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Die Bodenseeschifffahrt im Zweiten Weltkrieg war gepragt von einer militarischen Nutzung bisher ziviler Schiffe 1 Eine besondere Situation ergab sich daraus dass sowohl das Deutsche Reich mit dem angeschlossenen Osterreich als auch die neutrale Schweiz Anrainerstaaten des Bodensees waren Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ausgangslage zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 3 Situation am schweizerischen Bodensee 4 Kriegsbedingte Betriebseinschrankungen 5 Schiffsabtretungen an die Deutsche Kriegsmarine Luftwaffe und Wehrmacht teils Mehrfachnennungen 5 1 Wohnschiffe 5 2 Kabelleger und Bergungsschiffe 5 3 Versuchs und Ausbildungsschiffe 6 Einheiten der Wehrmacht auf dem Bodensee 6 1 Die Kustenjager Abteilung z b V 800 Brandenburg 6 2 Flugbetriebsboote 6 3 Schwimmende Flakbatterien verankert vor Friedrichshafen zur seeseitigen Luftabwehr 7 Kriegsbedingte Schaden und Verluste 7 1 Durch deutsche Demontage und Requirierung 7 2 Durch alliierte Bombenangriffe auf Friedrichshafen von 1943 bis 1945 7 3 Durch alliierte Fliegerangriffe mit Bordwaffen 7 4 Schaden beim Einmarsch der franzosischen Truppen Ende April 1945 8 Kriegsbedingte Folgeschaden nach Kriegsende 8 1 Durch Reparationsleistungen an Frankreich 8 2 Von der franzosischen Besatzungsmacht vorubergehend beschlagnahmte Schiffe 8 3 Gefahren fur die Fischer 9 Allgemeine und verhinderte Schaden 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 Einzelnachweise und AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenDie Bodenseeregion mit den Anrainerstaaten Deutschland Osterreich und Schweiz liegt im Zentrum des alemannischen Sprach und Kulturraums Die Schifffahrt verbindet seit zwei Jahrtausenden die Bevolkerung am See und war Drehscheibe fur europaische Handelswege Kriege mit dem Einsatz von Schiffen waren selten und dann extern begrundet Die Konfrontation zwischen Romern und Kelten 15 v Chr die romische Grenzsicherung durch Kampfschiffe gegen Alemanneneinfalle im 3 und 4 Jahrhundert vor allem aber der Seekrieg auf dem Bodensee 1632 1648 und der Erste Napoleonische Krieg 1798 99 1801 02 Einzelne bewaffnete Jagdschiffe beschrankten sich vom 15 bis ins 19 Jahrhundert auf den Schutz von Schiffen mit wertvollen Ladungen Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Aufstellung einer Dampfkriegsflottille mit eigenem Kriegshafen angeregt und wieder verworfen Realisiert wurde nur die Osterreichisch Deutsche Bodenseeflottille im Ersten Weltkrieg mit leicht bewaffneten Patrouillenbooten Ausgangslage zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten1937 wurde die Polizei auf dem Bodensee dem Reichsminister des Inneren unterstellt und unter der Bezeichnung Sonderdienstzweig Wasserschutzpolizei SW in die Schutzpolizei integriert Sitz des SW Kommandos Bodensee war Friedrichshafen mit vier weiteren Stutzpunkten der Polizeiboote Diese und weitere Boote der Seewache waren im Marz 1938 beteiligt als beim Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich Bregenz von deutschen Einheiten besetzt wurde 2 Danach waren die Bodenseeschiffe Osterreichs Teil des Flottenbestandes der Deutschen Reichsbahn der neun Dampfschiffe DS 17 Motorschiffe MS sechs Motorboote MB und zwei Motor Trajektschiffe M Tr umfasste Die Kriegsmarine war zu Beginn des Krieges nur mit einer kleinen Einheit am Bodensee prasent der Marine Nachrichten Station MNS Sud Referat Funkaufklarung in Langenargen Sie wurde von Alfred Manhardt Edler von Mannstein gefuhrt und entschlusselte im sudlichsten deutschen Marinestandort den gegnerischen Funkverkehr In und um Friedrichshafen sind wichtige Betriebe der Rustungsindustrie entstanden weshalb die Stadt als einzige Hafenstadt der Region ab 1943 ein Schwerpunkt der alliierten Luftangriffe wurde Das in Friedrichshafen entwickelte Zeppelin Luftschiff hatte 1939 keinerlei militarische Bedeutung mehr Situation am schweizerischen Bodensee BearbeitenDie neutrale Schweiz verfugte zu Beginn des Krieges uber keine Kriegsschiffe auf dem Bodensee Die Passagierschiffe der SBB wurden weder militarisch genutzt noch mit Tarnfarbe versehen Nach der deutschen Invasion der Niederlande und Invasion Norwegens 1940 musste die Schweizer Armee auch mit einer Landungsaktion der Wehrmacht am Sudufer des Bodensees rechnen und bereitete sich auf Verteidigungsmassnahmen vor 3 Erst 1942 stellte die Schweiz die Motorbootkompanie auf eine kleine Flotte mit 18 leicht bewaffneten und meist requirierten Booten zur Bewachung der Seegrenze 4 Die Motorbootkompanie war keine Schweizer Marineeinheit die 86 Mann waren der Genietruppe Pioniere unterstellt Zum Schutz der Hafenanlagen von Romanshorn befand sich unterhalb des Hotels Schloss eine Bunkeranlage Ab 1942 befurchtete die Ostschweiz erneut eine deutsche Invasion Sie fuhlte sich vor allem durch die wachsende Zahl von Landungsfahren sowie Landungs und Sturmbooten bedroht mit denen das Pionier Lehr Bataillon 4 zwischen Lindau und Langenargen Sitz des Stabes Pioniere fur den Einsatz an allen Kriegsschauplatzen ausbildete Die Boote wurden grenznah bei der Dornier Werft in Manzell der Bodan Werft in Kressbronn und der Bootswerft Biatel in Hard hergestellt Da die Anrainerstaaten nie eine einheitliche Grenze im Obersee festgelegt hatten wandten sie in stillschweigender Ubereinkunft die Haldentheorie an nach der die Seebereiche mit mehr als 25 m Wassertiefe von den Anrainern gemeinsam als Kondominium verwaltet wurden Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde vom Deutschen Reich faktisch akzeptiert dass die schweizerische Grenzwache Kontrollen gemass der Realteilungstheorie bereits in Seemitte durchfuhrte Zu militarischen Konflikten zwischen den beiden Staaten kam es auf dem Bodensee wahrend des Zweiten Weltkriegs aber nicht In den letzten beiden Kriegsjahren fuhrte das SBB Motorboot Hecht Kurier Querfahrten im Auftrag der Zollorgane durch Drei Tage vor der freiwilligen Internierung deutscher Bodenseeschiffe in der Schweiz 1945 fluchtete ein Deutscher mit dem Pionierlandungsboot PiLB 41 535 in die Schweiz Das Boot wurde am 23 April 1945 in Romanshorn von der Schweizer Armee interniert und 1948 der franzosischen Marine in Konstanz ubergeben Kriegsbedingte Betriebseinschrankungen BearbeitenBereits am 15 Mai 1939 wurde der Trajektverkehr in die Schweiz eingestellt und am 5 Juni 1940 der Schiffs Querverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz sowie die Passage zwischen dem Ober und Untersee auf dem Seerhein Die Einstellung des Trajektverkehrs traf vor allem den Transitverkehr der Stadt Romanshorn hart Wegen der Treibstoffrationierung wurden die meisten Motorschiffe der Reichsbahn stillgelegt darunter auch die neue Ostmark die am 24 September 1939 zwar noch getauft aber nicht mehr in Dienst gestellt wurde Der eingeschrankte Linienverkehr wurde von wenigen Dampfschiffen ubernommen Die Schiffe mussten nachts verdunkelt werden und Gasmasken bereit halten Ab November 1944 wurde die Verbindung Friedrichshafen Lindau Bregenz eingestellt und die ubrigen Kurse nur noch bei Dunkelheit bedient Alle Schiffe erhielten 1943 einen blaugrauen Tarnanstrich Auch die am Krieg nicht beteiligte Schweiz musste wegen Treibstoffmangels ihre vier Motorschiffe stilllegen und mit jeweils zwei Dampfschiffen einen eingeschrankten Langsverkehr auf dem Ober und Untersee durchfuhren Zu Kriegsbeginn wurden alle privaten Wasserfahrzeuge und selbst Bojen sichergestellt Auf den See durften nur Berufsfischer und Baggerschiffe mit Sonderausweis Von 1941 bis 1943 durfte mit einer Sondergenehmigung in abgegrenzten Buchten gesegelt werden danach herrschte wieder ein vollstandiges Verbot Die Boote wurden teilweise vom deutschen Zollgrenzschutz angemietet oder zusammen mit dem Eigentumer zur Uberwachung bestimmter Sperrlinien eingezogen 5 Zu bestimmten Zeiten durften Seeteile nicht befahren werden auf denen Schiessubungen mit scharfer Munition stattfanden auch nach dem Krieg Schiffsabtretungen an die Deutsche Kriegsmarine Luftwaffe und Wehrmacht teils Mehrfachnennungen BearbeitenWenige Dampfschiffe genugten um den reduzierten Fahrplan zu erfullen Von den Motorschiffen die wegen der Treibstoffrationierung kaum eingesetzt wurden sind die meisten von verschiedenen militarischen Stellen als Hilfsschiffe verwendet worden Die Besatzung blieb zivil und die Schiffe unbewaffnet Nur die wenigen Schiffe die zur Flugabwehr eingesetzt wurden waren bewaffnete Kriegsschiffe mit Soldaten an Bord Wohnschiffe Bearbeiten Allgau lag wahrend des gesamten Krieges in Lindau Mainau war ab Oktober 1943 Unterkunft fur die Besatzungen der Flakschiffe vor Friedrichshafen Buchhorn diente als Verbindungsboot zu den verankerten Flakschiffen Augsburg und MS Kempten waren 1945 Unterkunfte fur russische Zwangsarbeiter in Lindau Kabelleger und Bergungsschiffe Bearbeiten M Tr Schussen ausgerustet mit einem Auslegerkran und Spillwinden zur Verlegung von Seekabeln Einsatz 1941 in der Bregenzer Bucht fur das Nachrichtenmittelversuchskommando NVK Kiel vor Immenstaad und vor Fischbach Bergung versenkter Hilfsschiffe in Friedrichshafen 1943 M Tr 12 zur militarischen Verwendung ohne nahere Angaben M Tr 16 ausgerustet mit einem Drehkran zur Verlegung von Unterwasserkabeln Versuchs und Ausbildungsschiffe Bearbeiten Die Deutsche Kriegsmarine richtete 1941 zu Versuchen mit Ankertauminen ein Sperrversuchskommando SVK in Uberlingen ein und ein Nachrichtenmittelversuchskommando NVK in Kressbronn Auf dem Gelande der spateren Dornier Werke entstand die Torpedoversuchsanlage Seewerk Immenstaad Ausserdem wurden im Uberlinger See Ortungsgerate und neue Torpedo und Fallschirmgerate getestet Auf dem Obersee fand regelmassig Flak Ubungsschiessen statt Folgende Schiffe der Deutschen Reichsbahn und Motorfahren MF der Stadtwerke Konstanz waren betroffen 6 Konstanz im Uberlinger See ab 1941 fur das NVK Konstanz im Uberlinger See ab 1943 fur das SVK Konstanz ein unvollendeter Neubau Kasko diente 1943 1944 als Torpedofangboot fur Flugzeugetorpedos der Torpedoversuchsanlage Seewerk Immenstaad danach der Erprobung von Voith Schneider Propellern fur Minenraumboote und fur Versuche mit V Waffen Oesterreich wurde von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH 7 ab 1944 als Torpedoversuchsschiff vor Immenstaad mit einem Torpedo Rohrsatz fur Zielubungen und zwei Flak gegen Luftangriffe eingesetzt Schwaben wurde von 1941 bis 1945 als Versuchsschiff fur Unterwasserhorchgerate vor Kressbronn verwendet Kempten wurde 1942 ebenfalls dort als NVK Versuchsschiff verwendet Ravensburg war bis 1942 vor Friedrichshafen Versuchsschiff fur das Versuchsamt Berlin Grunewald das NVK Kiel und das Flugforschungsinstitut Oberpfaffenhofen Buchhorn war das Dienstschiff des NVK und des Flugforschungsinstituts Oberpfaffenhofen Einheiten der Wehrmacht auf dem Bodensee BearbeitenDie Kustenjager Abteilung z b V 800 Brandenburg Bearbeiten Aus dem seit 1942 in Langenargen bestehenden Pionier Lehr Bataillon 4 wurde zum Jahreswechsel 1942 43 die Kustenjager Abteilung KJA zur besonderen Verwendung 800 aufgestellt eine Einheit in der Division Brandenburg Sie war der einzige militarische Verband auf dem Bodensee Die KJA bildete Heeres Luftwaffen und Marineangehorige fur Spezialeinsatze aus hatte aber auf dem Bodensee keinen Kampfeinsatz Die Einheit wurde am 15 Marz 1943 an das Mittelmeer verlegt 8 In den letzten Kriegstagen befurchtete die Bevolkerung des Bodenseeumlandes ihr Eingreifen das mit hohen Verlusten verbunden gewesen ware Die Einheit bestand aus einem Stab und vier Kompanien insgesamt etwa tausend Mann mit folgender Ausrustung Kommandoboote schwere Sturmboote 42 Sprengboote Linse einem Pionierlandungsboot 41 und mehrere beschlagnahmte franzosische Motoryachten zudem leichte und schwere MGs und mittlere Granatwerfer Flugbetriebsboote Bearbeiten In Friedrichshafen waren zwei Flugbetriebsboote vom Typ C III stationiert beide waren offene Schlepp und Transportboote der Luftwaffe FL C 3084 war leihweise der Dornier Werft uberlassen worden FL C 3142 war beim Fliegerhorst Friedrichshafen stationiert 9 Schwimmende Flakbatterien verankert vor Friedrichshafen zur seeseitigen Luftabwehr Bearbeiten Friedrichshafen war landseitig von einem Ring Flakbatterien zur Abwehr der nach 1943 immer haufigeren Luftangriffe umgeben 10 Mehrere etwa 300 Meter vom Ufer entfernt verankerte Flakschiffe die vor der Ubernahme durch das Militar zivile Funktionen hatten schlossen den Verteidigungsring auch seeseitig Nach Osten hin war die Bucht mit verankerten Kreuzen aus Baumstammen abgeriegelt auf denen grosse Blechtafeln senkrecht montiert waren um so den Radargeraten der Bomber Land vorzutauschen Vernebelungen von Fischerbooten aus steigerten den Effekt 11 Am 27 September 1944 wurde der Flakschutz fur das weitgehend zerstorte Friedrichshafen aufgehoben und die Flakschiffe abgezogen M Tr Schussen wurde bereits Ende August 1939 mit zwei Flak und Suchscheinwerfern ausgerustet 12 M Tr 16 wurde mit drei Flakgeschutzen Kaliber 2 cm bewaffnet sowie mit Suchscheinwerfern ausgerustet 13 Konigin Charlotte das bereits 1943 ausgemustert worden war wurde 1944 mit einem Vierlingsgeschutz auf dem Vorschiff und mit Suchscheinwerfern auf dem Heckpavillon ausgerustet Ein Trajektschleppkahn wurde zum Flakschiff Argen umgebaut und vor dem Seewerk Immenstaad verankert 14 Ausserdem wurden einige Last und Kiesschiffe mit leichter Flak bewaffnet Kriegsbedingte Schaden und Verluste BearbeitenDurch deutsche Demontage und Requirierung Bearbeiten Bei folgenden Raddampfern wurde der Radkastenschmuck Wappen meist aus Bronze zur Rohstoffgewinnung demontiert und eingeschmolzen Friedrichshafen 1940 Lindau 1941 Bavaria 1941 Stadt Meersburg 1943 Zaehringen 1943Vom deutschen Militar wurden zwei Motorboote requiriert Gluckauf eingesetzt 1942 als Dnjepr Fahre Verlust an der Ostfront Woge erbaut 1938 in Friedrichshafen fur die Deutsche Reichsbahn war von 1939 bis 1943 ein leichtes Flakschiff 15 und wurde versenkt Der Einsatz ist unbekannt Durch alliierte Bombenangriffe auf Friedrichshafen von 1943 bis 1945 Bearbeiten nbsp Die Besatzung eines RAF Bombers bereitet sich auf einen Einsatz zur Bombardierung von Industrieanlagen in Friedrichshafen vor siehe Kommentar zum Bild Folgende Schiffe wurden bei der Bombardierung der Altstadt im Hafen oder als vor Anker liegendes Flakschiff beschadigt Friedrichshafen brannte in der Nacht vom 27 zum 28 April 1944 auf der Werfthelling aus 16 Wurttemberg sank in derselben Nacht nach einem Nahdetonierer im vorderen Hafenbecken von Friedrichshafen Nach der Hebung erfolgte die endgultige Zerstorung durch einen Bombentreffer am 20 Juli 1944 Konigin Charlotte wurde bereits ausgemustert ebenfalls bei diesem Angriff im Hafenbecken stark beschadigt und danach abgewrackt Das Schlammschiff Nr 3 sank schwer beschadigt im Hafenbecken Der Dampfschlammbagger wurde am 28 April von einer Sprengbombe getroffen ist gesunken und wurde im Juni wieder gehoben Der ehemalige Trajektkahn II wurde am 28 April 1944 stark beschadigt und sank 17 Gna das Forschungsschiff der aerologischen Drachenstation sank schwer beschadigt M Tr Schussen wurde durch einen Nahdetonierer leicht beschadigt Ein Kiesschiff mit leichter Flak wurde bei diesem Angriff ebenfalls beschadigt Das Forschungsboot Kormoran des Limnologischen Instituts Konstanz zuvor A Barkasse des Schlachtschiffs Moltke dann Polizeiboot wurde in der Seemooser Halle vernichtet 18 ebenso der Bootsbestand des Wurttembergischen Yacht Clubs mit dem Motorboot Graf Zeppelins der Wurttemberg Das Leichte Schnellboot LS 5 1941 von der Dornier Werft in Friedrichshafen gebaut und von den Dornier Werken als Begleitschiff eingesetzt wurde am 25 September 1943 versenkt 19 Das Flugbetriebsboot FL C 3084 der Dornier Werke wurde beim Luftangriff am 18 Marz 1944 beschadigt von der Michelsen Werft repariert und brannte nach dem Angriff am 23 Mai 1944 vollstandig aus 20 Der Schiffsrumpf des unvollendeten MS Konstanz brannte mittschiffs nach einem Bombentreffer im April 1945 im Hafenbecken fast vollstandig aus Ausserdem wurden die Hafenanlagen weitgehend zerstort Die Luftabwehr hatte hohe Verluste zur Folge sowohl unter den Besatzungen der getroffenen Flugzeuge als auch bei den meist jugendlichen Flakhelfern an Land Auf den Flakschiffen gab es kaum Verluste Die Stadt Friedrichshafen wurde bei elf schweren Bombardierungen zu 60 zerstort Mehr als tausend Menschen wurden getotet und verwundet vor allem Zivilisten und Fremdarbeiter Durch alliierte Fliegerangriffe mit Bordwaffen Bearbeiten Teile der stillgelegten Konstanzer Schiffe wurden zum Schutz vor Bombenangriffen im Hafen und in der Bucht von Ludwigshafen im Uberlinger See verankert wo sie entdeckt und am 24 Juli 1944 von alliierten Tieffliegern beschossen wurden Hori sank im seichten Hafenbecken Es wurde nach dem Krieg wieder instand gesetzt Schienerberg wurde in der Bucht von Ludwigshafen schwer beschadigt Baden erhielt ebenfalls dort 400 Treffer einer ist noch heute sichtbar und konnte von Fischern knapp vor dem Sinken bewahrt werden Bei all diesen Ereignissen ist von Todesopfern unter den Besatzungen nichts bekannt Das Kursschiff Stadt Meersburg konnte am selben Tag dem Beschuss durch Tiefflieger nur durch Flucht ans Schweizer Ufer entkommen Ein anderes Mal rettete es sich in den Meersburger Hafen der durch einen Bergrucken geschutzt ist Schaden beim Einmarsch der franzosischen Truppen Ende April 1945 Bearbeiten Wie die Inselstadt Lindau wurden diese drei Schiffe in den letzten Kriegstagen geplundert und beschadigt Ravensburg im Uberlinger Mantelhafen Schwaben in Kressbronn Bodman in Bodman 21 Kriegsbedingte Folgeschaden nach Kriegsende BearbeitenEnde April 1945 besetzten die alliierten Truppen die westliche und nordliche Bodenseeregion die vollstandig Teil der franzosischen Besatzungszone wurde Die Schiffe der Deutschen Reichsbahn wurden von der Betriebsvereinigung der Sudwestdeutschen Eisenbahnen SWDE Speyer in der franzosisch besetzten Zone verwaltet Drei der vier osterreichischen Schiffe wurden an die Osterreichischen Bundesbahnen zuruck ubertragen die Ostmark wurde wie ursprunglich vorgesehen in Austria umbenannt Durch Reparationsleistungen an Frankreich Bearbeiten Als Kriegsbeute prise de guerre und im Rahmen der Reparationen die Frankreich als Siegermacht von Deutschland forderte wurden Motorboote nach Frankreich verbracht Greif war in Rouen bis Ende der 1990er Jahre als Hafenbarkasse im Einsatz Buchhorn 22 Arthur Adler Silberhecht wurde noch wahrend des Einsatzes auf dem Bodensee schwer beschadigt und an die Bodan Werft in Kressbronn verkauft LS 13 18 Die sechs Leichten Schnellboote der Dornier Werft wurden 1945 nach Frankreich verbracht 23 Sechs Arbeitsboote der Reichsbahn aus der Serie R1 R8 wurden beim Einmarsch der franzosischen Truppen als Kriegsbeute fur die neue Flottille du Lac de Constance requiriert 24 Mindestens zehn Vedettes wurden auf dem Bodensee als Kriegsbeute beschlagnahmt und spater auf dem Rhein eingesetzt 25 Funf Pionierlandungsboote PiLB 41 Nr 536 540 bzw Constance I V bei der Bodan Werft noch im Bau mussten nach ihrer Fertigstellung ebenfalls an die Flottille ausgeliefert werden 26 Endgultig beschlagnahmt wurden nur Boote die auf der Schiene der Strasse oder auf Wasserstrassen verlegt werden konnten Sie wurden grundsatzlich mit franzosischen Namen versehen in den ersten Monaten der Besetzung sogar noch von der Einheit die das Boot in Beschlag nahm spater durch die Militarverwaltung in Konstanz Wenn die Boote nach dem Einsatz auf dem Bodensee an den Oberrhein oder an die Kuste verlegt wurden wurden sie dort erneut umbenannt Im Gegensatz zur deutschen Vorgeschichte sind die Stationen und Namen in den franzosischen Quellen gut dokumentiert Von der franzosischen Besatzungsmacht vorubergehend beschlagnahmte Schiffe Bearbeiten Die meisten deutschen Bodenseeschiffe wurden von der franzosischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und als Wohn Wach oder Vergnugungsschiffe verwendet Einige wurden auch nach Kriegsende weiterhin militarisch eingesetzt Oesterreich wurde obwohl es kein deutsches Schiff war bis 1948 von der franzosischen Marine fur Torpedoversuche vor Immenstaad verwendet und dann in vollig desolatem Zustand den Osterreichischen Bundesbahnen ubergeben Schwaben wurde in St Corenthin umbenannt und von der franzosischen Marine weiterhin bis 1949 fur Unterwasserhorchgerateversuche verwendet M Tr Schussen wurde wie M Tr 16 ausser zur Hebung von Schiffen dazu eingesetzt die zuvor verlegten Seekabel wieder zu bergen Bayern wurde als Bretonne von der franzosischen Zollverwaltung auf dem Bodensee eingesetzt MS Mettnau und MS Hegau waren Kurierschiffe der franzosischen Besatzungsmacht Ravensburg lag als Wohnschiff im Militarhafen der Bodan Werft WSP 3 Panther Das 1934 von der Bodan Werft fur die Wasserschutzpolizei gebaute Motorboot wurde bis zur Uberfuhrung nach Frankreich 1948 in der bewaffneten Flottille du Lac de Constance eingesetzt Die Autofahre Konstanz Meersburg war bis November 1945 ausser Betrieb Die drei Schiffe wurden zwischen Bregenz und Uberlingen als Truppentransporter eingesetzt 27 Die franzosische Marine nationale mit Sitz in Konstanz beschlagnahmte 1945 samtliche noch vorhandenen privaten Boote und Schiffe Offiziell sollte so die Flucht von Kriegsverbrechern verhindert werden Tatsachlich wurden vor allem nach Wissenschaftlern und Technikern der Rustungsbetriebe und labore gesucht Von den vorubergehend beschlagnahmten Schiffen erhielten nur drei einen franzosischen Namen Wahrend der Besatzungszeit trugen alle deutschen Schiffe eine Registriernummer am Bug und fuhrten die franzosische Tricolore spater die Flagge Casar internationale Bezeichnung Charlie Die osterreichischen Schiffe fuhrten einen rot weiss roten Wimpel an der Rahe des Hauptmastes Ende der 1940er Jahre wurde der Tarnanstrich entfernt und die Schiffe wieder weiss gestrichen Gefahren fur die Fischer Bearbeiten Fur einen Teil der Bodensee Schifffahrt den Berufsfischern stellen die verborgenen Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkriegs bis heute eine grosse Gefahr dar Wracks abgesturzter Flugzeuge welche die Netze beschadigen Bomben Blindganger und Minen ein lebensgefahrlicher Beifang Waffen Munition und Fahrzeuge die beim Ruckzug der deutschen Truppen im See versenkt wurden Bomben Munition und Sprengstoffe die nach dem Kriegsende von den franzosischen Besatzungstruppen im See entsorgt wurden Allgemeine und verhinderte Schaden BearbeitenAllgemein sind der Schifffahrt Schaden entstanden durch den jahrelangen Stillstand die mangelhafte Wartung die Entfernung des zahen Tarnanstrichs sowie durch Betriebsausfall und zerstorte Hafenanlagen Viele Besatzungsmitglieder wurden eingezogen Zwei Befehle der nationalsozialistischen Machthaber kurz vor Kriegsende kamen glucklicherweise nicht zur Durchfuhrung So war geplant die Mannschaften und die Schiffe zu bewaffnen und in einen aussichtslosen Kampf zu schicken Hauptartikel Internierung deutscher Bodenseeschiffe in der Schweiz 1945 Ein anderer sinnloser NS Befehl der Lindauer Kreisleitung 28 sah vor alle in den Hafen von Lindau und Bregenz liegenden Schiffe darunter die grossten Einheiten Deutschland Allgau und die neue Ostmark vor dem feindlichen Einmarsch selbst zu versenken Nur den geheimen Verhandlungen des Reichsbahnvorstands Dr Otter dem Verstandnis von schweizerischen Behorden und dem Mut der Schiffsbesatzungen war es zu verdanken dass in der Nacht auf den 26 April 1945 drei einsatzfahige Dampfschiffe und ein Motorboot funf fahruntuchtige Schiffe unbemerkt in vier Schweizer Hafen schleppen konnten wo sie ohne Mannschaften bis nach dem Kriegsende schutzinterniert waren und dann unversehrt den Alliierten ubergeben wurden So uberstanden die meisten deutschen Bodenseeschiffe den Krieg relativ unbeschadet Funf von ihnen verkehren heute noch Der Raddampfer Hohentwiel und die Motorschiffe Baden Karlsruhe Schwaben und die osterreichische Austria die ehemalige Ostmark Die wahrend der Stilllegung gut gewarteten vier schweizerischen Motorschiffe waren sofort verfugbar als ihnen 1946 der gesamte Bodensee freigegeben wurde fur Sonderfahrten und die Erholungsfahrten fur deutsche Kinder die Schweizer Kinder Die bei dieser Aktion einer guten Nachbarschaft beteiligten Schiffe Zurich und Thurgau sind heute noch in Betrieb Ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg ist ein massiver Hochbunker auf dem Werftgelande der Bodensee Schiffsbetriebe in Friedrichshafen Er bot den Werftarbeitern und Schiffsbesatzungen Schutz und widerstand auch spateren Versuchen ihn zu beseitigen obwohl er unscheinbar wie ein Schuppen wirkt Siehe auch BearbeitenFlottille du Lac de ConstanceLiteratur BearbeitenMichael Berg Die Motorschifffahrt auf dem Bodensee unter der Deutschen Reichsbahn und in der Nachkriegszeit verlag regionalkultur Ubstadt Weiher u a 2011 ISBN 978 3 89735 614 6 Dietmar Bonke Schaufelrad und Flugelrad Die Schifffahrt der Eisenbahn auf dem Bodensee GeraMond Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 86245 714 4 Hans Georg Brunner Schwer Karl F Fritz Die Geschichte der grossen Bodensee Schiffe Bodensee Magazin Verlag Konstanz o J ISBN 3 935169 00 0 Hans Georg Brunner Schwer Karl F Fritz Von der Allgau zur Graf Zeppelin Die grossen Fahrgastschiffe der deutschen Bodenseeflotte seit 1929 Labhard Verlag Konstanz 1997 ISBN 3 926937 36 X Karl F Fritz Abenteuer Dampfschiffahrt auf dem Bodensee MultiMediaVerlag Meersburg 1989 ISBN 3 927484 00 8 Karl F Fritz Vom Raddampfer zur Weissen Flotte Geschichte der Bodenseeschifffahrt Bildband 1824 2013 Sutton Verlag 2013 ISBN 978 3 95400 170 5 Karl F Fritz Als die Weissen Schwane zu Grauen Gansen wurden In IBN das Magazin fur Wassersport am Bodensee Nr 12 2013 S 18 20 Weblinks BearbeitenMatthias Haeberlin Die Bodenseeregion im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis www bodenseeschifffahrt de Der Zweite Weltkrieg Karl F Fritz auf bodenseeschiffahrt de Vor 70 Jahren Das Ende des Dampfers Friedrichshafen Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Zur Vertiefung dieses knappen Uberblicks empfiehlt sich abgesehen von den Verknupfungen zu den Schiffsportraits die Lekture der Autoren Michael Berg und Dietmar Bonke siehe Literatur die ausfuhrlich auf Primarquellen und die umfangreiche Fachliteratur Bezug nehmen Karl F Fritz siehe Literatur zeichnet sich durch seinen Praxisbezug aus Alle Angaben ohne anderslautenden Verweis beziehen sich auf die aufgefuhrten Werke dieser Autoren Erwin A Schmidl Der Anschluss Osterreichs Der deutsche Einmarsch im Marz 1938 Bernard amp Graefe Bonn 1994 ISBN 3 7637 5936 0 Bericht der Thurgauer Zeitung vom 4 Oktober 2014 uber Massnahmen bei Arbon Alain Francois Berlincourt Marco Jorio Kriegsschiffe In Historisches Lexikon der Schweiz 5 November 2007 abgerufen am 25 Juni 2019 MB Rheingold von Alfons Heidegger aus Uberlingen als Beispiel fur weitere Boote in bodenseeschiff de Die 80 jahrige Geschichte des Schifffahrtsbetriebs Heidegger Memento vom 30 Dezember 2013 im Internet Archive Die Autoren Berg und Bonke siehe Literatur weisen auf Unsicherheiten und Widerspruche der verschiedenen Quellen zu diesem Abschnitt hin Zur Funktion und Bedeutung des sogenannten Seewerks Immenstaad in schwaebische de Torpedos laufen in Richtung Schlosskirche Memento vom 20 Dezember 2013 im Internet Archive KJA Kustenjager Abteilung z b V 800 Brandenburg Abgerufen am 30 Juli 2019 Flugbetriebsboot FL C 3142 vgl Raimund Hug Biegelmann Friedrichshafen im strategischen Luftkrieg 1943 1945 in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 113 Jg 1995 S 57 Memento vom 10 Marz 2014 im Webarchiv archive today Bericht eines Flakhelfers auf der Schussen und Argen 1943 drei 3 7 cm Flakgeschutze 36 Februar 1944 2 cm Flak 30 Juni 1944 vier 3 7 cm Flak 37 Eine Aufnahme vom havarierten DS Bludenz wurde am 4 April 1944 von der Mittelbrucke des M Tr 16 gemacht und zeigt dass das Schiff nicht identisch mit dem Flakschiff Argen sein kann das keine Mittelbrucke hatte siehe Aufnahmen in Dietmar Bonke Literatur Seiten 77 und 131 Siehe Dietmar Bonke Literatur S 131 Zur Geschichte der Woge Artikel auf SUDKURIER Online vom 25 April 2014 Als Tausende Bomben Friedrichshafen in Schutt und Asche legten abgerufen am 18 Juni 2015 darin eine Galerie mit Dokumentaraufnahmen der vor dem Salzstadel gesunkenen Wurttemberg Bild 21 und der auf der Helling ausgebrannten Friedrichshafen Bild 31 Max Messerschmid 100 Jahre Eisenbahntrajekt Friedrichshafen Romanshorn in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 87 Jg 1969 hier S 113 Fussnote 13 Digitalisat H J Elster Erforschter See Der Bodensee als Forschungsobjekt in Vergangenheit und Gegenwart In Bodensee Hefte Heft 10 Konstanz 1985 german navy de Das Arbeitsboot zum Schleppen von Seeflugzeugen war ein Entwurf der Kroger Werft in Warnemunde Baumuster Seeschwalbe III Es war 10 7 m lang 2 76 m breit und hatte eine Verdrangung von 4 t Mit der 85 PSe Maschine war es 13 8 kn schnell Alle Angaben von luftwaffe zur see de Klaus von Rudloff Claude Jeanmaire u a Schiffahrt auf dem Bodensee Band 3 Beginn der Motorschiffahrt Verlag Eisenbahn Villigen CH 1987 ISBN 3 85649 072 8 Max Messerschmid 100 Jahre Eisenbahntrajekt Friedrichshafen Romanshorn in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 87 Jg 1969 hier S 113 Fussnote 12 Digitalisat german navy de Liste der beschlagnahmten Remorqueurs und weitere detaillierte franzosische Quellen und weitere detaillierte franzosische Quellen bis 567 und weitere detaillierte franzosische Quellen Eine Fotografie Seite 7 zeigt MF Konstanz bei der Entladung eines franzosischen Panzers im Mai 1945 im Lindauer Hafen pdf Grundlage war der sog Nerobefehl Hitlers Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bodenseeschifffahrt im Zweiten Weltkrieg amp oldid 238723430