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51 6318 6 44946 Koordinaten 51 37 54 5 N 6 26 58 1 O Die Bunker dienten in der Muna als Munitionslagerhauser Uber 100 befinden sich in der Hees Karte Luftmunitionsanstalt XantenDie Luftmunitionsanstalt Xanten 1 war eine Munitionsanstalt der deutschen Luftwaffe in der Zeit des Nationalsozialismus bei Birten einem Stadtteil von Xanten im Kreis Wesel Sie war nicht nur fur die Produktion von Munition sondern auch fur die Bergung Analyse und Entscharfung auf Reichsgebiet abgeworfener feindlicher Munitionen zustandig 2 Leiter der Munitionsanstalt und zugleich Standortaltester war Major Friedel spater zum Oberstleutnant befordert 3 Wahrend wie im ubrigen Reichsgebiet auch in Xanten Zwangsarbeiter Kriegsgefangene und Militarinternierte eingesetzt wurden kann der Einsatz auslandischer Arbeitskrafte oder Kriegsgefangener in der Luftmunitionsanstalt jedoch fur den belegbaren Zeitraum ausgeschlossen werden 4 Erste Planungen fur den Bau im Raum Xanten begannen 1938 War zunachst ein Standort in der Bonninghardt ins Auge gefasst worden entschied sich das Reichsluftfahrtministerium fur einen Standort in dem bewaldeten Hohenzug Hees Die Hees wurde offensichtlich aufgrund der besseren Tarnung und Infrastruktur ausgewahlt 5 Als dicht bewaldetes Gebiet eignete sich der Ort ideal fur das Geheimprojekt Zudem gab es in der Nahe zwei Bahnhofe Vom Bahnhof Birten aus fuhr die Boxteler Bahn nach Wesel und vom Bahnhof Winnenthal nach Duisburg Das Luftgaukommando VI Munster stellte zum 1 Oktober 1940 ein Vorkommando der Munitionsanstalt auf Die Ubertragung des Besitzes vom Reichsforstamt auf das Reichsluftfahrtministerium konnte erst im Marz 1944 abgeschlossen werden Die Anlage erstreckte sich auf einer Flache von uber 1 6 km Auf der Westseite vom Heesberg und Wolfsberg befand sich der Grossteil der uber 100 Munitions und Zunderlagerhauser Umgeben von einem breiten Schutzwall hatten sie einen rechteckigen Grundriss von ca 15 18 m bestanden aus verputzten Ziegelmauern mit einer 18 cm dicken Stahlbetondecke und mit meist zwei Eingangen Die Zunderlager waren etwa halb so gross und hatten nur einen Eingang Zum Weg hin lag die etwa ein Meter hohe Laderampe die uber Treppenaufgange erreichbar war Uber Wirtschaftswege waren sie mit den Arbeits und Lagerhausern Garagen der Transportfahrzeuge sowie dem Verladebahnhof der MUNA auf der Ostseite der Hees verbunden Dort wo heute das St Josef Hospital steht befand sich das Verwaltungsgebaude eine Schlosserei eine Tischlerei und Versorgungseinrichtungen wie ein Brunnen mit Wasserpumpe Teile der Munitionsfabrik befanden sich unterirdisch und durchzogen den Berg mit einem weitreichenden Stollennetzwerk Mit 1 200 Beschaftigten war die Luftmunitionsanstalt der grosste Arbeitgeber in der Region Am 20 November 1942 kam es im Arbeitshaus 4 beim Zusammenbau einer B 1000 Luftmine zu einer Explosion die den Tod von 43 Menschen 1 Feuerwerker 40 Arbeiter 2 Arbeiterinnen verursachte Zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe wurde nach dem Krieg gegenuber dem Unglucksort ein Denkmal aufgestellt 1944 wurde die Anstalt nach Martinroda in Thuringen 6 7 verlegt Im Zuge der Verlegung kamen weitere 35 Soldaten bei einer Explosion am 6 Oktober 1944 ums Leben moglicherweise aufgrund eines alliierten Luftangriffs Mit dem Heranrucken der alliierten Truppen wurden umfangreiche Munitionsbestande im alten Rheinarm versenkt und liegen vermutlich noch heute dort Uberreste der ehemaligen Luftmunitionsanstalt sind heute noch in der Hees zu finden Sie zahlt zu den bedeutendsten militargeschichtlichen Bodendenkmalern aus dem Zweiten Weltkrieg in Nordrhein Westfalen und ist im Rheinland einzigartig Die Munitions und Zunderlagerhauser und einige Lagerhauser wurden 1948 von den Alliierten gesprengt und sind heute nur noch als baufallige und von Baumen und Gestrupp uberwachsene Ruinen erhalten Die Stollen sind zugemauert und renaturiert Von den Gleisanlagen blieben nur die Trassen und Damme ubrig Erhalten sind heute noch die Brunnenanlagen einige Werkstatten und Garagen Wachhaus Stabsgebaude und das Verwaltungsgebaude in das 1953 das heutige Krankenhaus einzog Etwa 9 ha sind umzaunt und waren bis 2016 Bundeswehreigentum Von hier aus wurde die Kerosinpipeline der NATO betreut Heute wird das Gelande vom Bundesforstbetrieb Rhein Weser verwaltet Bei einer Wanderung durch das Naherholungsgebiet sollte man schon allein aus Selbsterhaltungstrieb auf den Wegen bleiben Im Boden befinden sich immer noch Munitionsreste Literatur BearbeitenRalph Trost Eine ganzlich zerstorte Stadt Nationalsozialismus Krieg und Kriegsende in Xanten Diss phil Flensburg 2001 PDF 3 2 MB S 390 427 Wolfgang Wegener Die Luftmunitionsanstalt Xanten In LVR Archaologie im Rheinland 2009 Konrad Theiss Verlag GmbH 2010 ISBN 978 3 8062 2383 5 Weblinks Bearbeiten Bunker Luftmunitionsanstalt in der HeesNRWbahnarchiv Karte MUNA Xanten Lorelies Christian Betonreste mitten im Wald als Zeugen der geheimen Muna In Niederrhein Nachrichten vom 12 September 2018 Sperrgebiet eu Luftmunitionslager Gehren Anmerkungen Bearbeiten Die offizielle Bezeichnung war Luftwaffenmunitionsanstalt 2 VI Entsprechend der Handhabung in der deutschsprachigen Wikipedia wird hier aber der Ortsname zur Unterscheidung verwendet Trost S 393 Zum Organisationsaufbau der Muna vgl Trost S 404 406 Trost S 411 Trost S 394 Fn 1117 Gemeint ist der Esbachforst bei Gehren einer Zweigstelle der Luftmunitionsanstalt Crawinkel Die Anlage wurde aufgrund der Lieferung aus Xanten um 300 ha erweitert Bericht der IABG S 283 Normdaten Korperschaft GND 7728045 3 lobid OGND AKS VIAF 235291688 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftmunitionsanstalt Xanten amp oldid 236938929