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Die Entstehung des heutigen Stadtbildes der Grossstadt Munchen also ihres besonderen Geprages durch die Wirkung der Gesamtheit ihrer kulturellen und naturlichen Bestandteile 1 2 lasst sich nur teilweise aus der spateren Eingemeindung von ehemaligen Bauerndorfern des fruheren Agrarlandes Bayern in einen alten eher bescheidenen Herzogssitz ableiten Sie erklart sich ebenso aus teils aussergewohnlicher Bautatigkeit der ansassigen Herrscher und Regierungsverantwortlichen und einer Mischung an Eingemeindungen von Orten mit ehemaligen Adelssitzen Herrenhausern und Schlossern und von Vorstadten und kleineren stadtischen Gemeinden sowie aus der verbreiteten planmassigen Errichtung grosser Wohnsiedlungen und anderer Grossbauprojekte Dabei kommen in Munchen seit langem mit der alten Kernstadt konkurrierende stadtische Entwicklungen drangendes Unterkunftsbedurfnis einzelne progressive Bemuhungen und eine stadtebaulich gesehen ins Konservative gehende Einstellung vieler seiner Bewohner zum Tragen In allen diesen Bereichen gibt es auch Uberschneidungen Die Entstehung des Munchner Stadtbildes ist durch vielfaltige Bautraditionen und Einflusse gepragt Blick vom Zentrum der Munchner Altstadt Frauenkirche Richtung SudostenHinweis Dieser Artikel behandelt die Entstehung des Munchner Stadtbildes bezogen auf die Gegenwart in allgemeiner zusammenfassender Form und unter Einbeziehung der Alltagsarchitektur Zu den einzelnen Sehenswurdigkeiten in Munchen Zur chronologischen Geschichte Munchens Inhaltsverzeichnis 1 Ehemalige Herzogs Kaiser und Konigsstadt 2 Ehemalige Adelssitze Herrenhauser und Schlosser 3 Bedeutende fruhere kleinstadtische Orte und Vorstadte 4 Ausfallstrassen 5 Reste bauerlicher und Zeugen industrieller Siedlungen 6 Grunderzeitbauten 7 Fortgesetzter Bau von Wohnsiedlungen 8 Hochhauser und moderne Architektur 9 Gewachsener Grossraum Munchner Stadtlandschaft 10 Regionale traditionelle Gestaltungsmerkmale 11 Bewertung 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseEhemalige Herzogs Kaiser und Konigsstadt BearbeitenEntscheidende ursprungliche das gegenwartige Bild des Stadtinneren pragende Wachstums und Gestaltungsimpulse hat das 1158 von Herzog Heinrich dem Lowen als Stadt gegrundete Munchen wahrend seiner kurzzeitigen Erhohung zur Kaiser und spater der Erhebung zur Konigsstadt erhalten nbsp Konigliche Bautatigkeit wurde fur einen Teil des Munchner Zentrums pragend Im Bild die Maxvorstadt an der Ludwigstrasse mit Staatsbibliothek Ludwigskirche Universitat und Siegestor im Hintergrund Bereits im Mittelalter 13 Jahrhundert fuhrte die Regierungszeit des deutschen Kaisers Ludwig der Bayer zu einem fur damalige Verhaltnisse gewaltigen Ausbau der vormals eher beschaulichen Herzogstadt Das Stadtgebiet wurde vervielfacht auf den Bereich innerhalb des heutigen Altstadtrings Die kleine Herzogburg Alter Hof wurde wenig spater von den erstarkten Wittelsbachern durch den Bau der Neuveste erganzt und als solche von den nachfolgenden Herrschern bis zur heute bestehenden Residenzanlage beachtlichen Ausmasses ausgebaut Diese mittelalterliche Struktur mit dem Marienplatz als Mittelpunkt pragt das Bild des Zentrums der Stadt Munchen unverkennbar grundsatzlich bis heute im Einzelnen verandert etwa durch Anpassung der Hauser an unterschiedliche Zeitstile vor allem durch Herzoge gestiftete Vergrosserungen und Neubauten verschiedener Kirchen spatgotische Frauenkirche barocke Theatinerkirche und andere Schaffung des Viktualienmarktes in Anpassung an die burgerlichen Marktbedurfnisse im fruhen 19 Jahrhundert und Errichtung des Neuen Rathauses mit dem Glockenspiel um dem gestiegenen Platzbedarf fur die Verwaltung der stark gewachsenen Stadt um 1900 zu entsprechen Allerdings sind die fruheren mittelalterlichen Hauserfassaden und Gasschen nicht zuletzt seit den Kriegszerstorungen des Zweiten Weltkriegs und durch spateren Abriss und Wiederaufbau haufig durch heutige Gebaudeanlagen mit Passagen wie den Funf Hofen oder dem Kaufinger Tor 3 ersetzt worden Insbesondere die Erhebung Munchens zur Konigsstadt durch die Schaffung des Konigreiches Bayern in seinen noch heute bestehenden grossen Ausmassen zu Beginn des 19 Jahrhunderts hat noch einmal neue beachtliche Bauimpulse fur das an Bedeutung und Grosse seit dem 18 Jahrhundert zunehmende Munchen gebracht Und bis zum Ende der Monarchie ab 1918 haben dann die Herrscher und Regierenden Bayerns der Stadt Munchen eine enorme Bautatigkeit mit prunkvollen reprasentativen Strassen Platzen und Grossbauten angedeihen lassen Der Umfang Munchens wurde damals Zug um Zug wieder betrachtlich erweitert Es entstanden in diesem Zeitraum von den Architekten des Konigs Klenze Gartner kunstvoll geplant entlang der Strassen zu den wichtigen um Munchen gelegenen Orten und Vorstadten siehe unten Ausfallstrassen nacheinander der Max Joseph Platz mit dem Konigstrakt der Residenz und der Staatsoper die Max Ludwigs und Isarvorstadt mit dem Odeonsplatz der Universitat und dem Konigsplatz sowie der Ausbau der Achse Maxvorstadt Bogenhausen mit dem Bayerischen Nationalmuseum dem Prinzregentenplatz und dem Prinzregententheater Sie sind alle noch heute Trager des Stadtbildes in der zentralen Innenstadt und haben Munchens Ruf als Kunststadt mitgepragt Ehemalige Adelssitze Herrenhauser und Schlosser Bearbeiten nbsp Ein Teil des Munchner Stadtbildes geht auf vormalige Adelssitze zuruck Im Bild das Schloss Nymphenburg mit dem zugehorigen Stadtteil sowie dem Schlosspark und Teilen von Pasing und Obermenzing im Hintergrund Ein nicht unerheblicher Teil der erst viel spater nach Munchen eingemeindeten Ansiedlungen vor den Toren der Stadt war schon seit dem 17 18 Jahrhundert in Teilen zu vornehmen Orten geworden einzelne davon mit vielen Schlossern Schwabing 4 Bogenhausen manche mit Grafen und anderen Herrensitzen manchmal mit eigener Gerichtsbarkeit von den in Munchen ansassigen Landesherzogen verliehen Bogenhausen Haidhausen oder auch sudliches Sendling und Pasing im Gegensatz zu reinen Bauerngemeinden besassen diese damals weit ausserhalb Munchens gelegenen Orte also ausser landwirtschaftlichen Hofen auch Herrenhauser und andere herrschaftliche Gebaude und waren ihrer gesellschaftlichen Struktur nach von dem Neben und Miteinander manchmal vieler freier und einflussreicher Personen einerseits Hofbeamte und andere und einer eigentlichen bauerlichen meist weniger bedeutenden Bevolkerung andererseits gepragt Oder sie hatten gar wie Schwabing schon vor uber 200 Jahren ein eigenes geistiges Leben um die dort ansassige vornehme Einwohnerschaft herum 5 Der auch in der Gegenwart in Munchen spurbare teilweise uberdurchschnittlich deutliche 6 Gegensatz zwischen hoher stehenden Bevolkerungsschichten mit uppigem Immobilienbesitz 7 einerseits und armeren teilweise in Wohnungsnot geratenen Menschen 8 schlagt sich der alten Tradition entsprechend bis in die historische Bausubstanz hinein im heutigen Stadtbild nieder Die teilweise reichen und noblen Orte des 18 und 19 Jahrhunderts die spater zu den heutigen Villenvierteln wurden sind grundsatzlich geblieben und deutlich im Stadtbild abgesetzt von einfachen Grosswohnsiedlungen andernorts und dem Immobilienbesitz der Nachkommen freier Bauern siehe unten Nicht zuletzt hat auch Schwabing mit den spater an seinem sudlichen Rand angesiedelten Bauten der Universitat und der Kunstakademie und mit dem Treiben auf der Leopoldstrasse und in ihren Strassenlokalen seine schon im 18 Jahrhundert eingenommene Rolle als Ort geistvoll gehobenen vormals hofischen Lebens 9 10 auch ausserlich im Stadtbild erkennbar bewahrt Durch Baudenkmaler sind Reste der althergebrachten vornehmen und adligen Vergangenheit einstmals eigenstandiger Vororte dem heutigen Munchner Stadtbild in ausserhalb des Zentrums gelegenen Stadtvierteln mit eingepragt Dies sind ausser den Schlossanlagen der Wittelsbacher Schloss Nymphenburg Schloss Furstenried etwa das Schloss Suresnes in Schwabing 18 Jhdt dann das Fleischerschlosschen als Nachfolgebau des ursprunglichen Grafenschlosses von Montgelas sowie das Hochl Schlossl in Bogenhausen fruhes 19 Jahrhundert weiter das ehemals den Grafen von Preysing gehorende Schloss und heutige kirchliche Zentrum in Haidhausen am Ende der Preysingstrasse ab Hausnummer 83 alteste Teile aus dem 18 Jhdt 11 sodann die Villa des in den Adelsstand erhobenen Malers Stuck in Bogenhausen bzw heute Haidhausen 19 Jahrhundert und uberhaupt viele der reichen Villenbauten und mondanen Patrizierhauser die oft auf dem Grund der ursprunglichen Schlosser errichtet wurden und die in den fruheren teilweise vornehmen Orten und heutigen Stadtvierteln wie Schwabing 12 Bogenhausen Haidhausen und Nymphenburg auffallen und in offiziellen Listen aufgefuhrt sind Gleichzeitig haben sich auch noch in der heutigen Munchner Innenstadt einzelne auffallige Reste der Gebaude einer bauerlichen Bevolkerung aus dem 18 19 Jahrhundert in den vornehm uberpragten Ansiedlungen erhalten wie die denkmalgeschutzten Landhauser unweit des Schlosses Suresnes in Schwabing zum Beispiel in der Gunezrainerstrasse oder der Kriechbaumhof nahe dem ehemals graflichen Anwesen in Haidhausen in der Preysingstrasse Allerdings zeugen genau dort auch alte bis auf das 18 Jahrhundert zuruckgehende Kleinhauser von bereits damals vorstadtischer Bebauung weit vor den Toren der damaligen Stadt Munchen und stehen in diesen heutigen Stadtteilen fur eine schon lange vor der Eingemeindung nach Munchen eingetretene sub urbane Tradition und Kontinuitat ebenfalls Gunezrainerstrasse und Preysingstrasse siehe unten Bedeutende fruhere kleinstadtische Orte und Vorstadte Bearbeiten nbsp Im heutigen Strassenbild vorhandene Zeugen dafur dass es schon seit dem 18 Jahrhundert verbreitet suburbane Besiedlung um Munchen herum gab Alte Vorstadthauser in der PreysingstrasseAusser planmassig angelegten Vorstadten der Konigsstadt gab es schon lange zuvor andere bedeutende spater eingemeindete Orte im Umkreis Munchens die seit dem Ende des 18 Jahrhunderts gelegentlich auch zu eigentlichen Stadten mit Stadtrecht aufstiegen Sie waren von Haus aus nicht rein bauerlich gepragt sondern trugen teilweise mehr einen gewissen burgerlichen oder besonderen aristokratischen suburbanen Charakter Nachwirkungen davon sind bis heute im Stadtbild Munchens vielfach erkennbar und lassen eine gewisse stadtebauliche Kontinuitat und Traditionsverbundenheit durchscheinen So war schon im Mittelalter ausserhalb Munchens am ostlichen Isarufer Lehm abgebaut und zu Ziegeln verarbeitet worden 13 In der Folge siedelten hier seit damals vor allem immer mehr arme Handwerker und Arbeiter Tagelohner die teilweise auch in Munchen arbeiteten Reste ihrer nicht bauerlichen Siedlung deren architektonische Linien die typische stadtische Struktur Haidhausens bis in die Gegenwart mitpragen fallen heute besonders An der Kreppe 14 und in der Kirchen Milch und Preysingstrasse auf Sudlich davon in der Au hatten sich ebenfalls seit etwa 1600 Handwerker niedergelassen zeitweise existierte hier im 18 Jahrhundert eine Manufaktur neben einzelnen zuvor errichteten Lustschlossern und mehreren Klostern 15 Au ab 1796 Markt ab 1808 eigenstandige Stadt wurde im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts Sitz des Munchner Landgerichtes Vorlaufer des heutigen Landratsamtes nbsp Der Mariahilfplatz wahrend einer der Dulten vom Turm der Mariahilfkirche aus gesehen der vor der Eingemeindung das Zentrum der selbststandigen Stadt Au gewesen warMit Au und Haidhausen wurde dann in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts eine Stadt und vorstadtische Siedlung mit spezifischer urbaner Baustruktur nach Munchen eingemeindet die einige Zeit gewissermassen konkurrierend zu Munchen gestanden hatte zum Beispiel im Backerkrieg 16 Von da herruhrend stellt der aus der Zeit der Eigenstandigkeit der Au stammende imposante Mariahilfplatz noch immer sichtbar ein eigenes historisches stadtisches Zentrum innerhalb Munchens ausser dem Marienplatz dar mit der Mariahilfkirche den jahrlich mehrmals stattfindenden Dulten und den stattlichen Gebauden des Landratsamtes und anderer kirchlicher und offentlicher Einrichtungen Mit dem Bild schlichter Jahrmarktsbuden und Angebots Verkaufsstande zur Dult Zeit reprasentiert er dabei die alte Tradition der im Vergleich zum ursprunglichen Munchen Marienplatz Fussgangerzone armeren Au Bemerkenswert ist auch der uralte Ort Sendling Mit seinen bis in die Neuzeit machtigen freien Bauern freien Herren insbesondere dem bis 1500 bedeutenden Geschlecht der Sendlinger war er jahrhundertelang in einem machtvollen aber zwiespaltigen Wechselverhaltnis zu Munchen gestanden Sendlinger im Munchner Magistrat Aufnahme des aus Munchen geflohenen Burgermeisters 17 Nachdem dann im Jahre 1705 nach dem Aufstand gegen die damaligen osterreichischen Besatzer Sendlinger Mordweihnacht der Ort von kaiserlichen Truppen verheert worden war begannen hier noch im 18 Jahrhundert Munchner Patrizier an zentraler Stelle Hauser zu errichten die schon ab Mitte des 19 Jahrhunderts etwa in der Plinganserstrasse immer mehr reprasentativen Stadtbauten entsprachen Zum Teil uber 200 Jahre alt pragen sie diesen Stadtteil stellenweise mit wodurch neben dem Stemmerhof als Zeugnis der Nachfahren machtiger freier Bauern und einer Vielzahl prachtiger Grunderzeitbauten hier auch eine schon altere suburbane Tradition im Stadtbild sichtbar wird Untypisch und ursprunglich gezielt als eine Art Neu und Residenzstadt geplant und im 18 Jahrhundert zu bauen begonnen wurde die Villenansiedlung um das Schloss Nymphenburg in der schon in der Fruhzeit reges Leben herrschte Sie hat sich lange Zeit erst 1899 eingemeindet selbststandig vor den Toren Munchens entwickelt Das heute noch vorhandene weitlaufige dem beruhmten Schloss vorgelagerte nordliche und sudliche Schlossrondell daran anknupfend errichtete reprasentative Hauserzeilen aus dem 18 19 Jahrhundert entlang der Auffahrtsallee und das von vielen Villen gepragte noble Stadtbild des heutigen gleichnamigen Munchner Stadtteils verweisen auf diese vornehme Entstehung aus einer kurfurstlichen Grundung heraus Beim oder im baulich ausgefallenen Schlossrondell befindliche Schulen Maria Ward Dienstleister und Betriebe wie die Siemens Stiftung und die Nymphenburger Porzellanmanufaktur stehen hier fur eine gewisse exklusive Fortfuhrung der ursprunglichen kurfurstlichen Bauidee mit einer anfanglich hofischen Tradition gesellschaftlichen Lebens Aus einem alten Herrensitz entstanden und durch industrielle Bestrebungen entwickelt war bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts Pasing im Westen Munchens rasant zu einer eigenstandigen Stadt beachtlicher Grosse und teilweise gesamtbayerischer Bedeutung aufgestiegen Lehrerbildungsanstalt Pasing bis es dann bereits unmittelbar an Munchen angrenzend 1938 schliesslich nach Munchen eingemeindet wurde Typische Merkmale einer historisch selbststandigen gewachsenen Stadt und dementsprechendes quirliges Leben pragen bis heute das Bild dieses Munchner Stadtteils eigener Stadtkern mit traditionellen Platzen und Markten Pasinger Marienplatz Bahnhofsvorplatz und Pasinger Viktualienmarkt zentral darauf zulaufende Strassen reprasentative Grunderzeitbauten grosser Fernbahnhof Ausfallstrassen Bearbeiten nbsp Die Maximilianstrasse einstmals konigliche Prachtstrasse mit dem Maximilianeum in Haidhausen als Fluchtpunkt wie sie heute noch besteht historische Aufnahme Wie in anderen Stadten auch z B Champs Elysees in Paris Kurfurstendamm in Berlin entstanden zu den Munchner Vorstadten und den ausgebauten Orten mit Adelssitzen Herrenhausern und Schlossern im Umland grosse Ausfallstrassen die teilweise spater zu reprasentativen Prachtstrassen und besonders wichtigen Verkehrsadern ausgebaut wurden Sie sind auch zusammen mit ihren naturlichen Verlangerungen in die Aussengebiete heute fur das Stadtbild Munchens sehr pragend Bedeutend sind unter anderem Die Ludwig und Leopoldstrasse nach Schwabing die Brienner und Nymphenburger Strasse nach Nymphenburg die Maximilianstrasse nach Haidhausen die Lindwurmstrasse nach Sendling die Prinzregentenstrasse nach Bogenhausen und die im Stadtteil Laim zur Avenue mit eigenen Anliegerfahrbahnen als Allee ausgebaute Landsberger Strasse nach Pasing Zwar im engeren Sinne keine Ausfallstrasse aber als grosser innerstadtischer Strassenzug bedeutsam und im klassischen Sinne als Boulevard zu bezeichnen sind die Sonnenstrasse und der uber den Lenbachplatz daran angeschlossene Maximiliansplatz die im 19 Jahrhundert entlang der Linie der alten Stadtbegrenzung im Bereich der westlichen Wallanlagen des 18 Jahrhunderts errichtet wurden und eine Verbindung der Ausfallstrassen Lindwurmstrasse Brienner Strasse und Ludwigstrasse darstellen Reste bauerlicher und Zeugen industrieller Siedlungen BearbeitenEine Reihe der spater nach Munchen eingemeindeten Orte waren vor allem Ansiedlungen freier Bauern die sich als Herren verstanden mit zum Teil sehr stattlichen Gehoften nbsp Reste dorflicher Strukturen mitten im heutigen Munchen hier der StemmerhofEinige solcher Bauernhauser stehen bis heute als architektonischer Kontrast zur sonstigen Bebauung in der Stadt Munchen Neben den oben genannten in den mehr vorstadtisch gepragten Orten Sendling und Haidhausen sind dies insbesondere solche in den heutigen Stadtrandvierteln wie Perlach Obermenzing zum Beispiel der Weichandhof und Daglfing von einzelnen aus wird bis in die Gegenwart Landwirtschaft 18 betrieben Andere besonders solche im heutigen Innenstadtbereich wie der Stemmerhof in Sendling oder die Hofe in der Gunezrainerstrasse in Schwabing sind langst umfunktioniert und dienen als Wohnhauser Handwerksbetriebe oder Laden Manchmal hat sich ein Rest von Dorfidyll der alten Siedlungsstrukturen zumindest teilweise erhalten wie etwa in Aubing Ramersdorf oder Perlach Dabei sind diese alten Dorfkerne mit Kirche an zentraler Stelle zum Teil heute kontrastreich in nachster Nahe von mondanen Stadtbauten modernen Wohnsiedlungen oder sogar Hochhauszeilen umgeben und manchmal von mehrspurigen Hauptverkehrsstrassen eingerahmt zum Beispiel Ramersdorf Die ehemaligen freien Bauern haben ihren Grund mit Haus und Hof oft bis in die Gegenwart erhalten und verleihen damit manchen Stellen im Stadtbild Munchens ein sehr spezifisches Kolorit Allerdings suchte sich ab der Mitte des 19 Jahrhunderts meist noch vor der Eingemeindung nach Munchen das Industriekapital nicht zuletzt gerade auch den frei gebliebenen Grund und Boden im weiteren Umkreis Munchens um bauerliche Ansiedlungen herum Unter anderem in Milbertshofen BMW Knorr Bremse u a Allach Krauss Maffei oder Obersendling Siemens wurden ab dem 19 Jahrhundert grosse Industrieanlagen gebaut Deren Nachfolgebauten bestehen meist bis auf den heutigen Tag und verleihen nicht zuletzt vor allem dem Norden Munchens ein teilweise traditionelles oft progressives aber deutlich industriegepragtes Bild zum Beispiel als Denkmal gelistete Industriebauten in Milbertshofen Um diese Industrieviertel herum entstanden teilweise wiederum Wohnsiedlungen fur deren Beschaftigte siehe unten Grunderzeitbauten Bearbeiten nbsp prunkvolle Grunderzeitbauten am PrinzregentenplatzDer Sieg uber Frankreich und die Ausrufung des deutschen Kaiserreiches loste in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts einen grossen Bauboom mit prachtigen Burgerhausern aus und verwandelte auch das Gesicht Munchens zusehends Grunderzeit Ausser den Prachtbauten der Konigsstadt Munchen und den Villenbebauungen siehe oben erhielten viele der eingemeindeten vornehmen Orte und Vorstadte von Sendling bis Schwabing und vom Westend bis zum Ostbahnhof und daruber hinaus ein solches bis heute vorhandenes mondanes Geprage Unzahlige solcher Bauten sind in der Liste der Baudenkmaler in Munchen aufgefuhrt Dabei wuchs die Stadt auch teilweise weiter nach aussen Gebiete wie das nahe dem Ostbahnhof gelegene Franzosenviertel erhielten erst ihre heutige stadtische Verdichtung Und viele damals noch eigenstandige Orte und Stadte wie Schwabing Bogenhausen oder Pasing machten diesen Trend zur grossen mondanen Blockrandbebauung der Grunderzeit teilweise bereits vor ihrer Eingemeindung mit vgl Liste der Baudenkmaler in Munchen Dieser Baustil pragt heute noch weite Teile des Stadtbildes der gesamten Munchner Innenstadt Fortgesetzter Bau von Wohnsiedlungen Bearbeiten nbsp Grosswohnsiedlungen und Wohnhochhauser und das Bemuhen um viel Grun pragen heute das Stadtbild Munchens vielerorts entscheidend mit im Bild Neuperlach Immer wieder suchten Menschen die an den angestammten Orten keine Bleibe fur sich in Munchen finden konnten Ausweichquartiere Dies war bereits einer der Ausloser zur Entstehung der kleinstadtartigen Strukturen mit Herbergen in Haidhausen in fruher historischer Zeit gewesen Jahrhunderte spater wurden am Anfang des 20 Jahrhunderts Wohnbauviertel fur armere Bevolkerungsschichten wie das in der Alten Heide geschaffen nicht viel spater solche wie die in Berg am Laim 1920er Jahre die Siedlungen Harthof und Am Hart 1930er Jahre und spater am Hasenbergl 1950er und 1960er Jahre errichtet Die spaten 60er die 70er und die 80er Jahre des 20 Jahrhunderts sahen den Aufbau der Trabantensiedlungen in Neuperlach teilweise in Aubing und sogar ausserhalb der Stadt im Vorort Taufkirchen usw ausserdem die Errichtung des Olympischen Dorfes In den 1990er Jahren und seit der Jahrtausendwende wurde dann vor allem die Messestadt Riem und seit einigen Jahren die Neubebauung in Freiham errichtet Ausser der historischen Bebauung in Haidhausen und Au sind alle diese Siedlungen grosse am Reissbrett entworfene Projekte mit zum Teil als sehr eintonig empfundener Architektur mit vielstockigen Hochhausern Auch sie pragen das Munchner Stadtbild nicht nur in den Aussenbereichen als starker Gegensatz zu der traditionell im Stadtkern eher prachtvoll mondanen Bebauung Munchens seit langem mit nbsp Wohnungsknappheit und Siedlungsbau haben in Munchen eine lange Tradition Im Bild eine Strasse in der Barbarasiedlung im Norden der StadtDennoch gibt es auch am Reissbrett entworfene Grosssiedlungen in Munchen die gehobenen Anspruchen genugen sollen Als Prototyp kann das vom damaligen Kurfursten fur Hofbeamte errichtete Schlossrondell in Nymphenburg gelten siehe oben Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde dann die Borstei als qualitativ hochwertige Siedlung fur das gehobene Burgertum geschaffen In neuerer Zeit waren es vor allem die Siedlungen Arabellapark Cosimapark Theresienhohe und Parkstadt Bogenhausen die dem nachkommen sollten und die hauptsachlich direkt neben dem traditionell gehobenen Viertel Bogenhausen gelegen sind und das Munchner Stadtbild teils eher progressiv Arabellapark teils eher konservativ Parkstadt Bogenhausen beeinflussen Einen erheblichen Anteil am Stadtbild Munchens haben uber die historisch gewachsenen Villenviertel wie Nymphenburg und Bogenhausen hinaus schon seit vor 1900 grosse gartenstadtahnliche Eigenheimsiedlungen angefangen bei den Villenkolonien I und II und in Gern mit ursprunglichen Tendenzen den Eigenheimbau mit hohem burgerlich kunstlerischem Anspruch stadtebaulich zu planen und zu verwirklichen uber die noch vor den Toren Munchens gelegene Gartenstadt Neubiberg mit Beginn des 20 Jahrhunderts bis hin zu ausgedehnten Eigenheim und Reihenhaussiedlungen neuerer Zeit in Feldmoching 19 Trudering oder Johanneskirchen Hochhauser und moderne Architektur Bearbeiten nbsp HVB Tower 1981 Im Vergleich zu anderen Grossstadten neigt Munchen seit dem 19 Jahrhundert mit seiner verbreiteten Villenbebauung und einer selbst im Kern des Innenstadtbereichs funf Stockwerke selten ubersteigenden Hauserhohe grundsatzlich zu eher niedriger Bebauung die in Aussenbereichen teilweise den einzelnen noch vorhandenen Bauernanwesen entspricht Dies schrankt aber nicht die mit 4 777 Einwohner km 2019 im deutschen Vergleich hochste Besiedlungsdichte ein 20 Lange war es gebrauchlich keine Gebaude zuzulassen die die Hohe des Westturms der Frauenkirche 99 m ubersteigen wurden Das lange Zeit hochste moderne Hochhaus der Nachkriegszeit der BMW Vierzylinder hat genau diese Hohe Ein Burgerentscheid aus dem Jahre 2004 der diesen Grundsatz bestatigte zeigte eine konservative Einstellung breiter Bevolkerungsschichten und bis heute gibt es auf dem Grund der bayerischen Landeshauptstadt nur wenige wirklich hohe Hochhauser neben dem BMW Hochhaus die Gebaude im Arabellapark in der Parkstadt Schwabing der HVB Tower das SV Hochhaus und das Hochhaus Uptown von denen nur funf die Hundertmetergrenze teils nur knapp uberschreiten Das Munchner Stadtbild weist dadurch in seiner Skyline kaum herausragende Spitzen auf Einen ebenfalls eher geringen Stellenwert haben folgerichtig regelrecht progressive architektonische Gestaltungselemente in Munchen Wo sie aber vor allem verbunden mit dem Sport auftreten insbesondere im Olympiapark und in der Allianz Arena stehen sie an grossen Verkehrsadern vor allem dem Mittleren Ring und der Autobahn A 9 weithin sichtbar in den Sichtachsen und stehen im Stadtbild eher exotisch darinnen nbsp Postamt und Wohngebaude am Goetheplatz 1932 Neues Bauen der 20er und 30er Jahre des 20 Jahrhunderts mit seinem schlichteren innovativen Stil hat nur an einzelnen Stellen im Stadtgebiet Munchens verteilt qualitatvolle Spuren im Stadtbild hinterlassen etwa die Postamter am Goetheplatz und am Harras Besonders seit dem ausgehenden 20 Jahrhundert ist aber mit dem Strukturwandel hin zur Dienstleistungs und Informationsgesellschaft der Bedarf unter anderem an Buroraum gerade auch in Munchen mit seiner starken Finanz und Medienindustrie und seinen vielen Hochschul und Forschungsinstitutionen drangender geworden So entstanden entweder als Nachfolgebauten alterer Gebaude oder in noch vorhandenen Baulucken uber die Stadt verteilt ausser den wenigen Hochhausturmen grosse mehr in die Breite gehende auffallige Burobauten und Gebaudekomplexe angefangen von den Verwaltungsgebauden der stadtischen Schul und Umwelt Referate in der Bayerstrasse 28 21 und der Munchner Ruck mit uberdimensionaler Statue Walking Man in Schwabing uber die Filmhochschule und das Europaische Patentamt im Zentrum bis hin zum Technischen Rathaus und dem Telekom Center Munchen 22 hinter dem Ostbahnhof Ahnliche Einfarbungen hat Munchen im Stadtbild in den vergangenen Jahrzehnten teilweise als Regierungssitz Bayerische Staatskanzlei Kunststadt Pinakothek der Moderne Museum Brandhorst und Messestandort Messe Munchen erhalten Obwohl diese Gebaude nicht sehr hoch sind nehmen sie sehr viel Raum ein und pragen das Stadtbild nicht unerheblich mit Weithin mitpragend fur das heutige Stadtbild ist auch der nach den Kriegszerstorungen des Zweiten Weltkriegs und durch die Fluchtlingsstrome nach Munchen ausgeloste Bauboom der 50er bis 70er Jahre des 20 Jahrhunderts Typische Bauwerke dieser Zeit finden sich uberall im Stadtgebiet verteilt einige davon auffallig wie etwa die Hochhauser in der Furstenrieder Ecke Agnes Bernauer Strasse in Laim 23 24 das Schwesternwohnheim am Rotkreuzplatz 1965 oder der Kaufhof am Marienplatz 1972 25 Gewachsener Grossraum Munchner Stadtlandschaft BearbeitenWie bei vielen Grossstadten in Deutschland ist in Munchen auch das Umland nicht zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg und nach der Wiedervereinigung stark angewachsen Ballungsraum wobei der Zuzug in den Raum Munchen eher uberdurchschnittlich war In vielen Vororten entstanden um die bayerische Landeshauptstadt herum teils unter der Regie von Munchen aus etwa 1968 in Taufkirchen 26 grosse Wohngebiete als Neubaugebiete mit hoher Besiedlungsdichte und verbreitet mit Hochhaussiedlungen zum Beispiel Planie in Puchheim 27 Siedlung am Jagdfeldring in Haar 28 Dies geschah vor den Toren der Stadt und bedingte damit im Raum Munchen im weiteren Sinne eine Stadtlandschaft 29 Dadurch verschiebt sich das Stadtbild Munchens immer mehr in Richtung eines vielgliedrigen stadtischen Raumes mit eingestreuten Baudenkmalern und historischen Ensembles verschiedener Art und Grosse im Aussenraum zum Beispiel die Innenstadte von Furstenfeldbruck und Dachau mit Schloss nbsp Stadtlandschaft Trotz enger Bebauung ist Munchen weitraumig gegliedertDie heute direkt oder indirekt uber andere Vororte nahtlos also im Verlauf der durchgangigen Bebauung ununterscheidbar mit Munchen verwachsenen aber eigenstandigen Vororte sind Pullach Grunwald Neubiberg Ottobrunn Riemerling zu Hohenbrunn gehorig Haar Unterfohring Karlsfeld Grafelfing Krailling Planegg Stockdorf zu Gauting gehorig und Neuried 30 mit einer gemeinsamen Bevolkerung von rund 160 000 Einwohnern und einer Gesamteinwohnerzahl mit Munchen zusammen von rund 1 65 Mio staatliche Statistik 31 bzw uber 1 7 Mio Einwohnern kommunale Statistik 32 Zum gesamten urbanen Gebiet Munchen 33 im engeren Sinne der Abstand der Bebauung der Vororte zu Munchen bzw zu anderen Vororten betragt dabei generell unter einem Kilometer gehoren heute uber 50 Stadte Gemeinden und Gemeindeteile mit noch einmal zusatzlich rund 400 000 Einwohnern Das ergibt eine Gesamteinwohnerzahl des ganzen urbanen Gebietes von Munchen von ungefahr 2 Millionen nur Hauptwohnsitze gerechnet mit einer in Deutschland uberdurchschnittlich hohen Besiedlungsdichte von 5 215 Einwohnern km 2019 33 Damit lebt heute nachdem die Stadt seit langem kaum mehr eigene Erweiterungsraume hat mehr als ein Viertel der Einwohner des engeren Ballungsraumes urbanes Gebiet ausserhalb der verwaltungsmassigen Stadtgrenze Die Orte des Umlandes sind trotz Betonung ihrer Eigenstandigkeit vielerorts verdeutlicht durch einen Grungurtel entsprechend der Tradition 34 meist deutlich nach Munchen mit seinen grossen zentralen und wichtigen gesellschaftlichen kulturellen und Infrastruktureinrichtungen ausgerichtet So befinden sich fur sie etwa auch die meisten grosseren Einkaufsmarkte sowie fur die zum Landkreis Munchen gehorenden Gemeinden das Arbeitsamt Kliniken das Amtsgericht und die fur sie zustandige Landkreisverwaltung heute tatsachlich wie ehedem teils zentral teils dezentral direkt im Stadtgebiet Munchens Selbst die stadtische Munchner U Bahn fahrt zum Vorort Garching die Strassenbahn zum Vorort Grunwald Dieses aber von der Munchner Stadtverwaltung unabhangige Umland hat sich dennoch dabei zum Beispiel mit seiner lebendigen Kulturszene und den eigens dafur eingerichteten oder neu gebauten Zentren wie in Puchheim Furstenfeldbruck Dachau Garching Ottobrunn nur in Teilen zu Schlafstadten entwickelt die sich meist sternformig entlang der wichtigen Verkehrsachsen Munchener S Bahnlinien bis Munchen aufgereiht haben 30 Umgekehrt sind in die naher gelegenen Vororte auch Gebaude von Einrichtungen und wichtigen Betrieben aus der Stadt Munchen aufgrund der hier traditionell beengten Verhaltnisse Munchen ist mit einer Flache von 311 km und einer Einwohnerdichte von 4 777 km 2019 die dichtest bebaute Grossstadt Deutschlands 35 ausgelagert oder gleich dort angesiedelt worden Zum Beispiel gibt es Standorte der TUM und der LMU in Garching und Martinsried oder den internationalen Medienpark und sogar das Heizkraftwerk Nord der Stadtwerke Munchen in Unterfohring alle im Landkreis Munchen Ebenso ignorierte lange auch der Bayerische Rundfunk die Stadtgrenze mit einem Studio in Munchen Freimann und einem weiteren nur zwei Kilometer Luftlinie entfernt in der Gemeinde Unterfohring Ahnlich die LMU mit ihrem Klinikum in Munchen Grosshadern und ihrem nur einen Kilometer weiter in der Gemeinde Planegg Martinsried gelegenen fur die Medizin einschlagigen Campus fur Life Sciences Diese Art der Suburbanisierung ist also in enger raumlicher und teilweise sachlicher Verflechtung mit der Kernstadt geschehen und hat so auch durch die an Grossprojekten wie den U Bahnbau beteiligte gemeinsame staatliche Regierung verzahnt zu einer faktischen nicht nur baulichen Erweiterung des stadtischen Gebietes der Kernstadt Munchen gefuhrt bei gleichzeitiger Wahrung der Eigenstandigkeit und eines eigenen Geprages der Vorstadtgemeinden Munchen und sein naheres Umland sind damit heute bis in die Bausubstanz sichtbar auf vielfaltige Weise charakteristisch verwachsen Dies tragt zur starkeren Einheitlichkeit des ansonsten vielgestaltigen Gesamtbildes des urbanen Munchner Raumes bei Das Bild des gesamten Aussengebietes ist dabei von einer einerseits dichten und das heisst verbreitet auch hoch gebauten andererseits vielerorts sehr kleinraumigen Besiedlung in einem teilweise immer noch erkennbar landwirtschaftlich ausgerichteten Gesamtraum gepragt 30 Daruber hinaus besteht zwar ein nicht zu ubersehender genereller Zentralismus der Stadt Munchen mit dem Rathaus Kreisverwaltungsreferat Gerichten Kulturzentrum am Gasteig und anderen Behorden gebundelt an zentralen Orten zumeist im Bereich der alten Konigsstadt siehe oben zumindest aber innerhalb des Mittleren Rings Trotzdem machen sich auch alte Traditionen eines eigenstandigen Lebens in den vielen im Stadtbild meist als Platze gestalteten Subzentren der ausseren Stadtviertel Munchens selbst bemerkbar Diese bestehen mit geschaftlicher arztlicher und gastronomischer Infrastruktur und den zugehorigen Gebauden teilweise seit langem an solchen pulsierenden Orten im taglichen Leben selbststandig fort wie dem Rotkreuzplatz in Neuhausen der Pasinger Innenstadt dem Orleansplatz in Haidhausen oder der Furstenrieder Strasse 36 im Bereich des Laimer Platzes und vielen anderen Teilweise wurde dem auch in neuerer Zeit von der Stadtspitze aus offiziell Rechnung getragen etwa mit baulicher Gestaltung von Platzen zum Beispiel Am Harras in Sendling Munchner Freiheit in Schwabing und der Einrichtung oder zumindest Unterstutzung von Stadtteilkulturhausern in den Stadtbezirken Besonders etabliert und renommiert ist hier zum Beispiel die Pasinger Fabrik mit umgestalteter Front architektonisch auffallig als einzeln stehendes Gebaude in den Raum platziert das Kulturzentrum Trudering 37 Die Tendenzen zur Vielgliedrigkeit im Stadtbild Munchens werden auch hier deutlich Regionale traditionelle Gestaltungsmerkmale BearbeitenEine gewisse Rolle spielt auch die anfangs vom bayerischen Herzog geforderte Bayerisches Reinheitsgebot starke Tradition der Braukunst in Munchen Die typischen in der Gegenwart noch vorhandenen Brauereigebaude mit ihren heute oft hinter grossen Glasfronten sichtbaren Sudkesseln Wurzepfannen pragen vielerorts das Stadtbild mit ihrer Urwuchsigkeit und Originalitat mit zum Beispiel Augustiner Brau am Anfang der Landsberger Strasse Munchen und Lowenbrau in der Sandstrasse wie auch die Bierkeller mit ihren charakteristischen meist biedermeierlichen Fassaden Hofbrauhaus am Platzl Hofbraukeller Lowenbraukeller u a nbsp Die Brauerei und Biergartentradition hat in Munchen teilweise bis ins Zentrum ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen im Bild der Hofbraukeller mit dem Eingang zum Biergarten Grosser Wald und Auenbesitz der Aristokraten und des Konigshauses 38 wie auch ausgedehnte Landereien der freien Bauern haben in Munchen eine Tradition von bestehen gelassenen Grunflachen und vor allem von Parks ermoglicht wenn nicht gleich die Forste als solche blieben Zu nennen sind etwa die Aubinger Lohe der Allacher Forst der Schlosspark Nymphenburg der Englische Garten die Maximiliansanlagen und viele mehr daruber hinaus vor allem im Nordwesten der Stadt auch Ackerflachen 39 sowie im unmittelbaren Umland der Forstenrieder Park und der Perlacher Forst Diese Voraussetzungen haben auch die Ansiedlung und den Erhalt von grossen Biergarten begunstigt Gutshof Menterschwaige Gaststatte Hirschau Hirschgarten usw von noch heute bestehenden traditionellen Wirtschaften Ratskeller Schellingsalon und viele andere und von Ausflugslokalen zum Beispiel Forsthaus Kasten Gasthof Hinterbruhl und Aumeister Dieser Tradition und dem seit langem bestehenden Bedurfnis bei der hohen Siedlungsdichte Munchens nicht alles zuzubetonieren 40 entspricht die Schaffung auch neuer Parks noch in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts und bis in die Gegenwart Olympiapark Westpark Ostpark Riemer Park Petuelpark geplanter Park in Freiham 41 die teilweise auch auf aufgelassenen Industrieflachen angelegt wurden Fur Kleingartenanlagen die die stadtische Bebauung zwar an vielen Stellen unterbrechen steht dagegen in Munchen mit nur 0 6 Kleingarten auf 100 Einwohner vergleichsweise wenig Platz zur Verfugung Insgesamt verleiht diese mehr auf den Naturraum bezogene Ausgestaltung Munchens Stadtbild den Anstrich einer nicht nur dicht versiegelten sondern zugleich sehr grunen auch geselligen Stadt Bewertung BearbeitenDie Entstehung des Munchner Stadtbildes kann durchaus ambivalent gesehen werden Neben einem stark von der Aristokratie spater dem Geldadel gepragten Munchen der Zentralstadt mit ihren Prachtbauten sowie den ehemals nicht zuletzt auch von der Nobilitat ins Leben gerufenen oder geforderten Vorstadten und Orten mit einer neben Grunderzeitvierteln ausgedehnten Villenbebauung Munchen leuchtete 42 steht ein nicht weniger stadtisches nicht agrarisches Bild das aber aus einer alten Tradition armerer Schichten herruhrt und sich seit langem in oft sehr schlichten und weniger ansehnlichen Bebauungen von einfachen Wohnquartieren niedergeschlagen hat Wobei sich das Bild im Einzelnen durchaus zugunsten einer Aufwertung verschieben kann z B Haidhausen ist heute langst kein Glasscherbenviertel 43 mehr Typische bauliche Denkmaler eines selbstbewussten Burgertums der Handwerker Kaufleute usw stehen damit gewissermassen in Munchen weniger als etwa in den speziell auf dem Burgertum aufbauenden fruheren freien Reichsstadten und heutigen Stadtstaaten im Vordergrund wenn sie nicht wie seit der Grunderzeit haufig sich mit den aristokratischen decken Daruber hinaus gibt es in Munchen in die Bausubstanz hineingestreut vielerorts noch landliche Anklange eines durch grossen Landbesitz spater dann Landverkauf finanzkraftigen teilweise bis in die Gegenwart sich durchaus selbstbewusst zeigenden freien Bauerntums 44 die anderswo eine weniger merkliche Rolle im Stadtbild spielen und die den Eindruck echter typischer Urbanitat in Munchen schwachen konnen Millionendorf 45 Ausserdem wird auch die Inhomogenitat bei der Entstehung des Stadtbildes beklagt und ein Sammelsurium der Stile eine kunterbunte Mischung einzeln fur sich stehender Siedlungen unterschiedlichen Charakters in Munchen bemangelt 46 Das subjektiv heute erlebbare Stadtbild Munchens mit seiner in Teilen prachtvollen mondanen vielerorts ins eher Idyllisch Landliche manchmal ins Chaotische neigenden Grundcharakteristik mit hektischem Leben an einzelnen zentralen Orten und gewisser Verschlafenheit in Bereichen der Peripherie bis hin zum Bestehenlassen landwirtschaftlicher Flachen in Aussenbereichen trotz knapp bemessenem Raum polarisiert die Ansichten und fuhrt ausser dass man dieser stadtebaulichen Pragung vorwirft fur ein Lindern der Wohnungsnot ungeeignet zu sein zu gluhendem Verehrertum genauso wie zu vehementer Ablehnung 47 Der Forderung nach noch grosserer baulicher Verdichtung in Munchen damit so mehr Urbanitat im Stadtbild entsteht wird dabei meist entschieden entgegengetreten 47 Siehe auch BearbeitenListe der Stadtteile Munchens Sehenswurdigkeiten in Munchen Liste der Baudenkmaler in Munchen Geschichte MunchensLiteratur BearbeitenAlexander Fthenakis Hrsg 50 60 70 Architektur aus drei Jahrzehnten im Munchner Stadtbild Dolling und Galitz Verlag Munchen 2017 ISBN 978 3 86218 098 1 Hans Rudolf Meier Annaherungen an das Stadtbild In Das Auge der Architektur Hg A Beyer J Grave M Burioni Munchen 2011 ISBN 978 3 7705 5081 4 S 93 ff Volker Duvigneau Munchner Stadtbilderbuch Koehler und Amelang Verlagsgesellschaft Munchen 1994 ISBN 978 3 7338 0182 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Architecture of Munich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alle Stadtteile im Uberblick muenchen de Munchner Stadtteile muenchen travel Munchen Stadtteile Suddeutsche ZeitungEinzelnachweise Bearbeiten Hans Rudolf Meier Annaherungen an das Stadtbild In Das Auge der Architektur Hg A Beyer J Grave M Burioni Munchen 2011 S 93 ff Stadtbild Merkmale Wikipedia Abgerufen 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Wetter und Web Informationen Abgerufen am 10 Juli 2023 Referat fur Bildung und Sport Munchen 28 Januar 2009 abgerufen am 10 Juli 2023 deutsch Telekom Center Munchen In Munchen Wiki 27 April 2014 abgerufen am 10 Juli 2023 deutsch Laim 21 Juli 2010 abgerufen am 10 Juli 2023 Der Wandel in Laim 30 September 2019 abgerufen am 10 Juli 2023 Galeria Munchen Wiki Abgerufen am 10 Juli 2023 Mietwohnung staatlich und landkreisgeforderte Website des Landratsamtes Munchen landkreis muenchen de Abgerufen am 4 April 2019 50 Jahre Planie Puchheim Ein Stuck Heimat Suddeutsche Zeitung sz de 7 Oktober 2016 Abgerufen am 4 April 2019 Hochhaussiedlung in Haar Ein Viertel zwei Wahrnehmungen Suddeutsche Zeitung sz de 27 April 2015 Abgerufen am 4 April 2019 Lexikon der Geographie Stadtlandschaft Spektrum de Abgerufen am 4 April 2019 a b c siehe Google Maps Munchen Ansicht Einstellung Satellit google de Abgerufen am 4 April 2019 oder einschlagige Munchner Stadtplane Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Bayerisches Landesamt fur Statistik GENESIS Online Datenbank bayern de Abgerufen am 4 April 2019 Bevolkerung Daten zur Demographie muenchen de Das offizielle Stadtportal Abgerufen am 4 April 2019 a b MUNCHEN Deutschland Urbanes Gebiet citypopulation de abgerufen am 4 April 2019 Zum Beispiel tragt der Landkreis Munchen den Hinweis darauf in seinem traditionellen Wappen denn die Munchner Stadtfarben Schwarz und Gold schliesslich stehen fur die enge Verflechtung des Landkreises mit dem Oberzentrum unserer Region https www landkreis muenchen de landkreis wappen Landkreis Munchen Webseite Abgerufen 31 1 2021 Deutschland Bundeslander und grossere Stadte citypopulation de Abgerufen am 4 April 2019 Laimer Geschafte Munchen Wiki Laim Abgerufen am 10 August 2020 Kulturzentrum Trudering Webseite des Kulturzentrums Abgerufen am 8 August 2020 Bayerische Staatsforsten Webseite der Staatsforsten Abgerufen am 5 August 2020 Landwirtschaft im Munchner Grungurtel muenchen de Das offizielle Stadtportal 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