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Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde Deitingen im Kanton Solothurn in der Schweiz Zur gleichnamigen Wustung bei Neudenau in Baden Wurttemberg in Deutschland siehe Deitingen Wustung Deitingen im lokalen Dialekt Deitige ist eine politische Gemeinde im Bezirk Wasseramt des Kantons Solothurn in der Schweiz DeitingenWappen von DeitingenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Solothurn Solothurn SO Bezirk WasseramtwBFS Nr 2516i1f3f4Postleitzahl 4543Koordinaten 614014 229450 47 215834 7 623624 430 Koordinaten 47 12 57 N 7 37 25 O CH1903 614014 229450Hohe 430 m u M Hohenbereich 419 471 m u M 1 Flache 7 60 km 2 Einwohner 2323 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 306 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 13 3 31 Dezember 2022 4 Website www deitingen chDeitingen von einem Ballon aus aufgenommen Deitingen von einem Ballon aus aufgenommenLage der GemeindeKarte von Deitingenww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Geschichte 4 Politik 4 1 Gemeinderat 4 2 Wappen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Sport 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Luftbild 1970 Deitingen liegt auf 430 m u M 6 km ostlich des Kantonshauptortes Solothurn Luftlinie Das Dorf erstreckt sich beidseits der Osch auf der Schotterebene der Emme sudlich der Aare im Solothurner Mittelland Die Flache des 7 6 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der grundwasserreichen Schotterebene im Wasseramt Das Gebiet ist nur wenig reliefiert Es liegt am untersten Streckenabschnitt der Osch reicht im Norden teilweise bis an die Aare und im Westen bis an die Autobahn A1 Nach Osten erstreckt sich der Gemeindeboden auf das Plateau des ausgedehnten Deitinger Waldes in dem mit 468 m u M die hochste Erhebung von Deitingen erreicht wird Von der Gemeindeflache entfielen 1997 22 auf Siedlungen 23 auf Wald und Geholze 54 auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 war unproduktives Land Zu Deitingen gehoren die Weiler Schachen 424 m u M am Russbach einem Seitenkanal der Osch und Wilihof 427 m u M in der Ebene sudlich der Aare Nachbargemeinden von Deitingen sind Subingen Derendingen Luterbach Riedholz und Flumenthal im Kanton Solothurn sowie Wangen an der Aare und Wangenried im Kanton Bern Bevolkerung BearbeitenMit 2323 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 gehort Deitingen zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Solothurn Von den Bewohnern sind 94 1 deutschsprachig 1 2 sprechen Serbokroatisch und 1 1 Italienisch Stand 2000 Die Bevolkerungszahl von Deitingen belief sich 1850 auf 551 Einwohner 1900 auf 832 Einwohner Im Verlauf des 20 Jahrhunderts wurde eine kontinuierliche Bevolkerungszunahme verzeichnet Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte 1244 unter dem Namen Teytingen Spater erschienen die Bezeichnungen Theitingen 1246 Tetingen 1248 Thetingen 1252 und Teitingin 1257 Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen Teito zuruck und bedeutet mit der Endung ingen so viel wie bei den Leuten des Teito Seit dem 13 Jahrhundert sind die Herren von Deitingen nachgewiesen welche nacheinander Ministerialen der Grafen von Frohburg der Herzoge von Zahringen und der Grafen von Kyburg waren Das Geschlecht erlosch 1435 5 6 Im Jahr 1428 gelangte der eine Teil der Herrschaft Deitingen an Solothurn das von nun an die niedere Gerichtsbarkeit ausubte und einen Landvogt einsetzte Nachdem auch der zweite Teil 1520 an Solothurn ging gehorte Deitingen fortan zur Vogtei Kriegstetten Erst 1665 erlangte Solothurn auch die hohe Gerichtsbarkeit uber das Dorf Nach dem Zusammenbruch des Ancien Regime 1798 gehorte Deitingen wahrend der Helvetik zum Distrikt Biberist und ab 1803 zum Bezirk Kriegstetten der 1988 offiziell in Bezirk Wasseramt umbenannt wurde Durch zwei Grossbrande 1720 und 1869 wurden zahlreiche Hauser in Mitleidenschaft gezogen Nur wenig spater fasste die Industrie Fuss im Dorf mit der Grundung ersten Portlandzementfabrik der Schweiz im Jahr 1871 Mit der Eroffnung der Autobahn A1 wurde 1968 auch die Raststatte Deitingen in Betrieb genommen Charakteristisch sind die vom Ingenieur Heinz Isler entworfenen Betonschalendacher Silberkugel auf dem Rastplatz Deitingen Sud die 1999 zum Kulturgut erklart und damit vor dem Abriss bewahrt wurden Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Ausfuhrende Behorde ist der Gemeinderat der aus sieben Mitgliedern besteht und vom Volk im Proporzwahlverfahren gewahlt wird Die Amtsdauer betragt vier Jahre Die sieben amtierenden Gemeinderate Amtsperiode 2021 bis 2025 sind Eberhard Bruno CVP Gemeindeprasident Benedikt Meier FDP Vize Gemeindeprasident Jan Binzegger FDP Jurg Scharli CVP Walter Siegenthaler CVP Franziska Sterchi CVP Michael Tufer SVP Wappen Bearbeiten Blasonierung Geteilt von Weiss mit zwei abgewendeten schwarzen Pferdekopfen und von Schwarz mit weisser diagonal gestellter quadratischer Egge Spitze nach oben Die Pferdekopfe gehen auf das Wappen der Herren von Deitingen zuruck Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Deitingen nbsp Isler Schale an der A1Die alte katholische Pfarrkirche Sankt Marien wurde 1476 geweiht Aus dieser Zeit stammt der Glockenturm der 1707 eine Zwiebelhaube bekam 7 Das Kirchenschiff im Stil des Klassizismus wurde von 1816 bis 1819 neu erbaut und enthalt eine Innenausstattung aus dem 19 Jahrhundert darunter ein Altarbild der Himmelfahrt Christi Neben der Kirche steht die Antoniuskapelle das ehemalige Beinhaus 1974 restauriert Etwas ausserhalb des Dorfes befindet sich das ehemalige Wasserschlosschen Wylihof das 1575 errichtet und 1680 zum sogenannten Turmlihaus erweitert wurde Als Monument der modernen Ingenieurbaukunst ist die Autobahnraststatte Deitingen Sud an der Autobahn A1 zwischen Bern und Zurich bekannt Die 1968 von Ingenieur Heinz Isler errichtete BP Tankstelle ist eine der ersten grossdimensionierten Betonschalenkonstruktionen 8 Sport Bearbeiten Der TSV Unihockey Deitingen veranstaltet alljahrlich in Deitingen ein Indoor Unihockeyturnier fur Plauschmannschaften den Christmas Cup Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDeitingen war bis in die erste Halfte des 20 Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft gepragtes Dorf Die Wasserkraft der Osch wurde fruher fur den Betrieb einer Sagerei und einer Muhle genutzt Die Industrialisierung hielt im Dorf im Jahr 1871 Einzug als die Portlandzementfabrik bei Wilihof gegrundet wurde die ihre Produktion 1890 grosstenteils nach La Reuchenette bei Pery verlegte Ab dieser Zeit entwickelte sich in Deitingen die Zulieferindustrie fur die Uhrenfabriken am Sudfuss des Jura Zu diesen Betrieben gesellten sich weitere wichtige Unternehmen so die Arthur Flury AG 1919 und Firmen des Traktoren und Melkmaschinenbaus nbsp Die Aare bei der Autobahnraststatte Deitingen Nord nbsp Deitingen von der Raststatte Deitingen Nord aus gesehenNoch heute haben der Ackerbau und der Obstbau sowie die Viehzucht und die Forstwirtschaft einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevolkerung Zahlreiche weitere Arbeitsplatze sind in der Industrie im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden Wichtigster Arbeitgeber ist die Vigier Gruppe die aus der ehemaligen Portlandzementfabrik hervorging Daneben sind Unternehmen des Maschinenbaus der Elektrotechnik des Fahrleitungsbaus der Informationstechnologie der Fein und Prazisionsmechanik des Baugewerbes des Gartenbaus und des Holzbaus ansassig Im Deitinger Wald ostlich des Dorfes werden Kiesgruben ausgebeutet Beim Wilihof wurde ein Golfplatz angelegt Die Arbeitsanstalt Schachen 1886 gegrundet nordlich der Autobahn liegt bereits auf dem Gebiet von Flumenthal Sie wurde 2012 2014 mit einem Neubau zur Justizvollzugsanstalt Solothurn ausgebaut mit 96 Platzen fur den geschlossenen Massnahmen und Strafvollzug 9 In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt Viele Erwerbstatige sind Wegpendler die hauptsachlich in der Region Solothurn arbeiten Verkehr Bearbeiten Die Gemeinde liegt zwar abseits der grosseren Durchgangsstrassen an einer Verbindungsstrasse von Derendingen nach Wangen an der Aare ist aber trotzdem verkehrsmassig gut erschlossen Die nachsten Anschlusse an die Autobahn A1 Bern Zurich die das Gemeindegebiet durchquert und in diesem Abschnitt 1968 eroffnet wurde befinden sich jeweils rund 5 km vom Ortskern entfernt bei Wangen an der Aare und Zuchwil Am 4 Dezember 1876 wurde die Bahnstrecke Olten Solothurn mit einem Bahnhof in Deitingen in Betrieb genommen Im 1946 wurde das Projekt einer Bahnunterfuhrung ostlich des Bahnhofs aufgelegt Bis 1998 waren alle Weichen des Bahnhofs sowie das ostliche und das westliche Abstellgeleise abgebaut worden und der Bahnhof somit zu eine Haltestelle ohne weitere Betriebsablaufe reduziert worden Personlichkeiten BearbeitenUrs Eggenschwyler 1849 1923 Bildhauer Dani Fohrler 1967 Moderator beim Schweizer Fernsehen und Radio SRF 1 Mitbegrunder des solothurnischen Regionalsenders Radio 32 Willi Ritschard 1918 1983 Politiker und BundesratLiteratur BearbeitenPeter Kaiser Hrsg Uber Geschichte und Landschaft der Gemeinde Deitingen im solothurnischen Wasseramt Einwohnergemeinde Deitingen Deitingen 1994 ISBN 3 9520505 0 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deitingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Deitingen Peter Kaiser Deitingen In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Hellmut Gutzwiller Deitingen von In Historisches Lexikon der Schweiz Hans Sigrist Die Herren von Deitingen In Jahrbuch fur solothurnische Geschichte Band 33 1960 S 133 163 doi 10 5169 seals 324175 P Kaiser et al Uber Geschichte und Landschaft der Gemeinde Deitingen im solothurnischen Wasseramt 1994 Beitrag von C Zumsteg zur Kirche Autobahntankstelle Deitingen Sud Memento vom 4 Oktober 2010 im Internet Archive JVA Solothurn auf der Website des Kt Solothurn Zugriff 17 September 2016Politische Gemeinden im Bezirk Wasseramt Aeschi Biberist Bolken Deitingen Derendingen Drei Hofe Etziken Gerlafingen Halten Horriwil Huniken Kriegstetten Lohn Ammannsegg Luterbach Obergerlafingen Oekingen Recherswil Subingen ZuchwilEhemalige Gemeinden Ammannsegg Burgaschi Heinrichswil Heinrichswil Winistorf Hersiwil Lohn Steinhof WinistorfKanton Solothurn Bezirke des Kantons Solothurn Gemeinden des Kantons Solothurn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deitingen amp oldid 238066429