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Die Stiftskirche St Pierre ist eine mittelalterliche Kirche inmitten der franzosischen Stadt Le Dorat im Departement Haute Vienne in der Region Nouvelle Aquitaine 12 km nordlich von Bellac 48 km nordwestlich von Limoges und 76 km sudostlich von Poitiers Panorama von NODie Stiftskirche wird in Kunst Reisefuhrern zu den schonsten romanischen Kirchen im Limousin gerechnet Sie wurde im Wesentlichen im Laufe des 12 Jahrhunderts aus grauem Granit erbaut Ihr Grundriss steht auf einem lateinischen Kreuz Sie ist ein geraumiges aber im Innern besonders dunkles Bauwerk vor allem sein Mittelschiff ohne Obergadendurchfensterung Bei der ausseren Erscheinung fallen die im 15 Jahrhundert errichteten uberwiegend noch intakten wehrtechnischen Befestigungseinrichtungen auf wie etwa der Wehrturm uber der ostlichen Scheitelkapelle und die Wehrattiken uber den Dachtraufen und auf den Seiten des westlichen Uhrenturms Durch sie erhielt das Bauwerk seinen ungewohnlich massiv wirkenden Charakter Es wurde im Jahr 1846 unter Denkmalschutz gestellt Auf einem in der Kirche ausgehangten alteren Informationsblatt wird die Kirche Collegiale St Pierre aux Liens genannt Das bedeutet so viel wie Stiftskirche Sankt Peter in Ketten und soll auf die Inhaftierung der Apostel Petrus und Paulus vor ihrer Hinrichtung hinweisen Uhrenturm Langhaus und Glockenturm von NWInhaltsverzeichnis 1 Historisches 2 Bauwerk 2 1 Aussere Erscheinung 2 1 1 Langhaus mit Uhrenturm 2 1 2 Querhaus mit Vierungsglockenturm 2 1 3 Chorhaupt 2 2 Inneres 2 2 1 Langhaus 2 2 2 Querhaus mit Vierung 2 2 3 Chorhaupt 2 3 Krypta 3 Ausstattung 3 1 Taufbecken 3 2 Orgel 3 3 Reliquienschreine 3 4 Skulptur des heiligen Petrus 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHistorisches BearbeitenIm Jahr 866 wurden Kirche und Klostergebaude des ehemaligen Scotorum von den Normannen geplundert und niedergebrannt Ihren Namen erhielt die Siedlung von den schottischen Missionaren die als ihre Grunder gelten Aus dieser oder einer der anderen Vorgangerbauten der heutigen Stiftskirche stammt wohl das grosse karolingische Taufbecken im zweiten Mittelschiffjoch in dem wahrscheinlich noch die Erwachsenentaufe praktiziert wurde 950 errichteten oder rekonstruierten sie dort wieder eine Kirche die sie Saint Michel Erzengel Michael widmeten Um 980 richtete Boson I le Vieux der Alte 958 988 der erste Earl Graf der Marche und Graf vom Perigord in der Nahe von St Michel ein Kollegiatstift von Le Dorat mit 20 Kanonikern ein und baute ihnen eine Kapelle die dem Hl Petrus geweiht war Unter ihren Nachfolgern waren die Monche Israel 950 1014 aus einer adeligen Familie von Le Dorat und sein Schuler Theobald 990 1070 aus einer angesehenen Familie eines Landwirts in Nahe der Stadt die beide wegen ihrer Zuwendungen zu Bedurftigen und den Heilungen und Wundern an ihrer Grabstelle spater zu den Schutzheiligen von Le Dorat ernannt wurden 1013 wurde von den Einwohnern von Magnac Laval 6 km westlich von Le Dorat an der Stiftskirche ein neuer Brand gelegt befehligt von Stephan de Muret Baron de Magnac wahrend eines Krieges zwischen Comte Bernard Graf de la Marche 1010 1041 und Hughues V Hugo de Lusignan 1060 1063 wurde die daraufhin neu errichtete Stiftskirche eingeweiht die bereits 17 Jahre spater im Jahr 1080 wieder eingeaschert wurde Gegen Ende des 11 Jahrhunderts setzten die Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela in Nordspanien ein Ihre grosse Blutezeit fand in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts statt in der die Pilger jahrlich zu Hunderttausenden nach Suden zogen So formierte sich der Jakobsweg in Frankreich aus vier Hauptrouten begleitet von einem Netz zahlreicher Nebenrouten An diesen Wegen entstanden zahlreiche neue Kirchen Kloster Hospize Herbergen und Friedhofe und vorhandene Einrichtungen wurden den neuen Anforderungen entsprechend erweitert Man brauchte fur eine Pilgerkirche vor allem grosse Bewegungsflachen fur die zahlreichen Pilger wie Chorumgange und Seitenschiffe sowie moglichst viele Kapellen zur Prasentation von Reliquien und deren Verehrung nbsp Jakobspilger Holzschnitt von 1568 nbsp Jakobsgrab Santiago de CompostelaLe Dorat befand sich in der Nahe eines der Nebenwege zwischen den beiden Hauptrouten Via Touronensis und Via Lemovicensis etwa zwischen Poitiers und Limoges und sein Stift wollte naturlich auch an den Spenden der Jakobspilger teilhaben Dazu war allerdings der Neubau einer grossen Pilgerkirche erforderlich Im Jahr 1107 folgte noch ein heftiger Konflikt zwischen dem Kapitel von Le Dorat und der Comtesse Almodis de la Marche 1079 1132 bezeugt Im Jahr 1112 begannen die Kanoniker des Stifts mit der Errichtung der heute bekannten Stiftskirche St Pierre Die erste Ausfuhrungskampagne umfasste das gesamte Chorhaupt mit drei Radialkapellen und den beiden Querhauskapellen Vermutlich gehorte dazu auch die vorherige Erbauung der grossen Krypta unter dem Chorhaupt die der St Anne geweiht war In den franzosischen Quellen findet sich ein Hinweis dass mit dem Bau der Krypta bereits im spaten 11 Jahrhundert begonnen worden sein soll Am 27 Januar 1130 etwa mit Fertigstellung dieses ersten Abschnitts hat man die Gebeine des Hl Israel und des Hl Theobald aus ihren Grabstatten erhoben und mit einer Prozession in den neuen Chor der kunftigen Stiftskirche uberfuhrt Ihre Reliquien wurden zur Verehrung durch die Glaubigen auf dem Altar ausgestellt Schliesslich brachte man sie in die Krypta wo sie in zwei Grabmale aus Granit gelegt wurden die von einem Steinmetz namens Legros geschaffen worden sind Der Chor und die Krypta wurden ihnen als Schutzpatrone von Le Dorat gewidmet Jeweils mit Fertigstellung eines der vier Ausfuhrungsabschnitte hat man diesen auf seiner Westseite provisorisch verschlossen um ihn der stetig anwachsenden Pilgerschar zu Gottesdiensten und zur Verehrung von Reliquien zuganglich zu machen und ihn abschnittsweise nach Westen zu erweitern Gegen 1130 begann die zweite Ausfuhrungskampagne die das Querhaus mit der Vierung und den beiden Querhausarmen und das funfte Joch des Langhauses umfasste Der Vierungsglockenturm konnte erst zu Beginn des 13 Jahrhunderts fertiggestellt werden moglicherweise schon mit dem spitzen gotischen Helm Gegen 1145 begann man mit der dritten Ausfuhrungskampagne und zwar mit Teilen des ersten Jochs und den Jochen zwei und drei des Langhauses die um 1160 in die vierte Ausfuhrungskampagne uberging in der das erste Joch des Langhauses fertiggestellt der Turm des Westwerks und die Fassade erbaut wurden Im Jahr 1170 erfolgte nach einer Bauzeit von knapp sechzig Jahren die Einweihung der neuen Stiftskirche St Pierre du Dorat Es ist davon auszugehen dass die ursprunglich kleineren Konventsgebaude der Vorgangerkirchen im Zuge des Neubaus der Stiftkirche auf deren Sudseite deutlich erweitert oder gar ganzlich neu und umfangreicher erbaut worden sind Das gilt auch fur Raumlichkeiten zur Betreuung der Jakobspilger nbsp Hundertjahriger Krieg Zeitgenossische Miniatur der Schlacht von Auray 1364 Als nach Mitte des 12 Jahrhunderts die Streitereien zwischen Frankreich und England um Aquitanien begannen gingen die Pilgerbewegungen zuruck Die spateren Kriege des 13 15 Jahrhunderts wie etwa der Hundertjahrige Krieg 1339 1453 brachten einen dramatischen Einbruch und fuhrte zu nahezu volligen Erliegen der Pilgerstrome nach Spanien Dementsprechend konnte das Kapitel von St Pierre nach Fertigstellung seiner grossen Pilgerkirche nicht mehr lange an den Spendeneinnahmen von Jakobspilgern teilhaben In den folgenden Jahren wurde Le Dorat immer wieder von kriegerischen Uberfallen heimgesucht und wechselte oftmals die Fronten der streitenden Parteien mal in Hand der Franzosen mal in der der Englander nbsp Philippe IV le BelIn diesen Zeiten besass Le Dorat lediglich holzernen Festungseinrichtungen aus Palisaden und Schranken die im Laufe der Jahre verschiedene Anderungen erfuhren So wurden sie im Jahr 1298 von Hugo de Lusignan 1270 1303 Graf der Marche zerstort und kurz danach auf Veranlassung von Philippe IV le Bel der Schone 1268 1314 ein Konig von Frankreich wieder errichtet nbsp Ansicht von O Grafik 19 Jh Im Jahr 1424 verpflichtete sich der Abt William de Dorat der Einsiedler in der Stadt massive steinerne Befestigungsanlagen zu errichten um Abtei und Stadt vor neuen Invasionen zu schutzen Die Kirchen St Michael und St Peter wurden in das Festungssystem einbezogen Die Arbeiten an den Verteidigungseinrichtungen dauerten von etwa 1420 bis 1431 Davon zeugen heute noch etliche wehrtechnische Um und Aufbauten an der Stiftskirche nbsp Le Dorat StadttorZuerst fallt der auf der ostlichen axialen Scheitelkapelle errichtete Wehrturm auf der den Umriss der Kapelle ubernimmt und diese fast um die gleiche Hohe uberragt Seine fast ganzlichen Geschlossenheit wenige Schiessscharten und drei Wehrerker mit Zwillings Maschikulis verraten seine ehemalige militarische Bedeutung Er wird auch Tour Notre Dame genannt nbsp Wehrattika Umrustung einer Traufe HandskizzeWeitere Einrichtungen zur Verteidigung des Gebaudes sind die Umbauten der ehemaligen romanischen Dachtraufen in Wehrattiken aus Brustungsmauern und dahinter mit breiten begehbaren Dachrinnen die uber steinerne Wasserspeier nach aussen entwassert werden Hinter diesen konnten die Verteidiger Deckung finden Damit wurden die Traufen des Langhauses sowohl des Mittelschiffs wie auch der Seitenschiffe ausgerustet wie auch die des Querhauses und des Chorhauptes Der Chorumgang und die Kapellen wurden ausgespart und haben noch ihre ursprungliche Form Eine andere Wehreinrichtung befindet sich uber dem nordlichen Seitenschiff neben dem Turm im ersten Langhausjoch die ebenfalls im 15 Jahrhundert nachtraglich errichtet worden ist Dort gibt es offensichtlich ein zweites Geschoss das sich hinter Wehrmauern verbirgt die oberseitig als Wehrattika uber das Geschoss hinausragen Darin war vermutlich ein zusatzlicher Raum untergebracht der den Verteidigern zur Aufbewahrung ihres Waffen und Geschossarsenals gedient hat Im heutigen Garten auf der Sudseite der Kirche hat sich noch der runde Stumpf des St Antoine Turms erhalten der einmal Bestandteil der stadtischen Wehrmauer war Die massiven Stadtmauern erstreckten sich uber eine Gesamtlange von etwa sechshundert Metern die von zwanzig grossen Wachturmen vier Stadttoren und sechs weiteren Turmen bestuckt waren Die Religionskriege von 1562 bis 1598 zwischen der katholischen Liga und den Hugenotten verschonten trotz ihrer wehrhaften Befestigungen die Stadt und ihre Kirchen nicht Am 2 November 1567 wurde die Stadt nach dreitagiger Belagerung von einer Truppe aus 15 000 Hugenotten unter dem Kommando des 83 jahrigen Seigneur de Saint Cyr eingenommen Dabei wurden 400 Menschen getotet und 3 600 Pfund Losegeld mussten bezahlt werden Die Verwustungen dauerten vier Tage bei denen geplundert und zahlreiche Reliquien Ornamente Statuen die Orgel und andere Kostbarkeiten meist durch Verbrennen zerstort wurden Bis gegen Ende des 16 Jahrhunderts wurden die Einwohner Opfer von Erpressungen und Ausschreitungen aller Art durch die durchziehenden Truppen Im Jahr 1572 wurde in der damals noch erhaltenen Kapelle St Michel der Gerichtssaal des Seneschall von Le Dorat eingerichtet Diese Kapelle befand sich auf dem heutigen Standort des Besucherzimmers des Carmel nbsp Das Edikt von NantesMit dem Edikt von Nantes vom 13 April 1598 endeten die Religionskriege Auch in Le Dorat inzwischen zur Hauptstadt der Basse Marche ernannt kehrte wieder Ruhe ein Im Jahr 1624 kamen drei Benediktinerinnen der Abtei La Trinite de Poitiers und fanden eine neue Heimat im Konvent von Le Dorat Unter ihnen war Catherine Pidoux die dafur sorgte dass hier im Jahr 1656 eine Madchenschule gegrundet und betrieben wurde deren Besuch kostenlos war Sie starb im gleichen Jahr im Alter von 66 Jahren An der Schule arbeiteten dann 22 Nonnen des Klosters sie hatte Bestand bis zur Inhaftierung der Nonnen im Jahr 1792 drei Jahre nach Ausbruch der Franzosischen Revolution Seit Beginn des 18 Jahrhunderts verfiel die Stadtbefestigung da Le Dorat an militarischer Bedeutung verlor Im Jahr der Revolution 1789 und in den folgenden Jahren ist wahrscheinlich ein grosser Teil der ehemaligen Konventsgebaude oder das was von ihnen aus den Wirren der Religionskriege ubrig geblieben ist als Allgemeingut zum Abbruch verkauft worden Uber das Verschwinden dieser Gebaude und das der Kirche St Michel sind in den Quellen keine Auskunfte zu finden Bald gab es dann wieder ein kleines von ehemaligen Nonnen betriebenes Seminar das als Schule sehr begehrt war Es unterlag allerdings der gesetzlich eingefuhrten Trennung von Staat und Kirche Im Jahr 1848 wurde die Stiftskirche St Pierre du Dorat unter Denkmalschutz gestellt Am 10 Juli 1856 wurde das Carmel von Le Dorat gegrundet ein kleines Karmeliterkloster Es wurde an der Stelle der altesten Vorgangerkirchen des Stiftes namlich St Michel im Suden von St Pierre und in Nachbarschaft der Uberreste der alten Stadtmauern errichtet Die Kapelle des Carmels wurde am 4 Oktober 1882 eingeweiht Im Jahr 1910 wurde das Seminar um ein Madchen Lyzeum erweitert das heute noch existiert und auf die Grundung von Schwester Katherine Pidoux im Jahr 1656 zuruckreicht nbsp Grundriss HandskizzeBauwerk BearbeitenAbmessungen ungefahre Masse aus Grundriss abgegriffen und hochgerechnet Gesamtlange aussen ohne Pfeilervorsprunge 74 70 m Langhauslange ohne Pfeilervorlagen 44 00 m Langhausbreite ohne Pfeilervorsprunge 20 00 m Langhausbreite innen 15 90 m Mittelschiffbreite innen zwischen den Scheidewanden 7 90 m Querhauslange aussen ohne Pfeilervorsprunge 38 80 m Querhausbreite innen 7 40 m Qerhausvorsprunge gegenuber Langhaus ohne Pfeilervorlagen 10 00 m Chorlange innen ohne Umgang 9 40 m Turmkreuzhohe uber Grund um 60 00 m nbsp Nordseite mit Wehrattika von NOAussere Erscheinung Bearbeiten Das ganze Kirchengebaude ist aus grossformatigen Werksteinen aus hartem grauem Granit errichtet die ihm einen massiven Charakter verleihen Die flach geneigten Dachflachen des Lang und Querhauses und die des Chors mit seinem Umgang sind mit roten Hohlziegeln in romischem Format auch Monch Nonnen Ziegel genannt eingedeckt die Dachflachen der steil geneigten holzernen Turmhelme mit kleinformatigen grauen Schieferplatten Die steil geneigten Kegeldacher uber den Kapellen und die Pyramiden der kleinen Treppenturmchen sind mit flachen Granitplatten ohne Uberdeckung eingedeckt Langhaus mit Uhrenturm Bearbeiten Das Langhaus steht auf einem lang gestreckten rechteckigen dreischiffigen Grundriss der in funf etwa gleich breite Joche unterteilt ist Sein Aufriss Querschnitt ist der einer Pseudobasilika ohne Durchfensterung der Obergaden Beides erkennt man deutlich schon von aussen Die Jochunterteilung ubernehmen kraftige rechteckige Strebepfeiler auf den Seitenschiffwanden deren Tiefe beidseitig des ersten Jochs doppelt so gross ist wie bei den ubrigen Der Obergadenversprung ist so gering dass man aussen keine Strebepfeiler erkennen kann Die Strebepfeiler der Seitenschiffwande sind oberseitig steil abgeschragt mit flachen Platten abgedeckt und enden knapp unter den Gesimsen auf Kragkonsolen der ursprunglichen Traufausbildungen Die Strebepfeiler beidseitig des ersten Jochs reichen wegen ihrer grosseren Tiefe deutlich hoher hinauf nbsp Nordl Querhausarm Langhaus und Vierungsturm von NWMittig zwischen den Strebepfeilern ist jeweils ein mittelgrosses rundbogiges Fenster ausgespart dessen Bogenscheitel ein kurzes Stuck unter den Traufgesimsen liegt Die Gewande sind rundum nach aussen aufgeweitet deren Kanten in Wandruckversatze aufgelost sind in die Dreiviertel Rundstabe eingefugt sind Ihre Bogenansatze sind von schlicht skulptierten Kapitellen markiert Im dritten Joch auf der Nordseite ist eine rundbogige Blendarkade eingelassen in der eine rechteckige Portaloffnung fur eine einflugelige Tur ausgespart ist die von einem dachartig zu den Seiten abgeschragten monolithischen Sturzbalken uberdeckt ist Das Portal wird mit etwas Abstand von rechteckigen Pfeilervorlagen mit oberseitiger Abschragung flankiert die nicht ganz bis in die Scheitelhohe der Blendarkade hinaufreichen Auf den Vorlagen ist jeweils mittig ein halbrunder Pilaster vorgeblendet Dieser wird gemeinsam mit der Vorlage von einem Kampferprofil umschlossen Die Brustung des Fensters daruber liegt etwas hoher als die ubrigen In ihrer Hohe verlauft ein profiliertes Kraggesims uber die ganze Jochbreite und die Seiten des begrenzenden Pfeiler hinweg und schwenkt auf der Brustung dachartig aufwarts nbsp Ehem Traufgesims auf KragsteinenDas Mittelschiff wird von einem flach geneigten Satteldach uberdeckt die beiden Seitenschiffe von ebenso flach geneigten Pultdachern Alle ihre Traufen wiesen ursprunglich die klassische Form der Traufen in der romanischen Architektur auf bei denen das Regenwasser uber ausladende Dacheindeckungen und uber Traufgesimsen mit Kragkonsolen frei abtropfen kann Damals lagen die Dachflachen etwas tiefer als heute oder waren steiler geneigt Diese altere Konstruktion findet man hier noch an den Traufen des Chorumgangs und der ostlichen Kapellen Im Zuge der wehrtechnischen Umrustungen der ubrigen Traufen im 15 Jahrhundert siehe Abschnitt Historisches sind die heute noch ganzlich erhaltenen Wehrattiken mit dahinter liegenden begehbaren Dachrinnen entstanden hinter denen die Verteidiger des Bauwerks in Deckung gehen konnten Bei dieser haufig vorkommenden Anderung der Traufausbildung wird das Regenwasser uber zahlreiche steinerne Wasserspeier nach aussen abgeleitet Die ehemaligen steinernen Traufgesimse auf Kragsteinen verloren dabei ihre eigentliche konstruktive Aufgabe Man hat aber die meist aufwandig skulptierten Konsolsteine und ihre Gesimsabdeckungen als rein dekoratives Element erhalten und daruber die Brustwehren errichtet Im Gegensatz zu anderen Kirchenbauwerken hat man hier die nahe beieinander liegenden Traufen der Seitenschiffe und des Mittelschiffs mit Wehrattiken umgerustet nbsp Westwerk von SWDie Seitenschiffe sind im Bereich des ersten Jochs unmittelbar am Uhrenturm vorbei im Zuge der wehrtechnischen Ausstattungen um ein Geschoss erhoht worden Auch hier sind noch Reste der ursprunglichen Traufe in Form von Gesimsplattenstucken auf Kragsteinen erhalten Die Aufstockungen wurden uber den ehemaligen Traufabschnitten mit einer geschlossenen Mauer verdeckt die oberseitig uber das neue Dach als Wehrattika hinausragt In der Mitte dieser Wand ist eine Zwillings Blendarkade eingelassen deren mittleres Saulchen fehlt Im Zuge der vorgenannten Aufstockung und der daraus erwachsenen hoheren Auflasten dieses Gewolbeabschnitts hat man sehr wahrscheinlich die beiden ersten Strebepfeiler der Seitenschiffe deutlich verstarkt und erhoht Auf einem alten Postkartenfoto von vor dem Ersten Weltkrieg ist uber dieser Aufstockung ein Pultdach zu sehen das sich gegen den Turm lehnt und dort ein ganzes Geschoss verdeckt In Verlangerung der beiden Spindeltreppen im massiven Mauerwerk der westlichen Gebaudeecken ragten ursprunglich oberhalb der Seitenschiffdacher achteckige Treppenturmchen etwa drei Meter hoch auf die mit dem benachbarten Turm mit Wandstucken verbunden waren Uber diese Treppen wurden nicht nur der Turm sondern auch die beiden wehrtechnischen Aufstockungen erschlossen Seine Wande werden mit doppelt abgestuften Gesimsplatten abgedeckt Darauf stehen jeweils acht Saulchen die mit schlicht skulptierten Kapitellen und Kampfern ausgerustet sind Sie tragen acht Keilsteinbogen mit geschlossenen Zwickeln die ein steinerner Helm aus einer steilen achteckigen Pyramide kront dessen Traufen mit doppelt zuruckgestuften Kragprofilen markiert sind Seine Spitze endet in einem runden Knauf aus Stein nbsp Hauptportal im WestwerkUber dem Mittelschiff im ersten Joch ragt ein zweigeschossiger quadratischer Uhrenturm auf der bis auf eine einzige rundbogige Fensteroffnung im unteren Geschoss uber dem Hauptportal keine weiteren Offnungen besitzt Er kann dementsprechend kein Glockenturm sein Dieser Turm wirkt recht gedrungen was vielleicht darauf schliessen lasst dass seine Planer an eine spatere Hoherfuhrung gedacht haben Das untere Turmgeschoss welches innen eine hoch liegende Pendentifkuppel enthalt ragte ursprunglich aus den Pultdachern der Seitenschiffe und der Fassade heraus wurde aber auf der Ostseite vom Satteldach des Mittelschiffs weitgehend verdeckt Heute verdecken es auch die nachtraglichen Aufstockungen auf der Nord und Sudseite des Turms Auf der einzig freien Westseite sind drei fast geschosshohe Blendarkaden tief eingelassen deren Rundbogen leicht angespitzt und von rechteckigen Pfeilern getrennt sind Ihre Bogenansatze werden von schlicht profilierten Kampfern markiert Die mittlere Arkade fullt fast ganzlich ein leicht angespitztes Fenster das die Pendentifkuppel erhellt Das zweite ganz geschlossene Turmgeschoss tritt gegenuber dem ersten deutlich zuruck und ist geringfugig hoher als das untere Auf ihm sind wieder fast in ganzer Hohe vier Blendarkaden geringer Tiefe eingelassen mit angespitzten Rundbogen Sie werden untereinander von drei dreiviertelrunden Saulen getrennt die mit schlicht profilierten Basen und Kampfern ausgerustet sind Die Bogenansatze der ausseren Arkaden werden von Kampferprofilen markiert Das obere Geschoss wird von einem einfachen rechtwinkligen Kraggesims abgeschlossen Uber dem Kraggesims kragen die Traufen der kleinformatigen grauen Schiefereindeckung des holzernen Turmhelms noch etwas hinaus Er besitzt die Form einer steilen vierseitigen Pyramide deren obere Spitze gekappt ist die durch eine achtseitige allseits offene Laterne und daruber mit einer kleinen achtseitigen Pyramide ersetzt wird Etwa in halber Helmhohe ist auf jeder Seite eine Turmuhr mit vergoldeten Lettern und Zeigern installiert die von einer Art Dachgaube mit Satteldach umschlossen wird Die Spitze des Turmhelms kront ein schmiedeeisernes Kreuz Die Fassade weist die gleiche Traufhohe auf wie die ursprunglichen Traufen der Seitenschiffe und endet auch seitlich in Verlangerung von deren Aussenwandoberflachen Ihre senkrechte Oberflache steht noch ein gutes Stuck vor der Westwand des unteren Turmgeschosses Die Fassade wird dominiert von dem Hauptportal einem vierstufigen Archivoltenportal das mozarabische Einflusse erkennen lasst Zwei rundbogige leicht angespitzte Portaloffnungen stehen nebeneinander im Hintergrund einer grossen Arkadennische deren Laibung in vierfach abgestufte Ruckversatze aufgelost ist Die vier halbkreisformig von aussen nach innen scharfkantig rechtwinklig gestuften Keilsteinbogen sind uber die ganze Rundung jeweils mit sieben stichbogenartigen Ausbuchtungen versehen deren Breiten von aussen nach innen gleichmassig abnehmen Die Bogenruckversatze gehen jeweils an ihren Enden in senkrechte ebenso scharfkantige Wandruckversatze uber In die Winkel der Ruckversatze sind Dreiviertelrundstabe eingefugt die den Geraden und Ausbuchtungen der Bogen prazise folgen In Hohe der Bogenansatze sind die Rundstabe mit schlichten Kapitellen ausgestattet Der aussere runde Keilsteinbogen wird von einem doppelt gerundeten Kragprofil uberfangen dessen Enden auf waagerechten Kampferprofilen stehen Der Scheitel des Kragprofils reicht fast bis unter die Traufe der Fassade Die beiden schlanken rundbogigen leicht angespitzten Turoffnungen werden von je zwei Wand und Bogenruckversatzen eingefasst deren Laibungskanten stark ausgerundet sind Die Bogenansatze werden von schlicht skulptierten Kapitellen markiert Zwischen den beiden Turen stehen vier Bogenenden auf drei Pfeilern Mitten im Bogenfeld uber den Turen steht eine Skulptur von Saint Pierre auf einer Konsole der sein Attribut den Himmelsschlussel aufrecht halt Das Hauptportal wird beidseitig flankiert von zwei schlanken tiefen und rundbogigen Arkadennischen in deren oberen Bereiche je ein rundbogiges Fenster ausgespart ist die die ersten Seitenschiffjoche zusatzlich erhellen Querhaus mit Vierungsglockenturm Bearbeiten nbsp Nordl Querhauskapelle und Vierungsturm von NODas Querhaus uberragt die Breite des Langhauses um etwa 10 Meter ohne Pfeilervorlagen Seine Firste und ehemaligen Traufen liegen auf gleicher Hohe wie die des Langhauses Die Umrustung der ursprunglichen romanischen Traufen in Wehrattiken im 15 Jahrhundert entsprach genau denen des Mittelschiffs diese treffen sich heute noch auf gleicher Hohe am Vierungsturm Die Giebelwande auf den nordlichen und sudlichen Querhausarmen uberragen sogar die spater aufgestockten Wehrattiken An den ausgebesserten Fugen der Giebel meint man eine nachtragliche Aufmauerung zu erkennen Ihre schragen Oberseiten werden von doppelt abgestuften Platten abgedeckt und schwenken an den unteren Enden ein kurzes Stuck in die Waagerechte ab Den Giebelfirst bekront je ein keltisches Kreuz mit Ring Die ausseren Gebaudekanten des Querhauses werden von massiven rechteckigen Strebepfeilern ausgesteift die von ihnen etwas abgeruckt sind Sie reichen in unverandertem Querschnitt uber die ganze Pfeilerhohe sind oberseitig auswarts steil abgeschragt und enden knapp unter der Hohe der alten Traufen In ihren Westwanden sind etwa die gleichen Fenster wie bei den Langhausseitenschiffen ausgespart Seine Brustung liegt jedoch etwas hoher nbsp NordportalIn der Giebelwand es nordlichen Querhausarms ist die rundbogige leicht angespitzte Offnung des zweiflugeligen Nordportals in einer Dimension von gut 2 50 4 00 Metern ausgespart Es tritt gegenuber den Vorderseiten der es flankierenden Strebepfeiler um deren Tiefe zuruck Die dabei entstandene tiefe Laibung ist seitlich und im Bogen funffach scharfkantig zuruckgestuft Der von aussen zweite Ruckversatz ist besonders tief In die Winkel der Ruckversatze eins drei bis funf sind dreiviertel runde Stabe eingearbeitet deren Bogenansatze von figurlich skulptierten Kapitellen in fast weissem Kalkstein markiert sind Der aussere Keilsteinbogen verlauft oberflachenbundig mit den Aussenseiten der Strebepfeiler und wird von einem mehrfach profilierten Kraggesims uberfangen das in Hohe der Bogenansatze waagerecht abschwenkt und bis auf die Aussenkante der Strebepfeiler gefuhrt wird Die Zwickel oberhalb des Gesimses sind ebenso oberflachenbundig vermauert Dieses Mauerwerk schliesst kurz daruber mit einem Traufgesims auf skulptierten Kragkonsolen ab uber dem die Steinplatteneindeckung des Pultdachs zwischen den Strebepfeilern leicht auskragt In der Giebelwand des nordlichen Querhausarms ist oberhalb des vorgenannten Nordportals ein grosses Fenster ausgespart ein dreifach gestuftes rundbogiges Archivoltenfenster Der aussere wandbundige Keilsteinbogen passt genau zwischen die Strebepfeiler Die Bogenansatze liegen kurz unter den oberen Pfeilerabschlussen In die Winkel der vier scharfkantigen Laibungsruckversatze sind dreiviertel runde Stabe eingelassen deren Bogenansatze mit skulptierten Kapitellen markiert sind Die Brustung unmittelbar uber dem Pultdachfirst besteht aus drei scharfkantigen Stufen Ein fast gleiches Fenster findet sich auf der Giebelwand des sudlichen Querhausarms In der Mitte dieser Wand ist eine Turoffnung mit Stichbogen ausgespart die eine zweiflugelige Tur aufweist Das war vermutlich eine Verbindung zu den dort ehemals anschliessenden Konventsgebauden nbsp Glockenturm von NWAus den Ostwanden der Querhausarme tritt je eine im Grundriss halbkreisformige Kapellenapsis hervor die mit einem steilen Kegeldach uberdeckt sind das noch in ein kurzes Stuck Satteldach ubergeht Es ist mit Steinplatten abgedeckt die unten auf Traufgesimsplatten enden die von figurlich skulptierten Kragkonsolen getragen werden Sein First liegt kurz unter den Kragsteinen der ehemaligen Querhaustraufen In der Kapellenachse ist jeweils ein rundbogiges Fenster ausgespart dessen Laibungskanten in Ruckversatzen aufgelost sind in deren Winkel dreiviertel runde Stabe eingefugt sind Ihre Bogenansatze werden durch Kapitelle markiert Das Fenster wird von zwei Strebepfeilern flankiert die oberseitig steil abgeschragt sind und ein Stuck unter den Traufgesimse enden In Hohe der Unterkante der Abschragung wird auf den freien Seiten durch waagerechte Kampferprofile markiert Oberhalb etwa zwei Drittel der Pfeilerhohe springt die Aussenseite der Vorlagen etwas zuruck Uber der quadratischen Vierung ragt der achteckige dreigeschossige Glockenturm auf Zwischen den ankommenden Satteldachern des Lang und Querhauses und des Chors kann man noch den achteckigen geschlossenen Turmsockel erkennen der die Pendentifs der Vierung einschliesst der allseitig von einem Kragprofil abgeschlossen wird Die Firste der Lang und Querhausdacher und der des Chors liegen auf Hohe dieses Profils Die schragen Dachflachen halten etwas Abstand von den Seiten des Sockels in den steinerne Treppen eingefugt sind Sie ermoglichten den Verteidigern einen schnellen Wechsel zwischen den Wehrattiken Mit geringem allseitigen Ruckversatz folgt das erste Turmgeschoss dass auf jeder der acht Seiten von einem rundbogigen schlanken Fenster durchbrochen wird das unmittelbar auf dem Sockelabschluss steht Das Geschoss wird auch als Laterne bezeichnet oder von innen gesehen als ein Tambour der auf Pendentifs steht und die obere Pendentifkuppel tragt Die Fensterlaibungen sind vierfach mit scharfen Ruckversatzen abgestuft in deren Winkel dreiviertel runde Stabe eingefugt sind deren Bogenubergange mit Kapitellen markiert sind Nicht mehr weit uber dem ausseren Scheitel der Keilsteinbogen wird das erste Geschoss durch einen deutlich grosseren Ruckversatz abgeschlossen der oberseitig mit geschuppten Steinplatten abgedeckt ist Das zweite Turmgeschoss besitzt eine etwas geringere Hohe als das erste bleibt aber ganzlich geschlossen Es verbirgt den oberen Teil der Pendentifkuppel Jede der der acht Seiten werden mit zwei Blendarkaden dekoriert deren Bogen wie dreipassige Masswerke mit scharfen Kanten geformt sind Diese stehen in Feldmitte wie auch an den Achteckkanten auf schlanken dreiviertel runden Saulchen die mit schlicht skulptierten Kapitellen und wuchtigen Kampfern ausgerustet sind Unmittelbar auf den Keilsteinen der Bogen wird das Geschoss durch einen etwas knapperen Ruckversatz abgeschlossen als der vorherige aber wie dieser abgedeckt ist Das dritte und letzte Turmgeschoss birgt die Glockenstube und ist deutlich hoher als die beiden vorherigen Auf jeder der acht Seiten ist waagerecht und senkrecht zentriert eine grosse rundbogige Arkade eingelassen die noch einmal in zwei schlanke rundbogige Arkadenoffnungen gegliedert ist Nach aussen abgeschragte Klanglamellen definieren sie als Klangarkaden In die Winkel der Ruckversatze der grosseren Arkaden sind dreiviertel rund Stabe eingefugt deren Bogenansatzen von Kapitellen markiert werden Die schmalen Arkadenbogen stehen innen gemeinsam auf schlanken Saulchen mit Kapitellen Der holzerne Turmhelm mit grauer kleinformatiger Schiefereindeckung besitzt die Form einer steil aufragenden achtseitigen Pyramide die unten auf einem flachen Pyramidenstumpf steht dessen Seiten deutlich geringer geneigt sind und geringfugig uber die Wande des dritten Turmgeschosses als Traufe auskragen Die Turmspitze wird in etwa 60 Metern uber Grund bekront durch eine Kugel mit 36 Zentimetern Durchmesser aus Metall auf der die Skulptur eines 1 30 Meter hohen Engels aus vergoldetem Kupfer steht Dieser halt auf einen langen dunnen Stab ein feingliedriges Kreuz Zwischen den Querhauskapellen und dem Chorumgang ragt jeweils ein achteckiges Treppenturmchen aus den verschachtelten Dachflachen hervor in denen eine steinerne Spindeltreppe vom Kirchenboden bis hinauf zu den ehemaligen Dachtraufen fuhren Die Form dieser Turmchen und ihrer oberen Abdeckungen entspricht denen uber den westlichen Gebaudekanten des Langhauses Chorhaupt Bearbeiten nbsp Chorhaupt mit Wehrturm u Glockenturmvon NDas Chorhaupt ist auch ausserlich erkennbar gegliedert in den einjochigen Chor mit halbkreisformiger Apsis dem ihn umschliessenden Chorumgang und drei an ihn angebauten Radialkapellen Der Chor weist die gleichen Hohen auf wie das auf der Gegenseite anschliessende Mittelschiff Es wird mit einem Stuck flach geneigten Satteldach uberdeckt an das sich ohne Zasuren ein halbes Kegeldach in gleicher Neigung anschliesst Von den ursprunglichen klassischen Traufen dieses Daches sind heute noch die Traufgesimsplatten auf skulptierten Kragkonsolen erhalten Daruber befinden sich aber heute die im 15 Jahrhundert nachgerusteten Wehrattiken wie sie im Abschnitt Langhaus beschrieben sind und mit diesen ubereinstimmen Vom Chorumgang auch Ambulatorium genannt sind nur kurze Wandabschnitte zwischen den Kapellen und das um den Chor herumgefuhrte Pultdach des Chorumgangs zu erkennen In diesen Wandstucken sind rundbogige Fenster ausgespart die denen in den Querhauskapellen entsprechen aber deutlich grosser sind Die Dachtraufe weist noch die ursprungliche klassisch Form auf ihre Traufziegel kragen uber Traufgesimsplatten aus die von skulptierten Kragkonsolen unterstutzt werden Der Pultdachfirst liegt knapp unter den Kragkonsolen an der Chorwand Der Chorumgang kann auf separate Strebepfeiler verzichten da diese Aufgabe von den Apsidenwanden des Kapellenkranzes ubernommen werden Die beiden ausseren Radialkapellen sind wie ursprunglich erhalten und entsprechen etwa den oben beschriebenen Querhauskapellen Die Spitzen ihrer Kegeldacher uberragen die Traufen der Umgangs ein gutes Stuck Die axiale Scheitelkapelle ist nur noch bis knapp unter ihre ehemalige Traufe erhalten Das steinerne Kegeldach dieser Kapelle hat man im Zuge der wehrtechnischen Ausrustung der Kirche im 15 Jahrhundert abgebrochen und durch die Aufstockung eines Wehrturmes ersetzt der Tour Notre Dame genannt wird Er wurde im Gegensatz zum ubrigen Gebaude aus uberwiegend kleinformatigem Bruch und Feldsteinmauerwerk in unregelmassigem Verband hochgefuhrt Er ubernimmt den Umriss der Kapelle und ist oberhalb der Dachflache des Umgangs mit einer flachen Wand verschlossen Er wird oberseitig von einem flach geneigten Dach mit roter Ziegeleindeckung die allseitig etwas auskragt abgedeckt Unter diesen Traufen ragen drei Wehrerker hervor die jeweils auf dreifach abgestuften Kragkonsolen errichtet sind zwischen denen sich je zwei rundbogige Maschikulis offnen Die Kragkonsolen sind unter jeder Stufe mit Masken skulptiert In der Frontwand der Erker ist je eine Schiessscharte ausgespart Im oberen Turmbereich finden sich noch verschiedene kleine rechteckige Offnungen und kreuzformige Schiessscharten Das Gelande im Bereich des Chorhauptes ist hier so stark abgefallen dass die Aussenwande der Krypta die denen des Chorhauptes entsprechen zu grossen Teilen aus ihm herausragen Das erlaubt eine recht gute Tagesbelichtung mit kleinen rundbogigen Fenstern jeweils unter den Fenstern des Chorumgangs und der Kapellen nbsp Mittelschiff aus 1 Joch nbsp Mittelschiff aus 3 Joch n hintenInneres Bearbeiten Nahezu alle Wande Bogen Pfeiler Vorlagen und ahnlich Bauteile sind aus steinsichtigen mittelformatigen Werksteinen aus dunkelgrauem Granit gemauert und mit hellem fast weissen Mortel verfugt Gewolbeflachen auch die Kuppeln sind mit hellem Mortel glatt verputzt das starke Zersetzungserscheinungen aufweist Langhaus Bearbeiten Das dreischiffige Langhaus steht auf einem lang gestreckten rechteckigen Grundriss wird in funf nahezu gleich breite Joche unterteilt und weist den Aufriss einer Pseudobasilika auf ohne eine Obergadendurchfensterung Letzteres fuhrt im Zusammenwirken mit dem grauen Granit zu einem besonders dunklen Eindruck im Inneren des Mittelschiffs besonders bei bedecktem Himmel Im ersten Joch fuhrt eine monumentale Treppe uber die ganze Langhausbreite uber zwolf Stufen abwarts die an die Zahl der Apostel erinnert Die Arkadenoffnungen der Scheidewande mit scharfen rechtwinkligen Laibungskanten sind verhaltnismassig hoch wodurch die Kreuzgratgewolbe uber den Seitenschiffen ebenfalls sehr hoch angeordnet sind Die Ansatze der Arkadenbogen werden mit Kampferprofilen markiert nbsp Mittelschiff Nordseite Joche 4 5Die Ansatze der angespitzten Tonnengewolbe des Mittelschiffs liegen knapp uber den Scheiteln der rundbogigen schwach angespitzten Arkadenbogen und werden durch Kraggesimse in Form von Viertelstaben markiert In unterschiedlichen Abstanden gibt es oberhalb dieser Kraggesimse ein oder zwei Mal pro Joch kleine rundbogige Offnungen die in einer franzosischen Quelle als Luftungsoffnungen der Dachraume gedeutet werden Denkbar ist aber auch ihre Verwendung im Zuge der Verteidigungseinrichtungen als Schiessscharten gegen die in die Kirche eingedrungenen Angreifer nbsp sudl Seitenschiff aus 3 JochDie Pfeiler der Scheidewande weisen kreuzformige Querschnitte auf deren zu den Schiffen weisende Arme fast doppelt so breit sind wie diejenigen die die Arkaden begrenzen Sie sind so breit wie die Scheidewande dick sind Die zum Mittelschiff weisenden Kreuzarme werden weiter oben neben den Bogenzwickeln zu Wandpfeilern und gehen die in Hohe der Gewolbeansatze in gleich breite gewolbetragende Gurtbogen uber Diesen senkrechten Vorlagen sind halbrunde alte Dienste vorgeblendet die mit pflanzlich skulptierten Kapitellen und kraftigen profilierten Kampfern ausgerustet sind Diese Kampfer werden um die scharfkantigen Wandvorlagen herumgefuhrt und stossen gegen die gleich hohen Viertelstabe in Hohe der Gewolbeansatze Uber den Kampfern steigen weitere Gurtbogen auf die die breiten Gurtbogen unter den Gewolben unterstutzen und mit ihnen verschmelzen Die Pfeiler zwischen den Jochen vier und funf weisen mittelschiffseitig bis unter die Kampfer der Bogenansatze Ruckversatze ihrer Laibungskanten auf in die halbrunde Dienste eingestellt sind die mit skulptierten Kapitellen ausgerustet sind Die zu den Seitenschiffen weisenden breiten Kreuzarme der Pfeiler reichen gut einen halben Meter hoher hinauf als die Bogenansatze der Scheidewandarkaden Ihnen sind deutlich schmalere im Querschnitt rechtwinklige Pfeilervorlagen in gleicher Hohe vorgeblendet Diesen stehen auf den Aussenwanden der Seitenschiffe gleich breite und gleich hohe Wandpfeiler gegenuber die aber tiefere Querschnitte aufweisen Die Pfeilervorlagen tragen gleich breite ebenfalls scharfkantige gestelzte Arkadenspitzbogen Die Bogenansatze werden von Kampferprofilen markiert deren Sichtkanten grosszugig gerundet sind Zwischen den Keilsteinbogen und den Schildbogen der Gewolbe ist glatt verputztes Mauerwerk eingefugt Die Gewolbegrate reichen hinunter bis auf die Kampfer der Pfeilervorlagen Auf den Aussenwanden sind zwischen den Pfeilervorlagen um 60 Zentimeter hohe Sockel vorgemauert die in Pilgerkirchen stets begehrt waren Das erste Joch des Mittelschiffs ist statt mit einem Tonnengewolbe mit einer Pendentifkuppel uberdeckt worden Die steinsichtigen Pendentifs als Segmente einer Hangekuppel sind untereinander an den Wanden des quadratischen Raums mit scharfkantigen runden leicht angespitzten Keilsteinbogen verbunden deren Enden jeweils paarweise auf im Querschnitt quadratischen Wandvorsprungen in den Raumecken stehen deren Treffpunkte von profilierten Kampfern markiert werden Die oberen Rander der Pendentifs bilden den kreisformigen Rand der eigentlichen halbkugelformigen Kuppel und wird durch ein profiliertes Gesims markiert nbsp Vierung und Chor aus MittelschiffIn allen Jochen der Seitenschiffe sind mittig in der oberen Wandhalfte rundbogige Fenster ausgespart deren Gewande und Brustungen nach innen aufgeweitet sind Ihre Gewandekanten weisen Ruckversatze auf in die dreiviertel runde Stabe eingelassen und deren Bogenansatze mit schlichten Kapitellen markiert sind Im dritten Joch auf der Nordwand ist eine einflugelige rechteckige Nebentur ausgespart Die Brustung des Fensters daruber ist etwas hoher angeordnet worden als die ubrigen Auf den westlichen Kopfseiten der Seitenschiffe findet man je ein kleines rundbogiges Fenster Kurz daneben sind kleine Turen zu den Spindeltreppen im massiven Mauerwerk eingelassen In der westlichen Wand des Mittelschiffs befindet sich eine grosse rundbogige aber angespitzte Blendarkade des Hauptportals in deren Ruckwand zwei einflugelige ungewohnlich hohe Portaloffnungen mit angespitzten Rundbogen ausgespart deren Bogen sich gemeinsam auf einer Saule treffen die von einem Kapitell abgeschlossen wird Mittig uber dem Portal ist ein grosses rundbogiges Fenster ausgespart das mit seinem Scheitel fast den Bogen zwischen den Pendentifs beruhrt Seine Gewande schwach leicht nach innen aufgeweitet seine Brustung aber abwarts steil abgeschragt Die Arkaden in der Wand zum Querschiff und deren Pfeiler unterscheiden sich kaum von den jochteilenden Arkaden sowohl im Mittelschiff wie in den Seitenschiffen nbsp Pendentifkuppel uber VierungQuerhaus mit Vierung Bearbeiten Die Gewolbeansatze des Mittelschiffs werden von denen des Querschiffs und des Chors in Form und Hohe ubernommen Das gilt auch fur die Kampferprofile in derselben Hohe die alle Teile der Pfeiler umschliessen Die Querschiffarme sind geringfugig schmaler als das Mittelschiff und werden von angespitzten Tonnengewolben uberdeckt Sie werden in Verlangerung der Aussenwande der Seitenschiffe und des Chorumgangs unterteilt durch Arkaden aus halbrunden Diensten und im Querschnitt rechteckigen Gurtbogen Ihre Bogenansatze werden durch pflanzlich skulptierte Kapitelle und weit ausladende Kampferprofile markiert nbsp Vierung u sudl QuerhausarmIn der Giebelwand des sudlichen Querhausarms ist in der oberen Halfte ein grosses rundbogiges Fenster ausgespart dessen Laibungen dreifach ruckgestuft und in deren Winkel dreiviertel runde Stabe eingearbeitet sind Ihre Bogenansatze werden von Kapitellen markiert Auch die Brustung ist abgetreppt Am unteren Rand ist in der Mitte eine zweiflugelige Tur installiert in einer rechteckigen Offnung die von einem Stichbogen uberdeckt ist Hier gab es eine Verbindung zu den ehemals anschliessenden Konventsgebauden In der Giebelwand des nordlichen Querhausarms ist ein fast gleiches Fenster wie im sudlichen ausgespart Genau darunter befindet sich die grosse zweiflugelige Portaloffnung mit angespitztem Rundbogen In den ausseren Abschnitten der Ostwande der Querhausarme offnen sich rundbogige Arkaden der Apsiden der Querhauskapellen In Ruckversatze der Laibungskanten sind dreiviertel runde Stabe eingelassen deren Bogenansatze mit Kapitellen markiert sind Das Gewolbe besteht aus einem kurzen Stuck Tonne an das eine halbe Kugelkalotte unmittelbar anschliesst Es wird von drei rundbogigen Blendarkaden getragen die auf halbrunden jungen Diensten mit Kapitellen stehen In der zentralen Arkade ist ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart mit nach innen aufgeweiteten Gewanden deren Kanten in Ruckversatze aufgelost sind in die wiederum teilrunde Stabe mit Kapitellen eingefugt sind Die Vierungspfeiler die die Pendentifkuppel der Vierung gemeinsam mit den Lasten des Glockenturms tragen besitzen im Grundriss fast quadratische Kerne und weisen jeweils auf drei Seiten halbrunde alte Dienste auf und zwar zwei Mal zu den Vierungsarkaden und ein Mal zu den Seitenschiffen oder zum Chorumgang hin Die Anschlusse der Scheidewande bleiben rechteckige Vorlagen Die Dienste sind wieder mit pflanzlich skulptierten Kapitellen und weit ausladenden Kampferprofilen ausgerustet Die Kanten der daruber aufstehenden Gurtbogen weisen starke Ruckversatze auf wie bei denen im Mittelschiff Diese Ruckversatze bilden gleichzeitig die Bogen zwischen den Pendentifs die bis auf die Kanten der Pfeilerkerne hinabreichen Die Pendentifs werden oberseitig gemeinsam abgeschlossen mit einem kreisrunden doppelten Rundstabprofil Die zu den Querschiffarmen weisenden Bogenkanten sind nicht abgestuft Daruber steht ein achteckiger Tambour auf in dessen Seiten je ein kleineres rundbogiges Fenster ausgespart ist Seine Laibungen sind dreifach zuruckgestuft in deren Innenwinkel schlanke Rundstabe eingelassen sind deren Bogenansatze mit schlichten Kapitellen markiert sind Die ausseren gebogenen Stabe treffen sich jeweils gemeinsam auf einem etwas starkeren Saulchen in den Ecken des Tambours Die Brustungen der Fenster sind steil nach innen abgeschragt Unmittelbar auf den ausseren Keilsteinbogen schliesst ein abgerundetes Kragprofil den Tambour ab Darauf ruht eine achteckige Kuppel deren Grate kaum wahrnehmbar sind Im Scheitel der Kuppel offnet sich ein achtpassiger Oculus durch den die Glocken transportiert werden konnen vermutlich auch Baumaterial und Geratschaften bei der Errichtung und spateren Wartung des Turmes Galerie Vierung und Vierungskapitelle nbsp Vierung sudl Querhausarm Mittelschiff nbsp Vierung Pendentifs und Tambour nbsp 2 Vierungskapitelle Fratze frisst Ranken nbsp 2 Vierungskapitelle 2 Lowen halten Mensch uberkopf nbsp Chor aus VierungChorhaupt Bearbeiten Das Chorhaupt besteht im Wesentlichen aus den Gebaudeteilen ostlich des Querhauses das heisst aus dem Chorraum dem Chorumgang auch Ambulatorium und aus dem Kapellenkranz Der Chorraum besitzt lediglich ein rechteckiges Chorjoch etwa in Breite des Mittelschiffs an das sich eine im Grundriss halbkreisformige Chorapsis anschliesst Der Chorumgang beginnt beidseitig des Chorjochs in Verlangerung der beiden Seitenschiffe und wird in gleicher Breite um die Rundung der Apsis zirkular herumgefuhrt Die drei Radialkapellen des Kapellenkranzes bestehen aus der mittleren Scheitelkapelle und den beiden benachbarten Kapellen die vom Mittelpunkt der Apsis und Umgangsrundung ausgehend um genau 45 Grad radial abgeschwenkt sind nbsp AmbulatoriumDas Chorjoch wird uberdeckt von einem angespitzten Tonnengewolbe dessen Ansatze genau auf Hohe derjenigen des Mittelschiffs und der Querschiffarme liegen und wie diese markiert sind Die Scheidewande zwischen Chorjoch und Umgang sind mit rundbogigen scharfkantigen Arkadenoffnungen durchbrochen deren Scheitel ein Stuck unter den Gewolbeansatzen bleiben Ihre Bogenansatze werden von profilierten Kampfern markiert Chorjoch und Chorapsis werden getrennt von einer Arkade aus alten Diensten mit skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern auf denen ein rechtwinkliger Gurtbogen aufsteht Die gekrummte Scheidewand zwischen der Chorapsis und dem Ambulatorium ist nur noch zwei Mauerschichten hoch zuzuglich dem abschliessenden Gesimsprofil In diesem Bereich schliesst das gekrummte Kreuzgratgewolbe an Die Scheidewand wird von funf gleich hohen aber unterschiedlich breiten Arkaden der Apsisgalerie getragen Die gleiche Hohe wird erreicht durch unterschiedlich hohe Stelzungen der scharfkantigen Arkadenbogen Die ausseren Arkaden und die zentrale sind deutlich breiter als die beiden sie trennenden sehr schlanken Arkaden Die fast quadratischen Stelzungen stehen auf massiven Saulen die mit pflanzlich skulptierten Kapitellen und weit ausladenden mehrfach profilierten Kampfern ausgerustet sind die radial ausgerichtet sind Die ausseren Arkadenbogen gehen aussenseitig in die scharfkantigen Pfeiler des Chorjochs uber Das Apsisgewolbe besitzt die Form einer halben Kugelkalotte In beiden Chorgewolben sind insgesamt sieben kleine rundbogige Offnungen ausgespart wie man sie auch bei den anderen Gewolben kennt Auf der Aussenwand des Ambulatoriums stehen halbrunde Dienste radial ausgerichtet gegenuber den Apsissaulen und pfeilern Die Abstande untereinander sind dementsprechend breiter Die sie abschliessenden Kapitelle und Kampferprofile liegen auf der gleichen Hohen wie die der Saulen Die inneren Zwickel der Kreuzgratgewolbe schliessen unmittelbar an die Bogen der Apsisarkaden an Die ausseren Zwickel schliessen mit entsprechend grosseren und gestelzten Schildbogen an den Umgangsaussenwanden an Die Grate der Gewolbefelder spannen jeweils diagonal von den Ecken der Bogenstelzungen uber den Saulen zu den Ecken der Kampferplatten uber den Diensten Die vier Fenster in den Umgangswanden fullen fast die ganze Breite zwischen den Diensten Ihre Scheitel liegen etwa in Hohe der Kapitellkampfer Ihre Gewande sind nach innen aufgeweitet ihre Brustungen sind steil abgeschragt Die Gewandekanten weisen Ruckversatze auf in die dreiviertel runde Stabe eingefugt sind deren Bogenansatze mit Kapitellen markiert sind Die Radialkapellen gleichen den Querhauskapellen Jedoch ist in jedem ihrer drei Blendarkaden ein Fenster ausgespart nbsp Chorkapitell pflanzl SkulpturGalerie Chorkapitelle nbsp Chorkapitell pflanzl Skulptur nbsp Chorkapitell pflanzl Skulptur nbsp 2 Chorkapitelle pflanzl Skulptur nbsp 2 Chorkapitelle pflanzl SkulpturKrypta Bearbeiten Die Krypta war der erste Bauwerksabschnitt mit dessen Errichtung die Arbeiten an der Stiftskirche begonnen worden sind Sie war der Hl Anna gewidmet und enthielt fruher den Sarkophag mit den Reliquien der lokalen Heiligen Israel und Theobald Eine Krypta diente im Ursprung der sicheren Aufbewahrung und Ausstellung von Reliquien und wertvollen Kultgegenstanden die haufig in vergitterten Nischen dem so genannten Martyrion ausgestellt waren Selbst bei Verschluss der Krypta konnten die Glaubigen durch Offnungen in den Treppenstufen die zum Chor hinauffuhren den Reliquien nahe sein und zu ihnen Sichtkontakt aufnehmen da sie meist von den aufgestellten Kerzen beleuchtet wurden Die Offnungen wurden hier spater verschlossen Die Krypta erreicht man uber eine Treppe aus dem sudlichen Querschiffsarm Ihr Grundriss stimmt weitgehend mit dem Ensemble des daruber befindlichen Chors dessen Umgang und den Radialkapellen uberein Die kleinen Fenster in den Umgangswanden und Kapellen liegen uber dem aussen anschliessenden Gelandeniveau und sorgen fur passable Beleuchtung mit Tageslicht Das zweifach gebogene Tonnengewolbe des Chorumgangs ist leicht angespitzt wird vom Chor durch eine etwa zwei Meter dicke Mauer getrennt und wird von funf Offnungen durchbrochen Die drei Radialkapellen sind mit halben Kugelkalotten uberwolbt Das der Scheitelkapelle wird von vier Saulen unterstutzt die vermutlich im Zusammenhang mit der Aufstockung um einen Wehrturm eingebaut worden sind Allein die Scheitelkapelle verfugt uber einen Fliesenboden die der anderen sind aus Ton In der Nahe des Altars steht ein Taufbecken aus Granit in Form einer Saule das auch zu religiosen Waschungen bei Gottesdiensten benutzt wurde nbsp Karolingisches TaufbeckenAusstattung BearbeitenTaufbecken Bearbeiten nbsp Radialkapelle St Theobaldus SchreinEtwa zentriert im ersten Mittelschiffjoch steht ein karolingisches etwa 750 bis 1000 Taufbecken aus einem Monolith aus zart orangefarbenem Granit Es ist 1 67 Meter lang 1 52 Meter breit 0 68 Meter hoch und innen 40 Zentimeter tief Die Ruckwand des Beckens ist im Grundriss halbkreisformig ausgebuchtet was darauf hindeutet dass das Becken einmal an einer Wand gestanden hat mit einer ebensolchen Nische in die die Rundung des Beckens genau hinein passte Da es in der Stiftskirche keine solche Nische gibt schliesst man darauf dass das Becken aus einem Vorgangerbauwerk stammt In der Sudwand ist in Hohe des Bodens eine kreisrunde Offnung gebohrt durch die das Wasser abgelassen werden konnte Die oberen Kanten der Wandungen weisen innenseitig Falze auf in die einmal ein Deckel eingelegt werden konnte Die Grosse des Beckens und die vor genannten Details lassen darauf schliessen dass das Becken zur Erwachsenentaufe mit dem Untertauchen des Tauflings gedient hat Die westliche Wandung ist dekoriert mit einem Relief von zwei Vierbeinern die als Lowen identifiziert werden die mit ihren Ruckseiten gegeneinander gekehrt dargestellt sind und deren Schweife uber ihre Rucken aufgerichtet sind die in Palmblattern enden Diese Schwanze werden als Symbole fur Fruchtbarkeit gedeutet Auf den Kopfseiten des Beckens wiederholen sich die Lowenkopfe noch einmal spiegelbildlich die auf den Ecken gegeneinanderstossen Nach der franzosischen Quelle sollen ahnlich gestaltete Lowen in der Pfalzkapelle Karls des Grossen gefunden worden sein Orgel Bearbeiten nbsp Chororgel von Aristide Cavaille CollDie Chororgel ist ein nahezu unversehrtes Instrument aus der Werkstatt von Aristide Cavaille Coll einem Orgelhersteller aus Paris Sie geht zuruck auf eine wohltatige Stiftung der Eheleute Roberts von Le Dorat im Jahr 1876 was auf einer Plakette auf dem Gehause dokumentiert ist Sie wurde im Jahr 1962 restauriert Das Instrument hat 20 Register auf zwei Manualwerken die Register des Pedals sind Transmissionen aus dem Hauptwerk Grand Orgue 1 I Grand Orgue C f30 1 Bourdon 16 0 2 Montre 0 8 0 3 Bourdon 0 8 0 4 Salicional 0 8 0 5 Flute Harmonique 0 8 0 6 Prestant 0 4 0 7 Octave 0 4 0 8 Doublette 0 2 0 9 Plein Jeu Harmonique II V10 Trompette 0 8 11 Basson 0 8 12 Clairon 0 4 II Recit expressif c0 g313 Flute Traversiere 0 8 14 Viole de Gambe 0 8 15 Voix Celeste 0 8 16 Flute Octaviante 0 4 17 Octavin 0 2 18 Trompette 0 8 19 Cor Anglais Hautbois 0 8 20 Voix Humaine 0 8 Pedale C f121 Soubasse Nr 1 16 22 Basse Nr 3 0 8 23 Trompette Nr 10 0 8 24 Basson Nr 11 0 8 Koppeln II I I P nbsp Schrein des St IsraelReliquienschreine Bearbeiten In zwei der Radialkapellen sind die im 17 Jahrhundert geschaffenen Schreine aus vergoldetem Holz ausgestellt die die Reliquien der Schutzheiligen von Dorat St Israel und St Theobald enthalten Ihre jungeren schmiedeeisernen Einfassungen stehen auf breiteren Sockeln aus Granit Skulptur des heiligen Petrus Bearbeiten Im dritten Mittelschiffjoch ist vor einem sudlichen Pfeiler eine grosse Statue des St Pierre aus schwarz gefarbtem Gips aufgestellt dessen rechter Fuss aus Bronze hergestellt ist Es sitzt auf einem Thron und erhebt seine Rechte zum Segensgestus Literatur BearbeitenErich Grau Margit Kilian Das Limousin DuMont Kunst Reisefuhrer DuMont Buchverlag Koln 1992 ISBN 3 7701 2732 3 S 283 285 Guillaume Lavaud Le dossier hagiographique des saints Israel et Theobald du Dorat Saint Israel chanoine de l An Mil Etablissements canoniaux pouvoir episcopal et seigneuries laiques au temps des premiers Capetiens Limousin et royaume de France colloque international organise par l Universite de Limoges et le CRIHAM Nov 2014 Limoges Le Dorat France ed Lavaud 2020 hal 02557458Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Collegiale St Pierre Le Dorat Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 46 214138888889 1 0822222222222 Koordinaten 46 12 50 9 N 1 4 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Pierre Le Dorat amp oldid 227605075