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Bei der Kirche Kaukehmen russisch Kirha Kaukemena Kircha Kaukemena der Ort hiess zwischen 1938 und 1946 Kuckerneese im ehemaligen Ostpreussen handelt es sich um einen zu Beginn des 18 Jahrhunderts errichteten massiven Saalbau mit einem spater vorgesetzten Turm Sie war bis 1945 evangelisches Gotteshaus fur die Bewohner im Kirchspiel des heute Jasnoje genannten Ortes in der russischen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen Die ungenutzte geschlossene Kirchenruine besteht aus den Aussenmauern von Turm und Kirchenschiff Kirche Kaukehmen Kirche Kuckerneese Kirha KaukemenaDie Kirche Kaukehmen im Jahre 2011Die Kirche Kaukehmen im Jahre 2011Baujahr 1704 bis 1708Turm 1881 bis 1884Baumeister Joachim Ludwig Schultheiss von UnfriedtStilelemente Saalkirche mit polygonalem SchlussBauherr Evangelische Kirchengemeinde Kaukehmen Kirchenprovinz Ostpreussen Kirche der Altpreussischen Union Platz 1 000 SitzplatzeLage 55 10 29 9 N 21 32 45 2 O 55 174985 21 545884 Koordinaten 55 10 29 9 N 21 32 45 2 OStandort JasnojeKaliningrad RusslandZweck Evangelisch lutherische PfarrkircheGemeinde Nicht mehr vorhanden Das ungenutzte Gebaude befindet sich im Eigentum der Russisch orthodoxen Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Ehemalige Ausstattung 4 Kirchengemeinde 4 1 Kirchspielorte 4 2 Pfarrer 4 3 Kirchenbucher 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas heutige Jasnoje ist ein 1500 Seelen Ort zwei Kilometer sudlich der Memel heute russisch Neman und liegt 18 km von der Kreisstadt Slawsk Heinrichswalde und 138 Kilometer von der Oblasthauptstadt Kaliningrad Konigsberg entfernt Durch den Ort verlauft die russische Regionalstrasse R 513 von Sowetsk Tilsit nach Myssowka Karkeln sudlich derer sich der Standort der Kirchenruine nahe dem Alten Markt befindet 1 Kirchengebaude BearbeitenEine erste Kirche wurde in Kaukehmen in der Mitte des 16 Jahrhunderts auf einem Hugel errichtet erwahnt 2 Sie riss man 1576 zugunsten eines Neubaus ab An dessen Stelle entstand 1661 wieder eine Holzkirche 3 die allerdings nach eiigen Jahrzehnten wegen Baufalligkeit wieder abgebrochen werden musste Im Jahre 1702 berichtet die Chronik dass das Wort Gottes nur noch unter hochster Lebensgefahr verkundigt werden konnte 4 In den Jahren 1704 bis 1708 entstand unter Mitwirkung von Joachim Ludwig Schultheiss von Unfriedt und unter der Aufsicht von Paul Lagewald aus Trumpeiten 1938 bis 1946 Trumpenau russisch Schanino nicht mehr existent ein massiver Saalbau 5 mit polygonalem Abschluss Der Turm der den bisherigen Glockenstuhl aus Holz ersetzte wurde erst 1881 bis 1884 angebaut Er trug vier Glocken und erhielt eine Turmuhr Im Jahre 1895 wurde die Kirche beschrieben 3 Die gegenwartige ev Pfarrkirche ist 1661 erbaut der Turm 1881 1884 Geputztes Ziegelmauerwerk 18 8m l 8 2m br Schluss aus Achteck mit dahinter liegender Sakristei Wetterfahne uber dem Achteck ein Teufel mit Fischschwanz und Drachenflugeln ein Horn blasend XVII Jh Fenster im Halbkreis geschlossen liegen in rechteckigen Umrahmungen Im Innern Gewolbe mit Stichbogen mit Ohren Altar und Kanzel mit unschonem Schnitzwerk mit dem von Hallenschen Wappen und dem seiner Ehefrau Anna Maria von Rohr Wohl wegen Fahrlassigkeit bei Lotarbeiten an der Dachrinne brannte die Kirche am 27 Mai 1904 vollstandig aus Die Wiederherstellung des Bauwerks dauerte bis 1906 Am 9 Dezember 1906 2 Advent wurde das mit 1 000 Sitz und 500 Stehplatzen deutlich vergrosserte Gotteshaus wieder eingeweiht Die Kirche uberstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet 4 im Jahre 1947 war die Orgel sogar noch spielbar Das anderte sich aufgrund der nachfolgenden zweckentfremdenden Nutzung des Kirchenraumes als Lagerhalle und des Kirchturms als Wasserturm In den 1980er Jahren brach das Kirchendach ein Erst als 1992 das Bauwerk der Russisch orthodoxen Kirche ubergeben wurde erhielt das Kirchenschiff ein Notdach Eine kirchliche Nutzung jedoch blieb aus An der Sudseite fugte man eine Lagerhalle an Wahrend die Sakristei im Osten wohl noch benutzbar ist fehlt die gesamte alte Ausstattung Seitdem im Jahre 2010 die Russisch orthodoxe Kirche Eigentumerin der Kirche wurde kam es mehrfach zu Reparaturarbeiten am Gebaude seit Juli 2021 wird ein neuer Dachstuhl aufgebaut 6 Eine gottesdienstliche Nutzung findet nach wie vor nicht statt Ehemalige Ausstattung BearbeitenZur Kirchenausstattung gehorten ein im barocken Stil gearbeiteter Kanzelaltar die Altarbrustung und der Taufstein An der Sud West und Nordseite waren Emporen angebracht Die Decke uber dem Innenraum war gewolbt Aus dem 17 und 18 Jahrhundert stammte das Altargerat darunter ein silberner innen vergoldeter Abendmahlskelch mit der Inschrift Merk Heinrich Coler Amtmann in Kukkernese den 9 Septbr 1763 Es handelte sich um eine Arbeit aus Tilsit heute russisch Sowetsk Auch gab es einen 1682 gestifteten Kronleuchter aus Messing mit sechzehn Armen dessen Kronung ein Adler war auf dem Jupiter mit Szepter und Blitzbundel sass Eine Orgel errichtete Johann Josua Mosengel im Jahr 1722 mit einem Manual und 11 Registern Diese Orgel wurde 1758 repariert und 1764 durch den Orgelbauer Albrecht Jordan instand gesetzt Johann Scherweit errichtete bereits 1843 1844 eine neue Orgel in das Mosengel Gehause die auf 2 Manualen und Pedal nun uber 24 Register verfugte 7 Die Scherweit Orgel im Mosengel Gehause verbrannte im Jahr 1904 mit der Kirche Nach deren Wiederherstellung erbaute die Werkstatt Bruno Goebel in Konigsberg Preussen die die Nachfolge von Max Terletzki angetreten hatte eine neue Orgel mit 27 Registern auf 2 Manualen und Pedal Das Gelaut bestand zuletzt aus drei Glocken Kirchengemeinde BearbeitenEine lutherische Kirchengemeinde gab es in Kaukehmen seit 1576 8 und bereits seit 1547 waren hier Geistliche tatig Aufgrund der Grosse von Gemeinde und Kirchspiel waren ab 1557 jeweils zwei Pfarrer gleichzeitig im Amt Die zweite Pfarrstelle wurde allerdings 1704 aufgehoben dann aber doch wieder ab 1874 errichtet Ursprunglich gehorte die Pfarre Kaukehmen ihr war bis 1695 die Kirche Plaschken heute litauisch Plaskiai zugeordnet zur Inspektion Tilsit Bis 1945 war sie dann Teil des Kirchenkreises Niederung Elchniederung in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union Aufgrund von Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung kam das kirchliche Leben in dem inzwischen in Kuckerneese umbenannten Ort zum Erliegen Heute liegt Jasnoje im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk Heinrichswalde innerhalb der Propstei Kaliningrad 9 der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland Kirchspielorte Bearbeiten Bis 1945 gehorten zum Kirchspiel Kaukehmen 10 Kuckerneese 28 Ortschaften und Wohnplatze 8 Name Anderungsname1938 bis 1946 RussischerName LitauischerName Name Anderungsname1938 bis 1946 RussischerName LitauischerName Alt Sellen Leitgirren LeitgiriaiBaubeln Sommershofen Obojan Lyszeiten1936 1938 Lyscheiten Lischau Wischnjowka Gross Allgawischken Schlichtingen Gribki Neu Sellen Gross Schilleningken Didieji Silininkai Neuhof Heinrichsfelde Andruliai NeuhoffKaplanischken Neusorge Abrusowo Kaukehmen Kuckerneese Jasnoje Sausseningken Milchhof TscherkasskojeKaukehnellen Skopen MostowojeKillucken SkulbetwarrenKlein Allgawischken Allgau Oserki Skuldeinen GribkiKlein Schilleningken Silininkeliai Trumpeiten Trumpenau SchnainoKlein Trumpeiten Kleintrumpenau Usseinen Stellwagen Dalneje Kloken Kljutschi Warskillen KalinowkaKuckerneese WietzischkenPfarrer Bearbeiten Zwischen 1547 und 1945 waren an der Kirche Kaukehmen als evangelische Geistliche tatig 11 Alexander Radonius d A 1547 1583 Laurentius Cressovius ab 1557 Alexander Radonius d J 1580 1593 Ambrosius Hartwich 1593 1602 Christoph Rothmann 1602 1630 Christoph Baumgart 1630 1637 Christoph Langhancke 1637 1656 Martin Rosochatius 1655 1692 Christoph Enders 1656 Michael Glaser 1656 1667 Johann Schoning 1667 1677 Johann Klemm 1677 1699 Martin Forstenau 1693 1704 Johann Heinrich Vorhoff 1700 1727 Johann Behrend 1728 1749 Johann Christoph Tarrach 1749 1767 Salomo Korella 1767 1809 Hermann Christ David Wittich 1809 1824 Christian Ferdinand Zippel 1824 1847 Carl Friedrich August Heinrici 1850 1858 Carl Leopold Friedrich Neiss 1858 1873 Christoph Sturies 1873 1891 Ludwig Emil Mack 1874 1877 Eugen Oskar Theodor Weiss 1878 1880 Emil Ludwig Albrecht 1885 1919 Johann Wilhelm Georg Schulz 1891 Rudolf Ernst Jacob Dennukat 1891 1905 David Buske 1896 1934 Edwin Ernst Freutel 1905 1909 wohnte in Skoren Bernhard Kirschner 1920 1921 Walter Max Emil Braun 1921 1923 Eugen Artur Gatz 1924 Alfred Schulz 1925 1927 Kurt Karl Robert Hochleiter 1927 1930 Bruno W R Schiemann 1931 Egmont Bergatt 1934 1937 Heinz Zimmer 1938 1940 Herbert Potschka 1935 1945 Heinrich Zippel 1940 1942 Friedrich Schumacher 1942 1945Kirchenbucher Bearbeiten Die Kirchenbucher von Kaukehmen sind nur noch als Verfilmungen des Reichssippenamtes erhalten und lagern heute im Sachsischen Staatsarchiv Leipzig 3 Vorhanden sind Taufen 1668 1824 1828 1844 1848 1859 1874 Trauungen 1750 1848 1863 1874 Begrabnisse 1749 1762 1767 1848 1863 1874Weblinks BearbeitenFoto von Jasnoje Aufnahme von November 2010 Memento vom 20 Oktober 2016 im Internet Archive Fotos der Kirche Kaukehmen Aufnahmen von November 2010 Gesamtansicht Memento vom 17 Oktober 2016 im Internet Archive Ansicht des Kirchturms Memento vom 17 Oktober 2016 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Kirha Kaukemena Kirche Kaukehmen bei prussia39 ru mit historischem Foto und aktuellen Bildern Kirchspiel Kuckerneese bei der Kreisgemeinschaft Elchniederung a b c Kaukehmen bei wiki de genealogy net a b Bauten und Einrichtungen in Kaukehmen Kuckerneese bei ostpreussen net Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 93 Abb 381 und 182 Fotografiya Kirha Kaukemena Abgerufen am 29 Juli 2023 Werner Renkewitz Jan Janca Hermann Fischer Geschichte der Orgelbaukunst in Ost und Westpreussen Band II 1 Mosengel Caspari Casparini Pape Verlag Berlin 2008 S 214 215 a b Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 483 Evangelisch lutherische Propstei Kaliningrad Memento des Originals vom 29 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www propstei kaliningrad info Kirchspiel Kuckerneese Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 63 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Kaukehmen amp oldid 238411032