www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gewohnliche Brechnuss Strychnos nux vomica L auch Strychnos colubrina Wight Strychnos lucida R Br Strychnos spireana Dop Strychnos vomica St Lag auch kurz Brechnuss oder Krahenaugenbaum Strychninbaum oder Brechnussbaum genannt ist eine Baumart aus der Familie der Brechnussgewachse Loganiaceae die in Sudostasien beheimatet ist Gewohnliche BrechnussBrechnuss Strychnos nux vomica IllustrationSystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Enzianartige Gentianales Familie Brechnussgewachse Loganiaceae Gattung Brechnusse Strychnos Art Gewohnliche BrechnussWissenschaftlicher NameStrychnos nux vomicaL Inhaltsverzeichnis 1 Pflanzenbeschreibung 1 1 Baum 1 2 Samen 1 3 Chromosomenzahl 2 Vorkommen 3 Sprachliches 4 Wichtige Inhaltsstoffe und ihre Wirkung 4 1 Besonderheit 5 Nutzung 5 1 Historisch 5 2 In der Medizin 5 3 In der Homoopathie 5 4 Weitere Nutzung 6 Siehe auch 7 Quellen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweisePflanzenbeschreibung BearbeitenBaum Bearbeiten Die Gewohnliche Brechnuss wachst als ein immergruner Laubbaum der gewohnlich Wuchshohen von 25 m erreicht Er besitzt eine schwarzgraue bis gelblichgraue im Alter feinwarzige Rinde Die braunlichen Zweige sind wiederholt gabelteilig und tragen ledrige und gestielte gegenstandige obseits glattglanzende dunkelgrune unterseits fahlgrune Blatter Die Blatter sind etwa 5 18 4 12 5 cm gross elliptisch bis eiformig oder verkehrt eiformig die Blattrander sind ganz die Spitze ist abgerundet oder spitz bis zugespitzt Die Spreite ist unterseits feinhaarig die Nervatur ist drei bis funfzahlig und weisslich bis hellgrun Es sind keine Nebenblatter vorhanden Die Blutenstande sind Thyrsen Die grunlich weissen bis weissen zwittrigen Bluten sind etwa 1 3 cm lang funfzahlig und stieltellerformig mit ausgebreiteten Kronzipfeln Der feinhaarige kurze grune Kelch hat funf eiformige spitzige Lappen Der Fruchtknoten ist oberstandig mit einem langen vorstehenden Griffel mit zweilappiger Narbe Die knapp vorstehenden Staubblatter sind in der Kronrohre mit kurzen Filamenten befestigt Als Frucht tragt der Brechnussbaum anfangs grune bei Reife orangerote 3 6 cm grosse glatte rundliche Beeren mit einer dunnen leicht zerbrechlichen harten trockenen Schale deren weissliches bitter schmeckendes aber essbares und gallertartiges klebriges Fruchtfleisch meist 1 2 bis 4 6 knopfahnliche fast flache kurz seidenhaarigen Samen enthalt Samen Bearbeiten nbsp Samen von Strychnos nux vomica nbsp Gewohnliche Brechnuss Strychnos nux vomica bluhend nbsp Gewohnliche Brechnuss Strychnos nux vomica fruchtend nbsp Strukturformel von StrychninDer Brechnusssamen Semen Strychni auch Nux vomica Nux Metella Semen Nucis vomica Semen Strichni wird auch Krahenauge oder Brechnuss genannt Die sehr giftigen Samen sind etwa 1 5 3 cm gross und 4 6 mm dick sie wiegen etwa 1 2 2 4 g 1 2 Die graugrunlich braunliche Schale des Samens ist ausserst hart und steht unter starker Spannung Bei Witterungswechsel speziell wenn es feucht wird platzen die Brechnusssamen explosionsartig an den Langsseiten auf und keimen dann aus Die Krahenaugen sind geruchlos weisen aber einen sehr bitteren und scharfen Ubelkeit erregenden Geschmack auf Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 oder 44 3 Vorkommen BearbeitenDie Gewohnliche Brechnuss bevorzugt tonige sowie tonig sandige Boden und steigt im Hugelland bis in Hohen von 1200 m Verbreitet ist der Baum von Indien bis Nordaustralien Ferner ist der Baum auch auf den Philippinen Java Sri Lanka Malaysia Pakistan China Burma Thailand Laos Kambodscha Sudvietnam sowie im tropischen Westafrika entlang von Wasserlaufen und am Rande von trockenen Waldern zu sehen Besonders in Nordaustralien Sri Lanka sowie im tropischen Indien ist die Gewohnliche Brechnuss weit verbreitet Sprachliches BearbeitenDie Bezeichnung des Brechnusssamen als Krahenauge mittelhochdeutsch auch kraejenauglin kraejenougelin Krahenauglein 4 ist auf das augenartige Aussehen zuruckzufuhren Eine irrefuhrende Benennung ist aber der Name Brechnuss lateinisch nux vomica auch castaneola indica 5 Mit der Uberfuhrung aus dem Lateinischen wurde fur den Namen Nux vomica nux Nuss vomere bedeutet brechen die Brechnuss eingefuhrt Der Brechnusssamen verursacht aber nur selten Erbrechen und die Beerenfrucht ist auch keine Nussfrucht Wichtige Inhaltsstoffe und ihre Wirkung BearbeitenRinde Holz Wurzeln Blatter und Samen enthalten unter anderem das hochgiftige Alkaloid Strychnin Der getrocknete Samen ist die wesentliche Arzneidroge die aus dem Brechnussbaum gewonnen wird Die Brechnusssamen enthalten unter anderen die an Chlorogensaure gebundenen Nervengifte Strychnin und Brucin sowie Colubrin und das weniger bedeutende Vomicin Die giftigen Inhaltsstoffe des Brechnusssamenextrakts bewirken eine Lahmung des Zentralnervensystems In winzigen Spuren kann sich eine psychotrope Wirkung einstellen wie z B verscharfte Wahrnehmung von Sinnes eindrucken Bereits ca 0 2 g des Brechnusssamenextraktes konnen zu Zwerchfellkrampfen Muskelzuckungen sowie Tod durch Atemlahmung fuhren Die Vergiftungen sind aber abhangig von der Qualitat der Droge beispielsweise weisen die Brechnusssamen von Sri Lanka mit funf Prozent den hochsten Alkaloidgehalt auf sowie vom Fullstand des Magens Besonderheit Bearbeiten Der Nashornvogel ernahrt sich unter anderem von den ausserst giftigen Brechnusssamen Auch fur Schnecken ist das Krahenauge ungiftig Des Weiteren wurde beobachtet dass auch andere Vogel z B Huhner eine hohe Widerstandskraft gegen die Giftwirkung des Samens besitzen Nutzung BearbeitenHistorisch Bearbeiten Die Samen werden seit uber 1000 Jahren als Arzneimittel verwendet Schon im 11 Jahrhundert wurde es in der arabischen Medizin erwahnt Die Brechnuss gelangte im 15 Jahrhundert aus Sudostasien nach Europa Die Samen wurden im Mittelalter gegen die Pest eingesetzt Im 17 Jahrhundert findet das Krahenauge Verwendung beim Betauben von Fischen und beim Vergiften von Tieren Fuchsen wilden Katzen Hunden Krahen Raben Ratten und Mausen Indische oder chinesische Krauterkundige verabreichten die Wirkstoffe bei Appetitlosigkeit Muskelschwache oder lahmungen zur Schmerzlinderung gegen Fieber zur Forderung der Blutzirkulation gegen Menstruationsprobleme sowie gegen Cholera und Tollwut In der Medizin Bearbeiten Fruher wurde die Arzneidroge bei Schwachezustanden verordnet sowie bei Herz Kreislauf Beschwerden und als appetitanregendes Mittel Aufgrund der geringen therapeutischen Breite und der Nebenwirkungen Anhaufung von Strychnin im Korper besonders bei Lebergeschadigten sind solche Arzneimittel fast vollkommen verschwunden Die Brechnusssamen sind aber noch heute der Ausgangsstoff zur Gewinnung von Strychnin Auch die Rinde das Holz und die Blatter werden als Arznei genutzt In der Homoopathie Bearbeiten Das Homoopathikum Nux vomica Kurzform Nux v war eines der ersten Mittel die von Samuel Hahnemann im ersten Band seiner Reinen Arzneimittellehre 1805 veroffentlicht wurden Die sogenannte Urtinktur wird aus den reifen getrockneten und feingepulverten Brechnusssamen die mindestens funf Tage in Alkohol angesetzt werden gewonnen Bis zur Verabreichung in der typischen D6 Potenzierung wird es allerdings so lange verdunnt dass schliesslich die Menge der Verunreinigungen im Losungsmittel die Menge der noch vorhandenen Urtinktur ubersteigt und eine pharmakologische Wirkung ausgeschlossen werden kann Aus Sicht der Homoopathie ist Nux vomica eines der zuverlassigsten und gut gepruften Polychreste Charakteristische Anwendungsgebiete von Nux vomica auch bekannt unter Strychnos nux vomica sind die Aufhebung von Schaden z B Einnahme unpassender homoopathischer Mittel Missbrauch von Genussmitteln z B Alkohol Tabak Kaffee Uberessen Nebenwirkungen von nicht homoopathischen Medikamenten z B Antibiotika Narkotika Kortison Chemotherapeutika etc bei Menschen die eine sehr geringe Toleranzgrenze sehr schnell zornig schnell unzufrieden schnell uberreizt schnell ungeduldig leicht gekrankt leicht uberempfindlich auf geringste Gerausche Geruche oder Schmerzen aufweisen Aus medizinischer Sicht ist eine Wirksamkeit homoopathischer Mittel jenseits des Placebo Effekts ausgeschlossen Weitere Nutzung Bearbeiten Die Samen konnen auch zum Farben verwendet werden Siehe auch BearbeitenIgnatius Brechnuss Liste homoopathischer Grundsubstanzen Purgiernuss wird oft auch als Brechnuss bezeichnet Strychnos AlkaloideQuellen BearbeitenKarl Hiller Matthias F Melzig Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen 2 Bande Genehmigte Sonderausgabe fur den area verlag 2006 ISBN 3 89996 682 1 Hans Jurgen Achtzehn Homoopathische Einblicke 23 Verlag Medizinisches Forum 1995 ISSN 0937 745X Homoopathie Zeitschrift I 93 siehe auch Homoopathie Zeitschrift I 93 mit Coverfoto von Nux vomica Fruchten Willibald Pschyrembel Hrsg Pschyrembel Worterbuch Naturheilkunde und alternative Heilverfahren De Gruyter 1996 ISBN 3 11 014276 7 Carlo Odermatt Sven Hartmann Beat Ernst Homoopathie Arzneimittelbilder K2 Verlag 2004 ISBN 3 03722 950 0 Frank R Bahr Hrsg Praxiscompendium der homoopathischen Arzneimittelbilder c Arztetag fur Medizin ohne Nebenwirkungen 1997 Elisabeth Mandl Arzneipflanzen in der Homoopathie Maudrich 1997 ISBN 3 85175 687 8 Andrew Lockie Das grosse Lexikon der Homoopathie Dorling Kindersley Verlag 2000 ISBN 3 8310 0005 0 Willibald Gawlik Arzneimittelbild und Personlichkeitsportrait Hippokrates 2002 ISBN 3 8304 5213 6 Christopher Hammond Praktische Homoopathie Das neue Handbuch Mosaik 1996 ISBN 3 576 10599 9 Literatur BearbeitenMohinder Singh Jus Praktische Materia Medica Arzneimittellehre von A Z Homoosana 2004 ISBN 3 906407 05 5 Hans Jurgen Achtzehn Homoopathische Einblicke 23 Verlag Medizinisches Forum 1995 ISSN 0937 745X Edeltraut und Peter Friedrich Charaktere homoopathischer Arzneimittel Band 1 Traupe Vertrieb 2004 ISBN 3 9802834 0 2 Strychnos nux vomica in der Flora of China Vol 15 G H Schmelzer A Gurib Fakim Plant resources of tropical Africa 11 1 Medicinal Plants 1 Prota 2008 ISBN 978 90 5782 204 9 S 575 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnliche Brechnuss Strychnos nux vomica Album mit Bildern Videos und Audiodateien Giftpflanzen com Brechnuss Langerer Artikel uber die Brechnuss Strychnos nux vomica bei Useful Tropical Plants abgerufen am 27 Januar 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Rita Singh Encyclopaedic Dictionary of Bio Medecine Vol 2 H Z Sarup amp Sons 2001 ISBN 81 7625 242 5 2 Vol Set S 369 K R Khandelwal Practical Pharmacognosy Niral Prakashan 2008 ISBN 978 81 85790 30 5 S 79 ff Strychnos nuxvomica bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Heinrich Marzell Worterbuch der deutschen Pflanzennamen Band 4 S 522 Vgl Wouter S van den Berg Hrsg Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolai Ms 15624 15641 Kon Bibl te Brussel met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolai Hrsg von Sophie J van den Berg N V Boekhandel en Drukkerij E J Brill Leiden 1917 S 245 facit vomere fortiter Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnliche Brechnuss amp oldid 238441532