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Birten ist der sudostliche Ortsteil Xantens BirtenStadt XantenWappen von BirtenKoordinaten 51 38 N 6 28 O 51 636388888889 6 4741666666667 31 Koordinaten 51 38 11 N 6 28 27 OHohe 31 mFlache 10 75 km Einwohner 1776 31 Dez 2004 Bevolkerungsdichte 165 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1969Postleitzahl 46509Vorwahlen 02801 02802Karte Lage von Birten in XantenOberbirtenKirche St ViktorStatue des heiligen Viktor an der Seite der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Antike 2 2 Mittelalter 2 3 Neuzeit 2 4 Wappen 3 Sehenswurdigkeiten 4 Verkehr 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBirten liegt wenige Kilometer sudostlich von Xanten und teilt sich in die zwei Ortsteile Oberbirten und Unterbirten die durch die Bundesstrasse 57 voneinander getrennt werden Oberbirten liegt am Fusse des Furstenbergs inmitten von Laub und Nadelwald Unterbirten am Altrhein in direkter Nahe des Naturschutzgebiets Bislicher Insel Geschichte BearbeitenErste Belege menschlichen Lebens im heutigen Ortsgebiet stellen Beile dar die aus der Jungsteinzeit stammen Antike Bearbeiten Um 15 v Chr wurde das romische Legionslager Vetera auf dem Furstenberg nahe dem heutigen Birten gegrundet Zu diesem Zeitpunkt bestand das Umland des Lagers vor allem aus Sumpf und Moorlandschaften was in Verbindung mit der erhohten Lage des Furstenbergs einen strategischen Vorteil darstellte Das Lager sollte als Ausgangspunkt fur Feldzuge in das rechtsrheinische Germanien dienen so waren auch an der Varusschlacht beteiligte Legionen hier stationiert und wurde bis zu seiner Vernichtung im Rahmen des Bataveraufstands im Jahr 70 n Chr dauerhaft durch 8 000 bis 10 000 Legionare besetzt Nach der Vernichtung von Vetera wurde unweit von diesem auf der Bislicher Insel ein neues Legionslager errichtet das den Namen Vetera fortfuhrte Beide Lager sind heute nicht mehr erhalten Es existiert nur noch das Erdwalltheater von Vetera I das heute als Freilichtbuhne fur Orchester oder Comedians genutzt wird Hier soll auch im 4 Jahrhundert Viktor von Xanten als Angehoriger der Thebaischen Legion das Martyrium erlitten haben Mittelalter Bearbeiten Zu einer Besiedlung des Gebiets des heutigen Birtens kam es erstmals im 5 Jahrhundert nach dem Untergang des westromischen Reiches als sich Franken abseits der ehemals romischen Niederlassungen ansiedelten Diese erste Siedlung wurde Bertunense spater auch Beurtina oder Bertuna und im 11 Jahrhundert Birthine genannt Hieraus entwickelte sich der heutige Ortsname Birten Eine erste urkundliche Erwahnung Birtens stammt vom Bischof Gregor von Tours Dieser berichtet uber Bischof Everigisil von Koln der um 590 n Chr eine Kapelle bei Bertunense zu einer Kirche erweitern liess Da diese Kirche in Birten archaologisch nicht nachweisbar ist scheint eine Errichtung uber dem Friedhof der Colonia Ulpia Traiana und somit im heutigen Xanten wahrscheinlich wo eine solche bereits fur das 4 Jahrhundert nachgewiesen werden konnte Im Jahr 863 uberfielen Normannen das Xantener Kirchenstift und plunderten dabei auch Birten das sich zu diesem Zeitpunkt bereits zu einem Markt weiterentwickelt hatte 880 uberfielen abermals Normannen den Ort und brannten ihn vollstandig nieder 1 Im Marz 939 wurde Birten Schauplatz einer Schlacht die in Verbindung mit der Schlacht von Andernach die Zugehorigkeit des Rheinlandes zum Reich Ottos des Grossen besiegelte 2 In einer Urkunde von 1161 bestatigte der Gegenpapst Viktor IV der Abtei Deutz ihre Besitzungen In der Aufstellung wurde Birtine angefuhrt 3 Ende des 14 Jahrhunderts wurde nahe dem heutigen Birten der Rittersitz Winnenthal heute eine der altesten erhaltenen Wasserburgen des Niederrheins errichtet Gegenwartig dient es als Seniorenheim Im Jahr 1557 sowie abermals zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges und 1764 verlagerte sich das Flussbett des Rheins so dass weite Teile Birtens entweder unterspult oder uberflutet und schliesslich aufgegeben wurden Die Bewohner Birtens grundeten darauf neue Siedlungen unweit sudwestlich im hoher gelegenen Gelande am Fusse des Furstenbergs Neuzeit Bearbeiten Nachdem Birten aufgrund der Verlagerung des Rheinbetts von 1557 bis 1764 bereits dreimal aufgegeben worden war erhielt die nun vierte Siedlung 1788 erstmals einen Schutz vor weiteren Fluten als fur den Rhein durch einen Kanal auf der Bislicher Insel ein neues Bett errichtet wurde Die mittlerweile funfte Kirche der Ortschaft wurde 1767 fertiggestellt als Schutzpatron ersetzte St Viktor den Heiligen St Peter dessen Namen die Birtener Kirchen zuvor getragen hatten Bereits 1905 damals lebten in Birten circa 1 000 Einwohner wurde jedoch eine neue Kirche eingeweiht da der bisherige Kirchenbau nicht mehr genug Platz fur alle Bewohner Birtens bot Diese ebenfalls St Viktor genannte Kirche wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges von den verteidigenden Fallschirmjagern der Wehrmacht vor Ubergabe der Ortschaft an alliierte Truppen in Brand gesteckt und der Kirchturm gesprengt obwohl sie von Fliegerbomben bisher verschont geblieben war Wahrend des Krieges befand sich in Birten eine Munitionsanstalt Hauptartikel Luftmunitionsanstalt Xanten Am 1 April 1939 wurde die Gemeinde Winnenthal nach Birten eingemeindet 4 Im Zuge der kommunalen Neuordnung wurde am 1 Juli 1969 die Gemeinde Birten die bis dahin Teil des Amtes Alpen Veen gewesen war in die Stadt Xanten eingegliedert 5 Wappen Bearbeiten Blasonierung In Rot eine achtstrahlige goldene gelbe Lilienhaspel daruber ein silberner weisser Schlussel mit dem Bart rechts oben Das Wappen wurde am 11 Dezember 1962 vom Regierungsprasidenten in Dusseldorf genehmigt Bedeutung Das Wappen basiert auf einem alten Siegel Birtens aus dem 15 Jahrhundert Die Lilienhaspel steht fur die Zugehorigkeit zum Herzogtum Kleve und der Schlussel erinnert an den hl St Peter dem Schutzpatron des Ortes 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St Viktor Burg Winnenthal die alteste Wasserburg am Niederrhein Amphitheater Birten eine Freilichtbuhne fur Orchester oder Comedians Haus Furstenberg Herrensitz aus dem 19 Jahrhundert Kreuzkapelle ehemalige Klosterkapelle auf dem FurstenbergVerkehr BearbeitenBirten hatte einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Rheinhausen Kleve und einen Bahnhof an der Bahnstrecke Boxtel Buderich Erstgenannte Strecke wird noch bis Xanten befahren die Zuge passieren Birten jedoch ohne Halt letztgenannte Strecke hingegen ist stillgelegt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Birten Sammlung von Bildern Eintrag zu Romisches Amphitheater in Birten in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands RheinlandLiteratur BearbeitenIngo Runde Bertuna Beurtina Biorzuna Bierzuni Biertana Birten Probleme der Identifizierung und Lokalisierung im fruhen und hohen Mittelalter in Caelius und danach Geschichte und Zukunft des Furstenberges und der Bislicher Insel bei Xanten Table Ronde in Xanten vom 18 19 Juni 2009 Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland 23 hrsg von Jurgen Kunow Treis Karden 2011 S 133 144 Ingo Runde Ranges Rivers and Roads Zur Funktion und Bedeutung topographischer Aspekte bei Grenzkonflikten im fruh und hochmittelalterlichen Xantener Raum Mit einem Exkurs zu Bezugen zwischen der Xantener Gereonskapelle in den Sumpfen und der Schlacht bei Birten im Jahre 939 n Chr In Rheinische Vierteljahrsblatter 77 2013 S 25 58 Arno Knauf Willi Theussen und Theo Zumkley Oppidum Bertunense Beurtina Biorzuna Bierzuni Biertona Birthine Birten Beitrage zur Geschichte des Dorfes in Studien zur Geschichte der Stadt Xanten 1228 1978 hrsg von der Stadt Xanten 2 Aufl Koln 1983 S 265 278 Hans Scheller Birten auf der Flucht vor dem Rhein in Heimatkalender fur den Kreis Moers 1963 S 87 92 Harald von Petrikovits Birten in Niederrheinisches Jahrbuch 3 1951 S 37 44 Einzelnachweise Bearbeiten In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein 2 Heft 1855 S 127 237 Vgl Matthias Becher Otto der Grosse Kaiser und Reich Eine Biographie Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63061 3 S 132 f Lacomblet Theodor Joseph in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Koln Urkunde Nr 449 Band 4 1858 S 804 778 Digitalisierte Ausgabe ULB Bonn Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Dusseldorf 1938 S 209 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 103 1 Wappenbeschreibung Heraldry of the World Stadt und Ortsteile von Xanten Beek Birten Luttingen Marienbaum Mormter Obermormter Ursel Vynen Wardt Willich Xanten Normdaten Geografikum GND 7673768 8 lobid OGND AKS VIAF 244781345 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Birten amp oldid 239137310