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Die Luftmunitionsanstalt Crawinkel offiziell auch Luftmunitionsanstalt 1 IV war eine Munitionsanstalt der deutschen Luftwaffe in einem Waldgebiet bei Crawinkel im heutigen Landkreis Gotha in Thuringen In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges wurde ein Teil des Gelandes der Munitionsanstalt kurz Muna fur ein KZ Aussenlager des Konzentrationslagers Buchenwald genutzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Altlastensanierung und Nachnutzung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Jahr 1934 begann der Bau der Muna im Waldgebiet zwischen Crawinkel Ohrdruf und Wolfis Die Einweihung erfolgte am 10 Mai 1935 Die Anstalt sollte der Endmontage und Lagerung von bis zu 2 300 Tonnen Bomben Granaten und Munition im Zuge der Aufrustung der Wehrmacht dienen Hierfur wurden 65 zur Tarnung mit Erde bedeckte Munitionslagerhauser Bunker vom Typ MH 20 Munitionshaus 20 zu Lagerung von je 20 t Munition und weitere Lagergebaude fur jeweils 10 bis 30 Tonnen Munition errichtet Das Gelande wurde mit einem 30 km langen Strassennetz erschlossen der Bahnhof Crawinkel an der Bahnstrecke Gotha Grafenroda gelegen erhielt ein Verladegleis Zur Gewahrleistung des Brandschutzes wurde ein dichtes Netz an Loschwasserteichen errichtet Neben dem Munitionsbetrieb und lager gab es auf dem Gelande einen Verwaltungsbereich mit Sozial und Wohngebauden medizinischer Station Wachlokalen Garagen und Anlagen fur die Energieversorgung Der Kommandeur sowie Offiziere Soldaten und Feuerwehrangehorige waren in einer Siedlung ausserhalb der Munitionsanstalt untergebracht Anfang 1945 wurden etwa 50 Bunker geraumt und mit Stacheldraht umzaunt um dort KZ Haftlinge unterzubringen Auf dem Gelande der Muna entstand das sogenannte Lager C als Teillager des Aussenkommandos S III des Konzentrationslagers Buchenwald Zwischen 3 000 und 6 000 Haftlinge wurden in das Lager gebracht die im Rahmen des Sonderbauvorhabens S III Stollenanlagen fur ein Fuhrerhauptquartier im nahe gelegenen Jonastal errichten mussten Bis zu 80 Haftlinge wurden in jeden der 15 15 Meter grossen Bunker ohne Fenster und Heizung untergebracht Es handelte sich uberwiegend um sowjetische Kriegsgefangene und judische KZ Haftlinge Viele uberlebten die Bedingungen in dem Lager und die Zwangsarbeit beim Bau der Stollen nicht Im Juli 1945 ubernahm die Rote Armee das nun in der Sowjetischen Besatzungszone liegende Areal Die sowjetischen Besatzer sprengten 1946 die meisten der Munitionshauser Zu Zeiten der DDR entstand auf dem Gelande ein Tanklager fur die Errichtung einer taktischen Treibstoffreserve der Sowjetarmee Es umfasste 380 Tanks mit einem Gesamtvolumen von ca 10 000 000 Litern Nach dem Abzug der sowjetischen Besatzer ubernahm 1992 die Landesentwicklungsgesellschaft Thuringen das Areal aufgrund einer Vereinbarung zwischen dem Bund und Thuringen und begann 1998 mit ersten Ruckbau und Sanierungsmassnahmen Hauptartikel Nachnutzung der WGT LiegenschaftenAltlastensanierung und Nachnutzung Bearbeiten2007 bis 2014 erfolgte fur acht Millionen Euro die endgultige Kampfmittelbeseitigung Altlastensanierung sowie der vollstandige Ruckbau aller noch vorhandenen Gebaude Bunkeranlagen und Montagehallen Hierbei wurden 174 776 Stuck Munition mit einem Gesamtgewicht von 70 4 Tonnen uberwiegend noch aus Bestanden des Deutschen Reiches beraumt Mit dem Auffinden von 1 319 Stuck Kampfmittel pro Hektar war das Areal die am hochsten mit Kampfmitteln belastete Flache Thuringens Die Ruine von einem der Munitionshauser vom Typ MH 20 ist als Gedenkstatte erhalten geblieben Hier wurde ein Informationspunkt eingerichtet an dem auf drei Informationstafeln Auskunft uber die Geschichte der Luftmunitionsanstalt und die Sanierung des Gelandes gegeben wird Literatur BearbeitenDankmar Leffler 70 Jahre Pulverfass in Thuringen Die Muna zwischen Crawinkel Wolfis Luisenthal und Ohrdruf 2004 Ines Hayer Pulverfass endgultig entscharft in Allgemeiner Anzeiger Ausgabe 12 2016 Seite 1 Klaus Peter Schambach Ermordet fur das Fuhrerhauptquartier in Thuringen im Aussenkommando S III des KL Buchenwald Heinrich Jung Verlag Zella Mehlis 2010 ISBN 978 3 930588 81 7Weblinks BearbeitenLuftmunitionsanstalt LMunA 1 V bei Crawinkel Informationspunkt Muna Crawinkel Fotos der Ruinen vor der Sanierung Fotos der Ruinen und Zeitzeugenberichte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftmunitionsanstalt Crawinkel amp oldid 219770008