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Christian Nicolaus Linger ab 1705 von Linger 5 April 1669 in Berlin 17 April 1755 ebenda war ein koniglich preussischer General Er war ab 1716 Chef der preussischen Artillerie und wurde 1744 von Konig Friedrich II zum ersten General dieser Waffengattung in Preussen ernannt Christian Nicolaus von Linger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarischer Werdegang 1 3 Ehen und Nachkommen 1 4 Spatere Ehrungen 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Christian Nicolaus von Linger war der Sohn des 1683 verstorbenen kurbrandenburgischen Zeugmeisters Salomon Linger und dessen Frau Marie eine geborene Wiese 1 Nach dem Gothaischen Genealogischen Taschenbuch der briefadeligen Hauser war sein Urgrossvater der kaiserliche Oberstleutnant Wilhelm Heinrich Linger und sein Grossvater Martin Ferdinand Linger kurbrandenburgischer Capitain und Zeugmeister bei der Artillerie 2 Militarischer Werdegang Bearbeiten 1688 mit 19 Jahren trat er als Bombardier in die preussische Artillerie ein Wahrend des Feldzuges gegen Frankreich 1689 bis 1697 nahm er mit Auszeichnung an den Belagerungen von Bonn und Namur teil und wurde 1696 zum Leutnant befordert Oktober 1701 erfolgte seine Beforderung zum Kapitan und Kompaniechef eine Stellung die wegen seiner burgerlichen Abstammung nur in der Artillerie moglich war Ein Jahr spater im Spanischen Erbfolgekrieg zeichnete er sich erneut bei artilleristischen Einsatzen wahrend verschiedener Belagerungen aus Fur seine Verdienste wurde er von Konig Friedrich I am 12 Marz 1705 in den preussischen Adelsstand erhoben und zum Major und 1709 zum Oberstleutnant befordert Nach seiner Ruckkehr aus dem Feldzug im Mai 1713 und der Thronbesteigung von Friedrich Wilhelm I wurde von Linger aus dem aktiven Dienst entlassen Allerdings konnte der Soldatenkonig in Anbetracht der geplanten Vergrosserung der Armee nicht auf die Kenntnisse und Fahigkeiten seines Artilleristen verzichten Am 2 Januar 1714 wurde Linger reaktiviert und schon ein Jahr spater zog er gegen Schweden in den Krieg Als Verbundeter von Russland und Danemark gelang die Besetzung von Vorpommern In den Kampfen vor Stralsund und Stettin konnte er sich erneut bewahren so dass ihn der preussische Konig 1716 zum Oberst und Chef des preussischen Artilleriekorps ernannte Mit dieser neu geschaffenen Stellung wurde erstmals die koniglich preussische Artillerie einer zentralen und einheitlichen Fuhrung unterstellt In dieser Funktion erwarb sich von Linger unter anderem grosse Verdienste bei der Neuausstattung des Berliner Zeughauses und der angeschlossenen Pulverfabrik Unter seiner Leitung konnte die Fabrik den enormen Pulverbedarf wahrend der Schlesischen Kriege fast vollstandig selbst decken Linger standardisierte die Kaliber der Geschutze so dass nur noch Drei Sechs Zwolf und Vierundzwanzigpfunder zum Einsatz kamen Ein weiterer verdienstvoller Einsatz gelang ihm 1721 22 in der Vorbereitung zur Grundung der Koniglichen Preussischen Gewehrfabrique 3 1724 wurde er zum Amtshauptmann und Landrat von Rosenberg ernannt und 1728 zum Generalmajor befordert Er gehorte jetzt zu den engen Vertrauten des preussischen Konigs der ihn auch 1730 zum Mitglied des Kriegsgerichts ernannte um uber das Fehlverhalten des Kronprinzen und seines Freundes Katte zu entscheiden Am 24 Januar 1732 zu Wien erfolgte seine Erhebung in den Reichsadelsstand 1 Kurz bevor Konig Friedrich Wilhelm starb ernannte er von Linger 1739 noch zum Generalleutnant Unter seinem Nachfolger Friedrich II leitete er im Ersten Schlesischen Krieg die Belagerung von Brieg Nach der Besetzung von Schlesien wurde Glogau unter seiner Aufsicht zur Festung ausgebaut Sein Verdienst war auch der Aufbau und die Errichtung neuer schlesischer Artilleriekompanien 1743 wurde Linger zum General der Artillerie befordert eine Dienststellung die vor ihm noch kein anderer besass und die in der preussischen Armee mit ahnlichen Prarogativen noch bis 1918 existierte Ein Jahr spater ehrte Friedrich der Grosse seinen verdienten General mit der Verleihung des schwarzen Adlerordens Wahrend des Zweiten Schlesischen Krieges kampfte Linger schon 75 Jahre alt an der Spitze des Feldartillerie Regiments vor Prag Bei der Beschiessung der Stadt in deren Folge Prag am 16 September 1744 kapitulierte erwarb er sich erneut grosse Anerkennung Es war gleichzeitig sein letzter Kriegseinsatz Vom Konig mit der Herrschaft Alt Kunckendorf und Gross Zieten bei Angermunde belohnt starb Christian Nicolaus von Linger am 17 April 1755 86 jahrig in Berlin In seinem langen Soldatenleben von 67 Dienstjahren diente er drei preussischen Monarchen Die letzte Ruhestatte Lingers in Berlin kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden Unterschiedliche Quellen nennen zum einen die Garnisonkirche zum anderen den Kirchhof an der Dorotheenstadtischen Kirche In jedem Fall ist das Grabmal nicht erhalten geblieben 4 Ehen und Nachkommen Bearbeiten Christian Nicolaus war zweimal verheiratet seit 1698 in erster Ehe mit Katharina Elisabeth Grafen 1711 und in zweiter Ehe ab 1716 mit Susanna Maria Kunsch von Breitenwald 1745 Aus erster Ehe stammen funf Kinder vier Tochter und ein Sohn Die Tochter Johanna Henriette 1699 1780 heiratete den spateren Generalmajor Leonhard von Beauvrye Die Tochter Charlotte war mit dem danischen Offizier David Levin von Katte 1690 1758 5 verheiratet 6 Dorothea Philippina 1703 24 Juni 1756 7 heiratete den spateren Oberst der Artillerie Valentin Bodo von der Osten 1669 1757 Der Sohn Christian Ludwig von Linger 1711 1788 wurde koniglich preussischer Major und heiratete Katharine Dorothea Antoinette Kuchmeister von Sternberg 1812 Das Paar hinterliess einen Sohn und eine Tochter Mit dem Tod seines Sohnes Friedrich Albrecht Gustav Ludwig von Linger 1757 1791 erlosch die Linie 1791 im Mannesstamm Wilhelm von Linger 1720 1756 Christian Nicolaus einziger Sohn aus zweiter Ehe verstarb kinderlos 1756 als koniglich preussischer Major eines Kurassierregiments 2 Spatere Ehrungen Bearbeiten Sein Name als C V LINGER GEN D ART erscheint auf einer Ehrentafel am Reiterstandbild Friedrichs des Grossen in Berlin Unter den Linden Das Denkmal wurde 1851 unter Konig Friedrich Wilhelm IV von Preussen vollendet 8 Anlasslich des Konigsberger Kaisermanovers verlieh Kaiser Wilhelm II dem Fussartillerie Regiment von Linger Ostpr Nr 1 am 21 August 1910 eine Bronzebuste des Generals von Linger geschaffen nach einem Modell des Berliner Bildhauers Christian Daniel Rauch Die Buste fand Aufstellung in der Traditions Abteilung im Artillerie Collegienhaus neben der Haberberger Trinitatis Kirche Sie ist seit 1945 verschollen Vor 1914 erhielten ausscheidende Offiziere des Regiments eine verkleinerte Bronzekopie der Buste als Abschiedsgeschenk Eine dieser Repliken ist in der Artillerieschule der Bundeswehr in Idar Oberstein erhalten 9 10 Einzelnachweise Bearbeiten a b Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VII Band 97 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1989 S 401 a b Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser Dritter Jahrgang 1909 S 480 482 Friedrich Lenz Otto Unholtz Die Geschichte des Bankhauses Gebruder Schickler Verlag G Reimer Berlin 1912 S 33 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 41 und 51 David Levin von Katte auf Zollchow Memento vom 16 Januar 2014 im Internet Archive Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 Einzelveroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 85 K G Saur Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 S 476 Eintrag zu Christian Carl Wilhelm von Katte eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Neue genealogisch historische Nachrichten 1756 S 945 Todesnachricht Wieland Giebel Hrsg Das Reiterstandbild Friedrichs des Grossen Berlin Story Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 929829 69 3 S 11 15 und 38 Herbert Meinhard Muhlpfordt Konigsberger Skulpturen und ihre Meister 1255 1945 Wurzburg 1970 S 263 Konigsberger Burgerbrief V 1967 68 S 16 mit Abbildung Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VII Band 97 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1989 ISSN 0435 2408 S 401 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser Dritter Jahrgang 1909 S 480 482 Wolfgang Hausen Generallieutenant Christian Nicolaus von Linger In Deutsches Soldatenjahrbuch 1980 Schild Verlag Munchen 1979 ISBN 3 88014 073 1 Friedrich Lenz Otto Unholtz Die Geschichte des Bankhauses Gebruder Schickler Verlag G Reimer Berlin 1912 Digitalisat Louis von Malinowsky Robert von Bonin Geschichte der brandenburgisch preussischen Artillerie Duncker amp Humblot Berlin 1840 S 199 f Digitalisat Bernhard von Poten Linger Christian von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 709 f Weblinks BearbeitenKurzbiografie auf der Internetprasenz der Garnisonkirche Berlin Memento vom 8 November 2007 im Internet Archive Normdaten Person GND 136727557 lobid OGND AKS VIAF 81023937 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linger Christian Nicolaus vonALTERNATIVNAMEN Linger Christian NicolausKURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralGEBURTSDATUM 5 April 1669GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 17 April 1755STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Nicolaus von Linger amp oldid 238584471