www.wikidata.de-de.nina.az
Die Evangelische Kirche in Heinrichswalde russisch Kirha Hajnrihsvalde Kircha Hajnrichswalyde ist ein dreischiffiger Ziegelbau aus dem mittleren 19 Jahrhundert Bis 1945 war sie Pfarrkirche fur das Kirchspiel der heute Slawsk Kreis Niederung Elchniederung in Ostpreussen genannten Kreisstadt in der jetzigen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen in Russland Das Gotteshaus ist seit 2013 nicht mehr in kirchlichem Besitz Evangelische Kirche Heinrichswalde Kreis Niederung Elchniederung Kirha HajnrihsvaldeDie evangelische Kirche in Heinrichswalde Slawsk im Jahre 2011Die evangelische Kirche in Heinrichswalde Slawsk im Jahre 2011Baujahr 1867 bis 1869Einweihung 15 Oktober 1869Stilelemente Ziegelbau NeogotikBauherr Evangelische Kirchengemeinde Heinrichswalde Kirchenprovinz Ostpreussen Kirche der Altpreussischen Union Lage 55 2 48 3 N 21 41 14 2 O 55 046761 21 687269 Koordinaten 55 2 48 3 N 21 41 14 2 OAnschrift ul SowetskajaSlawskKaliningrad RusslandZweck Evangelisch lutherische PfarrkircheGemeinde Das Gotteshaus ist nicht mehr in kirchlichem Eigentum Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde Heinrichswalde 3 1 Kirchspielorte 3 2 Pfarrer 3 3 Kirchenbucher 4 Kirchenkreis Niederung Elchniederung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie heutige Stadt Slawsk liegt 14 Kilometer sudwestlich von Sowetsk Tilsit unweit der russischen Fernstrasse R 513 Die einstige evangelische Pfarrkirche befindet sich im ostlichen Teil der Stadt an der ul Sowetskaja Kirchengebaude BearbeitenEine Kirche wurde in Heinrichswalde bereits im Jahre 1686 aus Holz errichtet 1 und am 27 Oktober 1686 eingeweiht Aber schon 1691 war sie zu klein weshalb die Kirchenpatronin Rosina von Hallen im Jahre 1694 ein neues Gotteshaus dieses Mal aus Fachwerk errichten liess Das zunehmend baufallige Gebaude musste 1862 jedoch geschlossen werden In neogotischem Stil wurde die Kirche daraufhin in den Jahren 1867 bis 1869 grundlegend und nahezu ganz erneuert 2 Es entstand ein dreischiffiger Ziegelbau mit einem vorgesetzten hohen und massiven Turm mit filigraner Spitze und Treppengiebel Am 15 Oktober 1869 wurde das Bauwerk eingeweiht Die Kirchenschiffe sind gewolbt die Wande werden durch hohe Strebepfeiler gesichert In den Seitenschiffen waren Emporen angebracht Der Altar ist aus rotem Sandstein gearbeitet davor steht der Taufstein aus demselben Material Beide stammen aus dem Jahre 1828 Aus der Vorgangerkirche sind Reste alten Schnitzwerkes uberliefert Die Orgel stammte aus der Werkstatt des Orgelbaumeisters Johann Rohn aus dem ostpreussischen Wormditt heute polnisch Orneta Das Gelaut der Kirche bestand ursprunglich aus drei Glocken die 1686 1717 bzw 1827 gegossen worden waren Im Jahre 1901 schlug ein Blitz in den Turm ein Der Schaden konnte behoben werden Den Zweiten Weltkrieg uberstand die Kirche unversehrt Doch wurde das Gebaude nach 1945 lange Zeit als Lagerhalle fremdgenutzt Die Ausstattung ging verloren Ausserdem wurde ein stetiger Verfall der Bausubstanz in Kauf genommen Im Jahre 1993 wurde die Kirche an die evangelische Kirche ruckubereignet 3 und zahlreiche Initiativen setzten sich fur die Erhaltung und Restaurierung des Bauwerks ein Die evangelisch lutherische Gemeinde in Slawsk war jedoch zu klein um die Kirche fortan zu unterhalten So wurde das Gebaude im Jahre 2011 an die Gemeinde der russisch orthodoxen Kirche vor Ort ubergeben Doch diese nutzte das Gotteshaus nur zwei Jahre um es dann am 6 Marz 2013 aufzugeben 4 und dem ortlichen Touristeninformationszentrum zur profanen Nutzung als historisches Zentrum als Museum oder als Touristenkomplex zu ubergeben 5 Die evangelisch lutherische Gemeinde nutzt eine zum Gemeindehaus umgebaute Scheune als Gotteshaus Kirchengemeinde Heinrichswalde BearbeitenEine evangelische Kirchengemeinde wurde in Heinrichswalde am 27 Februar 1686 gegrundet 6 Anfangs zur Inspektion Tilsit gehorig war sie bis 1945 in den Kirchenkreis Niederung ab 1939 Elchniederung innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union eingegliedert Im Jahr 1890 zahlte die Kirchengemeinde 7 7500 Gemeindeglieder davon 1050 Litauer weshalb die Gottesdienste stets in Deutsch und in Litauisch gehalten wurden Bei einer Volkszahlung im Jahre 1925 wurde im Kirchspiel Heinrichswalde 6444 Gemeindeglieder registriert die in der Stadt sowie in 30 Orten und kleineren Ortschaften der Umgebung wohnten Sie wurden von nur einem Pfarrer betreut dessen Stelle jedoch 1849 um einen Hilfsprediger erweitert wurde Aufgrund von Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung sowie der restriktiven Religionspolitik der Sowjetunion brach das evangelische kirchliche Leben in Slawsk ab Erst in den 1990er Jahren entstand hier wieder eine evangelisch lutherische Gemeinde die sich zum Pfarrzentrum zahlreicher anderer in der Kirchenregion Slawsk entwickelte Sie ist der Propstei Kaliningrad 8 der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland mit Sitz in Moskau zugehorig Kirchspielorte Bearbeiten Vor 1945 gehorten neben der Stadt Heinrichswalde noch 29 Orte und kleinere Ortschaften und Wohnplatze zum Kirchspiel 6 Schulort Name Anderungsname1938 bis 1946 Russischer Name Name Anderungsname1938 bis 1946 Russischer NameAdlig Lehmbruch Lepestkowo Klaarhof Paporotnikowo Adlig Linkuhnen Rschewskoje Klein Brittanien seit 1928 Brittanien Schtscheglowka Argolothen Argendorf Priosjorje Kollmisch Linkuhnen SchelesnodoroschnojeAugustlauken Hohensprindt Nassenthal KryschownikowoBaltruscheiten Neu Descherin DeschenBrunischken Neusorge PaporotnikowoBurgerhuben Noragehlen UrbansprindClemenswalde Klemenswalde Reussenhof ForstDittballen Streulage Luschki Sandfluss seit 1931 Lindental PrigorodnojeGriegolienen Lehmbruch Sapowedniki Schnecken Forst MaiskojeGross Brittanien seit 1928 Brittanien Schtscheglowka Schneckendorf ForstGrunbaum Szalloge Gruneberg Thomaten DalnejeHeinrichswalde Slawsk Warnie WarnienHohensprindt Forst Wilkehler MoorPfarrer Bearbeiten Zwischen 1686 und 1945 amtierten an der Kirche zu Heinrichswalde als evangelische Geistliche 9 Friedrich Pauli 1686 1694 Johann Christian Pusch 1694 1731 Carl Julius Fleischmann 1731 1777 Daniel Heinrich Schwartz 1767 1780 Heinrich Bernhard Koppe 1780 1796 Carl Gottlieb Steinberg 1797 1808 Bernhard August Forster 1808 1831 Johann Schneller 1832 1853 Georg Jacob Julius Rademacher 1849 1852 Leo Jonas 1852 1853 Otto David Kohler 1853 1882 Johann Albert Schneider 1882 1886 Carl Rudolf Theodor Kolberg 1886 1895 Emil Franz Theodor Pipirs 1889 1890 Karl Hermann Samland 1892 1895 J F Emil Mertens 1896 1925 Friedrich Lautsch 1901 Alfred Eugen Wilhelm Schulz 1901 1905 Johann Eduard E Christoleit 1906 1908 Ernst Kohler 1909 1911 Alfred Kaminski 1912 1914 Franz Moderegger 1920 Bruno Ellinger 1925 1941 Paul Wilhelm Gennrich ab 1928 Gerhard Siebert 1932 Kirchenbucher Bearbeiten Von den Kirchenbuchern haben sich erhalten und werden bei der Deutschen Zentralstelle fur Genealogie in Leipzig verwahrt Taufen von 1686 bis 1874 dazu Namensregister von 1804 bis 1839 Trauungen von 1686 bis 1874 Begrabnisse von 1732 bis 1874 Kirchenkreis Niederung Elchniederung BearbeitenHeinrichswalde war der zentrale Verwaltungsort fur den Kreis Niederung ab 1938 Kreis Elchniederung Der entsprechende Kirchenkreis umfasste 13 Kirchspiele bzw Pfarrorte Name Anderungsname1938 bis 1946 Russischer NameGowarten DserschinskojeGross Friedrichsdorf GastellowoHeinrichswalde SlawskInse PritschalyKallningken Herdenau ProchladnojeKarkeln MyssowkaKaukehmen Kuckerneese JasnojeAlt Lappienen Rauterskirch Bolschije BereschkiNeukirch Joneykischken TimirjasewoSchakuhnen Schakendorf Ostpr LewobereschnojeSeckenburg Gross Kryszahnen SapowednojeGross Skaisgirren Kreuzingen BolschakowoSkoren GorodkowoLiteratur BearbeitenDaniel Heinrich Arnoldt Kurzgefasste Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestandnen Predigern Konigsberg 1777 S 144 Kuhnast Nachrichten uber Grundbesitz Viehstand Bevolkerung und offentliche Abgaben der Ortschaften in Littauen nach amtlichen Quellen Band 2 Gumbinnen 1863 S 85 112 Einzelnachweise Bearbeiten Bauten und Einrichtungen in Heinrichswalde bei ostpreussen net Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 92 Abb 373 Sie war damit eine der vier ehemaligen Kirchen in Ostpreussen die ruckubereignet wurden neben der Dorfkirche Gwardeiskoje Muhlhausen der Salzburger Kirche in Gussew Gumbinnen und der Kirche Turgenewo Gross Legitten Kirha Hajnrihsvale Die Kirche Heinrichswalde bei prussia39 ru mit Fotos aus den Jahren 2012 2013 Ruckgabemitteilung bei ostpreussen net a b Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 482 Das Kirchspiel Heinrichswalde Evangelisch lutherische Propstei Kaliningrad Memento des Originals vom 29 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www propstei kaliningrad info russisch deutsch Friedwald Moeller Altpreussisches Evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 53 54 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Heinrichswalde Kreis Niederung amp oldid 236120333