segment enthalt das NS Gen aus welcher die beiden Nichtstrukturproteine NS1 und NS2 gebildet werden wahrend aus dem M Segment die Matrixproteine 1 und 2 und aus dem PB1 Segment PB1 und PB1 F2 gebildet werden nbsp Virion des Influenza A H5N1Verschiedene Mutationen in Genen des Influenzavirus H5N1 wurden in Bezug auf die im Vergleich zu anderen Influenzaviren erhohte Pathogenitat beschrieben Influenzaviren vom Serotyp H5N1 konnen nach ihrer Pathogenitat in niedrigpathogene aviare Influenzaviren englisch low pathogenic avian influenza LPAI und hochpathogene aviare Influenzaviren englisch highly pathogenic avian influenza HPAI eingeteilt werden Eine charakteristische Eigenschaft der HPAI ist die multibasische Schnittstelle englisch multi basic cleavage site im Hamagglutinin die eine proteolytische Aktivierung der Fusionsdomane und somit die Penetration der Wirtszelle erleichtert 7 Manche H5N1 Subtypen fuhren bei einer Infektion zu einer ubermassigen Aktivierung der angeborenen Immunantwort durch das Hamagglutinin HA5 einzelstrangige und doppelstrangige virale RNA 8 was sich in einer verstarkten Ausschuttung von Zytokinen durch Immunzellen aussert und als Zytokinsturm bezeichnet wurde 9 Die Mutation I227S im Hamagglutinin wurde mit einer erhohten Pathogenitat in Mausen assoziiert 10 Die Anderung von Glykosylierungen im Hamagglutinin kann die Replikation erleichtern 11 Eine in manchen H5N1 Viren beobachtete Mutation in der Neuraminidase H274Y fuhrt zu einer Resistenz gegen Oseltamivir 12 Manche Varianten des PB1 F2 Mutante N66S fuhren verstarkt zur Apoptose in infizierten Zellen 13 An einem Ende des NS Gens befindet sich ein Abschnitt der vermutlich mit uber die Heftigkeit eines Infektionsverlaufs entscheidet Anderungen in diesem Genabschnitt fuhren zu einer Variation in einem variablen Bereich auf dem NS1 Protein Bei A H5N1 besitzt dieser variable Proteinbereich eine Struktur die sich besonders beim Menschen sehr effektiv an sogenannte PDZ Domanen spezieller Teilbereich von Eiweissmolekulen in Zellen bindet und dadurch die Signalubermittlung in den Zellen besonders stark stort Eine derartige Storung der Signalubermittlung bewirkt dann eine Uberstimulation des Immunsystems bei der viele Entzundungsbotenstoffe ausgeschuttet werden In einer Studie die Mitte Marz 2006 in der Fachzeitschrift Nature veroffentlicht wurde 14 argumentierten Forscher dass sich A H5N1 im Gegensatz zu den humanen Influenzaviren an Rezeptoren binde welche sich bei Mensch und Tier vor allem in den Lungenblaschen befinden aber kaum in den oberen Atemwegen Dies sei der Grund dass bisher eine Mensch zu Mensch Ubertragung sehr selten auftritt da bei einer so genannten Tropfcheninfektion uberwiegend Substanzen aus Hals und Rachen uber die Atemluft verbreitet werden Gleichzeitig ist die Vermehrung im unteren Lungenbereich teilweise fur den schwereren Krankheitsverlauf und die erhohte Letalitat bei Menschen verantwortlich 15 Weiterhin wurden Mutationen beschrieben die gehauft in Menschen oder in Vogeln auftreten und die Replikation im jeweiligen Wirt erleichtern 11 Umweltstabilitat BearbeitenJe nach Temperatur ist die Umweltstabilitat Tenazitat der Influenzaviren und damit auch des Subtyps A H5N1 mit all seinen weiteren Varianten relativ gering im Vergleich zu anderen Viren Bei einer normalen sommerlichen Tagestemperatur von etwa 20 C konnen an Oberflachen angetrocknete Viren in der Regel zwei bis acht Stunden uberdauern Bei 22 C uberstehen sie sowohl in Exkrementen wie auch in Geweben verstorbener Tiere und in Wasser mindestens vier Tage bei einer Temperatur von 0 C mehr als 30 Tage und im Eis sind sie nahezu unbegrenzt infektionsfahig Oberhalb der Korpertemperatur verringert sich allerdings die Umweltstabilitat auch von A H5N1 sehr deutlich Bei 56 C werden die Viren innerhalb von 3 Stunden und bei 60 C innerhalb von 30 Minuten inaktiviert 16 Ab 70 C werden die Viren zerstort und verlieren damit auch endgultig ihre Infektiositat 17 Klassifikation der Subtypen Bearbeiten nbsp 3D Modell eines Influenzavirus Hauptartikel Influenza A Virus Die Influenzaviren gehoren taxonomisch zur Familie der Orthomyxoviridae die funf Gattungen umfasst Influenza A Influenza B Influenza C Thogotovirus und Isavirus Vogel werden nur von Influenza A Viren und deren Varianten bzw Subtypen befallen Durch standige Genveranderungen Mutationen entstehen fortwahrend neue Varianten der Grippeviren Diese werden nach bestimmten Oberflacheneigenschaften in Subtypen eingeteilt Bisher wurden serologisch 16 H Untertypen und 9 N Untertypen erkannt Der Subtyp A H5N1 etwa hat auf seiner Oberflache die Variante 5 des Hamagglutinins H5 sowie die Variante 1 der Neuraminidase N1 Diese Untertypen befallen ublicherweise jeweils nur bestimmte Wirte wahrend sie von einer weiteren Anzahl an Infektionsvektoren verbreitet werden konnen ohne dass diese Tiere erkranken Der Subtyp A H5N1 ist im Menschen aggressiver als die A H7N7 oder SARS Innerhalb des Subtyps A H5N1 werden zudem weitere Kladen englisch clades unterschieden die weiter in die einzelnen Stamme unterteilt sind und sich in ihrer relativ hohen Virulenz teilweise deutlich unterscheiden Besonders die asiatische H5N1 Variante A Vietnam H5N1 1203 2004 ist durch ihre gesteigerte Aggressivitat und Pathogenitat aufgefallen Einer Hongkonger Forschergruppe zufolge setzt diese Variante in besonders starkem Masse vor allem in der Lunge bestimmte entzundungsfordernde Stoffe Zytokine speziell Interleukin 6 frei die normalerweise ganz allgemein die Immunantwort des Korpers gegen eingedrungene Erreger aktivieren Diese ubermassige exzessive Zytokinfreisetzung englisch cytokine storm fuhrt jedoch zu einer Uberreaktion des Immunsystems und damit zu einer zusatzlichen Immunpathogenese durch die Zerstorung vor allem des Lungengewebes und in der Regel rasch zu einem schweren toxischen Schock und zu Multiorganversagen Im Fruhjahr 2008 gab die Weltgesundheitsorganisation WHO ein neues einheitliches Regelwerk fur die Benennung der H5N1 Stamme bekannt 18 So soll kunftig der Fundort nicht mehr Bestandteil des Namens sein seitdem wird beispielsweise der Fujian Stamm als Clade 2 3 4 bezeichnet und der Qinghai Stamm als Clade 2 2 Ziel des Regelwerks ist vor allem eine leichtere internationale Verstandigung uber die zahlreichen Varianten von A H5N1 19 Nachweismethoden BearbeitenZum Nachweis von A H5N1 kommt in der Regel eine abgestufte virologische Diagnostik zum Einsatz So stehen Schnelltests zum Nachweis von Influenza A Viren zur Verfugung die auch in der Lage sind A H5N1 Viren zu erkennen Als Untersuchungsmaterial werden hierfur Nasen und Rachenabstriche genommen Erste Ergebnisse liegen dann innerhalb von 20 bis 30 Minuten vor Unter Verwendung der fur die Serologie gelaufigen Antikorper konnen mit Hilfe von Sekundarantikorpern die mit kolloidalen Goldpartikeln markiert wurden die Serotypen im Transmissionselektronenmikroskop ebenfalls in weniger als einer halben Stunde unterschieden werden Fur einen genaueren Labornachweis wird zunachst aus einer organischen Probe mit Hilfe der Polymerase Kettenreaktion qRT PCR das wegen der Funktionsvorgaben der beiden durch alternatives Spleissen erzeugten Proteine hochkonservierte Matrix Gen M Gen nachzuweisen versucht welches in allen Influenza A Viren vorkommt Als Probenmaterial dienen meist Rachen und Kloakenabstriche welche von toten als auch lebenden Tieren gewonnen werden konnen Bei toten Tieren konnen auch Gewebeproben z B Lunge Trachea Gehirn entnommen werden welche aufgrund der hoheren Viruslast eine sichereres Analysenergebnis erlauben Konnte auf diese Weise eine Infektion mit Influenza A Viren bestatigt werden wird die PCR erneut eingesetzt um mithilfe ausgewahlter Erkennungssequenzen die Hamagglutinin Variante 5 H5 nachzuweisen sowie parallel dazu die Variante 1 der Neuraminidase N1 Sind auch diese beiden Befunde positiv folgt im dritten Schritt eine molekularbiologische Differenzierung zwischen niedrig pathogenen LPAI und hoch pathogenen HPAI Influenzaviren basierend auf der durch RT PCR und DNA Sequenzierung erhaltenen DNA Sequenz der Hamagglutinin Spaltstelle Dies kann durch Sequenzierung der H5 Spaltstelle oder auch durch Sondenhybridisierung in einer qRT PCR erfolgen Das folgende Beispiel zeigt eine DNA und Aminosauresequenz von A H5N1 AGA GAG AGA AGA AGA AAA AAG AGA GGA CTA TTT RERRRKKR GLF Die basische Aminosauresequenz Arginin Lysin an der Spaltstelle deutet auf ein hochpathogenes Influenzavirus hin 20 Die Unterscheidung zwischen hoch pathogenen und niedrig pathogen Influenza Viren kann auch uber die Bestimmung des Pathogenitatsindex im Tierversuch erfolgen Zusatzlich zur molekularbiologischen Diagnostik zumindest bei einem Erstausbruch erfolgt die Virusisolierung im embryonierten Huhnerei Klassisch erfolgt die Auswertung mittels Hamagglutinationshemmtest welcher die Fahigkeit der Influenza Viren nachweist Erythrozyten zu agglutinieren Anschliessend erfolgt eine Subtypisierung des Oberflachenproteins Hamagglutinin mit dem Hamagglutinations Hemmtest gegen polyklonale Referenzseren Analog kann der Neuraminidase Typ mittels Neuraminidase Hemmtest bestimmt werden Des Weiteren kommen serologische Tests zum Nachweis von Antikorper gegen Influenzaviren zum Einsatz Diese Tests konnen auch langer zuruckliegende Erkrankungen erfassen da nach der Erkrankung Antikorper vor allem gegen H5 und N1 und zytotoxische T Zellen vor allem gegen NP und PB1 im Rekonvaleszenten nachweisbar sind Die meistverwendete Methode ist der ELISA welcher aufgrund der einfachen Handhabung und Automatisierbarkeit die Untersuchung grosser Probenmengen bei niedrigen Kosten erlaubt Solche ELISA Tests konnen sowohl Subtyp spezifisch H5 als auch Virus spezifisch Influenza A Viren nachweisen Der Hamagglutionationshemmtest kann in Kombination mit Referenzantigenen Antikorper gegen die Hamagglutinin Typen H1 bis H16 feststellen Beim Plaque Assay fur Influenzaviren wird meistens die Zelllinie MDCK englisch Madine Darby Canine Kidney verwendet Herkunft BearbeitenChinesischen Forschern war es einer im Februar 2006 veroffentlichten Studie zufolge offenbar gelungen den Entstehungsort der hochpathogenen H5N1 Variante einzugrenzen Die Forscher hatten von Anfang 2004 bis Mitte 2005 auf Markten in sechs sudostchinesischen Provinzen mehr als 51 000 Enten Ganse und Huhner untersucht und dabei festgestellt dass ungefahr 2 von 100 Enten und Gansen das Virus unauffallig in sich trugen Auch in einigen Huhnern 0 26 kam das Virus vor Sie konnten ferner drei regionale Cluster Unterschiede in den Genen der Viren nachweisen und zwar mit Schwerpunkt in den sudchinesischen Provinzen Guangdong Hunan und Yunnan Diese Unterschiede deuten den Forschern zufolge darauf hin dass die Viren schon geraume Zeit zur Verfugung hatten um sich zu verandern Die chinesischen Forscher vermuten dass A H5N1 bereits seit mehr als 10 Jahren in Sudchina zirkuliert obwohl es erst 1997 den ersten grossen Ausbruch in der Geflugelhaltung gegeben hat Im Gegensatz zu den offiziellen politischen Institutionen Chinas gehen die Forscher auch davon aus dass sich die Viren in Sudchina in die heute bestehende hoch pathogene Variante entwickelt haben und von dort in die Nachbarstaaten gelangt sind Virusproben aus Thailand ahneln namlich sehr stark den Proben aus Guangdong 21 Der beachtliche Durchseuchungsgrad der chinesischen Geflugelbestande mit A H5N1 wird von Forschern auf die dort ubliche Impfung vieler Tiere gegen Geflugelpest Viren zuruckgefuhrt aufgrund derer viele Virustrager vor auffalligen Krankheitssymptomen geschutzt sind Abstriche aus der Nase von 702 asymptomatischen indonesischen Schweinen die zwischen 2005 und 2007 analysiert worden waren erbrachten den Nachweis dass 52 Tiere 7 4 mit A H5N1 Viren infiziert waren 22 Die Viren zeigten jeweils eine grosse Ahnlichkeit mit Vergleichsproben die zur gleichen Zeit in der Nachbarschaft aufgrund von H1N1 Ausbruchen unter Geflugel gewonnen worden waren hieraus leiteten die Autoren die Vermutung ab die Viren seien vom Geflugel auf die Schweine ubergegangen Eines der Virusisolate A swine Banten UT3062 2005 war aufgrund einer Mutation in der Lage an einen Rezeptor zu binden der sowohl bei Vogeln als auch beim Menschen in der Nase vorkommt Diese Mutation war bis dahin aus Virusproben von Vogeln nicht bekannt sondern mutmasslich eine im Schwein vollzogene Anpassung an diese Tierart die Mutation konne moglicherweise als Marker dienen fur das Abschatzen des pandemischen Potentials auch anderer H5N1 Isolate Genveranderungen BearbeitenDer Subtyp A H5N1 gilt auch aus den schon oben dargestellten Erkenntnissen heute als besonders aggressiv HPAI Highly Pathogenic Avian Influenza Der Virologe Robert G Webster hebt als besondere Eigenschaft dieses Subtyps hervor dass er wie die Variante H7 und anders als alle anderen Subtypen zuerst die Lunge befallt und sich anschliessend im ganzen Korper ausbreitet und bei Vogeln auch Herz Leber und Gehirn zerstort Deshalb totet er heute sehr schnell befallene Vogel die nicht zu seinem Virusreservoir gehoren und er wird daher von Wissenschaftlern wegen seiner pathogenen Eigenschaften auf Interdependenzen mit anderen Stammen und Uberschreitungen der Artenbarriere aufmerksam beobachtet Vor der erwahnten und vor zwei weiteren nachgewiesenen Genveranderungen die nach Expertenmeinung Ende 1996 Anfang 1997 und 2003 geschahen war der Erreger bereits mehrfach in Europa aufgetreten er galt aber als wenig aggressiv Auch heute noch werden vereinzelt Wildvogel gefunden die mit dieser minder pathogenen Variante infiziert sind aber kaum Krankheitssymptome zeigen so u a im Jahr 2004 in Frankreich und Mitte November 2005 bei einer Ente in der Nahe von Padua Erste Befunde Bearbeiten Eine der zunachst 2003 in Hongkong und in Vietnam und dann wieder Anfang 2006 bei den in der Turkei verstorbenen Kindern nachgewiesenen Genveranderungen bezuglich einer Aminosaure an Position 223 des Hamagglutinin Rezeptorproteins erlaubt es den Viren laut einem Bericht in der Fachzeitschrift Nature 23 sich leichter als zuvor an menschliche Zellen zu binden Eine zweite ebenfalls bei den turkischen Kindern nachgewiesene Genveranderung bewirkt den Austausch von Glutaminsaure gegen Lysin in Position 627 seines Polymerase Proteins das den Viren dazu dient ihr genetisches Material zu vervielfaltigen Diese Mutation wurde andernorts gleichfalls schon fruher nachgewiesen allerdings noch nie in Kombination mit der Mutation an Position 223 des Hamagglutinin Rezeptorproteins Sie war auch 2003 in den Niederlanden nachgewiesen worden als dort ein Mann an einer A H7N7 Infektion starb und ist eine von insgesamt 10 Mutationen die dem Virus der Spanischen Grippe die Fahigkeit zum weitgehend unbehinderten Ubertritt auf den Menschen verliehen haben sollen Die Veranderung am Polymerase Protein erlaubt es den Viren langere Zeit als zuvor in der relativ kuhlen Nase eines Menschen zu uberdauern wahrend das veranderte Rezeptorprotein eine erleichterte Bindung an die Schleimhautzellen der Nase ermoglicht Die Weltgesundheitsorganisation hatte diese Befunde im Februar 2006 allerdings insoweit relativiert als sie darauf hinwies dass man nicht sicher wisse welche spezifischen Mutationen notig seien damit A H5N1 leichter und nachhaltig von Mensch zu Mensch ubergehen konne 24 Einem Bericht der Zeitschrift New Scientist zufolge gingen britische Forscher im Jahr 2008 davon aus dass bereits zwei bestimmte Mutationen am H5 Protein geeignet seien die Bindung der Viren an Schleimhautzellen von Saugetieren deutlich zu erleichtern Keine dieser Mutationen sei bisher aber in den umlaufenden Virusstammen nachweisbar gewesen Daraus konne man schliessen dass keine dieser Veranderungen einen selektiven Vorteil fur die Viren bedeute was das Risiko minimiere dass beide Veranderungen zugleich auftraten 25 Ein Forscherteam um James Stevens vom Scripps Research Institute in La Jolla Kalifornien ausserte 2006 die Ansicht dass die Influenza A H5N1 Viren inzwischen den Erregern der humanen Influenza starker ahneln als zuvor vermutet Die Oberflachen Eiweisse von A H5N1 wurden mittlerweile mit denen der Erreger der Spanischen Grippe auffallende Ahnlichkeiten aufweisen Bei dem im Jahre 1997 bei Enten isolierten H5N1 Stamm konnten sie weniger Gemeinsamkeiten feststellen Sie befurchteten daher dass nur noch wenige weitere Veranderungen auf der Oberflache der A H5N1 Viren ausreichen konnten um sie hoch gefahrlich fur den Menschen zu machen 26 Umstrittene Experimente mit Frettchen Bearbeiten In einem Experiment niederlandischer Forscher um Ron Fouchier vom Erasmus Medical Center in Rotterdam gelang es im Jahr 2011 Frettchen mit A H5N1 Viren zu infizieren und die Viren danach aus den erkrankten Tieren auf Artgenossen zu ubertragen Von den beteiligten Forschern unwidersprochen blieben im Herbst und Winter 2011 Berichte denen zufolge sich die Viren nach der zehnten derartigen Ubertragung uber die Luft verbreiteten und Frettchen in benachbarten Kafigen infizierten die alsbald verendeten Frettchen gelten in der Influenzaforschung als ein dem Menschen ahnliches Tiermodell da die Verteilung und die Spezifitat der Rezeptoren des Hamagglutinins sich gleichen welche das Influenzavirus benutzt um an die Zelle zu binden und mit dieser zu fusionieren Diese besteht aus Sialinsaure modifizierten Proteinen welche beim Frettchen und dem Menschen in den oberen Atemwegen uber eine a 2 6 glykosidische Bindung mit Galactose verbunden sind in den aviaren Stammen ist diese gehauft a 2 3 verknupft Beim Menschen kommt die a 2 3 Verknupfung gehauft jedoch vor allem in den unteren Atemwegen vor was eine Freisetzung neugebildeter Virionen durch Husten und somit auch die Transmission erschwert 27 Auf Grund dieser verschiedenen Verknupfung konnen aviare Influenzastamme Vogelgrippe H5N1 nur schlecht auf und durch den Menschen ubertragen werden Daher liegt die Vermutung nahe dass die Ergebnisse welche man bei den Tests mit den Frettchen gewonnen hat auch auf Menschen ubertragbar sind 28 Der Ausgangsstamm der Viren hatte bereits drei Mutationen aufgewiesen von denen bekannt ist dass sie A H5N1 an einen Aufenthalt in Saugetieren anpassen Durch die zehnfache Ubertragung waren zwei neue Mutationen hinzugekommen die sich in Kombination mit den drei Anfanglichen als fatal erwiesen 29 Alle funf Mutationen waren zuvor bereits einzeln in Vogeln nachgewiesen worden Ab Ende 2011 fuhrte dieses Experiment zu einer Diskussion uber bioterroristische Risiken falls Details der Studie veroffentlicht wurden 30 31 32 33 34 35 Ende Januar 2012 gaben 39 Influenza Forscher bekannt ihre Arbeit 60 Tage lang freiwillig zu unterbrechen und auf weitere Experimente zur Ubertragbarkeit von A H5N1 zu verzichten Die Gesundheitsbehorden sollten so Zeit zum Beschliessen scharferer Sicherheitsmassnahmen bekommen 36 37 Wenige Tage spater erklarten Mitglieder des US amerikanischen National Science Advisory Board for Biosecurity NSABB dass auf eine vollstandige Publikation der Forschungsergebnisse verzichtet werden solle Das NSABB war von der US Regierung beauftragt worden eine Risikoabschatzung bezuglich Dual Use vorzulegen 38 Zugleich hatte die Regierung der Niederlande darauf bestanden dass Ron Fouchier seine geplante Veroffentlichung sich offiziell als Export im Rahmen der EU Bestimmungen zur Verhinderung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen genehmigen lassen musse 39 Im Februar 2012 korrigierte Ron Fouchier die bis dahin diskutierten angeblichen Ergebnisse seiner spater in Science 40 publizierten Studie Tatsachlich habe sich das mutierte Virus keineswegs wie ein pandemisches oder saisonales Virus in Aerosolen verbreitet Nur wenn man die Viren gezielt in die Luftrohre oder in die Nasenwege eingebracht habe seien die Frettchen verendet 41 Anfang April 2012 wurde dann vom US National Science Advisory Board for Biosecurity die Erlaubnis zur Veroffentlichung der Forschungsergebnisse gegeben 42 Danach gab auch Yoshihiro Kawaoka von der School of Veterinary Medicine der University of Wisconsin Madison Details zu einer ahnlichen Studie bekannt die zuvor ebenfalls von der US Behorde fur Biosicherheit uberpruft worden war auch diese im Mai 2012 in Nature veroffentlichte Studie hatte zum Ergebnis dass in Frettchen herangezogene H5N1 Viren leichter von Tier zu Tier ubertragbar waren 43 44 Bekampfungs und Schutzmassnahmen BearbeitenImpfstoffentwicklung Bearbeiten Die Entwicklung von Impfstoffen gegen ein Virus kann umso rascher gelingen je genauer dessen Aufbau den Forschern bekannt ist Daher werden seit Jahrzehnten Proben neu aufgetretener Virusvarianten von den nationalen Gesundheitsbehorden uber die Weltgesundheitsorganisation WHO kostenlos an Forschungseinrichtungen weitergegeben Ab Ende 2006 weigerte sich Indonesien allerdings mehrere Monate seine Virenproben der WHO zur Verfugung zu stellen da das Land im Fall einer Pandemie keinen Nutzen von seinem Handeln habe Alle bedeutenden Impfstoffproduzenten hatten ihren Sitz in Industrielandern die nach Ausbruch einer Pandemie voraussichtlich Handelsverbote erlassen wurden um ihre eigene Bevolkerung mit dem dann mutmasslich knappen Impfstoff zu versorgen Im Mai 2007 kam es zu finanziellen Zusagen durch die WHO worauf Indonesien bekundete seine Kooperation mit der WHO wieder aufzunehmen 45 Diese Zusage wurde aber erst im Mai 2008 konkretisiert als Indonesien ankundigte die relevanten Daten seiner Virusproben an der WHO vorbei einer neu errichteten Online Datenbank zur Verfugung zu stellen 46 Fur die Impfstoffentwicklung sind jedoch normalerweise Virusproben notig deren Herausgabe Indonesien weiterhin behinderte 47 Erst im April 2011 berichtete die WHO von einer richtungsweisenden Ubereinkunft landmark agreement der zufolge die Impfstoffproduzenten als Kompensation fur die Weitergabe von Virenproben mindestens zehn Prozent der im Pandemiefall produzierten Impfstoffmenge der WHO zur Weitergabe an bedurftige Regionen zur Verfugung stellen oder die lizenzfreie Produktion von Impfstoffen in den Entwicklungslandern erlauben sollen Zudem sollen die mit der Auswertung von Virusproben befassten Forscher der Industrielander aktiv suchen nach Fachkollegen aus den Entwicklungslandern mit denen sie gemeinsam wissenschaftliche Originalarbeiten in renommierten Fachzeitschriften veroffentlichen konnten 48 Aktive Immunisierung Bearbeiten nbsp Adenovirus im Vergleich zu anderen VirenSowohl ein Forscherteam um Andrea Gambotto der University of Pittsburgh als auch eine Gruppe um Suryaprakash Sambhara von den Centers for Disease Control and Prevention CDC in Atlanta beide USA haben Anfang Februar 2006 neuartige Prototypen eines bislang bei Mausen und Huhnern zuverlassig wirksamen Vogelgrippe Impfstoffs gegen A H5N1 vorgestellt Die Mitarbeiter von Andrea Gambotto nahmen harmlose Erkaltungsviren Adenoviren und bauten diesen ein spezielles Gen des A H5N1 Virus ein das auf der Virusoberflache Teile oder die Vollversion eines bestimmten Proteins des Vogelgrippevirus herstellt exprimiert Dabei handelt es sich um das so genannte Hamagglutinin HA welches sich auf der Oberflache aller Grippeviren findet und ihnen dabei hilft an die Wirtszellen anzudocken damit sie anschliessend in sie eindringen konnen nbsp HamagglutininBei Mausen die mit derart gentechnisch erzeugtem Impfstoff behandelt wurden waren sechs Tage nach der anschliessenden Infektion mit der Virusvariante A Vietnam H5N1 1203 2004 keine Erreger mehr nachweisbar und nach 70 Tagen war auch eine Immunitat gegenuber A H5N1 zu beobachten Huhner waren sogar schon nach 21 Tagen vor der Vogelgrippe H5N1 geschutzt wenn ihnen dieser Impfstoff unter die Haut subkutan gespritzt wurde Nach Aussagen der Wissenschaftler basiert der Wirkstoff auf gentechnisch veranderten Komponenten des lebenden Virus und aktiviere daher das Immunsystem effektiver als herkommliche Grippeimpfungen Da die fur den neuen Impfstoff verwendeten veranderten Viren nicht wie die herkommlichen Grippe Impfstoffe in befruchteten Huhnereiern sondern in Zellkulturen gezuchtet werden konne man sie nunmehr sehr schnell und in grossen Mengen produzieren und auch ebenso schnell auf erfolgte Virusveranderungen zuschneiden Damit sei eine vereinfachte und beschleunigte Impfstoffherstellung moglich geworden Nach eigenen Angaben benotigten die Wissenschaftler in Pittsburgh nur 36 Tage bis zur Produktion ihrer Seren Die Forscher um Suryaprakash Sambhara in Atlanta benutzten ebenfalls Erkaltungsviren als Transporter fur ein Gen des Virus Bei ihnen uberlebten alle mit diesem Impfstoff behandelten Mause eine anschliessende Infektion mit A H5N1 wobei samtliche Viren innerhalb von vier Tagen in den Lungen der Tiere nicht mehr nachweisbar waren Nach Angaben der Wissenschaftler sei ihr Impfstoff fur verschiedene Untervarianten des Vogelgrippe Virus einsetzbar und von den Mitarbeitern innerhalb von funf bis sieben Wochen herzustellen Experten sind allerdings der Ansicht dass noch viele zeitaufwandige Tests notwendig sind bis eine wirksame Impfung von Menschen moglich wird So konnten bis zur Marktreife der Impfstoffe drei bis vier Jahre vergehen Ein Forscherteam um John Treanor von der University of Rochester US Bundesstaat New York hat Anfang 2006 einen auf herkommliche Weise in Huhnereiern hergestellten Impfstoff gegen A H5N1 auf seine Wirksamkeit beim Menschen getestet Im Gegensatz zu der bei Impfstoffen gegen die humane Influenza verwendeten Dosis von 15 Mikrogramm erhielten die Probanden von diesen Wissenschaftlern nunmehr zwei Impfungen mit entweder 7 5 oder aber 90 Mikrogramm im Abstand von vier Wochen In der Hochdosisgruppe erreichten 54 Prozent der Probanden nach der zweiten Impfung einen mittels Blutproben festgestellten Antikorperspiegel der nach Expertenvermutung vermutlich vor einer Erkrankung schutzt Allerdings bewertet der Forscher Gregory Poland von der Mayo Klinik in Rochester die von seinen Kollegen erzielte Schutzwirkung beim Menschen als schwach oder hochstens mittelmassig Ausserdem weist er darauf hin dass man fur die mittlerweile kursierenden unterschiedlichen Varianten von A H5N1 auch mit Sicherheit mehrere unterschiedliche Vakzine benotigt Deshalb halt Poland viel eher die Forderung von moderneren Impfstoffproduktionsverfahren mittels Zellkulturen fur erforderlich Ein Team um Thomas Mettenleiter vom Friedrich Loeffler Institut auf der Insel Riems hat 2005 den Prototyp fur einen Impfstoff gegen Vogelgrippe H5N1 entwickelt der Huhner vor dieser Viruserkrankung schutzt und im Gegensatz zu herkommlichen Impfstoffen eine eindeutige Unterscheidung von geimpften und infizierten Tieren erlaubt 49 Fur ihre Experimente wandelten die Forscher ein vorhandenes Impfvirus gegen die Newcastle Krankheit ab welche durch ein RNA Virus der Familie Paramyxoviridae dem Newcastle disease virus NDV verursacht wird Hierfur wurde durch reverse genetics eine Mutante des Hamagglutinin Gens eines H5N2 Influenza Virus in das NDV Genom integriert nach einer Transfektion konnten aktive Viruspartikel isoliert werden welche neben den NDV Oberflachenproteinen auch das H5 Protein besassen Die Effizienz der Versuche bei Huhnern deutete darauf hin dass der Impfstoff sowohl vor der Newcastle Krankheit wie auch der Vogelgrippe H5N1 schutzt da die so behandelten Tiere anschliessend die Infektion hoher Mengen von Vogelgrippe und ND Viren uberstanden und Antikorper gegen beide Erregerarten bildeten Da mit diesem Impfstoff geimpfte Tiere nur Antikorper gegen Proteine des ND Virus sowie des Hamagglutinins des Influenza Virus bilden konnen geimpfte Tiere von ungeimpften Tieren unterschieden werden Hierfur wird mittels ELISA versucht Antikorper gegen das Influenza Nucleoprotein nachzuweisen welches nicht im Impfvirus vorhanden ist Sollte der Nachweis positiv sein deutet dies auf eine Infektion des Tieres mit einem Influenzavirus hin Der neue Impfstoff soll in weiteren Tests uberpruft werden kann jedoch gunstigstenfalls um 2011 zugelassen werden Nach einem Forschungsbericht des Teams um Gary Nabel vom Vaccine Research Center der National Institutes of Health in Bethesda USA ware es durchaus moglich einen Impfstoff gegen eine moglicherweise in der Zukunft ausbrechende H5N1 Influenza Pandemie zu entwickeln noch bevor eine von Mensch zu Mensch direkt ubertragbare Variante des Vogelgrippevirus in der Umwelt entstanden ist Die Wissenschaftler haben sich auf einen kleinen Bereich des Hamagglutinin Molekuls einer ungefahrlichen H5N1 Laborvariante konzentriert mit dem sich die Erreger an die Oberflache der Wirtszelle anheften und in sie eindringen Hierbei konnte man nachweisen dass der wirtsseitige Bindungspartner der sogenannte Sialinsaure Rezeptor bei Vogeln und Menschen aus einer anderen Salinsaurevariante besteht Daher vermutet man dass eine virusseitige Anpassung der HA Bindungsstelle an diesen Unterschied einen wichtigen und notwendigen Schritt vom Vogel zum Menschenvirus darstellt Unter Vorwegnahme moglicher Evolutionsschritte haben die Forscher bei ihrer Virusvariante durch gezielte Mutationen mehrere Viren mit unterschiedlicher Anpassung der HA Bindungsstelle an den menschlichen SA Rezeptorer halten Bei weiteren Versuchen stellten sie fest dass Mause als Immunreaktion auf diese neuen Virusvarianten unter anderem auch Antikorper produzierten welche gegen die spezielle Bindungsstelle des jeweiligen Virus gerichtet waren Darauf folgend konnte beobachtet werden dass diese Antikorper einen guten Immunschutz gegenuber der jeweils verwendeten Virusvariante bewirkten Damit konnten die veranderten Laborviren als Impfviren geeignet sein Einer Resistenzentwicklung gegen einen derartigen Impfstoff steht die Tatsache entgegen dass die Erreger die HA Bindungsstelle nicht beliebig verandern konnen da diese auch eine wichtige Funktion in ihrem Lebenszyklus besitzt Nach Ansicht der Forscher konne man mit dem von ihnen erprobten Verfahren eine Reihe von Impfstoffprototypen herstellen auf die im Ernstfall sehr schnell zuruckgegriffen und mit denen grosse Vakzinmengen fur flachendeckende Impfungen produziert werden konnen 50 Neue Impfstoffe Bearbeiten Daronrix war ein Pandemie Impfstoff mit inaktivierten Grippeviren des Herstellers GlaxoSmithKline Biologicals Ahnlich wie Prepandrix als prapandemischer Impfstoff handelt es sich um ein Spaltvakzin Als erster Impfstoff seiner Art war er mit dem Virenstamm A H5N1 A Vietnam 1194 2004 von der Europaischen Arzneimittelagentur am 21 Marz 2007 fur die 27 EU Staaten zugelassen worden die Richtlinie CPMP VEG 4986 03 ermoglicht es den enthaltenen Stamm bei Vorliegen einer Pandemie durch den tatsachlich zirkulierenden Stamm auszutauschen 51 Focetria war ein Pandemie Impfstoff mit dem Adjuvans MF59 des schweizerischen Unternehmens Novartis Vaccines and Diagnostics In Vorstudien und einem ersten Zulassungsantrag wurde mit Influenza A H5N3 und Influenza A H9N2 gearbeitet dann wurde in einem neuen Antrag auf Influenza A H5N1 umgestellt Als zweiter Impfstoff seiner Art ist er mit dem Virenstamm Influenza A H5N1 A Vietnam 1194 2004 von der Europaischen Arzneimittelagentur am 8 Mai 2007 fur die 27 EU Staaten sowie Norwegen und Island zugelassen worden die Richtlinie CPMP VEG 4986 03 ermoglicht es den enthaltenen Stamm bei Vorliegen einer Pandemie durch den tatsachlich zirkulierenden Stamm auszutauschen 52 Passive Immunisierung Bearbeiten Anfang 2006 hat ein Forschungsteam um Jaihai Lu von der Sun Yat sen Universitat in Guangzhou Volksrepublik China eine passive Impfung gegen A H5N1 fur Mause entwickelt Die Forscher infizierten Pferde mit abgeschwachten A H5N1 Viren und gewannen anschliessend die gegen diese Erreger gebildeten Antikorper aus ihrem Blut Danach schnitten sie mit einem Enzym ein bestimmtes Teilstuck aus diesen Antikorpern welches von dem Immunsystem der Mause nicht abgestossen wird Dieses Antikorperfragment wurde nun Mausen injiziert die 25 Stunden zuvor mit einer fur sie normalerweise todlichen H5N1 Virusdosis infiziert worden waren Nach Angaben der chinesischen Forscher schutzten 100 Mikrogramm der Antikorperfragmente alle Mause vor dem sonst sicheren Tod denn samtliche nur mit einem Placebo behandelten Tiere der Kontrollgruppe verstarben in der Regel nach etwa neun Stunden Experten aussern jedoch hinsichtlich einer moglichen Anwendung dieses Verfahrens beim Menschen erhebliche Bedenken da ein solcher passiver Impfstoff sich zwar schneller herstellen liesse als ein aktiver er aber andererseits eine schlechtere Vertraglichkeit besitzen und nur einen geringeren Immunschutz bewirken wurde Gentechnische Ansatze Bearbeiten Britische Wissenschaftler von der Universitat Cambridge Universitat Edinburgh und der Veterinary Laboratories Agency haben transgene Huhner entwickelt welche die Geflugelpest nicht ubertragen konnen Die Huhner wurden mit einer Expressionskassette ausgestattet welche ein Stuck RNA produziert die als Koder fur Polymerase dient Anstatt an das Virusgenom zu binden und dem Virus damit zur Replikation zur verhelfen hangt sich die Polymerase dann an diesen Koder Die transgenen Huhner starben zwar noch an der Geflugelpest infizierten aber keine anderen Huhner mehr Ziel ist die komplette Immunisierung von Huhnern gegen A H5N1 53 54 Meldepflicht BearbeitenIn Osterreich sind Infektionen mit dem Influenzavirus A H5N1 oder einem anderen Vogelgrippevirus auch eine anzeigepflichtige Krankheit gemass 1 Abs 1 Epidemiegesetz 1950 Die Meldepflicht bezieht sich auf Verdachts Erkrankungs und Todesfalle Zur Anzeige verpflichtet sind unter anderen Arzte und Labore 3 Epidemiegesetz In Deutschland ist eine zoonotische Influenza eine meldepflichtige Krankheit nach 6 Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes IfSG Die namentliche Meldepflicht besteht bei Verdacht Erkrankung und Tod Sie betrifft vor allem die feststellenden Arzte vgl 8 IfSG Zudem ist der direkte Nachweis von jeglichen Influenzaviren namentlich meldepflichtig nach 7 IfSG soweit der Nachweis auf eine akute Infektion hinweist Diese Meldepflicht fur den Erreger betrifft in erster Linie Labore bzw deren Leitungen vgl ebenfalls 8 IfSG Siehe auch BearbeitenVerbreitung von H5N1 Liste von Subtypen des Influenza A VirusLiteratur BearbeitenXiyan Xu u a Genetic characterization of the pathogenic Influenza A Goose Guangdong 1 96 H5N1 Virus Similarity of its hemagglutinin gene to those of H5N1 viruses from the 1997 outbreak in Hong Kong In Virology Band 261 Nr 1 1999 S 15 19 doi 10 1006 viro 1999 9820 Volltext PDF M Hugh Jones Biological disasters of animal origin the role and preparedness of veterinary and public health 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nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten nbsp Dieser Artikel wurde am 2 Juni 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Influenza A Virus H5N1 amp oldid 237386103