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Das Dreideck Motorschiff Austria ist ein osterreichisches Passagierschiff auf dem Bodensee Es wurde 1939 von der Deutschen Reichsbahn fertiggestellt und unter dem Namen Ostmark in Dienst gestellt wegen des soeben begonnenen Zweiten Weltkriegs aber bis 1945 stillgelegt Ab 1946 wurde die Austria zuerst von den Osterreichischen Bundesbahnen OBB und seit 2006 von den Vorarlberg Lines Bodenseeschifffahrt VLB fur Kurs und Sonderfahrten eingesetzt Austria SchiffsdatenFlagge Osterreich Osterreichandere Schiffsnamen 1939 1946 OstmarkSchiffstyp PassagierschiffKlasse TagesausflugschiffHeimathafen Bregenz Vorarlberg Eigner seit 2006 Vorarlberg Lines1947 2005 Osterreichische Bundesbahnen1945 1947 Osterreichische Staatseisenbahnen1939 1945 Deutsche ReichsbahnBauwerft Schiffswerft KorneuburgStapellauf 1939Verbleib in FahrtSchiffsmasse und BesatzungLange 59 9 m Lua Breite 11 2 mTiefgang max 1 95 mVerdrangung 458 tMaschinenanlageMaschine 2 Sulzer 6 S 20Maschinen leistung 1 492 PS 1 097 kW Hochst geschwindigkeit 17 12 kn 32 km h Propeller 2 Voith Schneider AntriebTransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl 1 200SonstigesDie Austria lauft in den Friedrichshafener Hafen ein September 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1937 bis 1949 2 Geschichte seit 1949 3 Technik 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeschichte 1937 bis 1949 BearbeitenDie Osterreichischen Bundesbahnen damals mit BBO abgekurzt eroffneten mit der 1928 in Dienst gestellten Oesterreich eine zehnjahrige Neubauphase moderner und grosser Motorschiffe auf dem Bodensee 1 Sie setzten dann auch den Schlusspunkt mit der 1937 geplanten und bei der Schiffswerft Korneuburg in Auftrag gegebenen Austria der lateinischen Bezeichnung fur Osterreich Das maritim wirkende Grossmotorschiff Lange 59 85 Meter Breite 11 2 Meter Zulassung fur 1 200 Personen ersetzte das Dampfschiff Dornbirn und setzte auf dem Bodensee neue Massstabe Noch wahrend der Vormontage erfolgte 1938 der Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich Die Deutsche Reichsbahn ubernahm die BBO Flotte als Sondervermogen und damit auch den Neubau der unverandert weitergefuhrt wurde Im Januar 1939 war die Kiellegung im Trockendock von Bregenz und am 15 August der Stapellauf Am 24 September wenige Tage nach Kriegsbeginn erfolgte die Fertigstellung Abnahmefahrt und Taufe auf den Namen Ostmark der NS Bezeichnung fur das osterreichische Gebiet Wegen der Treibstoffknappheit fuhrte das strahlend weisse Schiff nur noch zwei Fahrten durch und lag danach in den Hafen von Lindau und Bregenz an der Kette zuletzt mit Tarnanstrich Um den NS Befehl zur Selbstversenkung der in Lindau und Bregenz liegenden Schiffe zu verhindern plante und organisierte ein mutiger Vorstand der Reichsbahn in Zusammenarbeit mit Schweizer Behorden und Mannschaftsmitgliedern eine Nacht und Nebelaktion vom 25 auf den 26 April 1945 Zusammen mit drei anderen Motorschiffen wurde die Ostmark von drei Dampfschiffen nach Romanshorn und drei weiteren Schweizer Hafen geschleppt dort schutzinterniert und im Mai unbeschadigt der franzosischen Besatzungsmacht ubergeben bevor sie am 29 Juli wieder in ihren Heimathafen Bregenz zuruckkehren konnte Im Winter 1945 46 wurde bei Instandsetzungsarbeiten die Tarnfarbe entfernt und im Fruhjahr 1946 der ursprungliche Namenszug Austria angebracht Am 19 Mai konnte sie ihre erste Fahrt unter diesem Namen antreten Es dauerte aber noch bis 1949 bis der Treibstoffmangel behoben war und sie im regularen Kursverkehr jetzt unter OBB Agide eingesetzt werden konnte zehn Jahre nach der Fertigstellung Geschichte seit 1949 BearbeitenIhren verdienten Ruhm konnte die Austria konkurrenzlos vor allem in den 1950 60er Jahren geniessen als schnellstes Fahrgastschiff bei allen Wettfahrten um das Blaue Band des Bodensees als beim Publikum wohl beliebtesten Schiff der Weissen Flotte und als vielbeschaftigtes und zuverlassiges Kurs und Sonderschiff auf langen Strecken z B Bregenz Insel Mainau mit rund 45 Kilometer direkter Distanz bzw 60 Kilometer Kursstrecke Das Schiff wurde regelmassig gewartet uberholt dezent umgestaltet und modernisiert so dass es bis heute seine unverwechselbare Erscheinung als Flaggschiff der osterreichischen Bodenseeflotte behielt Seit 1999 Ausserdienststellung der Allgau ist die Austria nach der Zahl der zugelassenen Fahrgaste das grosste Schiff auf dem Bodensee Technik BearbeitenDas nach Vorschriften des Germanischen Lloyd fur die Klasse A 4 I Bodensee gebaute Schiff fallt durch seine leistungsstarke Maschine auf Bereits 1939 war es mit zwei Sulzer Sechszylinder Viertakt Dieselmotoren vom Typ 6 DDA 29 ausgerustet die durch ein Buchi Geblase aufgeladen wurden So erzielte man eine Leistung von 1 270 PS 2 Bei der Neumotorisierung 1991 mit zwei Sulzer 6 S 20 Dieselmotoren wurde die Leistung auf 1 492 PS gesteigert Die Hochstgeschwindigkeit erhohte sich dadurch von 30 auf 32 km h ein Spitzenwert fur ein Binnengewasser Fahrgastschiff mit 458 t Verdrangung 3 Diese Geschwindigkeit erscheint bei einer Kursgeschwindigkeit von nur 22 km h unverstandlich ist aber bei den osterreichischen Schiffen traditionell 4 und wird begrundet mit den langen Strecken in Seemitte sowie dem Potential um Verspatungen aufzuholen Der Antrieb erfolgte von Beginn an uber zwei Voith Schneider Propeller aktuell mit funf Blattern Die heutige Austria ist mit Radar und GPS ausgerustet Siehe auch BearbeitenListe der Passagierschiffe auf dem BodenseeLiteratur BearbeitenMichael Berg Die Motorschifffahrt auf dem Bodensee unter der Deutschen Reichsbahn und in der Nachkriegszeit Planung Bau und Einsatz der Weissen Flotte 1920 bis 1952 verlag regionalkultur Ubstadt Weiher 2011 ISBN 978 3 89735 614 6 S 110 115 und 217 233 Dietmar Bonke Schaufelrad und Flugelrad Die Geschichte der Eisenbahn auf dem Bodensee GeraMond Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 86245 714 4 S 76 91 und 261f Hans Georg Brunner Schwer Karl F Fritz Die Geschichte der grossen Bodensee Schiffe Bodensee Magazin Spezial 2 Auflage Konstanz 2000 ISBN 3 935169 00 0 S 49 58 Arnulf Dieth Rot Weiss Rot auf dem Bodensee Die Osterreichische Schiffahrt im Wandel der Zeit Hecht Verlag Hard A 1995 ISBN 3 85298 013 5 Klaus von Rudloff u a Schiffahrt auf dem Bodensee Band 3 Beginn der Motorschiffahrt Verlag Eisenbahn Villigen CH 1987 ISBN 3 85649 072 8 S 55f und Abb 272 294 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Austria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Austria auf der Seite der Vorarlberg Lines Bodenseeschifffahrt Die Austria auf bodenseeschifffahrt de Videoclips der AustriaFussnoten Bearbeiten Von der Deutschen Reichsbahn wurden in dieser Phase drei mittelgrosse Winterschiffe und funf grosse Motorschiffe mit Voith Schneider Antrieb gebaut Allgau Baden Deutschland Karlsruhe und Schwaben Standard war damals bei den vergleichbaren Reichsbahn Schiffen maximal 800 PS Zum Vergleich Die seit 2013 limitierte Dienstgeschwindigkeit der Bodensee Katamarane ist mit 35 km h nur geringfugig hoher Z B 29 km h beim Salondampfschiff Stadt Bregenz und dem vormaligen Motorschiff Osterreich und 31 km h bei der Vorarlberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Austria Schiff 1939 amp oldid 236078364