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Die Bockkafer Cerambycidae sind eine artenreiche Familie der Kafer Coleoptera sie sind eine der grossten und vielfaltigsten sowie okologisch und wirtschaftlich wichtigsten Kafergruppen der Welt Weltweit sind etwa 35 000 Arten aus etwa 4000 Gattungen bekannt davon etwa 200 in Mitteleuropa Auch der mit einer Korperlange von bis zu 17 Zentimetern ohne Fuhler grosste bekannte Kafer der Riesenbockkafer Titanus giganteus aus Brasilien gehort in diese Gruppe In Mitteleuropa ist mit etwa sechs Zentimetern Korperlange der Mulmbock Ergates faber die grosste Art wahrend das Weidenbockchen Gracilia minuta mit einer Lange von maximal sieben Millimetern als kleinste europaische Art angesehen wird BockkaferMoschusbock Aromia moschata SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaTeilordnung CucujiformiaUberfamilie ChrysomeloideaFamilie BockkaferWissenschaftlicher NameCerambycidaeLatreille 1802Bockkafer sind durch die besonders langen gegliederten Fuhler sowie den langen und schmalen Korper gekennzeichnet Die Fuhler sind dabei oft langer als der Korper Da sie zudem meist gebogen sind und nach hinten getragen werden erinnern sie an die Horner eines Steinbocks was zu ihrem deutschen Namen Trivialnamen gefuhrt hat Der wissenschaftliche Name dieser Kaferfamilie geht auf den Schafer Cerambos auch Terambos aus der griechischen Mythologie zuruck der nach einem Streit von den Nymphen in einen grossen Kafer mit Hornern verwandelt wird 1 In der umfangreichsten Fassung der Sage in den Metamorphosen des Antoninus Liberalis wird auch schon der Kafer erwahnt dessen Kopf Horner wie eine Lyra tragt den die Thessalier Cerambyx nannten 2 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Fortpflanzung 3 2 Larvalentwicklung 3 2 1 Larven im Holz 3 2 2 Larven die nicht in Holz leben 3 2 3 Verpuppung 4 Systematik 5 Bockkafer als Neozoen 6 Bedrohung und Schutz 7 Kulturelle Rezeption 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Bockkafer sind haufig schillernd bunt in verschiedenen Farben gezeichnet Dabei existieren sowohl sehr stark leuchtende Farben wie etwa das Blutrot des Purpurbocks Purpuricenus kaehleri oder des Rothaarbocks Pyrrhidium sanguineum das Blau des Alpenbocks Rosalia alpina oder des Blauvioletten Scheibenbocks Callidium violaceum als auch Braun und Grautone sowie zeichnungen wie bei den meisten Arten Eine metallisch schimmernde Farbung hat etwa der Moschusbock Aromia moschata metallisch grun und die Wespenbocke Gattung Plagionotus tragen eine deutliche schwarz gelb gestreifte Warnfarbung die eine Mimikry darstellt nbsp Kopf des MoschusbocksDie Korper der zur Familie gehorenden Kafer sind meistens gestreckt dabei sind die Mannchen haufig grosser als die Weibchen manchmal aber auch umgekehrt Eindeutig erkennbar sind die Bockkafer an den immer sehr langen Fuhlern deren Lange meistens mehr als zwei Drittel der Korperlange betragt oft aber mehr als korperlang ist Beim Mannchen des Zimmermannsbocks Acanthocinus aedilis der nur etwa zwei Zentimeter lang ist konnen die Fuhler etwa mit zehn Zentimetern Lange das Funffache der Korperlange betragen Die Antennen konnen sowohl seitlich vom Korper gespreizt als auch nach vorn getragen werden Nur in Insektensammlungen werden die Fuhler aus Platzgrunden nach hinten gelegt Fur die sehr langen und kraftigen Fuhler ist eine solide Verankerung in der Kopfkapsel der Kafer und eine entsprechende Muskulatur fur die Bewegung der Fuhler notwendig Beides nimmt viel Platz in Anspruch so dass wenig Raum fur die Augen der Kafer bleibt Daher umwachsen die Augen vieler Bockkaferarten von hinten die Fuhlerbasis Der Halsschild vieler Bockkaferarten ist bedornt Diese fur viele Bockkaferarten typischen Merkmale sind auf dem Detailfoto eines Moschusbocks zu erkennen Der Fuss Tarsus der Bockkafer besteht aus funf Gliedern wobei das vierte bei fast allen Arten wie bei den Blattkafern Chrysomelidae extrem verkleinert und nur bei sehr genauer Betrachtung erkennbar ist Diese Art des Tarsus bezeichnet man als pseudotetramer Zugleich ist der Tarsus meistens stark verbreitert und behaart Die Flugeldecken Elytren sind in der Regel gut ausgebildet konnen vereinzelt jedoch auch verkurzt sein etwa beim Dunkelschenklige Kurzdeckenbock Molorchus minor oder den etwa drei Zentimeter grossen Necydalis Arten Verbreitung BearbeitenBockkafer sind weltweit auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet Nahezu 60 der Arten ist dabei im orientalischen oder neotropischen Raum zu finden 3 Mehr als 88 der Arten sind dabei auf nur ein biogeografisches Gebiet beschrankt Die hochste Anzahl endemischer Arten findet sich in der Bockkafer Fauna des australasiatischen athiopischen madagassischen und neotropischen Raums 3 Lebensweise Bearbeiten nbsp Monochamus scutellatus oregonensis aus KalifornienBockkafer sind sowohl als Larven wie auch als Imagines reine Pflanzenfresser Die Larven leben in der Regel in totem oder lebendem Pflanzenmaterial und ernahren sich von diesem Die ausgewachsenen Bockkafer ernahren sich je nach Art von Pollen Blutenteilen oder Baumsaften die Nahrung ist dabei fast immer rein pflanzlich Andere Arten benagen frische Rinde Langhornbocke Monochamus Hasel Linienbock Oberea linearis Kleiner Pappelbock Saperda populnea Blatter oder Stangel krautiger Pflanzen Agapanthia Phytoecia Erdbocke Dorcadion oder Blatter von Baumen Weberbock Lamia textor Weidenbockchen Gracilia minuta Diese Nahrung dient in der Regel einer Reifung der Keimdrusen oder Gonaden Reifungsfrass Einige Artengruppen wie Weberbocke oder Grasbocke nehmen als erwachsene Tiere gar keine Nahrung auf Rauberisch leben die amerikanischen Elytroleptus Arten die Rotdeckenkafer Lycidae jagen und verzehren und durch deren bei den meisten grosseren Raubern unbeliebten Geschmack wahrscheinlich ebenfalls ungeniessbar werden Die meisten Bockkafer sind gute Flieger Viele Arten sind in der Lage Gerausche durch nickende Bewegungen des vordersten Brustabschnitts Prothorax gegen den mittleren Mesothorax zu erzeugen Dies geschieht vor allem bei Storung und dient wahrscheinlich der Verschreckung von potentiellen Feinden Dabei streicht ein geriffeltes Feld am Halsschild uber die Kante des Mesothorax Der Grosse Eichenbock Cerambyx cerdo erzeugt wahrend seiner gesamten nachtlichen Aktivitat stridulierende Gerausche Nothorhina muricata erzeugt Gerausche indem er sich an Kiefern in geeignete Spalten der Rinde klemmt und mit ruttelnden Bewegungen des gesamten Korpers gegen die Rinde schlagt Dabei kann es zu einem Wechselgesang von zwei oder mehr Kafern kommen Die Lebensdauer der Bockkafer ist als erwachsenes Tier im Vergleich zu der Larvalzeit in der Regel sehr kurz besonders wenn man die aktive Zeit ohne Uberwinterung in Betracht zieht Die aktive Lebenszeit des erwachsenen Tieres betragt meistens maximal 90 Tage bei vielen Arten jedoch auch nur 30 Tage oder weniger Fortpflanzung Bearbeiten Eine ausgepragte Balz existiert bei den Bockkafern nicht das Zusammentreffen der Partner geschieht meistens zufallig an geeigneten Platzen Trifft ein Mannchen auf ein Weibchen steigt es sofort auf und packt bei manchen Arten das Weibchen mit den Mandibeln an den Antennen so etwa beim Gefleckten Schmalbock Rutpela maculata Vor und wahrend der Kopulation beleckt das Mannchen bei einigen Arten der Schmalbocke Lepturinae den Rucken des Weibchens offensichtlich zur Beruhigung Nach der Paarung wirft das Weibchen das Mannchen meistens ab und hilft dabei mit den Beinen nach Die Eiablage erfolgt meistens in oder an der Nahrungspflanze der Larven Dabei werden die Eier mit dem Eiablageapparat Ovipositor in Rindenritzen geschoben oder das Substrat wird vorher mit den Mandibeln bearbeitet Die Arten der Gattung Agapanthia nagen vor der Eiablage ein Loch in die Stangel der Wirtspflanzen Disteln und andere krautige Pflanzen und legen das Ei dort hinein Dabei sucht das Weibchen vor der Eiablage den Stangel nach bereits vorhandenen Lochern ab und verzichtet auf eine Ablage wenn bereits ein anderes Weibchen ein Ei in dieser Pflanze untergebracht hat Larvalentwicklung Bearbeiten Die Larven aller Bockkafer sind reine Pflanzenfresser die sich vor allem von Holz ernahren Einige Arten leben auch in krautigen Pflanzen oder in der Erde wo sie sich von Wurzeln ernahren Larven im Holz Bearbeiten nbsp Larve des SchrotbocksDie Larven der meisten Bockkaferarten ernahren sich von Holz xylobionte Larven Sie sind meistens madenartig und flach wenn sie unter Rinden leben oder zylindrisch wenn sie sich in das Innere von Holzern bohren Letztere besitzen meistens kraftig ausgebildete Mandibeln und ein nur kurzes Bruststuck Ausserdem haben sie Stemmwulste am Korper zur Vorwartsbewegung in den Holzgangen Der Zustand des Holzes spielt fur die unterschiedlichen Arten eine wesentliche Rolle So gibt es viele Arten die sich ausschliesslich von Totholz in dessen unterschiedlichen Phasen des Abbaus ernahren andere brauchen lebendes Holz Viele Larven fressen unter der Borke von Baumen im Kambium oder im Splintholz einige aber auch im Kernholz beispielsweise die Larven des Grossen Eichenbocks Cerambyx cerdo Die kernholzfressenden Arten machen oft auch nicht vor Bauholz halt So befallen Hausbocklarven Hylotrupes bajulus gut ausgetrocknetes Nadelholz und richten in Bauwerken erhebliche Schaden an Da sie im Inneren von Dachsparren und Deckenholzern fressen und eine dunne Aussenwand stehen lassen werden sie kaum bemerkt Oft wird ein Befall erst erkannt wenn Balken oder Bohlen brechen Die Gefahrlichkeit dieses Schadlings wird durch die in verschiedenen Landesbauordnungen vorhandene Meldepflicht deutlich Aber auch in der Forstwirtschaft werden einige Bockkaferarten als Holzschadling betrachtet So frisst die Larve des Gemeinen Fichtenbocks Tetropium castaneum zunachst unter der Rinde in der Kambialzone frisst sich dann aber zur Verpuppung horizontal 2 4 cm tief ins Holz und nagt anschliessend eine 3 4 cm lange Puppenkammer in vertikaler Richtung Die dabei entstehenden Hakengange entwerten das Holz der befallenen Fichten und Kiefern und machen einen grosseren Verschnitt notwendig Auch andere Arten fressen solche Hakengange in das Holz der jeweils von ihnen bevorzugten Baume andere charakteristische Frassbilder sind etwa die breiten Platzgange der Scheibenbocke Gattung Callidium und der Langhornbocke sowie die tief ins Holz fuhrenden Gange der Kernholzfresser In ihren Gangen sind die Bockkaferlarven eine beliebte Beute von Spechten Ein besonderes Frassbild erzeugen der Kleine Pappelbock an den Asten der Zitterpappel sowie der Linienbock an Haselasten Beide erzeugen Verdickungen der Aste die als Holzgallen bezeichnet werden Die Dauer der Larvenzeit hangt vom Nahrstoffgehalt und damit auch von dem Zustand des Holzes ab in dem die Larven leben Bei den meisten Arten dauert sie ein bis zwei Jahre Arten in der leichter zu verarbeitenden Bastzone des Holzes entwickeln sich dagegen bereits innerhalb von drei bis funf Monaten Besonders lange dauert die Entwicklung bei Arten die in trockenem Holz oder im Kernholz leben Die Larven vom Mulmbock Grossen Eichenbock und Hausbock brauchen fur ihre Entwicklung entsprechend drei bis vier Jahre in Extremfallen wurden auch Entwicklungszeiten des Hausbocks von bis zu zehn Jahren beobachtet Viele holzfressende Larven von Bockkafern beherbergen in ihrem Mitteldarm Symbionten in Form von Hefepilzen die ihnen beim schwierigen Aufschluss des Holzes und der darin enthaltenen Cellulose helfen Die dazu benotigten Enzyme die Cellulasen konnen nur von einigen Arten wie dem Hausbock und dem Eichenbock selbst produziert werden bei einer grossen Anzahl von Arten ist die Verdauung des Holzes noch ungeklart zumal auch keine Garkammern vorhanden sind Die Symbionten versorgen den Kafer ausserdem mit Vitaminen und Aminosauren Sie befinden sich in taschenartigen Ausstulpungen des vorderen Teiles des Darmes Die Ausstulpungen werden kurz vor der Verpuppung zuruckgebildet und die Mikroorganismen werden geschluckt Beim Mannchen verschwinden sie vollstandig beim Weibchen sammeln sie sich in Taschen am Legeapparat fur die Paul Buchner den Begriff Mycetome gepragt hatte Bei der Eiablage gelangen die Symbionten so automatisch an die Aussenseite der Eischalen Die Larven fressen Teile der Schalen und nehmen so die Symbionten auf Larven die nicht in Holz leben Bearbeiten nbsp GetreidebockkaferNeben den Holzfressern gibt es auch Arten die als Larven im Inneren von krautigen Pflanzen oder im Boden leben und dort Wurzeln anfressen So fressen die Arten der Gattung Agapanthia in den Stangeln von Disteln Brennnesseln und Braunwurz zum Beispiel der Scheckhornbock Agapanthia villosoviridescens auch Nessel oder Distelbock genannt und anderen Kardengewachsen zum Beispiel Agapanthia violacea die im Suden lebende Agapanthia asphodeli auch in den Stangeln des Affodills Der sehr schlanke Getreidebockkafer Calamobius filum lebt sogar mit seiner schlanken Larve in den Stangeln von Grasern Von den Wurzeln der Graser leben etwa die Erdbocke und auch die Vertreter der Gattung Vesperus oder Neodorcadion bilineatum Verpuppung Bearbeiten nbsp Puppe des Asiatischen LaubholzbockkafersDie Verpuppung erfolgt in Puppenwiegen innerhalb der Nagespane unter der Rinde oder in speziell ausgestatteten Gangen im Holz Einige Arten bilden auch Kokons aus Erde nachdem sie das Holz verlassen haben etwa Arten der Gattungen Pachyta Dinoptera Pachytodes oder der Sagebock Prionus coriarius Bei der Puppe handelt es sich um eine als Pupa libera bezeichnete Form die sich durch eine freie Beweglichkeit der Hinterleibssegmente auszeichnet Die Jungkafer nagen sich zum Ausflug ein eigenes Ausschlupfloch Eine Uberwinterung erfolgt meistens als Larve im Holz nur sehr selten als Kafer Systematik BearbeitenDie Bockkafer sind innerhalb der polyphagen Kafer Polyphaga sehr nah verwandt mit den Blattkafern Chrysomelidae mit denen sie gemeinsam mit Megalopodidae den Orsodacnidae sowie den ehemals den Bockkafern zugeordneten Familien Vesperidae Disteniidae und Oxypeltidae das Taxon der Chrysomeloidea bilden Die nachsten Verwandten dieser Uberfamilie sind dann die Russelkaferverwandten Curculionoidea Mit den Vesperidae Disteniidae und Oxypeltidae bilden die Bockkafer eine monophyletische Gruppe stammen also von einer gemeinsamen Stammlinie ab 4 5 Alle gemeinsame Merkmale teilen sie die langen Antennen und deren spezifischen Bau auch wenn diese bei einigen Formen sekundar wieder verkurzt sind 5 Weltweit sind etwa 35 000 Arten der Bockkafer aus etwa 4000 Gattungen bekannt 4 3 davon etwa 200 in Mitteleuropa Die Anzahl heute noch unbekannter Arten wird zudem als hoch eingeschatzt uber die letzten Jahre wurden jahrlich mehr als 200 neue Arten beschrieben vor allem aus Asien und Sudamerika 3 Die interne Systematik der Bockkafer ist wie bei den meisten Insektengruppen im Wandel und teilweise un klar Phylogenetische Untersuchungen und Revisionen existieren bislang zwar fur einige Untergruppen oder regional jedoch nicht fur die Gesamtheit der Bockkafer Klassisch werden die Bockkafer in verschiedene Unterfamilien mit unterschiedlichen Anzahlen von Gattungen und Arten aufgespalten Die grossten Unterfamilien sind dabei die Weberbocke und die Cerambycinae die zusammen etwa 90 aller Bockkafer enthalten 3 Die folgende Darstellung folgt dabei der Aufstellung nach Lawrence 2016 die Unterfamilien mit in Europa heimischen Arten sind mit E gekennzeichnet 6 Cerambycinae E Lamiinae E Weberbocke Lepturinae E Schmalbocke Necydalinae E Parandrinae Prioninae E Breitbocke Spondylidinae E einschliesslich Aseminae DorcasominaeEine ausfuhrliche Darstellung der mitteleuropaischen Bockkafer findet sich unter Systematik der Bockkafer Bockkafer als Neozoen Bearbeiten nbsp Asiatischer LaubholzbockkaferDa die meisten Bockkafer als Holzbewohner bekannt sind besteht bei ihnen auch die Gefahr dass sie als Holzschadlinge auftreten Besonders dramatisch kann sich die Situation entwickeln wenn Bockkafer in Regionen verschleppt werden in denen sie ursprunglich nicht heimisch sind Neozoen Hier haben sie haufig keine spezialisierten Feinde und konnen sich entsprechend stark in Holzern ausbreiten Ein solches Neozoon ist etwa der Asiatische Laubholzbockkafer Anoplophora glabripennis der uber Transportkisten aus der Volksrepublik China auf den amerikanischen Kontinent eingeschleppt wurde Wegen seines unspezifischen Frasses wird der Kafer in neu besiedelten Gebieten zu einem echten Problem fur das Okosystem Er wird in der Global Invasive Species Database zu den hundert schadlichsten invasiven Neobiota weltweit gezahlt 7 Die Tiere leben ziemlich unspezialisiert von verschiedenen Holzern wie etwa Ahornen Birken Walnussbaumen Eschen und vielen weiteren Wegen Befalls mit diesen Kafern mussten seit 1996 in New York Illinois und New Jersey Tausende von Baumen gefallt werden der Schaden betragt bislang etwa 150 Millionen US Dollar Nach Angaben des Animal and Plant Health Inspection Service besteht die Gefahr dass sich die Kafer uber die gesamten USA verbreiten und so einen Schaden in der Holzwirtschaft dem Tourismus und der Landwirtschaft von uber 650 Milliarden US Dollar verursachen konnten Der Kafer wird jedoch nicht nur in den USA gefurchtet auch in Deutschland besteht erhohte Alarmbereitschaft sowie eine Meldepflicht beim Auftreten dieser Tiere Im Jahr 2001 wurde die Art erstmals auch in Europa Braunau am Inn Osterreich gefunden Bedrohung und Schutz BearbeitenViele Bockkaferarten gelten aufgrund von Lebensraumverlust und Lebensraumveranderungen als gefahrdet Sie sind abhangig von bestimmten Holzvorkommen oder von Altholzbestanden mit hohem Anteil an Totholz Da diese Entwicklungsmoglichkeiten fur die Larven haufig fehlen sind viele Arten bedroht und stehen unter Naturschutz In der neuesten Fassung der Bundesartenschutzverordnung sind allerdings mit wenigen Ausnahmen alle einheimischen Arten unter Schutz gestellt worden Einige besonders seltene sind in Deutschland folgende Kornerbock Megopis scabricornis Schutzstatus streng BNatSchG BArtSchV 1 Mulmbock Ergates faber Schutzstatus besonders BNatSchG BArtSchV 1 Zottenbock Tragosoma depsarium Schutzstatus besonders BNatSchG BArtSchV 1 Wespenbocke Necydalis ssp Grosser Wespenbock Necydalis major Schutzstatus streng BNatSchG BArtSchV 1 Panzers Wespenbock Necydalis ulmi Schutzstatus streng BNatSchG BArtSchV 1 Eichenbocke Cerambycini Grosser Eichenbock Cerambyx cerdo Schutzstatus streng BNatSchG FFH II und IV Kleiner Eichenbock Cerambyx scopolii Schutzstatus besonders BNatSchG BArtSchV 1 Cerambyx miles Schutzstatus besonders BNatSchG BArtSchV 1 Moschusbock Aromia moschata Schutzstatus besonders BNatSchG BArtSchV 1 Alpenbock Rosalia alpina Schutzstatus streng BNatSchG FFH II und IV Purpurbock Purpuricenus kaehleri Schutzstatus streng BNatSchG BArtSchV 1 Variabler Erdbock Iberodorcadion fuliginator Schutzstatus besonders BNatSchG BArtSchV 1 Weberbock Lamia textor Schutzstatus besonders BNatSchG BArtSchV 1 Phytoecia Schwarzgrauer Walzenhalsbock Phytoecia nigricornis Schutzstatus besonders BNatSchG BArtSchV 1 Bleicher Alteichen Nachtbock Trichoferus pallidus Schutzstatus besonders BNatSchG BArtSchV 1 Kulturelle Rezeption Bearbeiten Zu dieser Gruppe gehorte Lampe nun glucklicherweise nicht Das Berlinertum wirkte hier als Gegengift Seine Selbstironie brachte wieder alles ins Gleichgewicht und liess noch einen gefalligen Uberschuss Er bat wie gesagt sich uns anschliessen und seine Fahne hochhalten zu durfen Unsere Herzen fielen ihm gleich zu und so ging es weiter Herr Lampe Sie sind gewiss auch Krauterjager Nicht doch Wer seinen Kascher mit Ehren tragen will muss die grune Trommel zu Hause lassen Fauna apart und Flora apart Sie glauben gar nicht welche profunde Wissenschaft die Kaferei ist Hundertundzwanzig Bockkafer bloss im Brieselang Das will gemacht sein Gewiss Aber ich habe mir sagen lassen dass die Dinge doch Hand in Hand gehen und dass die Kaferei wie Sie sagen ohne Krauterei gar nicht recht bestehen kann Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Bd 3 Havelland Finkenkrug Eine Welt von Getier bewohnt die alte Eiche Der Bockkafer in wahren Riesenexemplaren hat sich zu Hunderten darin eingenistet idem Die KonigseicheLiteratur BearbeitenPetr Svacha John F Lawrence Cerambycidae Latreille 1802 In John F Lawrence 2 Classification families amp subfamilies In Rolf G Beutel Richard A B Leschen Hrsg Handbook of Zoology Arthropoda Insecta Coleoptera Beetles Volume 1 Morphology and Systematics De Gruyter 2016 ISBN 978 3 11 037392 9 S 77 177 doi 10 1515 9783110373929 005 Ulrich Bense Longhorn Beetles Illustrated Key to the Cerambycidae and Vesperidae of Europe Margraf Weikersheim 1995 ISBN 3 8236 1153 4 Reiner Feldmann Bockkaferfauna Sudwestfalens PDF 5 4 MB Ergebnisse einer Langzeitstudie im sudwestfalischen Bergland In Natur in NRW Nr 4 2008 April 2008 S 22 abgerufen am 3 August 2019 Karl Wilhelm Harde 1966 87 Fam Cerambycidae In Die Kafer Mitteleuropas Band 9 Krefeld Goecke amp Evers Bernhard Klausnitzer Friedrich Sander Die Bockkafer Mitteleuropas Cerambycidae Ziemsen Wittenberg 1978 1981 1983 Spektrum Akad Verl Heidelberg 1996 ISBN 3 89432 474 0 Bernhard Klausnitzer Ulrich Klausnitzer Ekkehard Wachmann Zdenek Hromadko Die Bockkafer Mitteleuropas Die Neue Brehm Bucherei 499 2 Bande 4 Auflage VerlagsKG Wolf Magdeburg 2018 ISBN 978 389432 474 2 Manfred Niehuis Die Bockkafer in Rheinland Pfalz und im Saarland Fauna und Flora in Rheinland Pfalz Beiheft Nr 26 Gesellschaft fur Naturschutz und Ornithologie Rheinland Pfalz e V GNOR GNOR Mainz 2001 604 S ISBN 3 9807669 0 X Wolfgang Schwenke Hrsg u a Die Forstschadlinge Europas Ein Handbuch in 5 Banden Band 2 Kafer Parey Hamburg und Berlin 1974 ISBN 3 490 11016 1 Walter Weckwerth Unsere bekanntesten Bockkafer und ihre Bedeutung Fur die Forstwirtschaft unter Berucksichtigung des Naturschutzgedankens 2 unveranderte Auflage Nachdruck der 1 Auflage Ziemsen Wittenberg 1954 Die neue Brehm Bucherei Heft 122 Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2004 40 S ISBN 3 89432 587 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bockkafer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sehr grosse europaische Bockkafergalerie Worldwide Cerambycidae Longhorn Beetles of the West Palaearctic Region Bildergalerie BockkaferEinzelnachweise Bearbeiten Sprecher Uebersax E 2008 The stag beetle Lucanus cervus Coleoptera Lucanidae in art and mythology In La Terre et la Vie Revue d Ecologie Supplement 10 153 159 PDF download Memento des Originals vom 7 Oktober 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot documents irevues inist fr The Metamorphoses of Antoninus Liberalis translated by Francis Celoria topostext org 22 a b c d e R Rossa J Goczal Global diversity and distribution of longhorn beetles Coleoptera Cerambycidae In The European Zoological Journal Band 88 Nr 1 1 Januar 2021 ISSN 2475 0263 S 289 302 doi 10 1080 24750263 2021 1883129 tandfonline com abgerufen am 15 Juni 2021 a b Petr Svacha John F Lawrence Cerambycidae Latreille 1802 In Richard A B Leschen Rolf Beutel Coleoptera beetles Volume 3 Morphology and systematics Phytophaga Berlin 2014 ISBN 978 3 11 037051 5 S 77 a b Bernhard Klausnitzer Ulrich Klausnitzer Ekkehard Wachmann Zdenek Hromadko Die Bockkafer Mitteleuropas Die Neue Brehm Bucherei 499 2 Bande 4 Auflage VerlagsKG Wolf Magdeburg 2018 ISBN 978 389432 474 2 S 14 John F Lawrence 2 Classification families amp subfamilies In Rolf G Beutel Richard A B Leschen Hrsg Handbook of Zoology Arthropoda Insecta Coleoptera Beetles Volume 1 Morphology and Systematics De Gruyter 2016 ISBN 978 3 11 037392 9 doi 10 1515 9783110373929 005 100 of the World s Worst Invasive Alien Species Global Invasive Species Database archiviert vom Original am 2 April 2016 abgerufen am 11 Februar 2011 Normdaten Sachbegriff GND 4146114 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bockkafer amp oldid 235973357