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Die Ignatius Brechnuss auch Ignatiusbohne oder Ignatius Bohnenbaum Strychnos ignatii ist eine Pflanzenart die zur Familie der Brechnussgewachse Loganiaceae gehort Der Same wird auch Ignazbohne Bittere Fiebernuss Semen ignatii St Ignaz Bohne englisch Ignatius bean genannt Samtliche Pflanzenteile enthalten die stark giftigen Indolalkaloide Strychnin und Brucin Ignatius BrechnussIgnatiusbohnenSystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Enzianartige Gentianales Familie Brechnussgewachse Loganiaceae Gattung Brechnusse Strychnos Art Ignatius BrechnussWissenschaftlicher NameStrychnos ignatiiP J BergiusIgnatius Brechnuss Strychnos ignatii Illustration Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Beschreibung 2 1 Vegetative Merkmale 2 2 Generative Merkmale 3 Systematik 4 Wichtige Inhaltsstoffe und Wirkung 5 Kulturgeschichte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenDie Art hat ihre naturliche Verbreitung in tropischen Gebieten in den chinesischen Provinzen Guangdong Guangxi Hainan Yunnan in Thailand Vietnam Indonesien Java Sumatra und Kalimantan Malaysia und den Philippinen Sie liebt sandige Boden und offene Walder auf Kalkstein und steigt vom Tiefland bis in Hohenlagen von 1500 Meter Manchmal wachst der Ignatius Bohnenbaum auch entlang an Flusslaufen Diese Baumart ist durch die einheimische Holzindustrie stark gefahrdet Beschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Es ist eine tropische Schlingpflanze die als dornlose Liane Wuchshohen von bis zu 20 m erreicht Die gegenstandigen kurz gestielten einfachen Laubblatter sind ganzrandig Die glanzende ledrige Lamina ist spitz bis zugespitzt oder geschwanzt und eiformig bis elliptisch und etwa 6 17 3 5 7 cm gross Die Nervatur ist dreizahlig Generative Merkmale Bearbeiten In der Blutezeit von April bis Juni hat die Pflanze Blutenstande in Form von Thyrsen die zehn bis zwanzigblutig sind Die zwittrigen stark duftenden Bluten sind funfzahlig Die funf grunlichen und aussen behaarten kurzen Kelchblatter sind aufrecht Es sind zwei Deckblatter vorhanden Die funf gelblichen Kronblatter sind zu einer kurzen etwa kelchlangen Kronrohre verwachsen die Kronlappen sind aufrecht 1 Die bitteren Fruchte sind bis 10 12 cm grosse goldgelbe oder orange gelbe glatte Beeren mit einer dunnen leicht zerbrechlichen harten trockenen Schale Die Fruchte enthalten eingebettet im gelblichen gallertartigen Fruchtfleisch etwa 15 20 matt graulich bis braunliche schwarzliche olivengrosse Ignatiusbohnen Samen welche mit hellen angepressten Haaren bedeckt sind Spater sind die Haare mit der sehr dunnen Samenschale zumeist abgerieben und nur schwer zu erkennen 2 Die schweren kieselstein ahnlichen im Umriss eiformigen elliptisch bis rundlichen abgerundeten bis unregelmassig eckigen und stumpfkantigen teils abgeflachten sehr giftigen Samen sind hart wie Stein und etwa 2 3 1 5 2 5 cm gross Anmerkung Die Beschreibung bezieht sich auf die Illustration in Kohler s Medizinal Pflanzen Vol 3 T 46 1890 dies ist eine Pflanze mit kurzer Kronrohre bei den Bluten und dreizahliger Blattnervatur es ist aber nicht klar ob es denn diese Pflanze uberhaupt ist In Hookers Icons Plantarum 1892 wird erstens eine Pflanze mit stieltellerformigen Bluten mit langerer Kronrohre beschrieben wie auch in der Flora of China als auch eine mit einer kurzeren Weiter nicht ganz klar ist die Blattnervatur auch hier werden zwei verschiedene Blatter erwahnt dreizahlig oder gefiedert 3 Die Variante mit einer langeren Kronrohre wird im Bulletin of miscellaneous information Royal Gardens Kew No 7 1911 zwar bestatigt 4 aber ganz klar ist es nicht Was auch moglich ist das zwei verschiedene Strychnos Arten die Ignatiusbohnen liefern Systematik BearbeitenDie heute anerkannte Erstbeschreibung dieser Art unter dem Taxon Strychnos ignatii durch den schwedischen Botaniker Peter Jonas Bergius wurde 1778 veroffentlicht 5 Das Artepitheton ignatii wurde zu Ehren des spanischen Priesters Ignatius von Loyola gewahlt Synonyme fur die Art sind 6 7 Ignatia amara L f Ignatiana philippinica Loureiro Strychnos hainanensis Merrill amp Chun Strychnos ovalifolia Wallich ex G Don Strychnos tieute LeschDiese Art wurde von Linne Fil als Ignatia amara beschrieben wobei irrtumlicherweise die sehr langen weissen Bluten einer Rubiaceae Posoqueria longiflora Aubl aus Guiana und die Samen der Strychnos zusammengestellt wurden Dieser Fehler erscheint bis Ende des 19 Jh in diversen Schriften und Illustrationen 3 8 Wichtige Inhaltsstoffe und Wirkung BearbeitenJe nach geographischer Herkunft konnen die Inhaltsstoffe in der Zusammensetzung variieren Die Samen sind sehr bitter und enthalten als wesentliche Bestandteile die starken Nervengifte der Strychnos Alkaloide Strychnin und Brucin sowie Icajin Novacin Vomicin u a 9 Sie sind noch giftiger als die Samen der Gewohnlichen Brechnuss Bei starken Vergiftungen tritt der Tod durch Erstickung ein In der Rinde und im Holz sind ebenfalls Strychnin und Brucin in geringerer Konzentration enthalten in der Rinde ist Strychnin vorherrschend 10 Aus den jungen Wurzel und alterer Wurzelrinde kann ein Pfeilgift Upas Tieute gewonnen werden 11 Kulturgeschichte BearbeitenIm 17 Jahrhundert brachten die spanischen Jesuiten die Samen nach Europa Diese Pflanzenart verdankt ihren Namen Ignatius Bohnenbaum dem spanischen Priester Ignatius von Loyola welcher Begrunder des Jesuitenordens war In Europa wurden die Inhaltsstoffe volksheilkundlich fur Magenbeschwerden Krampfe Lebererkrankungen sowie fur Milz und Darmkrankheiten verabreicht In der chinesischen Medizin fanden die Wirkstoffe gegen Spulwurmer bei Vergiftungen bei Schwertwunden und bei der Entbindung ihren Einsatz Literatur BearbeitenElisabeth Mandl Arzneipflanzen in der Homoopathie Maudrich 1997 ISBN 3 85175 687 8 Andrew Lockie Das grosse Lexikon der Homoopathie Dorling Kindersley Verlag 2000 ISBN 3 8310 0005 0 Carlo Odermatt Sven Hartmann Beat Ernst Homoopathie Arzneimittelbilder K2 Verlag 2004 ISBN 3 03722 950 0 Willibald Gawlik Arzneimittelbild und Personlichkeitsportrait Hippokrates 2002 ISBN 3 8304 5213 6 Strychnos ignatii in der Flora of China Vol 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ignatius Brechnuss Strychnos ignatii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Strychnos ignatii im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Strychnos ignatii bei Useful Tropical Plants abgerufen am 27 Januar 2018 Ignatia auf simillimum net Aspekte der Homoopathie Einzelnachweise Bearbeiten F A Fluckiger Ed Schar Strychnos Ignatii In Archiv der Pharmazie 225 17 1887 S 756 773 Rita Singh Encyclopaedic Dictionary of Bio Medecine Vol 2 H Z Sarup amp Sons 2001 ISBN 81 7625 242 5 2 Vol Set S 288 f a b Hookers Icons Plantarum Fourth Series Vol III Part I 1892 Pl 2212 S 2 online auf biodiversitylibrary org abgerufen am 28 Januar 2018 Bulletin of miscellaneous information Royal Gardens Kew No 7 1911 S 290 f online auf biodiversitylibrary org abgerufen am 30 Januar 2018 Peter Jonas Bergius Materia medica e regno vegetabili sistens simplicia officinalia pariter atque culinaria Band 1 Stockholm 1778 S 146 147 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter Hanelt Mansfeld s Encyclopedia of Agricultural and Horticultural Crops Springer 2001 ISBN 3 540 41017 1 S 1723 Strychnos ignatii bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Berichte der Deutschen Pharmaceutischen Gesellschaft Vol 10 1900 S 134 R Hansel K Keller u a Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Folgeband 6 Drogen P Z Band II 5 Auflage Springer 1994 ISBN 978 3 642 63390 4 S 826 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Chemisches Central Blatt Band 63 Band 2 1892 S 578 H Ludwig Archiv der Pharmacie Zweite Reihe 147 Band 1 Heft 1871 S 47 f Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignatius Brechnuss amp oldid 237557405