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Honir altnordisch Hœnir ist in der nordischen Mythologie ein Gott der durch Schweigsamkeit und Vornahme kultischer Handlungen eine gewisse Nahe zu priesterlichen Verhaltensweisen hat Geltung erlangt er durch seine Rolle in der Schopfungsgeschichte und in den Untergangsmythen sowie als Begleiter von Odin und Loki Die Nachrichten uber ihn sind jedoch so sparlich dass man kein klares Bild von ihm gewinnen kann Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Forschung 2 1 Mythen 2 2 Etymologie 2 2 1 Honir als Schwan 2 2 2 Honir als Hahn 2 2 3 Liste der Namensdeutungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseQuellen Bearbeiten nbsp Thiazi zwingt die drei Gotter ihm ihr Gekochtes zu uberlassen Von links nach rechts Loki Odin und Honir der Adler ist Thiazi Islandische Buchillustration des 18 Jahrhunderts Honir ist ein Gott aus dem Geschlecht der Asen 1 der zuweilen zusammen mit seinen Freunden 2 Odin und Lodur Loki durch die Welt wandert In der Schopfungsgeschichte der Voluspa kommen die drei an den Meeresstrand und finden dort zwei Holzer aus denen sie die ersten Menschen namens Ask und Embla machen Odin schenkt ihnen dazu die ond das ist der beseelende Atem 3 Honir den odr das ist in etwa der Geist 4 und Lodur sorgt fur la oc lito goda das Blut und das gute Aussehen 5 In den beiden anderen Erzahlungen tritt Honir dagegen passiv und schweigsam in Erscheinung Im Mythos vom Riesen Thiazi Haustlǫng Prosa Edda wollen die drei Gotter einen Ochsen zubereiten als Thiazi auftaucht und seine Teilhabe am Opfermahl erzwingt 6 Honir schnaubt vor Arger doch bleibt ihm nichts anderes ubrig als das Sakrileg zu dulden 7 Der andere Mythos aus dem Lied Reginsmal erwahnt den Gott nur als Wandergenossen Odins und Lokis der zusammen mit ihnen von Hreidmar gefangen genommen wird weil Loki zuvor Hreidmars Sohn Otur totgeschlagen hatte 8 Eine ratselhafte Rolle ubernimmt Honir im Anschluss an den Wanenkrieg die in der Ynglingasaga und zum Teil auch in der Prosa Edda uberliefert ist Um den Frieden zwischen den beiden Gottergeschlechtern zu sichern tauschen die Asen und die Wanen Geiseln miteinander aus Die Asen stellen den Riesen Mimir und den starken und schonen Honir von dem sie sagen er eigne sich als Anfuhrer Daraufhin machen die Wanen Honir zu ihrem Hauptling Als sie jedoch bemerken dass Honir nur dann eine Entscheidung fallt wenn er zuvor von Mimir beraten wurde und ansonsten die Entscheidung anderen uberlasst fuhlen sie sich betrogen enthaupten den Riesen und senden den Schadel den Asen zuruck 9 Im Gegensatz zu Odin und Loki ubersteht Honir laut der Voluspa den Untergang der alten Welt in den Ragnarok Als die Erde ein zweites Mal aus dem Meer auftaucht wahlt Honir den hlut vid 10 das ist der Loszweig mit dem man die Zukunft deutet Die Mythen werden durch einige Kenningar erganzt Umschreibungen Honirs lauten zum Beispiel Schritt Meila 11 Langfuss 12 der schnelle Ase 12 der furchtsamste Ase 13 und das nicht sicher deutbare aurkonungr 12 Die meisten dieser Kenningar finden sich in der Prosa Edda Snorri Sturlusons Seine Kenntnisse zeigen dass er noch Zugang zu Uberlieferungen hatte die heute verloren sind 4 Eine weitere Quelle stellt moglicherweise die faringische Volksballade Loka Tattur zu deutsch Lokis Erzahlung dar Sie berichtet davon dass ein Riese den Sohn eines Bauern rauben mochte In seiner Not wendet sich der Bauer zuerst an Odin dann an Honir und schliesslich an Loki Jeder Gott hilft dem Jungen so dass dieser drei Mal dem Zugriff des Riesen entkommt bis Loki den Rauber erschlagt Von Honir heisst es dass er als sieben Schwane vorbeifliegen zwei von ihnen ruft und den Jungen hinter dem Kopf eines der beiden Schwane versteckt 14 Forschung BearbeitenFur die Forschung ist die Bewertung von Honirs Uberlieferung ausserst problematisch Honir tritt nur selten in Erscheinung meist in blasser oder ratselhafter Weise so dass sich aus den Mythen kein klares Bild ergibt Aus diesem Grund versuchte man seinen Namen zu entschlusseln um zu seinem Wesen vorzudringen Die Folge waren eine Fulle von Deutungen teils hochst spekulativen Charakters von denen sich bis heute keine entscheidend durchsetzen konnte Auf halbwegs gesichertem Boden befinden sich lediglich die Deutungen die sich unmittelbar auf die uberlieferten Mythen stutzen 15 Mythen Bearbeiten Obwohl von Honir kaum in der nordischen Mythologie berichtet wird ist er kein unbedeutender Gott 15 16 Er steht auf einer Stufe mit Odin und Loki Lodur die zu den herausragenden Gestalten der nordischen Gotterwelt zahlen Seine Gleichrangigkeit folgt daraus dass diese drei Gotter mehrfach als Dreiheit auftreten wie die nachstehende Tabelle verdeutlicht Gemeinschaft Mythos QuelleOdin Honir Lodur Erschaffung der ersten beiden Menschen Ask und Embla Lieder Edda Voluspa Strophe 17 f Odin Honir Loki Totschlag Oturs und Raub von Andwaris Schatz Lieder Edda Reginsmal Einleitung Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 39Odin Loki Honir Thiazis Raub der Gottin Idun Haustlǫng Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 22 Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 1Odin Honir Loki Rettung des Bauernkinds vor dem rauberischen Riesen Loka tattur faringische Volksballade Dabei bleibt der Gott in den Mythen von Thiazi und Otur stets passiv und schweigsam 3 was zusammen mit seiner Rolle als Geisel nach dem Wanenkrieg dazu fuhrte dass man ihn als schwache Natur einstufte die ihre Kraft nur durch andere bezieht 17 Da er aber stets in vollkommenem Gegensatz zum geschwatzigen und schnell und unuberlegt handelnden Loki steht scheint Honir eher ein anderes Prinzip als Loki zu verkorpern 15 Im Lied Havamal in dem viele praktische Lebensratschlage ausgesprochen werden klingt das deutlich an Frodr sa thycciz er fregna kannoc segia it sama eyvito leyna mego yta sonir thvi er gengr um guma Viel spricht wer niemals schweigt nutzlose Wortedie geschwatzige Zunge die man nicht ruhig halt erschwatzt sich oft Ungutes Lieder Edda Havamal Strophe 29 18 Honirs Verhalten entspricht im Vergleich mit Loki genau den Prinzipien thagall oc hugall schweigsam und aufmerksam die dem Nordmann als wichtige Verhaltsmaximen ausdrucklich im Havamal angeraten werden 19 und die auch in Deutschland in der bekannten Redewendung Reden ist Silber Schweigen ist Gold ihren Niederschlag gefunden haben Schweigen ist so gesehen eine erwunschte und positiv zu bewertende Eigenschaft warum sollte man bei einem Gott eine Ausnahme davon machen 15 nbsp Die Entstehung von Askr und Embla Illustration von Robert Engels 1913 In den Uberlieferungen steht Odin immer an erster Stelle Honir und Loki hingegen wechseln einander an Position zwei und drei ab Offenbar hangt das nicht vom Mythos ab sondern vom Mythenerzahler so dass keine Rangabstufung zwischen den beiden erkennbar ist 3 Wegen der dunklen Wesensnatur Lokis wirkt Honir im Gegensatz dazu licht und hell so dass man auch schon daruber mutmasste ob Honir und Loki nichts anderes als Darstellungen der lichten und dunklen Seite Odins seien 20 Im Einklang mit der Schweigsamkeit steht die Beobachtung dass Honir auch mit priesterlich kultischen Aufgaben betraut ist wie sich aus der Voluspa ergibt 3 THa kna Hœnir hlautvid kiosa Dann kann Honir den Loszweig wahlen Lieder Edda Voluspa Strophe 63 18 Die Auswahl des Loszweigs zur Deutung der Zukunft der Gemeinschaft wird bei Tacitus als Aufgabe des Stammespriesters beschrieben 21 So kann man auch in Honirs Handlung eine priesterliche Verrichtung sehen damit das Schicksal der neuen Welt ermittelt wird 22 23 Eine priesterlich kultische Rolle lasst sich auch bei der Menschenschopfung 15 und beim Arger uber Thiazi der eine Zeremonie entweiht 24 erkennen Demzufolge konnte Honir im Opferkult eine vergleichsweise grosse Bedeutung gehabt haben 15 Aus der ubrigen Uberlieferung hingegen lasst sich keine gesicherte Erkenntnis gewinnen Honirs priesterlich kultischer Bedeutung dass er zu den drei Gottern gehort die aus Holzern die ersten Menschen machen gesellt sich die ungeloste Frage hinzu warum Honir den Menschen den odr Geist verleiht und nicht Odin dessen Name doch unmittelbar aus dem Wort abgeleitet ist 4 17 25 Vollkommen ratselhaft ist seine Rolle als Geisel nach dem Wanenkrieg die in der Ynglingasaga beschrieben ist Da man mit der Erzahlung nicht viel anzufangen versteht glaubte man dass sie eine mythographische Erfindung Snorri Sturlusons sei die den Zweck hat die Herkunft von Mimirs Schadel zu erklaren 26 Doch spricht gerade die Merkwurdigkeit der Mythe eher fur ihre Authentizitat Snorri bekraftigt zudem in der Prosa Edda dass Honir Geisel bei den Wanen war Ebenso ungeklart ist ob es einen bestimmten Grund dafur gibt dass Honir und Njordr gegeneinander ausgetauscht wurden Asen Wanen QuelleHonir Njordr Prosa Edda Gylfaginning Nr 23Honir Mimir Njordr Freyr Ynglingasaga Nr 4Unklar ist des Weiteren was die Mythe besagen mochte ausser dass sie die mangelnden intellektuellen Fahigkeiten Honirs zu belegen scheint 22 Doch ist dieser vordergrundige Sinn anzweifelbar denn nimmt man die Kommentierung Snorris fur bare Munze stellt sich die Frage warum ausgerechnet der Hohlkopf Honir den Menschen Geist und Verstand eingegeben haben soll 4 Da die wahren Hintergrunde der Mythe nicht bekannt sind ist es letztlich wohl besser Honir wie in den Wandererzahlungen nicht nach seinen aktiven Handlungen zu bewerten sondern einen Sinn in seinem Tun zu finden Vielleicht sollten Honir und Mimir fur eine Einheit stehen die getrennt voneinander wertlos ist 15 Zum Verstandnis von Honir tragt auch die Volksballade Loka tattur nicht viel bei 27 ausser dass sie die Gotterdreiheit bekraftigt und Honir Macht uber Schwane zuweist Der Schwanenbezug stutzt immerhin eine etymologische Deutung Honirs als der Schwanenartige siehe unten Der mythologische Wert der Ballade ist jedoch umstritten Vielleicht bewahrt sie einen Zug eines untergegangenen nordischen Mythos vielleicht auch nicht 3 Ungeklart bleiben ebenso die Kenningar fur Honir die keinen der bekannten Erzahlungen eindeutig zugeordnet werden konnen und uber die man deshalb nur mutmassen kann 22 28 Beinamen die sich auf das Fortbewegen beziehen wie der schnelle Ase Langfuss und auch Schritt Meila gehoren zumindest offenbar zusammen 29 Der Beiname aurkonungr ist bis heute unverstanden Man weiss nicht worauf die Kenning anspielt und kann sie etymologisch nicht genau entschlusseln Dennoch spielt das Wort eine nicht unerhebliche Rolle fur die Deutung von Honirs Wesen weil das altnordische Grundwort konungr Konig bedeutet und dadurch verheisst dass der Schlussel zu Honirs Bedeutung im Bestimmungswort aur stecken konnte Doch entspricht aur keinem bekannten altnordischen Wort Sprachlich nahe steht altnordisch aurr sandiger Boden 30 das von germanisch auraz Erde Sand abstammt Hierauf ruhen Deutungen von aurkonungr als Sandkonig oder Erdkonig Jedoch konnte aurr auch fur Nasse Feuchtigkeit gestanden haben 31 Denn schliesslich tropft nach den Worten der Voluspa von der Weltenesche Yggdrasil eine Flussigkeit namens aurr 32 in der man die germanische Entsprechung des indischen Unsterblichkeitstranks Amrita sehen kann 33 Das hatte fur Honir zur Folge dass die Kenning aurkonungr nicht nur fur Schlammkonig Nassekonig oder Wasserkonig stehen wurde sondern auch auf einen engen Bezug zum Weltenbaum anspielte die den kultischen priesterlichen Zug Honirs verstarken wurde 15 Etwas weniger fantastisch ist die Deutung die aur zu altnordisch audr Reichtum stellt und aurkonungr mit reicher Konig wiedergibt 34 Etymologie Bearbeiten Der Name Honirs ist dunkel und stellte die Wissenschaft vor ein grosses Ratsel da man sich gerade von der Deutung des Namens erhoffte Klarheit uber den Gott zu erlangen 35 Die Liste der unterschiedlichen Wege den Namen des Gottes zu verstehen ist lang und ihre Ergebnisse liegen weit auseinander 4 Man erkannte in Honir einen Wasser Wolken Sonnengott einen Seelenfuhrer oder Waldgott Das tatsachliche Ergebnis der Namensbemuhungen besteht darin dass Honir ein Prazedenzfall dafur ist wie wackelig Deutungen sind die eine mythische Figur aus ihrer Namensbedeutung erschliessen wollen 4 Honir als Schwan Bearbeiten Eine These der alteren Forschung brachte uber die Etymologie Honirs Namen in Zusammenhang mit dem griechischen Kykneios das der Schwanartige bedeutet 36 Hœnir lt altnordisch huhnijaz vergleiche griechisch kykneios kykneios der Schwanenartige lt griechisch kyknos kyknos Schwan der Weisse lt vielleicht von indogermanisch kukno leuchtend weiss 37 keuk leuchten weiss sein 38 nbsp Leda und der Schwan Mosaik Zypern 3 Jh v Chr Der Schwanartige ist ein Beiname von Zeus Als zeys kykneios schwanengleicher Himmelsgott verfolgt er Leda die Frau 39 die sich ihm in der Gestalt einer Gans schliesslich hingibt Dieser Mythos stellt die Heilige Hochzeit zwischen dem Himmelsvater und der Urmeermutter dar Aus dem 2 bis 3 Jahrhundert nach Christus hat man ein paar Votivsteine in romisch germanischem Umfeld gefunden die dem Gott Mars gewidmet sind der darauf zusammen mit einer Gans abgebildet ist Da Marsdarstellungen mit Gans im antiken Rom unbekannt sind handelt es sich somit um einen germanischen Gott der mit dem romischen Mars gleichgesetzt wurde Nach der Interpretatio Romana ist das Tiwaz nordisch Tyr der als ehemaliger germanischer Himmelsvater nicht nur sprachlich dem griechischen Zeys pathr Zeus pater Gott Vater entspricht Die Gans neben Mars kann entweder nur eine Entsprechung von ihm selbst oder seiner Begleiterin sein So ist es moglich dass die Darstellung auf eine germanische Variante des Zeus Leda Mythos anspielt 40 Entspricht dem griechischen zeys kykneios ein germanischer Tiuz hihnijaz ware Honir aus einer Nebenform von Tyr entstanden und mit diesem gleichzusetzen Es ist durchaus vorstellbar dass ein Schwan auch in der nordischen Mythologie noch als Begleittier der Urmutter verstanden wurde wie die zwei Schwane im Brunnen der Urd und der Schwanenbezug Njordrs ahnen lassen 41 Stutze findet diese Deutung durch das Lokka tattur in dem Honir sich als Herr der Schwane erweist unter der Voraussetzung dass die Ballade keine neuzeitliche Erfindung eines einzelnen Dichters ist sondern tatsachlich Inhalte eines untergegangenen nordischen Mythos bewahrt Eine weitere Stutze ware vorhanden wenn die Kenning aurkonungr tatsachlich Wasserkonig oder Schlammkonig bedeuten wurde 42 Honir als Hahn Bearbeiten In der Wissenschaft findet heutzutage die These am meisten Zustimmung die Honirs Namen als Hahn deutet 43 44 Hœnir lt altnordisch hœna Huhn hani Hahn lt germanisch honam Huhn hanon hanan Hahn lt indogermanisch kan tonen singen klingen vergleiche lateinisch cano ich singe von canere singen klingen Die wortliche Bedeutung von Hahn lautet Sanger 45 In rituellen indischen Texten gibt es einen Opferpriester der Sanger des Hochsten genannt wird den Udgatr Seine besondere Aufgabe besteht darin Menschen durch den Tod zu begleiten und ihre Wiederankunft im nachsten Leben zu bewirken 44 Es geht dabei um Hilfe wahrend der drei grossen menschlichen Ubergange bei der Geburt bei der Initiation die zu einer rituellen Wiedergeburt fuhrt und beim Tod zur Uberfuhrung in die neue Welt 44 Im Vergleich dazu steht Honir in den Mythen auch einem Opferpriester nahe Auf zwei von drei dieser Aufgaben konnten seine Mythen anspielen namlich bei der Schopfung der ersten Menschen die man auch als Geburt verstehen kann und beim Ubergang von den Ragnarok in die Neue Welt in der er den Loszweig in priesterlicher Rolle wahlt 46 Der Hahn gilt nicht nur in der indischen Welt als Tier des Ubergangs Es gibt auch bei den Germanen Hinweise darauf dass man dem Hahn grundsatzlich die Fahigkeit nachsagte vom Tod zum Leben zu geleiten 47 wie es die Natur nahelegt in der der Hahn bei Tagesanbruch das Ende der Nacht verkundet Saxo Grammaticus erzahlt in der Gesta Danorum davon wie die Begleiterin von Konig Haddingus in der Unterwelt einen Hahn kopft und ihn uber den Grenzwall der Gottin des Totenreichs Hel wirft worauf der Hahn auf der anderen Seite der Mauer aufersteht und singt 48 Von den Rus uberliefert Ibn Fadlan in seinem Reisebericht des 10 Jahrhunderts dass eine Dienerin die sich dazu entschieden hatte ihrem Herrn in den Tod zu folgen auf der Begrabniszeremonie einem Kuken den Kopf abschneidet und dann ein Huhn nimmt und es auf das Grabschiff wirft auf dem sie wenig spater selbst getotet wird Die besondere Verbindung zwischen Mimir und Honir wird nach einer weiteren Hypothese auch daraus ersichtlich weil im Eddalied Fjolsvinnsmal ein Hahn namens Widofnir der eine andere Form von Honir sein konnte auf der Spitze eines Baums sitzt der Mimameid genannt wird 49 Mimameid ist der Baum Mimirs und letztlich nur ein anderer Name fur die Weltenesche Yggdrasil Gemeinschaft Mythos QuelleHonir Mimir Wanenkrieg Gylfaginning 23 Ynglingasaga 4Widofnir Mimameid Mimis Baum Mythos von Widofnir Fjolsvinnsmal 19 24Liste der Namensdeutungen Bearbeiten Die nachstehende Tabelle stellt eine nicht vollstandige Ubersicht dar welche verschiedenen Annahmen zur Namensetymologie Honirs gemacht wurden Die Liste erhalt der Vergleichbarkeit halber auch die zuvor vorgestellten Gedankenfuhrungen zu Honir als Schwan und Hahn Deutung des Namens als Wegen Zusammenhangs mit Grundlage im Mythos Verstandnis des Gottes als Vertreter in dieser RichtungHahngott altnordisch hana hoena Hahn Huhn lateinisch canere singen klingen Ubergange Menschenschopfung von Holzern zu Menschen nach den Ragnarok von der alten zur neuen Welt Sonnengott L Uhland 50 F Detter und R Heinzel 51 E Hellquiest 52 A Holtsmark 53 der Schallende der Rauschende lateinisch canorus singend klingend Kenning aurkonungr Wassergott K Mullenhoff 54 der Schwanengleiche griechisch kyknos Schwan Lokka tattur Naturmythos Wolken sind Schwane im blauen Himmelssee Himmels Wolkengott J Hoffory 55 V Rydberg 56 J Loewenthal 57 F R Schroder 58 Seelenfuhrer litauisch kaukas Seele der Verstorbenen Totengott Odin F R Schroder 59 Huter Schirmer altfrankisch hode althochdeutsch huota Obhut Schutz germanischer Waldgott F Kauffmann 60 H Gering und B Sijmons 61 der Erhohte altnordisch har hoch danisch hoine die Hohe Naturmythos Wolken sind Gefahrten des Sturms Odin Wolkengott M Rodiger 62 H Schuck 63 litauisch siaurys Nordwind lateinisch caurus Nordwind Wolkengott J Loewenthal 64 der wetzende Gott Gott des gescharften Gegenstands lateinisch cos Wetzstein indogermanisch ko scharf machen G van Langenhove 65 slawisch Hennil Hainal der Gott der Morgenrote Lichtgott Morgenrote E Mogk 66 germanisch huhnijaz der Leuchtende Lichtgott W Krogmann 67 Sonnengott K Weinhold 68 Literatur BearbeitenIn der Reihenfolge des Erscheinungsjahrs Wolfgang Golther Handbuch der germanischen Mythologie Neudruck der Auflage Leipzig 1895 Marix Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 978 3 937715 38 4 Jan de Vries Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande Verlag Walter de Gruyter Berlin 1957 510 Franz Rolf Schroder Die Gottin des Urmeeres und ihr mannlicher Partner In Helmut de Boor und Ingeborg Schrobler Hrsg Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 82 Max Niemeyer Verlag Tubingen 1960 S 221 264 Jan de Vries Altnordisches etymologisches Worterbuch Verlag Brill Leiden 1961 S 277 f Ursula Dronke Eddic poetry as a source for the history of Germanic religion IV The Value of Indian analogues 1 Hœnir In Heinrich Beck Detlev Ellmers Kurt Schier Hrsg Germanische Religionsgeschichte Quellen und Quellenprobleme Erganzungsband 5 zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde 2 Auflage Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 1992 ISBN 978 3 11 012872 7 S 681 f Heinrich Beck Hœnir In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 15 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 016649 6 S 53 55 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X Einzelnachweise Bearbeiten Snorri Sturluson Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 1 Zitation der Prosa Edda nach Arnulf Krause Die Edda des Snorri Sturluson Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 1997 ISBN 978 3 15 000782 2 THjodolfr or Hvini Haustlǫng Snorri Sturluson Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 22 Snorri Sturluson Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 15 a b c d e Heinrich Beck Hœnir In RGA XV S 54 a b c d e f Jan de Vries AGR 510 Bd 2 S 269 Lieder Edda Voluspa Strophe 17 f Zitation der Lieder Edda nach Arnulf Krause Die Gotter und Heldenlieder der Alteren Edda Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2004 ISBN 978 3 15 050047 7 THjodolfr Haustlǫng Snorri Sturluson Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 22 Snorri Sturluson Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 1 So ubersetzt Jan de Vries ARG 510 S 268 inhaltlich diese Stelle im Haustlǫng die im Original hrafnasar vinr blasa lautet wortlich der Freund des Rabengotts blast Lieder Edda Reginsmal Einleitung Snorri Sturluson Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 39 Snorri Sturluson Heimskringla Ynglingasaga Nr 4 Snorri Sturluson Prosa Edda Gylfaginning Nr 23 bezeugt davon nur den Austausch von Honir als Geisel nach dem Wanenkrieg Lieder Edda Voluspa Strophe 63 THjodolfr Haustlǫng Strophe 4 a b c Snorri Sturluson Prosa Edda Skaldskaparmal Nr 15 Sogubrot af nokkrum fornkonungum 35 55 Venceslaus Ulricus Hammershaimb Faeroiske Kvaeder Kopenhagen 1851 Bd 1 S 140 145 a b c d e f g h Jan de Vries AGR 510 Bd 2 S 270 Heinrich Beck Hœnir In RGA XV S 54 f a b Andy Orchard Cassell dictionary of Norse myth and legend Cassell London 1997 ISBN 978 0 304 35134 3 S 88 a b Ubersetzung von Arnulf Krause Die Gotter und Heldenlieder der Alteren Edda Reclam Verlag Stuttgart 2004 Lieder Edda Havamal Strophe 15 Ake Viktor Strom Haralds Biezais Germanische und baltische Religion Die Religionen der Menschheit Band 19 1 Kohlhammer Verlag Stuttgart 1975 ISBN 978 3 17 001157 1 S 128 ff Tacitus Germania 10 a b c Vergleiche Wolfgang Golther Handbuch der germanischen Mythologie Neudruck der Auflage Leipzig 1895 Marix Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 978 3 937715 38 4 S 479 Vergleiche Jan de Vries AGR 510 Bd 2 S 270 der allgemeiner davon spricht dass Honir in der neuen Welt Orakelspruche kundgeben werde Jan de Vries AGR 510 Bd 2 S 271 Jacob Grimm Deutsche Mythologie 3 Bande Neudruck der 4 Auflage Berlin 1875 1878 Marix Verlag Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 86539 143 8 S 965 alt Band 3 S 49 Jan de Vries AGR 176 Bd 1 S 246 mit Verweis auf Eugen Mogk De Vries spricht sich selbst gegen einen mythographischen Hintergrund aus Jan de Vries AGR 510 Bd 2 S 268 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 199 Heinrich Beck Hœnir RGA XV S 54 Walter Baetke Worterbuch der altnordischen Prosaliteratur 1 amp 2 Auflage In digitaler Fassung Greifswald 2006 S 35 Karl Mullenhoff Deutsche Altertumskunde Berlin 1870 1908 Bd I S 34 der das Wort im Sinne von Feuchtigkeit deutete Gerhard Kobler Altnordisches Worterbuch 2 Auflage 2003 S 17 Lieder Edda Voluspa Strophe 19 Asc veit ec standa heitir Yggdrasill ausinn hvita auri Jan de Vries AGR 585 Bd 2 S 383 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 32 Jan de Vries Altnordisches etymologisches Worterbuch S 277 Julius Hoffory Eddastudien Berlin 1889 S 113 stellte zwar den sprachlichen Bezug zwischen Honir und Kykneios her deutete aber Honir dennoch nicht als Schwan sondern als Wolkengott Nach ihm sind die Wolken die Schwane im blauen Himmelssee Walter Krogmann Hœnir In APhS 6 1932 S 324 326 Julius Pokorny Indogermanisches Etymologisches Worterbuch 1959 S 597 Karl Kerenyi Die Mythologie der Griechen 2 Bd e 11 Auflage dtv Verlag Munchen 1988 I S 86 Franz Rolf Schroder Die Gottin des Urmeeres und ihr mannlicher Partner In Helmut de Boor und Ingeborg Schrobler Hrsg Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 1960 Heft 82 Max Niemeyer Verlag Tubingen 1960 S 221 264 S 259 Vergleiche Franz Rolf Schroder Die Gottin des Urmeeres und ihr mannlicher Partner In Helmut de Boor und Ingeborg Schrobler Hrsg Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 1960 Heft 82 Max Niemeyer Verlag Tubingen 1960 S 221 264 S 256 260 Franz Rolf Schroder Die Gottin des Urmeeres und ihr mannlicher Partner In Helmut de Boor und Ingeborg Schrobler Hrsg Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 1960 Heft 82 Max Niemeyer Verlag Tubingen 1960 S 221 264 S 259 Heinrich Beck Hœnir RGA XV S 55 a b c Ursula Dronke Eddic poetry as a source for the history of Germanic religion In Heinrich Beck Detlev Ellmers Kurt Schier Hrsg Germanische Religionsgeschichte Quellen und Quellenprobleme Erganzungsband 5 zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde 2 Auflage Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 1992 ISBN 978 3 11 012872 7 S 681 Duden Das Herkunftsworterbuch 2 Auflage 1989 Stichwort Hahn Ursula Dronke Eddic poetry as a source for the history of Germanic religion In Heinrich Beck Detlev Ellmers Kurt Schier Hrsg Germanische Religionsgeschichte Quellen und Quellenprobleme Erganzungsband 5 zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde 2 Auflage Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 1992 ISBN 978 3 11 012872 7 S 682 Adolfo Zavaroni Mead and Aqua Vitae Functions of Mimir Odinn Vidofnir and Svipdagr In Amsterdamer Beitrage zur alteren Germanistik Band 61 Editions Rodopi BV 2006 ISBN 978 9 04201 859 4 S 71 Saxo Grammaticus Gesta Danorum Kapitel X Adolfo Zavaroni Mead and Aqua Vitae Functions of Mimir Odinn Vidofnir and Svipdagr In Amsterdamer Beitrage zur alteren Germanistik Band 61 Editions Rodopi BV 2006 ISBN 978 9 04201 859 4 S 72 Ludwig Uhland Der Mythus von Thor nach nordischen Quellen Stuttgart 1836 Neudruck in Ludwig Uhland Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage Band 6 Stuttgart 1868 S 188 ff Ferdinand Detter und Richard Heinzel Hœnir und der Vanenkrieg In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 18 1894 S 542 560 S 547 f Elof Hellquist Svenska ortnamn In Namn och Bygd NB Band 4 1916 S 143 151 S 144 Anne Holtsmark Mythen om Idun og Tjatse i Tjodolvs Haustlǫng In Arkiv for nordisk Filologi ANF Band 64 1950 1951 S 1 73 S 48 ff Karl Mullenhoff Deutsche Altertumskunde Berlin 1870 1908 Band 1 S 34 Julius Hoffory Eddastudien Berlin 1889 S 101 ff S 113 Viktor Rydberg Undersokningar i germanisk Mythologi Stockholm 1886 1889 englische Ubersetzung Teutonic Mythology London 1891 S 552 John Loewenthal Zur germanischen Wortkunde Baldr Hœnir Fjorgynn Ing In Arkiv for nordisk Filologi ANF Band 33 1917 S 97 101 Franz Rolf Schroder Die Gottin des Urmeeres und ihr mannlicher Partner In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 82 Max Niemeyer Verlag Tubingen 1960 S 221 264 S 256 260 Franz Rolf Schroder Hœnir Eine mythologische Untersuchung In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 43 1918 S 219 252 S 238 Friedrich Kauffmann Deus Requalivahanus In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 18 1894 S 157 194 S 173 175 189 Hugo Gering Hrsg Barend Sijmons Kommentar zu den Liedern der Edda Halle 1927 S 22 Maximilian Rodiger Der grosse Waldesgott der Germanen In Zeitschrift fur deutsche Philologie ZfdPh Band 27 1894 S 1 14 S 9 f Henrik Schuck Studier i Nordisk Litteratur och Religionshistoria Stockholm 1904 Band 2 S 288 John Loewenthal Religionswissenschaftliche Parerga zur germanischen Altertumskunde In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 45 1920 S 239 265 S 249 George van Langenhove Linguistische Studien Band 2 Antwerpen s Gravenhage 1939 S 70 Eugen Mogk Germanische Mythologie Grundriss der germanischen Philologie 1891 S 1086 Willy Krogmann Hœnir In Acta Philologica Scandinavica APhS Band 6 1932 S 311 327 S 324 326 Karl Weinhold Die Sagen von Loki In Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur ZfdA Band 7 1849 S 1 94 S 24 ff nbsp Dieser Artikel wurde am 22 Mai 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de 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