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Das Dampfschiff Lindau war ein deutsches Passagierschiff das von 1905 bis 1959 auf dem Bodensee eingesetzt war Lindau Die Lindau 1906 im Heimathafen Lindau Die Lindau 1906 im Heimathafen LindauSchiffsdatenFlagge Deutschland Deutschlandandere Schiffsnamen 1946 1952 HoyerbergSchiffstyp PassagierschiffHeimathafen 1946 1959 Friedrichshafen BW1905 1946 Lindau BYEigner 1952 1959 Deutsche Bundesbahn1948 1952 Generaldirektion der Sudwestdeutschen Eisenbahnen1920 1945 Deutsche Reichsbahn1905 1919 Koniglich Bayerische StaatseisenbahnenBauwerft Maschinenfabrik J A Maffei MunchenStapellauf 1905Verbleib 1960 verschrottetSchiffsmasse und BesatzungLange 58 27 m Lua Breite 13 46 mTiefgang max 1 52 mVerdrangung 306 t nach UmbauMaschinenanlageMaschine Dampfmaschine Schragliegende 2 Zyl Heissdampf Verbundmaschine Maffei Maschinen leistung 850 PS 625 kW Hochst geschwindigkeit 15 1 kn 28 km h Propeller 2 Seitenrader mit 8 EisenschaufelnTransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl 750 nach Umbau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Beschreibung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenGeschichte Bearbeiten1903 gaben die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen bei der Munchner Maschinenfabrik J A Maffei das dritte Halbsalon Dampfschiff mit Seitenradantrieb als Ersatz fur den Glattdeckdampfer Maximilian Baujahr 1845 in Auftrag 1904 erfolgte die Endmontage auf der Lindauer Werft und 1905 die Indienststellung Es erhielt den Namen Lindau nach der auf einer Bodenseeinsel gelegenen bayerischen Stadt Lindau und trat die Namensnachfolge des Dampfschiffs Stadt Lindau an das im Jahr 1864 erst von der Stadt Zurich gerammt und 1887 von der Habsburg versenkt worden war Lindau war bis 1946 der Heimathafen von dem aus es auf allen Oberseekursen eingesetzt wurde Wie alle Schiffe der Staatseisenbahnen wurde die Lindau 1920 von der Deutschen Reichsbahn ubernommen und wandelte sich in den folgenden Jahrzehnten zumindest im Sommerbetrieb zu einem Ausflugsdampfer der Weissen Flotte um Kurz vor dem Kriegsende wurde sie bei der riskanten Nacht und Nebel Aktion am 25 26 April 1945 von der Munchen zur Schutzinternierung nach Arbon in der Schweiz geschleppt um dem NS Befehl zur Versenkung aller Schiffe in Lindau und Bregenz zu entgehen 1 In der folgenden franzosischen Besatzungszeit wurde die Lindau umgetauft auf den Namen Hoyerberg einer Anhohe am Bodenseeufer bei Lindau 2 Vom neuen Heimathafen Friedrichshafen aus wurden ab 1946 wieder Kursfahrten durchgefuhrt 1952 erhielt sie von der neuen Eignerin der Deutschen Bundesbahn ihren alten Namen zuruck nachdem die Deutschland von 1949 bis 1952 den Namen Lindau getragen hatte 3 Nach 54 Dienstjahren wurde die Lindau beim sogenannten Dampfersterben 1959 ausgemustert und 1960 durch das Motorschiff Stuttgart ersetzt Den Traditionsnamen Lindau erhielt 1964 das Motorschiff Grunten bevor er 2006 dem ersten Neubau der Bodensee Schiffsbetriebe unter der Regie der Stadtwerke Konstanz verliehen wurde Technische Beschreibung BearbeitenNach ihrer Indienststellung war die Lindau einige Jahre lang das starkste 850 PSi und schnellste 28 km h Bodenseeschiff Zudem entsprach sie ganz dem Schonheitsideal der Belle Epoque Die schlanke aussere Erscheinung bei einer Lange von 58 3 m mass sie in der Breite uber den Hauptspant nur 6 6 m wurde betont durch den damals noch unublichen weissen Anstrich Die Innenraume gestaltete der Schweizer Jugendstilarchitekt Hans Eduard von Berlepsch Valendas teils funktional teils verspielt 4 Als erstes von funf noch relativ modernen Dampfschiffen wurde die Lindau in den Wintern 1929 30 und 1930 31 entsprechend den neuen touristischen und wirtschaftlichen Vorgaben 5 umgebaut Aus einem Halbsalon Dampfschiff wurde ein Zweideck Salonschiff mit erhohtem Steuerhaus Um das Mehrgewicht der Aufbauten und Zuladung zugelassene Fahrgaste jetzt 750 statt 600 auszugleichen wurden bereits 1926 27 zu beiden Seiten des Vor und Achterschiffes aussen in Hohe der Wasserlinien Rumpfwulste zur Verbesserung der Stabilitat angenietet 6 ohne die Hochstgeschwindigkeit zu beeintrachtigen In der gleichen Weise wurden vier weitere Dampfschiffe umgebaut 7 Siehe auch BearbeitenListe der BodenseedampfschiffeLiteratur BearbeitenMichael Berg Die Motorschifffahrt auf dem Bodensee unter der Deutschen Reichsbahn und in der Nachkriegszeit verlag regionalkultur Ubstatt Weiher 2011 ISBN 978 3 89735 614 6 Dietmar Bonke Schaufelrad und Flugelrad Die Schiffahrt der Eisenbahn auf dem Bodensee GeraMond Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 86245 714 4 Hans Georg Brunner Schwer Karl F Fritz Die Geschichte der grossen Bodensee Schiffe Bodensee Magazin Verlag Konstanz 2001 ISBN 3 935169 00 0 Karl F Fritz Abenteuer Dampfschiffahrt MultiMediaVerlag Meersburg 1990 ISBN 3 927484 00 8 Klaus von Rudloff Claude Jeanmaire Schiffahrt auf dem Bodensee Band 2 Die Blutezeit der Dampfschiffahrt Villigen CH 1981 Manfred E Uhlig Unser Dampfschiff Hohentwiel Stadler Verlagsgesellschaft Konstanz 1990 ISBN 3 7977 0210 8 Weblinks BearbeitenLindau auf bodenseeschifffahrt deFussnoten Bearbeiten Siehe hierzu Internierung deutscher Bodenseeschiffe in der Schweiz 1945 Der Zeitpunkt der Umbenennung ist in der Literatur nicht eindeutig und schwankt von 1945 bis 1949 In Klaus von Rudloff und Claude Jeanmaire s Literatur S 45 Umbenennung 1946 In Karl F Fritz s Literatur S 122 ist auf einer Fotografie die Lindau 1946 im Heimathafen Lindau zu erkennen Nach Fritz erfolgte die Umbenennung erst im Juni 1949 In der Literatur wird der Namenswechsel der Lindau in Hoyerberg damit begrundet dass die franzosische Marine zuvor die Deutschland in Lindau umbenannt hatte Tatsachlich erhielt die Deutschland aber 1945 zuerst den Namen Rhin et Danube Erst als das Schiff im Juni 1949 in die Zustandigkeit der Generaldirektion der Sudwestdeutschen Eisenbahnen uberging bestand die Besatzungsmacht auf Lindau Michael Berg S 108 bevor die Deutsche Bundesbahn 1952 den beiden Schiffen wieder ihren alten Namen gab Hans Georg Brunner Schwer Karl F Fritz Die Geschichte der grossen Bodensee Schiffe 2001 S 21f Die ersten Motorschiffe waren schon in Betrieb und der reale Vergleichstest zwischen Kohle Stadt Uberlingen und Diesel Allgau hatte gerade begonnen Vgl Allgau Vorgeschichte Manfred E Uhlig Unser Dampfschiff Hohentwiel 1990 S 20 Hans Georg Brunner Schwer Karl F Fritz Die Geschichte der grossen Bodensee Schiffe 2001 S 44f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lindau Schiff 1905 amp oldid 233926345