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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Unter Appetit von lat appetitus cibi Verlangen nach Speise von appetere begehren verlangen versteht man einen psychischen Zustand der sich durch das lustvoll gepragte Verlangen etwas Bestimmtes zu essen auszeichnet Damit unterscheidet er sich als psychologisches Phanomen von dem in erster Linie physiologischen Gefuhl des Hungers Das Gegenteil von Appetit auf eine Speise ist Ekel Inhaltsverzeichnis 1 Neurobiologie des Appetits 2 Appetit im Vergleich zu Hunger 3 Nahrungspraferenzen 4 Sonstiges 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseNeurobiologie des Appetits BearbeitenIm Hungerzentrum des lateralen Hypothalamus regeln Neurohormone allen voran Serotonin den Hunger wahrend Sattigungshormone wie Cholezystokinin im Sattigungszentrum in den ventromedialen Nuclei des Hypothalamus die Kontrolle uber die Sattigung ausuben Der Appetit dagegen entsteht im limbischen System Auf Grund des Appetits ist es moglich weiter essen zu wollen auch wenn man keinen Hunger mehr hat weil der Appetit nicht vom Hungerzentrum im Hypothalamus gesteuert wird Aus dem gleichen Grund ist es auch moglich eine bestimmte Speise trotz Hungers nicht essen zu wollen Appetit im Vergleich zu Hunger BearbeitenDas echte Hungergefuhl ist unangenehm bis schmerzhaft und weitaus weniger wahlerisch als Appetit Hunger ist das Bedurfnis irgendetwas zu essen um satt zu werden Hungergefuhle werden durch Kontraktionen des leeren Magens vor allem aber durch Absinken des Glukosespiegels und Anderungen im Thermo und Lipidstoffwechsel ausgelost Anders beim Appetit Als kognitiv motivationales Phanomen wird er stark von den Sinneswahrnehmungen beeinflusst Sensorische Faktoren wie Aussehen Geruch Geschmack Temperatur und Konsistenz der Speisen spielen hier eine wichtige Rolle Ausserdem tragt ein vielfaltiges Nahrungsangebot etwa bei einem Buffet dazu bei den Appetit zu fordern unabhangig von der Sattigung Appetit tragt bei vielen Menschen dazu bei dass sie wesentlich mehr essen als zur Sattigung notwendig ware Nahrungspraferenzen BearbeitenDie Geschmackspraferenz fur suss ist angeboren ebenso die Abneigung gegen die Geschmacksrichtung bitter 1 Auch Muttermilch schmeckt leicht susslich und mag zu einer lebenslangen Vorliebe fur Susses und Fetthaltiges beitragen Salziger Geschmack kann von Sauglingen ab dem vierten Lebensmonat erkannt werden und wird dann auch bevorzugt 2 Daruber hinaus werden Nahrungsvorlieben sozial erworben und kulturell beeinflusst zum Beispiel fur bitter schmeckende Genussmittel wie Bier und Kaffee Auch die Vorliebe fur Schokolade ist nicht in jedem Land gleich stark ausgepragt In den USA und im deutschen Sprachraum ist Schokolade bei allen Altersstufen uberaus beliebt in Spanien spielt diese Sussigkeit dagegen eine weitaus geringere Rolle 3 Umstritten ist ob Sussstoffe eine erhohte Insulinkonzentration im Blut und dadurch Geluste nach Sussem bewirken siehe dazu Blundell Hill Hypothese zur appetitsteigernden Wirkung von Sussstoff Geluste auf ungewohnliche Speisekombinationen wie Hering mit Marmelade treten zum Beispiel bei Frauen in der Schwangerschaft auf wobei der Appetit von den hormonellen Veranderungen beeinflusst wird Anfalle von Heisshunger haben ebenfalls weniger mit Hunger zu tun als mit psychisch bedingten Essgelusten Die Geschmacksrichtung umami wurde von japanischen Forschern erstmals 1908 benannt und wird durch den Lebensmittelzusatzstoff Natriumglutamat erzielt Dieser Geschmack kommt in schwacherer Form jedoch auch naturlich in Lebensmitteln vor die Eiweiss enthalten unter anderem auch in der Muttermilch Auch die Vorliebe fur umami gilt in der Forschung daher mittlerweile als angeboren die Lebensmittelindustrie nutzt diesen Appetit indem sie diverse Produkte entsprechend wurzt 2 Auch Geruch und Farben von Speisen beeinflussen nachweislich den Appetit und wecken bestimmte positive oder negative Assoziationen Werden bekannte Lebensmittel anders eingefarbt lasst der Appetit darauf bei den meisten Menschen nach 4 Blau ruft zum Beispiel bei den meisten Speisen keinen grossen Appetit hervor und wird daher selten als kunstlicher Farbstoff verwendet Versuche mit Gummibarchen haben ergeben dass die unterschiedlichen Farben mit verschiedenen Aromen assoziiert werden mit verbundenen Augen konnten die Probanden jedoch keine Geschmacksunterschiede feststellen 4 Unbekannte Nahrungsmittel losen grundsatzlich weniger Appetit aus als bekannte Dafur gibt es zwei Ursachen Die Geschmackserinnerung beim Anblick einer bekannten Speise bewirkt dass das vegetative Nervensystem Impulse sendet die die Speichel und Magensaftproduktion anregen Ausserdem gibt es eine instinktive Reaktion Neophobie genannt die vermutlich darauf beruht dass die Aufnahme von neuer unbekannter Nahrung riskant ist weil unbekannte Nahrungsmittel giftig sein konnen Die Neophobie und die damit einhergehende Verweigerung von neuem Essen lasst sich jedoch durch Exposition also durch Erfahrungen mit neuer Nahrung verandern 5 Verhaltenstherapeutische Interventionen auf Basis des Approach Avoidance Task wie das Retraining in sensu konnten in kontrollierten Studien den Appetit von Probanden zugeln 6 Wesentlich fur die Esslust ist aber vor allem die Konsistenz einer Speise Eigenschaften wie schleimig breiig oder klebrig erzeugten uberdurchschnittlich haufig Ekelgefuhle bei den Teilnehmern einer entsprechenden Studie 7 Sonstiges BearbeitenEin Medikament das durch die verstarkte Ausschuttung des Hormons Serotonin den Hunger fur Stunden unterdruckt ist entgegen der umgangssprachlichen Bezeichnung kein Appetitzugler sondern de facto ein Hungerunterdrucker Appetit auf normalerweise nicht essbare Substanzen gilt als Verhaltens oder Essstorung und wird in der Medizin Pica Syndrom genannt Im Deutschen gibt es viele regionale und dialektale Ausdrucke dafur Appetit auf etwas zu haben So spricht man in Bayern Osterreich der Schweiz und Sudtirol von Glust auf mich glust s auf etwas im Suden Osterreichs von einem Gusto auf etwas im Badischen von Gluschd nach etwas oder im Schwabischen a Glischdn auf etwas haben etymologisch zu Gelusten Lust alternativ auch von einem Guster an Guster auf wos hom Norddeutsch speziell im Bremer Raum von Jieper auf etwas im Rheinischen von Zips auf etwas im Westfalischen von einem Gieper auf etwas oder auch vom Schmacht habenWeblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Appetit Zitate nbsp Wiktionary Appetit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Birch L L 1999 Development of food preferences Annual Review of Nutrition 19 41 62 a b Wolfgang Meierhof Geschmacksfragen Memento vom 17 Marz 2007 im Internet Archive PDF 77 kB Rolf Degen Das High aus der Vollerei In Tabula 01 2002 Memento vom 1 Februar 2012 im Internet Archive a b Debinet Essverhalten Memento vom 17 Dezember 2006 im Internet Archive Ogden J The psychology of eating From healthy to disordered behaviour Blackwell 2003 ISBN 0 631 23374 1 Steffen Moritz Anja S Goritz Stella Schmotz Roland Weierstall Pust Josefine Gehlenborg Imaginal retraining decreases craving for high calorie food in overweight and obese women A randomized controlled trial In Translational Psychiatry Band 9 Nr 1 2019 ISSN 2158 3188 S 319 doi 10 1038 s41398 019 0655 7 PMID 31780640 nature com abgerufen am 18 Juli 2021 Warum Haferschleim so einen schlechten Ruf hat Auf wissenschaft de vom 30 November 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Appetit amp oldid 238110688