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Als Bilderverehrung oder Ikonodulie bezeichnet man sowohl die bildliche Darstellung gottlicher Wesen und Krafte sowie mit Gott oder den Gottheiten verbundener geschopflicher Wesen Engel Heilige oder Symboltiere Totems als auch die damit verbundene Verehrung dieser Bilder Skulpturen oder Ikonen Von der Ikonodulie Bilderverehrung sind Ikonolatrie Bilderanbetung und Idolatrie oder Idololatrie Gotzendienst zu unterscheiden wenn auch gegen die Bilderverehrung gerichtete Polemik siehe Ikonoklasmus diese nicht selten als Ikonolatrie oder gar Idolatrie bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Definition 3 Kulturgeschichte 4 Hinduismus 5 Buddhismus 6 Judentum 7 Christentum 8 Literatur 9 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenEtymologisch ist die Begriffsherkunft von Ikone und Idol zu unterscheiden griechisch eἰkwn eikṓn ist das Bildnis das Abbild oder auch das Gleichnis entspricht lateinisch imago eἴdwlon eidōlon ist dagegen das Schattenbild das Trugbild oder auch im Neuen Testament die Nachbildung und das Gotzenbild im Lateinischen ubernommen als idolum Definition BearbeitenUnterschieden wird zwischen einem unmittelbaren einem realistischen und einem symbolischen Verstandnis der Bilder Gleichsetzung Im ersten Fall besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Verehrten und dem Bild das als vera ikon teilweise gleichgesetzt wird mit dem Verehrten Diese Deutung wird zumindest seit dem zweiten Konzil von Nicaa im Christentum abgelehnt wenn sich auch im Volksglauben teilweise solche Denkweisen bis heute finden Solche Bilder haben wie alles Irdische eine endliche Lebenszeit und losen bei ihrer Zerstorung Trauer beim Verehrer aus Haufig wurden solche Bilder absichtlich von Nichtverehrern zerstort Abbild Zwischen Verehrtem und Abgebildetem nimmt man ein realistisches Abbildverhaltnis an Salbung Einkleidung oder Opferdarbringung zeigen ein solches Verstandnis an Symbol Im Unterschied dazu steht die Verehrung symbolischer Bilder bei der eine grundsatzliche Verschiedenheit zwischen beidem gedacht wird das verehrte Bild steht hier stellvertretend fur das was verehrt wird es muss also nicht gegenstandlich sein oder etwas darstellen Die Ansicht der bilderverehrenden christlichen Kirchen bewegt sich zwischen der zweiten und der dritten Variante Kulturgeschichte BearbeitenBereits prahistorisch kann eine Bilderverehrung und im Besonderen eine Objektverehrung beobachtet werden Hohlenmalereien aus der Alt und bildhafte Schopfungen der Jungsteinzeit besitzen religiosen Charakter Im Altertum waren Idole meist kleine Tonfiguren oder Holzfiguren zentraler Gegenstand hauslicher gottlicher Verehrung In der Bronzezeit war die Idolatrie im gesamten Mittelmeerraum im nahen Osten und auch auf dem Europaischen Festland verbreitet und nahmen je nach Kultur charakteristische Formen an wie etwa die bekannten kykladischen Idole oder die Brettidole Zyperns Idole wurden zwischen Hausgrundrissen in Grabanlagen aber auch in Heiligtumern gefunden Die Formgebung kann sowohl gegenstandlich Votivfiguren der Kulturen des Balkans als auch abstrakt Schieferplattenidole anthropomorphe Pfahlgotzen aus Baumstammen oder symbolischer und attributiver Natur Thorhammer sein hat jedoch entweder einen mythologischen Hintergrund oder steht in der Funktion des Idols in rituellem Zusammenhang mit Fruchtbarkeits und anderen Kulten Der Zoroastrismus der Bahaismus und der Islam die Sunniten starker als die Schiiten lehnen die Bilderverehrung aus denselben Motiven wie das mosaische Judentum ab Hinduismus BearbeitenDer Hinduismus verfugt uber eine besonders vielfaltige Bilderwelt ausgepragt sind mythologische Deutungen und kosmologische Beziehungen Mandalas Wahrend das fruhe vedische Ritual sich im Freien und ohne Bilder abspielte anderte sich dies ungefahr um die Zeitenwende und es entwickelte sich eine reiche Bilderwelt Fromme Hindus gehen in den Tempel um die Sicht Gottes durch ein Symbol oder eine Statue in der die geistige Anwesenheit der Gottheit angenommen wird zu erlangen oder sie haben einen kleinen Hausaltar mit einem Bildnis oder einem Symbol Das Schauen Darshan leitet so uber zu Kontemplation und Meditation deren Ziel es ist uber die Ebene des Visuellen hinaus zu gelangen Die Visualisierung spielt oft eine wichtige Rolle da sie dem Glaubigen den Zugang zum Gottlichen erleichtert Im Pilgerzentrum Tirumala Tirupati etwa werden Zeremonien wie das Baden Salben und Speisen des Shri Venkatateshvara bzw dessen steinerner Statue zelebriert dasselbe passiert in anderen grossen und kleinen Tempeln Auch bei den taglichen hauslichen Pujas Verehrungen stehen Gotterbilder haufig im Mittelpunkt Die bildlichen Darstellungen sind anthropomorph um ihre Krafte zu illustrieren sind sie oft mehrkopfig und mehrarmig dargestellt Die Ikonographie ist eng verknupft mit der indischen Mythologie und gibt den Glaubigen Hinweise auf die spirituelle Bedeutung und das Wirken des Gottlichen Uber die jeweilige Gestalt geben die Puranas Auskunft So beschreibt etwa zu Beginn des zweiten Kapitels des Devi Bhagavata eines der wichtigsten Bucher uber die Gottin ein Vers die Gottin Mahalakshmi die eine Form von Durga ist ich nehme Zuflucht zu Mahalakshmi der Zerstorerin von Mahisasura dem Buffeldamon die in einer Lotusblute sitzt die von der Farbe der Koralle ist sie halt in ihren achtzehn Handen die Gebetskette Axt Keule Pfeil Blitz Lotosblute Bogen Krug Stab Shakti Schwert Schild Muschel Glocke Weinbecher Dreizack Schlinge und die Wurfscheibe Sudarsana In dieser Gestalt mit vielen Armen jedoch sehen Hindus keinen Widerspruch zur letztlichen Formlosigkeit Im vierten Kapitel nach dem Sieg uber den Buffeldamon Mahisasura preisen die himmlischen Devas sie als Verkorperung des Hochsten des formlosen Brahman Diese Hymne aus dem 4 Kapitel des Devi Mahatmya wird in Indien jedes Jahr an den Feiertagen der Gottin im Herbst gesungen und im Radio gespielt Ein Auszug O Devi du bist Bhagavati die hochste Weisheit welche die Ursache der Erlosung ist Du bist das hochste Wissen der Weisen die Erlosung erhoffen Du bist die Seele von Brahman Du bist die Quelle der reinen Hymnen in den Veden Du bist Bhagavati die die drei Veden verkorpert Du bist die Nahrung die das Leben erhalt Sehr verbreitet findet man aber auch die Anbetung des Gottlichen in Zeichen Selten beten Hindus Shiva in anthropomorpher Form an Im Zentrum der Verehrung steht meist das Linga das heisst Zeichen oder an Strassenaltaren haufig anzutreffen der Dreizack ein anderes wichtiges Emblem fur Shiva Die populare Statue der Gottin Kali im Kalighat Tempel in Kalkutta offiziell Kolkata besteht aus einem schwarzen Stein der auf wunderbare Weise entdeckt wurde und in dem die Gottin der Legende nach verehrt werden mochte Mit Gesicht Zunge und Kleidung versehen reprasentiert dieser Stein jetzt das Gottliche Glaubige aus allen Teilen des Subkontinentes kommen hierher um Kali in dieser Form anzubeten Auch im rituellen Gottesdienst der Puja ist eindeutig erkennbar Nicht dem Bild bzw Emblem selbst gilt die Verehrung sondern dem letztlich formlosen Hochsten darin So ruft der Priester dieses etwa als Shiva Vishnu oder Durga an und bittet wahrend der Zeremonie im Bildnis anwesend zu sein In einer kurzen Meditation stellt sich der Priester das Gottliche bildhaft als im Herzen anwesend vor entweder personal oder im Symbol In manchen Pujas ist eine Blute vor das Herz gehalten dann das aussere Zeichen fur dessen Prasenz Die Blute halt der Priester unter die Nase und stellt sich vor wie das Gottliche vom Herzen durch den Atem auf diese ubergeht und legt sie dann vor das Bildnis auf den Altar Eine weitere Moglichkeit ist das Pran Dan das Leben geben in einer Shakti Puja dem Gottesdienst zu Ehren der Gottin Mit einem kleinen Buschel Gras und einigen Kornern ungekochtem Reis in den Fingern beruhrt der Priester die Herzgegend der Statue bzw des Bildes Dazu spricht er vorgeschriebene Gebete welche die Murti lebendig machen und durch welche die Gottin dann als tatsachlich anwesend gedacht wird Die Erzeugung der Statuen der sogenannten Murtis ist im traditionellen Handwerk noch heute nicht dasselbe wie die Produktion jeder beliebigen anderen Figur So gibt es etwa fur Metallstatuen bestimmte Vorschriften fur Legierungen und die Herstellung der Gussform in der die Murti entstehen soll wird zu einem sakralen Akt mit Gebet Ist die Anbetung im Bildnis auch weit verbreitet so gab es doch bei vielen Hindu Denkern auch eine kritische Auseinandersetzung damit Etwa eine sehr bekannte Gruppe im Shivaismus die im zwolften Jahrhundert gegrundeten Lingayats lehnen die Verehrung im Bild strikt ab Auch wahrend der Zeit der britischen Kolonialherrschaft entstanden in Indien Bewegungen die dem alten vedischen Ideal der Bilderlosigkeit wieder zum Durchbruch verhelfen wollten wie etwa der Brahmo Samaj und der Arya Samaj Sie konnten sich aber ausser bei einer dunnen Mittelschicht nicht durchsetzen Der Mystiker Ramakrishna der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts Priester im grossen Kalitempel Dakshineshwar war bezeichnete die Gotterstatuen als Puppen die man nicht mehr brauchte wenn man spirituell erwachsen sei Trotzdem akzeptierte er Statuen als Hilfe fur den Glaubigen Buddhismus BearbeitenDer Buddhismus lehnte zunachst jedwede Form von Bildern und Bildverehrung ab Fur Buddha gab es lediglich symbolische Darstellungen Im Laufe seiner Geschichte entfaltete vor allem der tibetische Buddhismus eine reiche Bilderwelt die Darstellungen sollten entsprechend der Lehre Buddhas jedoch weniger einer Idolatrie als vielmehr der Meditation dienen und sind als Hilfen hierzu zu verstehen Judentum BearbeitenIm Judentum gibt es das sogenannte mosaische Bilderverbot Der mit Hausgott ubersetzte hebraische Begriff terafim Terafim Singular und Plural ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die hebraisierte Form des hethitisch hurritischen Begriffs tarpis Damon Schutzgeist entsprechend akkadisch sedu Die Septuaginta gibt terafim mit eἴdwlon Gotterbild Idol oder gluptos Schnitzbild wieder die Targumim mit ṣlm ṣlmnj Bilder bzw dm jn Figuren was die Ubersetzung des hebraischen terafim mit Hausgott stutzt Andere Ableitungen wie von trp faulen Fohrer BHH III 1952 rp heilen bzw refa im Heiler Totengeister Tropper 1989 334 sind sowohl in etymologischer wie in sachlicher Hinsicht problematisch Es besteht daher ein weitgehender Konsens einer Ableitung von hethitisch oder hurritisch tarpis den Vorzug zu geben Seybold THAT 1057 van der Toorn Lewis ThWAT VIII 766 Lewis DDD 845 Der Begriff bezeichnet das Abbild eines Gottes Gotzenbild Im Altertum waren Idole wie man sie bei Ausgrabungen findet meist kleine Ton oder Holzfiguren zentraler Gegenstand hauslicher gottlicher Verehrung Christentum Bearbeiten nbsp Ikone des Christus Pantokrator im Katharinenkloster auf dem Sinai 6 JahrhundertUrsprunglich war auch das Judenchristentum nicht zuletzt wegen seiner judischen Wurzeln der Bilderverehrung gegenuber zuruckhaltend bis abgeneigt Die bereits fruh bezeugte Verwendung von gegenstandlichen Symbolen z B von Kreuz Hirte Lamm Fisch Schiff Palme Phonix Taube Pfau an den Wanden der Wohnungen auf Grabern Sarkophagen und Geraten scheint dem zweiten Gebot zu widersprechen Erst bei den Gnostikern des 2 und 3 Jahrhunderts treffen wir auch nicht offensichtlich symbolische Bildnisse Christi an Wie auch manche andere Brauche Kirchenlieder etc drang von hier aus der Schmuck der Gotteshauser mit Bildern auch in die orthodoxe katholische Kirche ein Im 4 Jahrhundert findet sich erstmals eine beginnende Thematisierung des recht verstandenen Abbildes gottlicher Dinge in der christlichen Uberlieferung Noch sprachen sich einige Synoden und Kirchenvater gegen die Abbildungen Christi und Gottes des Vaters als durchaus unzulassig aus Allerdings war das Thema der Bilderverehrung in dieser Zeit noch kaum ein bedeutendes Streitthema weder dafur noch dagegen finden sich viele Aussagen Schon damals allerdings gab es z B in Edessa ein angeblich authentisches Bild Christi und bald kamen weitere ahnliche Bilder hinzu wie auch Darstellungen Mariens und anderer Heiliger So wurden beispielsweise Kirchen mit Darstellungen jener Heiligen ausgeschmuckt denen die Kirche geweiht war Augustinus klagt uber Bilderanbetung wahrend Kyrill von Alexandria und in dessen Gefolge auch die Kopten und andere altorientalische Kirchen die Bilderverehrung forderten Papst Gregor I begrundete um 600 die Bilderverehrung so Die Bilder seien die Bucher der Armen aus welchen sie die nicht lesen konnen die Kenntnis der heiligen Geschichte schopfen Langst hatte sich die Ikonodulie im Orient und im Mittelmeerraum durchgesetzt Bei den Franken hingegen namentlich bei Karl dem Grossen und den von ihm abhangigen Bischofen blieb die Ablehnung bestimmend Bischof Serenus agierte bildersturmerisch weil er die Gefahr sah dass die Heiligenbilder nur an die Stelle der Gotzenbilder traten Im Verlauf des 6 Jahrhunderts wurde es herrschende und kirchlich gebilligte Sitte sich vor den Bildern und im Westen auch Statuen niederzuwerfen sie durch Niederknien Kussen Anzunden von Kerzen und von Weihrauch Bekleidung mit kostbaren Gewandern und Verzierung mit Geschmeiden zu ehren Man fing an zu besonders beruhmten Bildern zu wallfahrten sie zu preisen und zu beschenken der Gegensatz gegen das Judentum und den Islam konnte dazu fuhren in diesem Bilderdienst etwas spezifisch Christliches zu finden Aber darin lag auch fur die ostromischen Kaiser welchen eine so schroffe Scheidewand zwischen den Religionen im politischen Interesse unerwunscht war ein Motiv zum Einschreiten Zudem verwarfen die Theologen unter den Bildergegnern den Bilderkult insbesondere mit christologischen Argumente Die Person Christi habe zwei Naturen eine gottliche und eine menschliche von denen das Konzil von Chalcedon lehrte dass sie ungetrennt griechisch ἀdiairetws und unzerteilt griechisch ἀxwristws seien Die gottliche Natur lasst sich nicht umschreiben griechisch perigrafein also auch nicht malen Folglich konne ein Maler nur die menschliche Natur Christi darstellen Insofern sei eine Christusikone falsch gar haretisch da in ihr die menschliche von der gottlichen Natur Christi getrennt werde 1 Den uberlieferten bilderfreundlichen Quellen nach sollen besonders die Kaiser Leo III 717 741 Konstantin V 741 775 Leo IV 775 780 Leo V 813 820 und Theophilos 829 842 scharfe Bildersturmer gewesen sein Sie sollen sich die Ausrottung des Bilderdienstes zum Ziel gesetzt haben In der neueren Forschung werden viele Aspekte des byzantinischen Bilderstreits allerdings differenzierter bewertet 2 Bei Leo III ist es aufgrund der Quellenlage bereits fragwurdig ob er uberhaupt gegen die Bilderverehrung vorging Bei Konstantin V hingegen wurden viele Vorgange offenbar verzerrt dargestellt Konstantin V lehnte zwar die Bilderverehrung ab ging aber recht moderat vor Viele politische Gegner Konstantins V wurden wahrscheinlich erst im Nachhinein zu Martyrern der Bilderfreunde erklart wahrend gegen den Kaiser polemisiert wurde Offener Widerstand gegen die bilderfeindliche Politik scheint zunachst kaum aufgekommen zu sein Der ausserhalb des Reiches lebende Johannes von Damaskus und die Kaiserinnen Irene und Theodora II setzten sich allerdings dafur ein dass die Bischofe auf den Konzilien von Nicaa 787 und Konstantinopel 842 den Beschluss fassten dass die Bilder Christi der Jungfrau Maria der Engel und Heiligen zu verehren seien Anbetung jedoch nur der Dreifaltigkeit geschuldet sei Die Dargestellten sollten auch stets durch Aufschriften identifiziert werden Der Sinn dieses auf dem siebten Okumenischen Konzil festgelegten Dogmas ist dass die christliche Verehrung der Ikonen keine Anbetung des materiellen Bildnisses ist sondern sich darauf bezieht was auf der Ikone dargestellt ist also auf das Urbild des Dargestellten Indem die Glaubigen die auf den Ikonentafeln dargestellten Heiligen und nicht die Tafeln selbst verehren ehren sie letztendlich den einen Gott ohne den es kein Phanomen der Heiligkeit gegeben hatte Also ist die Ehrung einer Darstellung eines von Gott geehrten Heiligen in ihrem Wesen eben die Verehrung der vorsehenden Wirkung Gottes in der Welt aber keine Idolatrie 3 Damit ist die Ikonenverehrung eines der Dogmata der orthodoxen Kirchen 3 Die Lateinische Kirche schloss sich dieser Position trotz des Widerstandes an den die frankische Kirche unter Karl dem Grossen leistete Schliesslich wurde vor allem in der Westkirche unter bestimmten Umstanden auch die Darstellung Gottes des Vaters als legitim erachtet in den Ostkirchen finden sich solche Bilder fast nur unter westkirchlichem Einfluss etwa vom 17 bis 19 Jahrhundert seit dem 20 Jahrhundert praktisch nicht mehr In der christlichen Ikonographie verzichtete kaum ein Kunstler auf Darstellungen Gottes Als starkstes theologisches Argument wird seit Johannes von Damaskus zur Geltung gebracht dass Gott selbst in der sicht und greifbaren Menschwerdung Gottes das alttestamentliche Abbildungsverbot das ja im Alten Testament ausdrucklich mit der Unsichtbarkeit Gottes begrundet wird aufgehoben oder zumindest radikal relativiert habe Eine Sonderstellung nehmen in diesem Kontext reformierte baptistische mennonitische und einige weitere evangelische Kirchen ein Sie begrunden ihre Haltung mit dem zweiten Gebot Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde Ex 20 4 EU Demgegenuber kennen die romisch katholische Kirche und auch Martin Luther dieses Gebot nicht da sie sich an der Wiederholung des Dekalogs 4 wo das Bildergebot als Untergedanke innerhalb des ersten Gebotes erscheint 5 orientieren Mitbestimmend fur die Entscheidung Martin Luthers diesen Teil der zehn Gebote in seinem kleinen Katechismus ganz fortzulassen war Karlstadts Bildersturm 1522 der fur ihn in seiner gesellschaftlichen Verheerung erschreckend war Literatur BearbeitenEngelbert Kirschbaum Lexikon der christlichen Ikonographie 8 Bde Herder Freiburg 1994 ISBN 3 451 22568 9 Friedrich Christoph Schlosser Geschichte der bildersturmenden Kaiser des ostromischen Reiches Frankfurt 1812 Ignaz Heinrich von Wessenberg Die christlichen Bilder Zwei Bande Konstanz 1845 Clemens Ludtke Die Bilderverehrung und die bildlichen Darstellungen in den ersten christlichen Jahrhunderten Freiburg 1874 Hans Belting Das echte Bild Bildfragen als Glaubensfragen C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 53460 0 Ralf van Buhren Kunst und Kirche im 20 Jahrhundert Die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils Konziliengeschichte Reihe B Untersuchungen Schoningh Paderborn 2008 ISBN 3 506 76388 1 Manfred Wichelhaus und Alex Stock Bildtheologie und Bilddidaktik Studien zur religiosen Bildwelt Dusseldorf 1981 ISBN 3 491 78376 3 Einzelnachweise Bearbeiten Ludger Schwienhorst Schonberger Bildergegner In Christ in der Gegenwart Jg 74 2022 Nr 20 S 7 Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 a b Enzyklopadie der orthodoxen Ikone Die Grundlagen der Theologie der Ikone St Petersburg 2007 S 315 Dtn 5 6 21 EU Katechismus der Katholischen Kirche Nr 2129 2132Normdaten Sachbegriff GND 4145409 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bilderverehrung amp oldid 223381447