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Franz Josef II Furst von und zu Liechtenstein Franz Josef Maria Aloys Alfred Karl Johannes Heinrich Michael Georg Ignatius Benediktus Gerhardus Majella von und zu Liechtenstein Herzog von Troppau und Jagerndorf Graf zu Rietberg 16 August 1906 auf Schloss Frauental Steiermark Osterreich 13 November 1989 in Grabs Kanton St Gallen Schweiz war Staatsoberhaupt des Furstentums Liechtenstein Offizielles Pressefoto des Liechtensteinischen Fursten Datum unbekanntInhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Humanitarer Einsatz 1945 3 Grabstatte 4 Vorfahren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie Bearbeiten nbsp Der neugeborene Franz Josef II mit seinen Eltern 1906Er war der erste Sohn von Prinz Alois von und zu Liechtenstein und Erzherzogin Elisabeth Amalie von Osterreich Sein Taufpate war Kaiser Franz Joseph I der sein Grossonkel mutterlicherseits war Die Jugend verbrachte Franz Josef II ein Ururenkel des Fursten Johann Josef I vorwiegend auf Schlossern des Furstenhauses Liechtenstein in Osterreich darunter 1911 1914 auf Schloss Gross Ullersdorf in Mahren wo er seine Liebe zur Natur entwickelte die sein kunftiges Studium bestimmte Er bestand 1925 die Matura am Schottengymnasium in Wien Anschliessend studierte der naturliebende Prinz an der Hochschule fur Bodenkultur in Wien wurde Diplomforstingenieur und widmete sich den familieneigenen Gutern in der Tschechoslowakei Sein Titel Herzog von Troppau und Jagerndorf verwies auf das ehemalige Osterreichisch Schlesien nunmehr Teil Tschechiens Nach verschiedenen offiziellen Missionen im Auftrag des Fursten so z B beim Rheineinbruch 1927 bei Schaan betraute ihn Furst Franz I am 17 April 1930 verfassungsgemass bei langerer Abwesenheit meinerseits vom Lande mit der Ausubung mir zukommender Hoheitsrechte Vom 12 Marz 1938 an lagen die osterreichischen Besitzungen der Furstenfamilie im nationalsozialistischen Herrschaftsbereich Am 30 Marz 1938 wurde er als Prinzregent des Fursten berufen Am 25 Juli 1938 ubernahm Franz Josef II die Regentschaft seines verstorbenen Vorgangers Furst Franz I und liess sich in Liechtenstein nieder Die NS Herrschaft wurde im Herbst 1938 und im Fruhjahr 1939 auf ganz Bohmen und Mahren ausgedehnt im Lichte dieser und weiterer Entwicklungen war die Entscheidung des Fursten ein weitblickender Entschluss Er war der erste Furst der seinen Hauptwohnsitz in Liechtenstein hatte Standiger Wohnsitz der Furstenfamilie wurde das Schloss Hohenliechtenstein uber Vaduz das der Furst wohnlich ausbauen liess Am 29 Mai 1939 fand im Angesicht der Bedrohung durch das Deutsche Reich die Huldigung des liechtensteinischen Volkes an seinen Fursten statt sichtbare Willenserklarung die Selbststandigkeit des Staates zu erhalten 1 Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs liess der Furst den Grossteil seiner im NS Herrschaftsbereich verbliebenen Kunstwerke ins Furstentum Liechtenstein bringen 2 die deutsche Regierung konnte dies einem fremden Souveran nicht verbieten nbsp Furst Franz Josef II von und zu Liechtenstein mit Furstin Gina 1988Wahrend des Zweiten Weltkrieges am 7 Marz 1943 heiratete er in Vaduz die Osterreicherin Georgina Wilczek 1921 1989 aus der bis 1919 graflichen Familie Wilczek Ihre gemeinsamen Kinder sind Furst Hans Adam II 1945 Prinz Philipp Erasmus 1946 Prinz Nikolaus Ferdinand 1947 Prinzessin Nora 1950 Prinz Franz Josef Wenzel 1962 1991 Die Landereien des Fursten in Bohmen und Mahren darunter die Schlosser Eisgrub und Feldsberg in Sudmahren wurden mit allem Inventar 1945 nach Wiedererrichtung der Tschechoslowakei enteignet Durch die sogenannten Benes Dekrete wurden damals alle Deutschen entschadigungslos enteignet und die meisten vertrieben wurden wobei nicht die Staatsangehorigkeit sondern die ethnische und sprachliche Zuordnung fur die Klassifizierung als Deutscher entscheidend war was auch auf die Furstenfamilie von und zu Liechtenstein zutraf Die Stiftung Furst Liechtenstein klagt inzwischen vor tschechischen Bezirksgerichten auf Ruckgabe 3 Das Stadtpalais Liechtenstein in Wien wurde im Februar 1945 bei einem Bombenangriff schwer beschadigt Hier werden ab 2013 weitere Teile der liechtensteinischen Kunstsammlungen gezeigt 4 nbsp 10 Franken Goldmunze 1946 Franz Josef II Nach dem Krieg galt die Sorge Franz Josefs II dem wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Fortschritt Liechtensteins Vom Erfolg seiner Bemuhungen zeugte ein modernes und in hohem Masse lebensfahiges Liechtenstein das sich aus dem Huckepack der Schweiz wirtschaftliche Anlehnung gelost hat und als Mitglied in EWR und UNO internationales Ansehen gewonnen hat Die Grundung des Liechtensteinischen Roten Kreuzes 1945 die Einrichtung eines Kinderheims und einer Bildungsstatte fur geistig behinderte Kinder gehen auf den Fursten und seine Gattin zuruck Im Jahre 1956 liess er eine Gedenkmedaille zum 50 Geburtstag pragen In seinem 45 Regierungsjahr 1984 setzte Furst Franz Josef II gemass Artikel 13 der Verfassung Erbprinz Hans Adam II als dauernden Stellvertreter ein und beauftragte ihn mit der Wahrnehmung der Staatsgeschafte Am 13 November 1989 nach dem Tode von Furst Franz Josef II wurde sein Sohn als Furst Hans Adam II Staatsoberhaupt Franz Josef II war Ehrenprotektor der Liechtensteinischen Akademischen Verbindung Rheinmark Altherr der katholischen heute akademischen Studentenverbindung Glanzenburger in Zurich sowie seit 1927 Urmitglied der Katholisch Osterreichischen Hochschulverbindung Nordgau Wien im OCV und Bandinhaber der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Nordgau Prag zu Koblenz im CV der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Algovia Augsburg im CV der Katholischen Osterreichischen Hochschulverbindung Leopoldina Innsbruck im OCV und der Akademischen Verbindung Austria Innsbruck im OCV 5 Ebenso war er seit 1954 Mitglied des Corps Brandenburgia Berlin zu Cleveland Ohio 6 seit 1983 war auch Mitglied der KOL Starhemberg Wien und seit 1984 der AKV Rauracia Basel im Schw StV 7 Er war seit 1948 von Otto von Habsburg ernannt 1240 Ritter des privaten Ordens vom Goldenen Vlies in Osterreich Durch Grossherzog Jean wurde er am 19 Marz 1982 in den Nassauischen Hausorden vom Goldenen Lowen aufgenommen 8 Franz Josef II und seine Frau Gina waren Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem im Rang eines Grosskreuzritters bzw einer Grosskreuzdame 9 Humanitarer Einsatz 1945 BearbeitenIm Mai 1945 gewahrte Furst Franz Josef II den in deutschen Uniformen gegen Sowjetrussland kampfenden Truppen der 1 Russischen Nationalarmee der Deutschen Wehrmacht unter dem Befehl des Generalmajors Arthur Holmston alias Boris Graf Smyslowsky Asyl und lieferte sie auch auf Druck nicht an die Sowjetunion aus Das neutrale Liechtenstein hatte die geheimen Repatriierungsabkommen der Alliierten von Jalta weder gesehen noch mitunterzeichnet Grabstatte Bearbeiten46 Jahre waren Furst Franz Josef II und Furstin Gina von und zu Liechtenstein verheiratet Dann starb Furstin Gina am 18 Oktober 1989 im Alter von 68 Jahren nach einem langen Krebsleiden Sie hatte einmal gesagt Mein Mann und ich sind eins geworden jeder glaubt ohne den anderen nicht mehr sein zu konnen Nur 26 Tage nach dem Tod seiner Frau verstarb Furst Franz Josef II am 13 November 1989 im Spital von Grabs in der Schweiz wenige Kilometer westlich der Grenze des Furstentums Furst Franz Josef II und seine Gattin wurden in der 1960 vollendeten Furstlichen Gruft bei der katholischen Kathedral und Stadtpfarrkirche St Florin in Vaduz bestattet Die Graber sind der Offentlichkeit nur einmal jahrlich zu Allerheiligen 1 November zuganglich Vorfahren BearbeitenAhnentafel Furst Franz Josef II von und zu LiechtensteinUrurgrosseltern nbsp Furst Johann I Josef 1760 1836 1792 Landgrafin Josefa zu Furstenberg Weitra 1776 1848 Graf Alfred Wojciech Potocki 1786 1862 1814 Prinzessin Jozefina Maria Czartoryska 1787 1862 Furst Johann I Josef von Liechtenstein 1760 1836 1792 Landgrafin Josefa zu Furstenberg Weitra 1776 1848 Graf Franz de Paula Joseph Kinsky von Wchinitz und Tettau 1784 1823 Grafin Therese von Wrbna und Freudenthal 1789 1874 KaiserFranz II 1768 1835 1790 Prinzessin Maria Theresa von Neapel Sizilien 1772 1807 Konig Maximilian I Joseph Bayern 1756 1825 1797 Prinzessin Karoline von Baden 1776 1841 KonigJohann VI Portugal 1767 1826 1785 Prinzessin Charlotte Joachime von Spanien 1775 1830 ErbprinzKonstantin zu Lowenstein Wertheim Rosenberg 1802 1838 1829 Prinzessin Marie Agnes von Hohenlohe Langenburg 1804 1835 Urgrosseltern PrinzFranz de Paula von und zu Liechtenstein 1802 1887 1841 GrafinJulie Eudoxia von Potocka Pilawa 1818 1895 FurstAlois II von Liechtenstein 1796 1858 1831 GrafinFranziska Kinsky von Wchinitz und Tettau 1813 1881 ErzherzogFranz Karl von Osterreich 1802 1878 1824 PrinzessinSophie Friederike von Bayern 1805 1872 Konig Michael I Portugal 1802 1866 1851 PrinzessinAdelheid von Lowenstein Wertheim Rosenberg 1831 1909 Grosseltern Prinz Alfred von und zu Liechtenstein 1842 1907 1865 Prinzessin Henriette von und zu Liechtenstein 1843 1931 Erzherzog Karl Ludwig von Osterreich 1833 1896 1873 Prinzessin Marie Therese von Portugal 1855 1944 Eltern Prinz Alois von und zu Liechtenstein 1869 1955 1903 Erzherzogin Elisabeth Amalie von Osterreich 1878 1960 nbsp Furst Franz Josef II 1906 1989 Literatur BearbeitenArthur Charles Addington Genealogisches Handbuch des Adels GHdA Genealogisches Handbuch der Furstlichen Hauser Furstliche Hauser Band XIV In Deutsches Adelsarchiv e V Hrsg GHdA Band 100 Starke Limburg an der Lahn 1991 ISBN 3 7980 0700 4 S 65 84 Wilhelm Karl Prinz von Isenburg Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Band I Die deutschen Staaten 2 verbesserte Auflage Stargardt Marburg 1953 Tafeln 175 179 Norbert Jansen Franz Josef II regierender Furst von und zu Liechtenstein Ein Portrat mit einer kurzgefassten Geschichte des Landes und des Hauses Liechtenstein Aus Anlass des 40 Regierungsjubilaums Seiner Durchlaucht Furst Franz Josef II von und zu Liechtenstein Lehrmittelverlag Vaduz 1978 deutsch englisch franzosisch Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Neue Folge In Detlef Schwennicke Hrsg EST NF Band III Herzogs und Grafenhauser des Heiligen Romischen Reiches andere europaische Furstenhauser Klostermann Frankfurt am Main 1984 Tafeln 30 39 Nikolai Tolstoy Die Verratenen von Jalta Ullstein Taschenbuch Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 548 33079 7 S 543 551 Originaltitel The victims of Yalta Ubersetzt von Elke Jessett Henning von Vogelsang Furst Hans Adam II von und zu Liechtenstein Vorwort Die Armee die es nicht geben durfte Russen in deutscher Uniform und ihre Rettung in Liechtenstein Hess Ulm 1995 ISBN 3 87336 213 9 Harald Wanger Die regierenden Fursten von Liechtenstein van Eck Triesen FL 1995 ISBN 3 905501 22 8 Verfassung des Furstentums Liechtenstein vom 5 Oktober 1921 In Liechtensteinisches Landesgesetzblatt Nr 15 24 Oktober 1921 Verfassungsgesetz vom 28 Juni 1984 uber die Erganzung und Abanderung der Verfassung vom 5 Oktober 1921 Einrichtung einer Stellvertretung In Liechtensteinisches Landesgesetzblatt Nr 28 18 August 1984 Weblinks BearbeitenHarald Wanger Liechtenstein Franz Josef II von In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein Literatur von und uber Franz Josef II im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portal des Furstenhauses von Liechtenstein Furst Franz Josef II Peter Geiger Liechtenstein Franz Josef II von In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Meier Furst Franz Josef II und das Volk schworen sich die Treue In Liechtensteiner Volksblatt 29 Mai 2019 Online abgerufen am 7 Juli 2019 The history of the princely collections Abgerufen am 14 September 2018 Till Janzer Radio Prag Stiftung Furst Liechtenstein verklagt Tschechien wegen Enteignungen nach 1945 In radio cz Cesky rozhlas 20 Oktober 2018 abgerufen am 21 Oktober 2018 Stadtpalais Liechtenstein als Prunkmuseum ORF Website 19 Oktober 2011 https oecv at Biolex Detail 12600214 Kosener Corpslisten 1971 146 67 https oecv at Biolex Detail 12600214 Jean Schoos Die Orden und Ehrenzeichen des Grossherzogtums Luxemburg und des ehemaligen Herzogtums Nassau in Vergangenheit und Gegenwart Verlag der Sankt Paulus Druckerei Luxemburg 1990 ISBN 2 87963 048 7 S 345 Investitur und Kapitelversammlung Memento vom 29 November 2011 im Internet Archive OESSH abgerufen am 6 Juli 2011VorgangerAmtNachfolgerFranz I Furst von Liechtenstein 1938 1989Hans Adam II Normdaten Person GND 118692976 lobid OGND AKS LCCN nr88008432 VIAF 97823266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Franz Josef II ALTERNATIVNAMEN Franz Josef II von und zu Liechtenstein Furst Franz Josef II von und zu Liechtenstein Herzog zu Troppau und Jagerndorf Graf zu RietbergKURZBESCHREIBUNG liechtensteinischer Adeliger Furst und Graf von LiechtensteinGEBURTSDATUM 16 August 1906GEBURTSORT Schloss Frauental Steiermark OsterreichSTERBEDATUM 13 November 1989STERBEORT Grabs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Josef II amp oldid 236451760