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Gardyny garˈdɨnɨ deutsch Gardienen bis 1928 auch Gross Gardienen ist eine Ortschaft der Gmina Dabrowno Gilgenburg im Powiat Ostrodzki Kreis Osterode in Ostpreussen der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren Gardyny Gardyny Polen GardynyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat OstrodaGmina DabrownoGeographische Lage 53 25 N 20 11 O 53 423889 20 183611 Koordinaten 53 25 26 N 20 11 1 OEinwohner 199 31 Marz 2011 1 Postleitzahl 14 120 2 Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NOSWirtschaft und VerkehrStrasse Raczki S 7 Szkotowo Dabrowno DW 542Eisenbahn kein BahnanschlussNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Amtsbezirk Gardienen ca 1932 bis 1945 3 Kirche 3 1 Kirchengebaude 3 2 Kirchengemeinde 3 2 1 Evangelisch 3 2 1 1 Kirchengeschichte 3 2 1 2 Kirchspielorte 3 2 1 3 Pfarrer 3 2 2 Romisch katholisch 4 Schwedenschanze Szwedzkie Gory 5 Schule 6 Verkehr 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt in der historischen Region Ostpreussen am Westufer des Gardiener Sees polnisch Jezioro Gardejki etwa 18 km nordwestlich der Kreisstadt Nidzica deutsch Neidenburg nbsp Dorfstrasse in Gardyny nbsp Landschaft bei GardynyGeschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Die erste urkundliche Erwahnung erfolgte 1321 3 Ab 1436 hiess der Ort Gardienen 1579 Garden dann wieder Gardienen Der Name leitet sich von prussisch gardinai ab und bedeutet Umzaunung Pferch 1785 wird Gardiehnen als adliges Gut mit 20 Feuerstellen Haushaltungen bezeichnet 4 Im 18 Jahrhundert gehorte das Kirchdorf Gross Gardienen 5 einer Linie der Grafen Finck von Finckenstein die ihren Sitz im Schloss bei der Stadt Gilgenburg hatte 6 Um 1865 befand sich die Herrschaft Gross Gardienen im Besitz des Grafen Louis von Nostitz 1824 dem auch die Herrschaften Feilen und Neidenburg gehorten 7 Im Jahre 1874 wurden die Landgemeinde Gardienen und der Gutsbezirk Gross Gardienen in den neu errichteten Amtsbezirk Skottau polnisch Szkotowo im ostpreussischen Kreis Neidenburg eingegliedert 8 Ein Wohnplatz sudlich von Gross Gardienen war das Gut Klein Gardienen 9 polnisch Gardynki nicht mehr existent das im Grunde lediglich aus einem grossen Hof bestand Im Jahre 1910 betrug die Einwohnerzahl von Gardienen 426 vom Gutsbezirk Gross Gardienen 67 10 Am 26 August 1914 kam es hier zu einem Gefecht im Rahmen der Schlacht bei Tannenberg Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein zu dem Gardienen gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Ostpreussen und damit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Gardienen Dorf und Gut stimmten 248 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfielen 27 Stimmen 11 Am 30 September 1928 wurde der Gutsbezirk Gross Gardienen mit der Ortschaft Klein Gardienen in die Landgemeinde Gardienen eingegliedert 8 Etwa im Jahre 1932 wurde Gardienen Amtsdorf als der Amtsbezirk Skottau in den Amtsbezirk Gardienen umgewandelt wurde 12 Er gehorte bis 1945 zum Regierungsbezirk Allenstein der Provinz Ostpreussen des Deutschen Reichs Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region mit Gross Gardienen am 20 Januar 1945 von sowjetischen Truppen erobert Nach Kriegsende wurde Gardienen zusammen mit der sudlichen Halfte Ostpreussens unter polnische Verwaltung gestellt Es setzte nun die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein Soweit die deutschen Einheimischen nicht geflohen waren wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben Seit 1945 tragt Gardienen die polnische Namensform Gardyny und ist heute eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Dabrowno Gilgenburg im Powiat Ostrodzki Kreis Osterode in Ostpreussen bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn seither der Woiwodschaft Ermland Masuren zugehorig Im Jahre 2011 zahlte Gardyny 199 Einwohner 1 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1852 307 13 1905 360 14 1933 464 15 1939 508 15 Amtsbezirk Gardienen ca 1932 bis 1945 Bearbeiten Zum Amtsbezirk Gardienen gehorten bis 1945 neun Dorfer 12 Deutscher Name Geanderter Name1938 bis 1945 Polnischer NameBrowienen Froben BrowinaGardienen GardynyKownatken Kaunen KownatkiLippau LipowoLogdau LogdowoOschekau OsiekowoSiemienau SiemianowoSkottau SzkotowoThurau ThurauKirche BearbeitenKirchengebaude Bearbeiten nbsp Kirche GardynyEine Kirche soll in Gross Gardienen bereits 1436 vorhanden gewesen sein 16 Einen Erneuerungsbau erhielt die Kirchengemeinde im Jahre 1596 17 von dem der Turmunterbau der jetzigen Kirche stammt 16 1743 wurde diese unter dem Patronat des Grafen Finck von Finckenstein Erbhauptmann auf Gilgenburg polnisch Dabrowno errichtet 17 Es handelt sich dabei um einen Saalbau aus verputztem Mischmauerwerk mit zweigeschossigem Westturm 18 Zwei Eingange fuhren in das Gebaude im Turm und an der Sudseite Vor letzterer befindet sich eine Vorhalle aus Fachwerk Am Ostende der Nordseite hat man die Sakristei angebaut Der Innenraum hat eine trapezformige Decke 18 Der Altar um 1715 und die Kanzel um 1730 wurden in der Mitte des 18 Jahrhunderts vereinigt Zur Innenausstattung gehorte ein schwebender Taufengel 16 Die Kirche verfugt erst seit neuerer Zeit uber eine Orgel Das Gelaut der Kirche besteht aus zwei Glocken Auf der alteren von beiden steht ANNO DOMINI 1633 FELIX KIKOLL DIE ZEIT HAUPTMANN AUF NEIDENBURCK GOSS MICH NIKLAS SCHMIDICHEN 16 Auf der jungeren von 1697 ist der Erbhauptmann Ernst Graf Finck von Finckenstein als Patron genannt Im Jahre 1931 wurde die Kirche umfassend restauriert und dabei der Oberbau des Turms verandert auch der Spitzbogeneingang rundbogig gestaltet 16 1945 wurde das Gotteshaus zerstort und bis 1990 wieder aufgebaut Kirchengemeinde Bearbeiten Evangelisch Bearbeiten Kirchengeschichte Bearbeiten Die Grundung einer Kirche in Gross Gardienen liegt im Dunkel der Geschichte 1721 war sie Filialkirche von Waplitz polnisch Waplewo von 1870 bis 1902 von Usdau polnisch Uzdowo 19 Im Jahr 1901 erhielt sie einen eigenen Pfarrer ab 1 Oktober 1902 wurde die Kirche Gardienen abgetrennt und verselbstandigt 20 1925 zahlte das Kirchspiel 1000 Gemeindeglieder Es war in den Kirchenkreis Neidenburg polnisch Nidzica in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union bis 1945 eingegliedert Heute ist Gardyny eine Filialgemeinde der Heilig Kreuz Kirche Nidzica in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Kirchspielorte Bearbeiten In das Kirchspiel Gross Gardienen waren bis 1945 eingepfarrt 20 Deutscher Name Polnischer Name Deutscher Name Polnischer Name Gross Gardienen Gardyny Oschekau OsiekowoKlein Gardienen Gardynki Reinshof DabrowaLogdau Logdowo Siemienau SiemianowoPfarrer Bearbeiten Von 1901 bis 1945 amtierten an der Kirche Gross Gardienen die Geistlichen 19 Otto Julius Wilhelm Laskawy 1901 1907 Hans Adolf Bachor 1907 18909 Eigen Drwenski 1910 1911 Wilhelm Wilde 1922 1934 Hans Zollenkopf 1934 1935 Johannes Brandtner 1935 1942 Hellmuth Robscheit ab 1942 Erich Willamowski 1942 1945 Romisch katholisch Bearbeiten Bis 1945 waren die romisch katholischen Einwohner Gross Gardienens in die Kirche Thurau polnisch Turowo im Bistum Ermland eingepfarrt Heute ist Gardyny selbst ein Kirchort und gehort zum Erzbistum Ermland Schwedenschanze Szwedzkie Gory BearbeitenAm sudlichen Ende des Dorfes liegt ein Berg Moranenerhebung den der Volksmund Schwedenschanze polnisch Szwedzkie Gory nennt 16 Im 17 Jahrhundert drangen schwedische Truppen ins Herzogtum Preussen ein und der Burgwall konnte der Bevolkerung als Fliehburg gedient haben vielleicht aber verschanzten sich dort auch die schwedischen Truppen Die Bevolkerung hat stets den Bezug zum Schwedenkrieg gesehen Doch schon in prussischer Zeit bestand hier eine Ruckzugsmoglichkeit was Ausgrabungsfunde belegen Vermutlich stammt der Burgberg aus dem 9 bis 12 Jahrhundert Sogar kultischen Zwecken mag er gedient haben 21 Schule BearbeitenEine Schule in Gardienen wurde erstmals 1579 erwahnt 17 Im 20 Jahrhundert gab es hier ein zweiklassiges Schulgebaude Verkehr BearbeitenGardyny liegt an einer Nebenstrasse die die Schnellstrasse 7 bei Raczki Rontzken 1938 bis 1945 Hornheim mit der Woiwodschaftsstrasse 542 bei Kalbornia Kahlborn und Dabrowno Gilgenburg verbindet Ausserdem endet in Gardyny eine von Lipowka Lindenau und Gasiorowo Ganshorn kommende Strasse Bis 1945 war Bergling polnisch Brzezno Mazurskie die nachste Bahnstation Sie lag an der in den 1990er Jahren aufgegebenen und abgebauten Bahnstrecke Osterode Ostpr Bergfriede Gross Tauersee Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gardyny powiat ostrodzki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien GenWiki GardienenEinzelnachweise Bearbeiten a b GUS 2011 Ludnosc w miejscowosciach statystycznych wedlug ekonomicznych grup wieku polnisch 31 Marz 2011 abgerufen am 25 Mai 2017 Poczta Polska Oficjalny Spis Pocztowych Numerow Adresowych 2013 S 252 polnisch Dietrich Lange Gardienen in Geographisches Ortsregister Ostpreussen 2005 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil I Topographie von Ost Preussen Konigsberg Leipzig 1785 Volstandige Topographie vom Ost Preussischen Cammer Departement S 51 Dietrich Lange Gross Gardienen in Geographisches Ortsregister Ostpreussen 2005 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil I Topographie von Ost Preussen Konigsberg Leipzig 1785 S 29 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexikon Band 6 Leipzig 1865 S 537 a b Rolf Jehke Amtsbezirk Skottau Dietrich Lange Klein Gardienen in Geographisches Ortsregister Ostpreussen 2005 Uli Schubert Gemeindeverzeichnis Landkreis Neidenburg Herbert Marzian Csaba Janos Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 89 a b Kreisgemeinschaft Neidenburg Amtsbezirk Gardienen Kraatz Hrsg Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats enthaltend die sammtlichen Stadte Flecken Dorfer mit Angabe des Gerichts erster Instanz Unter Benutzung der Akten des Koniglichen Justiz Ministeriums Deckersche Geheime Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1856 S 171 Digitalisat http wiki de genealogy net Gardienen a b Michael Rademacher Neidenburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b c d e f Kreisgemeinschaft Neidenburg Kirche Neidenburg a b c Umgebung von Skottau bei ostpreussen net a b Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 126 126 a b Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 45 a b Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 494 Gustav Boltner Heimat an der Skottau 1969Gmina Dabrowno Landgemeinde Gilgenburg Amtssitz DabrownoOrtsteile Schulzenamter Brzezno Mazurskie Bergling Dabrowno Gilgenburg Elgnowo Elgenau Gardyny Gross Gardienen Jagodziny Ketzwalde Kalbornia Kahlborn Leszcz Heeselicht Lewald Wielki Gross Lehwalde Logdowo Logdau Marwald Marwalde Odmy Odmy Okragle Klein Lehwalde Osiekowo Oschekau Ostrowite Ostrowitt Osterwitt Samin Seemen Tulodziad Taulensee Wadzyn Wansen Andere Ortschaften Bartki Bardtken Dabrowa Reinshof Fiugajki Fiugaiken Jablonowo Jablonowo Dreililien Jakubowo Jacubowo Wellhausen Leszcz Osada Plachawy Plonchau Stare Miasto Altstadt Saminek Schonwaldchen Wierzbica Vierzighufen Sonstige Orte Folagi Folungen Gardynki Klein Gardienen Kalbornia Kalborno Kahlborn Klonowko Hedwigshohe Krajewo Krajewo Wickersbach Lasek Marienhain Radomki Radomken Kurzbachmuhle Zielonka Zielonka Finkenhorst Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gardyny amp oldid 221751036