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Das Jonastal ist ein Gelandeeinschnitt innerhalb der Ohrdrufer Platte der sich von Crawinkel nach Arnstadt im zentralen Thuringen zieht Durchflossen wird es von der Wilden Weisse die sich teilweise tief in den Muschelkalk eingefressen und dadurch steile Abbruche geschaffen hat Das ca 10 km lange Tal ist tief eingeschnitten hat zumeist sehr steile Wande ist grosstenteils sehr schmal und stark gewunden An vielen Stellen ist das Tal so eng dass ausser fur das Flusschen Weisse gerade noch genug Platz fur eine schmale Kreisstrasse ist Das JonastalMuschelkalkfelsen im JonastalGedenkstatte fur die Opfer des Nationalsozialismus im JonastalIm Tal wachsen viele seltene Orchideen und andere Kalkboden bevorzugende Pflanzen wie die Echte Schlusselblume Da das Talgelande kaum Platz fur landwirtschaftlich nutzbare Flachen bietet ist die Vegetation sehr naturbelassen Auf der Hochebene westlich des Tales befindet sich der ehemalige Truppenubungsplatz Ohrdruf der als Standortubungsplatz eingestuft ist Auf ihm entwickelte sich die Natur seit Jahrzehnten frei und es haben sich inzwischen Wolfe angesiedelt Bekannt ist das Tal weiterhin durch ein geheimes Bauvorhaben zur Zeit des Nationalsozialismus Das Jonastal separiert das Plateau von Gossel rechts der Wilden Weissen von der westlichen Ohrdrufer Platte Inhaltsverzeichnis 1 Bauaktivitaten im Zweiten Weltkrieg 2 Weitere Vermutungen und Verschworungstheorien 3 Naturschutz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBauaktivitaten im Zweiten Weltkrieg BearbeitenIn den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges wurde das Jonastal zum Ort eines geheimen Bauvorhabens der Nationalsozialisten Zehntausende Haftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald trieben von November 1944 bis Anfang April 1945 im Jonastal im Rahmen des Sonderbauvorhabens S III unter strengster Geheimhaltung 25 Stollen in den Berg Der Zweck dieses Bauvorhabens war der Offentlichkeit lange Zeit unbekannt und bot Anlass fur Spekulationen Durch neuere Quellenstudien 1 sowie durch den im Jahr 2005 freigegebenen Vernehmungsbericht des damaligen Leiters des zustandigen Planungsburos Karl Fiebinger 2 ist jedoch belegt dass es sich um Bunkeranlagen handelte die Adolf Hitler als letztes Fuhrerhauptquartier hatten dienen sollen Der Ort wurde wegen seiner zentralen Lage gewahlt Ausserdem ist es praktisch unmoglich in dem Tal gezielt Bomben abzuwerfen da es dafur zu eng zu gewunden und zu tief ist Bereits in den Jahren 1936 38 war am Rande des Truppenlagers Ohrdruf eine verbunkerte Nachrichtenanlage mit den Tarnbezeichnungen Amt 10 bzw Olga errichtet worden die ursprunglich die Nachrichtenverbindungen fur ein geplantes Ausweichquartier des Oberkommandos des Heeres bereitstellen sollte 3 Diese Anlage war vermutlich ebenso in die Gesamtplanungen fur S III einbezogen 4 wie Kasernengebaude des Truppenlagers Ohrdruf sowie weitere grossere Bauten im weiteren Umfeld zum Beispiel verschiedene Hotels zur Unterbringung von Staben 5 SS Obergruppenfuhrer Hans Kammler hatte die Gesamtleitung fur das Projekt S III den Auftrag hierzu erhielt er direkt 6 vom Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten wurde das Aussenlager S III des Konzentrationslagers Buchenwald errichtet Das Lager bestand in der Zeit vom 6 November 1944 bis Anfang April 1945 in der Zeit vom 14 November 1944 bis zum 15 Januar 1945 wurde es als selbstandiges Konzentrationslager gefuhrt und zahlte in diesen acht Wochen nicht als Aussenkommando Zum Aussenlager S III gehorten neben dem Nord und Sudlager bei Ohrdruf auch die weiteren Lager in der Luftmunitionsanstalt Crawinkel sowie das Zeltlager bei Espenfeld Am 2 April 1945 wurden die Bauarbeiten eingestellt und die KZ Haftlinge auf Todesmarschen ubersturzt abgezogen Die Bunkeranlagen wurden von der US Army inspiziert und anschliessend vor der Ubergabe an die Sowjetunion gesprengt Weitere Vermutungen und Verschworungstheorien BearbeitenMehrere Autoren und Revisionisten behaupten dass im Jonastal im Dritten Reich Atomwaffen entwickelt worden waren 7 8 Wie einige andere Stollensysteme wurde und wird auch das Jonastal nach dem Bernsteinzimmer durchsucht Naturschutz BearbeitenDie Hange des Tales zwischen Gossel und dem sudlichen Stadtrand von Arnstadt bilden das 714 ha grosse Naturschutzgebiet Nr 391 Jonastal Literatur BearbeitenKlaus Peter Schambach Tatort Jonastal Ermordet fur das Fuhrerhauptquartier in Thuringen im Aussenkommando S III des KL Buchenwald Heinrich Jung Verlagsgesellschaft Zella Mehlis 2010 ISBN 978 3 930588 81 7 Helga Raschke Das Aussenkommando S III und die Bauvorhaben im Jonastal Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen 2003 9 Gerhardt Remdt Ratsel Jonastal Die Geschichte des letzten Fuhrerhauptquartiers Heinrich Jung Verlagsgesellschaft mbH ISBN 978 3 930588 38 1 3 Aufl 2004 ISBN 978 3930588497 Ulrich Brunzel Hitlers Geheimobjekte in Thuringen Heinrich Jung Verlagsgesellschaft ISBN 978 3 930588 31 2 Ulrich Brunzel Beutezuge in Thuringen Heinrich Jung Verlagsgesellschaft mbH ISBN 978 3 930588 49 7 16 Aufl 2013 ISBN 978 3943552072 Dieter Zeigert Hitlers letztes Refugium Das Projekt eines Fuhrerhauptquartiers in Thuringen 1944 45 Literareon Munchen 2003 ISBN 3 8316 1091 6 Harald Fath Geheime Kommandosache S III JONASTAL und die Siegeswaffenproduktion Kopp Verlag 1 Aufl 2004 ISBN 978 3930219896 Harald Fath 1945 Thuringens Manhattan Project Thomas Mehner Geheimnisse in Thuringens Untergrund Die ungehobenen Altlasten des Dritten Reiches Heinrich Jung Verlagsgesellschaft 2002 ISBN 978 3930588756 Till Bastian High Tech unterm Hakenkreuz Von der Atombombe bis zur Weltraumfahrt Militzke Leipzig 2005 ISBN 3 86189 740 7 Harald Fath Geheimakte Jonastal Das letzte Ratsel des III Reiches Zeitreisen Verlag 2010 ISBN 978 3 941538 31 3 DVD Sebastian Luck Cedric Bickel S III Jonastal Rainer Karlsch Hitlers Bombe Die geheime Geschichte der deutschen Kernwaffenversuche Deutsche Verlags Anstalt 2005 ISBN 3 421 05809 1 Auch dtv Sachbuch 34403 2007 ISBN 3 423 34403 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jonastal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jonastalverein bzw Geschichts u Technologiegesellschaft Grossraum Jonastal e V U Verlagerung Deckname SIII Video auf dem YouTube Kanal Aquaset History Bilder aus dem Jonastal Das Jonastal auf LostAreasEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Zeigert Hitlers letztes Refugium Das Projekt eines Fuhrerhauptquartiers in Thuringen 1944 45 Munchen 2003 ISBN 3 8316 1091 6 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 20 Juli 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ecc pima edu dort Punkt 3 a 7 Hans Georg Kampe Nachrichtentruppe des Heeres und Deutsche Reichspost Militarisches und staatliches Nachrichtenwesen in Deutschland 1830 bis 1945 Waldesruh bei Berlin 1999 ISBN 3 932566 31 9 S 327 Franz W Seidler Dieter Zeigert Die Fuhrerhauptquartiere Anlagen und Planungen im Zweiten Weltkrieg Munchen 2000 ISBN 3 7766 2154 0 S 311 Dieter Zeigert Hitlers letztes Refugium Das Projekt eines Fuhrerhauptquartiers in Thuringen 1944 45 Munchen 2003 ISBN 3 8316 1091 6 S 154 161 Eidesstattliche Erklarung von Heinrich Werner Courte vom 20 Juni 1947 zur Vorlage vor dem Militargerichtshof Nr II Fall IV Nurnberg Deutschland im Nachtrag zum Interrogation Report No 322 vom 16 November 1946 Historikerstreit uber Hitlers Bombe Der Spiegel 3 Marz 2005 focus de 23 Mai 2016 Informationen zum Buch50 815 10 87 Koordinaten 50 48 54 N 10 52 12 O Naturschutzgebiete im Landkreis Gotha nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen Landkreis GothaApfelstadtaue zwischen Wechmar und Wandersleben Apfelstadter Ried Burgberg mit Baldrichstein und Krauterwiese Grosser Inselsberg Hirschgrund Jonastal Kleiner Wagenberg Oberhardt Rohnberg Saukopfmoor Schlossleite Seeberg Siebleber Teich Spittergrund Unstruttal zwischen Nagelstedt und Grossvargula Vordere Schwarzbachwiese Wiesen sudostlich Fischbach Normdaten Geografikum GND 4290496 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jonastal amp oldid 233967676